Auslegung Batteriekapazität

  • 3C macht keinen Sinn, Querschnitte, Lebenszyklen der Zellen usw und ist wie Roland schon sagt auch mit einem Fragezeichen zu versehen, was soll da angeschlossen werden und dann nur für ein paar Minuten am Tag, ist im Womo etc. nicht der Ansatz. Eher, Bedarf Sommer/Winter pro Stunde, Nachladung wie, Solar flach oder anstellbar oder über viel Fläche und dann ist die Ausbeute im Sommer und je nach Breitengrad noch ganz akzeptabel, steht man verschattet, kommt noch weniger bei raus und dann bewährt sich ggfs ein großer Speicher, wenn man sich nicht ständig bewegen möchte, keinen Generator/Landanschluß hat usw.

    105AH sind nicht viel, kommt aber natürlich immer auf die jeweiligen Bedürfnisse an, früher ging es auch ohne Aufbaubatterie, Petroleum Lampe, kein Laptop, Handy, Kühlschrank, Heizung, Warmwasserboiler, TV....... und es geht auch heute noch :)

  • Hallo Björn,

    Ein Betrieb kann selbstverständlich zw. 0-100% erfolgen, die Bereiche sollten möglichst schnell durchfahren werden.

    Das würde ja bedeuten, so schnell wie möglich (also mit 1C/2C/3C?) von 100 auf 50% entladen und das selbe von 0-50% beim Laden...Mal von der Praktikabilität abgesehen halte ich das für fragwürdig und bin der Meinung dass das den Akku mehr belastet als ein Betrieb mit gemässigteren Strombezug bzw. Stromzufuhr über ein weites Band der Kapazität.

    Es wirkt sich jedoch ein Betrieb im obere (100%) und untere Bereich (0%) auf die vom Hersteller genannten Lebenserwartung/Zyklen aus. Kann man in den Datenblättern der jeweiligen Zellen nachlesen.

    Naja, das mit den Datenblättern ist so eine Sache. Noch habe ich keins gesehen wo wirklich plausibel entnehmbar steht dass wenn ich den Akku zwischen 30 und 70% nutzte dann lebt das 5x länger als wenn ich es von 0-100% nutzte. Ich will nicht in Frage stellen dass die Lebensdauer sinkt wenn man es über 0-100 statt 30-70% nutzt, aber die Frage welche für mich immer noch offen ist, ist die um wieviel die Lebensdauer effektiv sinkt und ob das wirklich in der Praxis relevant ist oder ob nicht doch andere Faktoren einen viel wichtigeren Teil zur Alterung beitragen womit das dann vernachlässigbar ist.

    LiFePo4 Akkus mit einem BMS ohne aktives Balancing müssen für den Zellausgleich ab und an voll aufgeladen werden.

    Beim aktiven, intelligenten Balancing wird die Ausgleichsspannung dynamisch an den aktuellen Ladezustand der Zellen angepasst, somit wird mit dem Ausgleich eher begonnen.

    Meinst du mit "ohne aktivem ballancing" ein BMS der die Energie stumpf über Widerstände verbrät und mit aktivem/intelligenten einer der die Energie von von Zelle zu Zelle schiebt?

    Ich denke dass bei beiden Vollgeladen werden muss, denn dazwischen sind die beide über weite strecken ziemlich blind unterwegs. Den korrekten Ladezustand an einem Lifepo-Akku kann man eigentlich nur anhand der Spannung ermitteln und zwar nur an 2 Punkten, nämlich wenn voll geladen und wenn leer. Dazwischen gibt die Flache Lade-/Entladekurve einfach nichts her womit man den Ladezustand genau festlegen könnte. Um das aufzufangen fängt der BMS an den Strom zu messen und anhand dessen errechnet es die entnommene/zugeführte energiemenge und errechnet so den SOC. Je nachdem wie genau die Messung ist driftet der so errechnete SOC dann über einen gewissen Zeitraum mehr oder weniger von der Realität ab und um den wieder zu korrigieren muss man auf 100% laden (sprich bis da wo die Ladekurve steil ansteigt) und der BMS weiss ab da wieder, aha, da sind die 100% SOC und setzt sich auch 100% und das Spiel geht von vorne los. Darum ist es mir auch völlig unklar wie man es in der Praxis schaffen soll zwischen 70 und 40% zu bleiben...

    Ich kann bei meinen BMS die jeweiligen Spannungen für den Überladeschutz und den Tiefentladeschutz individuell einstellen.

    Ich auch, dazu kann ich auch die Spannung ab welcher gebalanced wird einstellen, das Delta ab welchem gebalanced wird, ob es nur beim Laden oder auch beim Entladen gebalanced wird (rät der Entwickler btw. dringend davon ab beim entladen zu balancen) und noch vieles mehr...

    Hab mal den Versuch gemach und früher angefangen zu ballancen, also irgendwo bei 3.40V statt erst bei 3.45V mit dem Resultat dass die Zellen bei 3.55V (Wo ich die Ladung abschalte) eher bei einem Delta von 60-100mV waren als sonst bei 10-20mV. Auch nicht kritisch, aber es zeigt mir dass es eben nichts bringt früher anfangen wollen zu balancen, im Gegenteil. Wenn ich dann lese dass intelligente Ballancer sich dynamisch an den Ladezustand anpassen sollen scheint mir das eher eine schöne Werbefloskel mit wenig Nutzen für den Verbraucher zu sein als ein Feature den man unbedingt haben muss, aber ich kann mich da täuschen.

    Eine komplette Voll- oder Entladung des E-Auto-Akkus schadet den Lithium-Ionen-Zellen.

    Soweit unbestritten.

    Der Ladestand sollte idealerweise immer zwischen 20 – 80 % liegen. Weniger Akku bedeutet natürlich auch weniger Reichweite. Weniger Stress, beim Laden und Entladen verbessert die Lebensdauer mit bestmöglicher Kapazität.

    Und genau hier liegt der Knackpunkt. Wieviel Lebensdauer werde ich mehr haben wenn ich ihn nur zwischen 20-80% nutze? Das ist ja genau die Frage welche der Typ in deinem Link auch stellt. Nämlich was ist ein Zyklus? Von 0 auf 100%? Und sind dann 20-80% 0.6 Zyklen? Oder doch nur 0.5 oder sogar etwas weniger weil der Akku nicht so sehr belastet wird?

    Mal davon abgesehen ist es meines Erachtens auch ein gewaltiger Unterschied ob man den Akku im Auto nutzt (wo 1C und höher sowohl beim Entladen als auch beim Laden) eher die Regel als die Ausnahme ist oder ein Akku im Womo nutzt wo es über Stunden mal ein paar leuchten betreiben muss und am nächsten Tag über wenige A aufgeladen wird.

    Also ist ein mit 1C geladener und entladener Zyklus wirklich ein Zyklus oder doch mehr...und eins mit 0.1C geladener/entladener entspricht dann auch ein Zyklus obwohl er den Akku vermutlich weniger belastet?

    Und genau darauf wollte ich mit meiner Frage hinaus, alle reden davon dass es den Akku je nachBelastung/Lad-/Entladezustand mehr oder weniger belastet, aber um wieviel genau die Lebensdauer steigen/sinken soll, und ob das wirklich praxisrelevant ist, da hab ich bisher im bessten Fall Spekulationen aber nichts konkretes gesehen.

    Weiterhin erfolgt bei meiner Nutzung, überwiegend eine Ladung über meine Victron Solarregler, welche durch eine individuell angepasste Ladekennlinie dafür sorgen, dass die LiFePo4s nicht voll aufgeladen werden.

    Hast du Zahlen oder ein Diagramm zu diesen Kurven?

    Mein Verständniss für die Sache sagt mir dass der Solarregler von mir aus das MPPT-Tracking regeln soll aber ansonsten gar nichts regeln sollte, schon gar nicht die Ladeschlusspannung. Diese Arbeit soll er gefälligst dem BMS überlassen, welcher als einzige Komponente im System (über Bus angeschlossenen Victron-Akkus mal aussen vor) den Zustand des Akkus auf Zellebene kennt. Demnach sollte also auch der BMS dann ggf. bei erreichen der Ladeschlusspannung der einzelnen Zellen den Solarregler abschalten und nicht der Solarregler dem BMS die Grundlage zum Arbeiten entziehen können...sollte ich falsch liegen bin ich gerne bereit meine Ansicht zu revidieren und dazu zu lernen...

    Die Lebensdauer der LiFePo4s ist dann ggü einer Bleibatterie deutlich höher inkl der bei Bedarf höheren Entnahmemöglichkeit ohne gleich die Batterie zu zerstören. Ein paarmal eine Bleibatterie tiefentladen und schon steht man ohne Energie da.

    Nunja, wenn man eine Batterie x-mal hintereinander tiefentlädt hat man das System schlicht an seine Bedürfnisse vorbei ausgelegt. Spätestens nach der 2. Tiefentladung sollte man über die Bücher. Aus meiner Erfahrung kann man eine Bleibatterie nach einer oder auch mehreren Tiefentladungen in den meisten Fällen noch problemlos wieder reaktivieren. Ist mir auch schon ab und zu passiert, sei es an Nassbatterien in Fahrzeugen, an der AGM als Aufbaubatterie oder an der AGM im PKW. In 99% der Fälle gab es bei mir keinen unmittelbaren Totalausfall, im Gegenteil, die taten noch jahrelang klaglos ihren Dienst, vielleicht mit kleinen Kapazitätsverlusten, aber nichts dramatisches.

    Wie man so liesst solle hingegen ein Lifepo-Akku viel empfindlicher sein und darum unter keinen Umständen, nie, nimmer, gar nicht tiefentladen (und auch nicht überladen) werden da der sonst unweigerlich irreversiblen Schaden nimmt. Was wirklich dran ist hab ich nicht ausprobiert und ich werde angesichts der Kosten auch alles mir mögliche tun damit das nicht passiert.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • früher ging es auch ohne Aufbaubatterie, Petroleum Lampe, kein Laptop, Handy, Kühlschrank, Heizung, Warmwasserboiler, TV....... und es geht auch heute noch :)

    Früher lebten die Menschen auch in Höhlen...kann man sich antun, muss man nicht... ;)

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Moin Urs,

    glaube ich halte mich zurück, kostet zu viel Zeit ^^

    - soweit ich verstanden habe, sind die sehr kritischen Bereiche sind eher die oberen 10% und die unteren 20% und ja, wenn man langsam lädt und die letzten 20% ggfs als kurz vor Nutzung, macht ja auch jeder Mobilphone Hersteller, scheint es der Batterie besser zu gehen...gegen ein schnelles Laden spricht nach meiner Kenntnis weniger, ist ja ggfs auch gewünscht, Booster etc.

    Ja, bei hohen Entnahmeströmen 3-4C ist die Zyklenzahl geringer, als bei 0,5-1C, aber in der Praxis kann man sicherlich nicht immer im idealen Kennfeld die Batterie betreiben..

    - Balancing: Habe für jede Zelle/Block ein eigenes immer aktives BMS, sprich 4x BMS bei einer 12 LiFePo4 mit 4 Zellen, Zellblöcken... die 4 BMS sind untereinander per Bus verschaltet. Hast du nur ein BMS je 12V Batterie, wie oft üblich und auch bei Liontron, Victron etc verbaut?

    - Meine Victron MPPT fahre ich anders, je nach Bedarf, Sommer, Winter, Stillstandszeiten etc. Schaue einmal in die Victron App, dort kannst du alles mögliche einstellen.. Ich habe zusätzlich noch einen intelligenten/programmierbaren Regler/Schalter für Über/Unterspannung an den LiFePos, damit ich auch meine Verbraucher und den Booster etc zu-/wegschalten kann und es in keinem Fall zu einer Überforderung meiner LiFePos kommt.

    Habe meine Weisheiten teilweise von Andre/amumot übernommen, der folgendes veröffentlicht hat:

    ""

    Ich habe mir 3 Kennlinien zusammengestellt, welche ich einfach nach Wunsch aufrufen kann.

    • Volle Leistung (100% SOC)
    • Sommerbetrieb (ca. 70-90% SOC
    • Lagermodus (50% SOC)

    Folgende Parameter werden dabei im Laderegler hinterlegt:

    Powermodus - immer Voll für schlechtes Wetter


    Hier wird die Batterie nach der Victron empfohlenen Ladekennlinie für LiFePO4 geladen. Für den Normalbetrieb ist das ok, wenn immer die volle Kapazität benötigt wird. Wenn ich sehe, dass schlechtes Wetter droht, aktiviere ich am Tag vorher dieses Profil, damit ich die volle Batteriekapazität für die Schlechtwetterperiode zur Verfügung habe.

    Spätestens alle 30 Tage sollte diese Kennlinie auch zum Zellausgleich der Akkus eingestellt werden und so lange aktiviert bleiben, bis der Akku die 14,2V auch mindestens einmal erreicht hat!

    Einstellwerte für den MPPT Regler:

    • Standard Victron LiFePO4 Einstellung
    • bei Liontron: Standard Victron LiFePO4 Einstellung mit 14,5V Absorbtionsspannung

    Sommerbetrieb - keine Volladung


    Damit die Lithium Batterie nicht jeden Tag voll herum steht, senke ich die Absorbtions- und Erhaltungsspannung leicht ab.

    Diese Einstellung entspricht etwa 80-90% Ladezustand. Ob jedoch die 90% auch erreicht werden, hängt davon ab, wie leer der Akku am Morgen war. Durch die niedere Absorbtionsspannung bricht der maximal Ladestrom viel früher ein und es dauert teils recht lange bis die 90% erreicht werden. Das ist aber egal, solang der Akku am Abend voll genug ist. Hier kann man auch etwas spielen, ich setze die Absorbtionsspannung im Sommer teilweise bis auf 13,4V runter, wenn ich sowieso mehr als ausreichend Solarstrom zur Verfügung habe.

    Einstellwerte für den MPPT Regler:

    • Absorbtionsspannung 13,4-13,5V
    • Erhaltungsspannung 13,4V

    Hier muss man etwas probieren und auch ein paar Tage beobachten, bis man die richtigen Werte gefunden hat.

    Bitte den Akku alle 2-4 Wochen in der LiFePO4 Kennlinie zu 100% voll aufladen, damit der Zelldrift nicht zu groß wird.

    Lagermodus - Dauerladezustand von ca. 50%


    Wird das Wohnmobil nicht benutzt und steht vor dem Haus in der Sonne, kann der Lagermodus für eine Ladeerhaltung bei etwa 50-70% Ladezustand sorgen. Für die Lithium Batterie ist das deutlich entspannter, als wenn sie jeden Tag aufs Neue eines mit 14,2V auf die Mütze bekommt.

    Einstellwerte für den MPPT Regler:

    • Absorbtionsspannung 13,2V
    • Erhaltungsspannung 13,2V

    Wie gesagt, ist nicht auf meinem Mist gewachsen!


    - Bleibatterien: Hatten von Bleikristallbatterien gesprochen, diese können ohne weiteres mit einer Entnahme von 80% betrieben werden, sie sind sehr beständig gegen Tiefentladungen. Natürlich stimme ich dir vollständig zu, ausgelegt werden sollte eine Batterie auch aus meiner Sicht niemals für eine mögliche Entnahme, sonder eher auf Lebenszyklen, auch wenn ggfs sehr tiefe Entladungen, zumindest bei Bleikristallbatterien, hier <20% zu vermeiden sind. Die LiFePo4 verzeiht es eher, schneller altern wird sie aber auch bei dieser Betriebsweise...

    - Früher war es entschleunigt und das geht und es machen auch noch heute einige, egal welcher Generation und ich freue mich darüber, ist ja auch CO2 wirksam, es gelingt mir persönlich aber nicht immer, freue mich aber, wenn ich auch solche Menschen treffe, sie helfen unserer kleinen Welt weniger Ressourcen zu verbrauchen

    Beste Grüße

    Björn

  • Ich finde, das Thema in welchem Entladebereich man einen (LiFePo4)Akku im Idealfall betreibt, ist größtenteils ein rein akademisches Problem.

    Natürlich hält ein Akku am längsten, wenn ich ihn garnicht entlade und ihn in seinem idealen Ladezustand halte.

    Aber dann bekomme ich auch die wenigste Energie aus ihm raus. Und das ist bei einem Energiespeicher in meinen Augen relativ widersinnig.

    Denn ich habe ihn einzig und allein als Energiespeicher gekauft.

    Und ein Akku ist nun mal auch ein Verbrauchsartikel.

    Ja, wenn der Krabbavan 2 nicht genutzt wird und in der Halle steht, dann wird die LiFePo4 laut Battteriecomputer vom Ladegerät bei ca. 82 % gehalten, wenn die Spannung soweit abgesunken ist. Auf weniger kann ich mein Ladegerät nicht einstellen.

    Und je nach persönlichem Nutzungsprofil mag man im Betrieb im Sommer die Ladeschlussspannung begrenzen können, wie Andre es macht.

    Dazu muss man dann aber auch einen Solarregler und/oder Ladebooster haben, den man so einstellen oder programmieren kann und sich in der Hinsicht festlegen. (Was für mich z. B. nicht in Frage kommt).

    Und wenn ich unterwegs bin, dann möchte ich meist die Gewissheit und Sicherheit, dass ich für den Fall der Fälle die maximale Energiemenge aus meinem Akku heraus bekomme.

    Natürlich ist meine Akkukapazität für den Haupturlaub im Sommer eigentlich überdimensioniert, da im Sommer meist reichlich Ertrag aus der Solaranlage kommt und den Akku schnell wieder voll läd. Daher pendelt der Akku meist zwischen 100 %und 70 %, wenn wir unterwegs sind. Und da auch überwiegend im höheren Bereich.

    Aber es kann auch im Sommer mal mehrere Regentage am Stück geben, wo der Solarertrag nicht den Tagesbedarf deckt. Und das weis man leider nicht immer vorher. Dann wird will ich möglichst viel Energie im Akku haben, damit es bis zum nächsten Laden reicht.

    Und in Herbst und Winter brauche ich im Zweifel sowieso die gesamte Akkukapaziät.

    Für Herbst und Winter aber extra einen zusätzlichen Akku kaufen, um nicht so große Entladezyklen zu haben, damit der Akkus evtl. länger lebt, macht für mich aber auch wenig Sinn. Denn dann brauche ich auch mehr Platz und habe mehr Gewicht. Und zahle erst mal mehr Geld.

    Der einzelne Akku mag schneller kaputt sein, als zwei, die ich parallel einbaue. Aber ob die beiden dann wirklich auch deutlich länger als doppelt so lange halten? Sie altern ja auch wenn sie nicht genutzt werden. Und seien wir ehrlich, in den meisten Mobilen langweilen sich die Akkus eh die meiste Zeit.

    Und wenn zwei Akkus nicht deutlich länger als einer halten, dann habe ich nichts gewonnen.

    Daher bin ich der Meinung, man sollte die Akkukapazität nach dem eigenen Stromverbrauch auslegen. Wenn man da mit dem worst case plant, dann muss man den Akku nur sehr selten bis auf Null (oder 5%) entladen. Das muss er dann aber mitmachen.

    Der Akku soll sich nach mir richten und nicht ich mich nach dem Akku.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Moin Krabbe,

    da kann ich dir nur vollends zustimmen. Habe 30 Jahre Erfahrung auf See mit sehr großen Batteriebänken, auch Bleikristall etc.

    Die Preise für LiFePo4 Zellen sind deutlich gefallen, 300AH mit einer evtl aktuell etwas aufwendigeren, hochwertigen, allerdings auch wieder verwendbaren Technik, selbst wenn die Zellen sich verabschieden liegt aktuell bei ca. 1.600-1800/2000€.

    Bei einer Lebensdauer von 10 Jahren, sind das für die Zellen nur 80€/Jahr und selbst das Doppelte/Dreifache wäre ok bei einer Nutzung von 60-120Tagen/Jahr, das zahlt man ja locker auf jedem Campingplatz pro Tag für Strom.

    Dass ist für mich zu verkraften und wer weiß, was dann kommt, neue Zellen/Materialien sind ja schon in der Umsetzung und lieferfähig und die regenerierten Zellen.

    Lieber etwas mehr Reserve und das Wissen, was man an Bedarfen in der jeweiligen Situation/Saison etc. hat oder ggfs auch einmal abschalten kann, wenn man etwas länger als geplant unabhängig stehen möchte und die Sicherheit hat auch die Batterie etwas stärker zu belasten und 80-90% zur Verfügung zu haben.

    Habe aktuell sicherlich etwas mehr Aufwand getrieben, ist aber auch dem Thema geschuldet, dass ich etwas mehr eigene Kenntnisse in der Praxis gewinnen möchte, in Stein gemeißelt ist es nicht. 380/760W anstellbare Solarzellen helfen dabei etwas, natürlich nur sehr wenig im Norden und im Winter. Aber dann kommt der Mini Holzofen, die Kühlbox im Fahrerhaus und natürlich häufiger der Motor/Booster zum Einsatz...

    Technik muss für mich überschaubar, beherrschbar und zuverlässig bleiben. Ich habe keine Lust, ständig meine Regler und Anzeigen zu überwachen, aus Angst, gleich geht das Licht aus und meine Batterien habe sich verabschiedet.

    Beste Grüße

    Björn

    Einmal editiert, zuletzt von RTW WAS 1 (24. Februar 2022 um 15:49)

  • Hallo Björn,

    Hast du nur ein BMS je 12V Batterie, wie oft üblich und auch bei Liontron, Victron etc verbaut?

    Ich hab nur ein BMS, ja, aber an 4 einzelne Zellen von Winston. Ist ein BMS von Electrodacus. Der kann bis zu 8 Zellen (also bis 24V) überwachen, balancen und hat UVP/OVP auf Zell- und Batterieebene usw. Ist aber eher kein Gerät für die Masse. Wenn es mal läuft ist es gut, dann macht es seinen Job und man kann es vergessen, aber bis es installiert und eingerichtet ist wird man ohne ein gewisses elektrotechnisches Verständniss an seine Grenzen kommen oder wenn es dumm läuft allenfalls sogar Teile vom Gerät zerstören, denn gerade die Ausgänge für die Abschaltungen bieten zwar einige Möglichkeiten welche sonstige BMS vielleicht nicht bieten, sind aber dadurch nicht ganz Problemlos von einem Elektro-Laien zu nutzen.

    - Meine Victron MPPT fahre ich anders, je nach Bedarf, Sommer, Winter, Stillstandszeiten etc. Schaue einmal in die Victron App, dort kannst du alles mögliche einstellen.. Ich habe zusätzlich noch einen intelligenten/programmierbaren Regler/Schalter für Über/Unterspannung an den LiFePos, damit ich auch meine Verbraucher und den Booster etc zu-/wegschalten kann und es in keinem Fall zu einer Überforderung meiner LiFePos kommt.

    Danke für die Ausführungen. Ok, Ammumot's Kennlinien basierend, ja kann man machen. Aber sind wir ehrlich, so werden die allerwenigsten Womofahrer das nutzen, die meisten (jetzt mal die paar Technikbegeisterte wie du und ich vielleicht ausgenommen) dürften damit überfordert sein...

    Auch finde ich das nicht ganz unproblematisch. Denn man muss immer daran denken welche Ladekennlinie man gerade drin hat und daran denken dass man unter umständen einmal im Monat die Kennlinie umschalten muss. Und auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, die Temperatur verschiebt die Spannungen der Zellen, somit ergeben 13.2V (also 3.3V pro Zelle) bei 20 Grad ein völlig anderer Ladungsstand des Akkus als bei -10 Grad oder bei +40 Grad. Und wie Krabbe schreibt, man weiss nicht immer wann Schlechtwetter sein wird usw. Wäre mir persönlich zu viel Aufwand für einen im Moment nicht bezifferbaren Ertrag.

    In der Summe ist meine Anlage wohl nicht weniger komplex, im Gegenteil, aber ich verzichte ganz bewusst darauf Parameter am BMS zu verstellen (obwohl er das hergeben würde) schlicht weil ich noch nicht überzeugt bin dass es (zumindest in meinem Einsatzszenario) soviel bringt dass es sich lohnen würde. Vielmehr hätte ich bedenken mal ein Parameter zu vergessen oder falsch zu stellen was dann sehr kontraproduktiv sein könnte. Darum gibt es bei mir schlussendlich nur 2 Modi*. Betrieb und (Winter-)Lager. Alles andere muss für mich automatisch gehen und ich will da nicht jeden Tag darüber nachdenken welche Ladekurve ich einstelle...macht man wenn man ehrlich ist eh nur im Anfangsstadium und später wird es dann auf irgend einem Modus bleiben, so zumindest meine Erfahrung mit solchen Geschichten.

    *Ok im (Winter-)Lager-Modus gibt es bei mir noch 2 Untermodi. Entweder ich schalte komplett ab, also inkl. BMS und habe einzig die Selbstentladung oder ich lasse den BMS laufen und muss dann alle 4-6 Monate mal nachladen gehen.

    Im Betriebs-Modus wird es nur über die Lima geladen (oder daheim in der Garage optional über ein 230V-Ladegerät) und es wird immer auf 100% geladen, wobei 100% bei mir dann erreicht sind wenn die erste Zelle 3.55V erreicht, ist also eher konservativ eingestellt.

    Die LiFePo4 verzeiht es eher, schneller altern wird sie aber auch bei dieser Betriebsweise...

    Die Frage ist halt immer noch wie schnell schneller in konkreten Zahlen ist und ob das dann wirklich praxisrelevant ist...mein bisschen Wissen dass ich dazu habe multipliziert mit meinem Bauchgefühl sagt mir dass es nicht wirklich praxisrelevant ist, aber wissen weiss ich es nicht.

    wenn man langsam lädt und die letzten 20% ggfs als kurz vor Nutzung, macht ja auch jeder Mobilphone Hersteller, scheint es der Batterie besser zu gehen...

    Nur dass die Handyhersteller inzwischen mit 0.5-1C oder sogar mehr laden, bei extensiver Nutzung des Streichelphons auch mehrmals am Tag (Wer kann sich noch an die Zeiten erinnern als ein Handyakku noch locker 2 Wochen durchhielt und alles was unter einer Woche Akkulaufzeit hatte praktisch unverkäuflich war?) Im Womobereich werden die wenigsten einen 300Ah Akku mehrmals am Tag mit 150-300A laden.

    Ich habe keine Lust, ständig meine Regler und Anzeigen zu überwachen, aus Angst, gleich geht das Licht aus und meine Batterien habe sich verabschiedet.

    Da bin ich eigentlich voll bei dir, aber steht das nicht irgendwie im Widerspruch zu den verschiedenen Kennlinien die du umstellst und wenn du heute die falsche wählst, halt dann entgegen der Prognose doch dummerweise 3 Tage Schlechtwetter ist, und du somit überübermorgen unter Umständen im dunkeln sitzt?

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Moin Urs,

    passt, die von mir verwendeten, einzelnen aktiven BMS je Zelle bieten alles und wahrscheinlich mehr als man benötigt, insbesondere wenn man weitere Technik von ecs etc. installiert.

    LiPro1-6 Active

    War evtl missverständlich von mir formuliert, Laden sehe ich eher im langsamen Bereich, war hier mehr auf der Verbraucher Seite, entladen mit 0,5-1C läßt die LiFePos langsamer altern. Passt idR auch nicht zu den Ladern, Boostern etc. wer hat schon einen 90A Booster, oft sind gar keine eingebaut oder nur zw 20-30A.

    Das mit den Kennlinien passt, schalte auch nicht ständig hin und her, nur weil es mal regnet etc.., das mit den 3,55V sehe ich ähnlich, damit ist ein sinnvoller Abstand zur max Grenze gegeben, variert ggfs marginal je Zellentyp..


    Beste Grüße

    Björn

    Einmal editiert, zuletzt von RTW WAS 1 (27. Februar 2022 um 21:40)

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