Danke für deinen Input, werde berichten wenn wir soweit sind und alles abgeschlossen ist.
Beiträge von Alfred Eule
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Bekommt man das hin, sauber über aufgeklebte Kantenprofile und Ecken zu folieren, ohne dass Lufteinschlüsse an den Sika-Fugen bleiben?
Ja, wir haben für die GFK-Profile einen 2K-Kleber verwendet, also keine Fugen zu den Kantenprofilen und auch den übrigen Kleber aussen abgezogen. Bei den Türen ebenfalls die Fugen abgezogen. Nun foliert man die Kabine (auch über die Absätze), schneidet diese dann an diesen Übergängen ein uns macht eine Fuge darüber. Damit liegt die Folie sauber auf, kann auch etwas arbeiten. Die Metallecken verkleben wir ganz am Schluss, diese werden grau gespritzt und die Folie in diesem Bereich frei geschnitten. Dann ebenfalls eine Fuge darüber. Wir folieren auch über die Türen und schneiden dann wieder den Gummibereich heraus. Damit läuft die Grafik über die gesamte Seite. Ausgenommen sind die Fenster, hier folieren wir nur bis an den Rahmen heran.
So wird es gehen.
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Wir Folieren zweimal, das erste mal mit einer bedruckten Folie mit grossflächigem Sujet/Grafik, das zweite mal mit einer selbst heilenden durchsichtigen Folie die jeden Kratzer bei etwas Wärme/Sonnenschein verschwinden lässt. Das mit den Ecken und Übergängen haben wir angeschaut und es sollte gehen. Klar ist das ganze etwas aufwendig, aber wir möchten ein schönes Fahrzeug, und die viereckige Kiste ist gut folierbar.
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Na das sieht doch schon gut aus 70mm Zwischenrahmen ist ja auch schon ordentlich, aber auch wieder extra cm in der Höhe.
Der Tankrüssel wird dann durch die Kabine geführt? Hätte man das nicht so machen können, dass der außerhalb der Kabine direkt an der Rückwand des Fahrerhauses bleibt?
Das mit dem Zwischenrahmen hat zwei Seiten, einerseits sind wir um die paar cm froh, denn damit wird auch das Alkoven höher, andererseits erhöht es den Schwerpunkt. Da wir aber mit unserem Konzept einen eher tiefen Schwerpunkt haben und unter dem Boden noch so einiges montiert werden soll haben wir uns für den Rahmen entschieden, auch weil wir die Kabine nicht direkt verkleben/verschrauben wollten. Eigentlich war ein 5cm bis 6cm Rahmen angedacht, aber nach dem Ausmessen der fertigen Leerkabine war klar, dass es so ein wenig knapp zwischen Alkoven und Autodach wird, und deshalb dann 7cm, aber Alu statt Stahl. So ist es in einem Projekt dass ein Einzelstück ist, bei jedem Schritt musst du dich wieder neuen Problemen stellen. Und auch die Stossdämpferaufhängung ist in diesem Bereich so platziert, dass ein Zwischenrahmen viel erleichtert, wir müssen ja auch mal die Stossdämpfer wechseln können ohne gleich die Kabine zu demontieren.
Die Tankanlage wird in der Seite integriert, ich habe bisher noch keine Lösung für vorne gesehen, die gefällt. Werde aber eine Abdeckung darüber machen, die es sauber abdichtet und es sind nur einige cm, der Grossteil wird im Radkasten geführt.
Es sind immer wieder Details, die zu lösen sind, und die Tankanlage ist nicht das letzte.
Gruss
Fredi
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Hallo miteinander
nun sind schon 11 Monate seit unserem letzten Post vergangen, und es ist inzwischen einiges gelaufen. Das Fahrzeug, ein Amaraok SC, ist nun für die Kabine vorbereitet, und diese ist als Leerkabine inzwischen fertig. Viel Planung und Arbeit stecken dazwischen, und ja, unser Projekt ist und inzwischen ans Herzen gewachsen.
Allen, die nun über die Rahmenlösung mit uns diskutieren möchten kann ich sagen, dass wir uns das ganze sehr genau angeschaut und auch mit drei erfahrenen Spezialisten gesprochen haben, die alle einhellig der Meinung waren, dass beim Amarok diese Lösung funktioniert. Wir haben die Ausführung auch einer spezialisierten Firma überlassen die die Arbeiten auch bescheinigen kann, wir gehen also davon aus, dass wir Zulassungsfähig sind (Schweizer MFK). Garantieren kann dass niemand, aber wenn wir Garantien gewollt hätten würden wir unser Fahrzeug nicht selber planen und bauen.
Das Chassis des Amarok wurde komplett renoviert, verlängert und ein Alu-Zwischenrahmen für das Aufsetzen der Kabine aus 70x70x4mm gefertigt. Der Aufbau der Wände wurde gemäss unseren Vorstellungen gemacht, wir haben neben Deckschicht und Schaum auch einen Schlag- und Stichabsorber in den Wänden und im Dach, und diverse Einlagen zur Verstärkung und/oder zur Befestigung.
Anfang 2024 wird dann die Kabine foliert und aufgesetzt, der Unterfahrschutz/Beleuchtung hinten am verlängerten Rahmen auf der richtigen Höhe montiert und dann beginnt der Ausbau unter dem Boden. Am inneren der Kabine sind wir schon dran, das Konzept haben wir wie damals angedacht umgesetzt und sind bis heute sehr zufrieden damit.
Bezüglich Gewicht sind wir auf Kurs, bei den Kosten leicht darüber. Unser Zeitplan sieht vor, dass wir im September 2024 reisefertig sind, mal schauen ob wir das alles schaffen.
Beste Grüsse
Fredi
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Jain! Wie ich geschrieben habe, trifft die Energie bei Fahrbahnwellen nicht das Fahrzeug am Schwerpunkt, sondern an den Achsen und das nacheinander. Daher sind Lasten außerhalb der Achsen zu vermeiden.
Auf europäischen Asphaltstraßen mag das mit dem (einen) Schwerpunkt stimmen.
Aber ich lasse gerne jeden seine Erfahrungen machen. Ich bin 2x durch die Sahara gefahren und habe mich über ein vom Schwerpunkt optimal beladenes Fahrzeug geärgert und alles hinter die Vorderachse gepackt.
Gruß Nunmachmal
Dein Ansatz, das ganze auf eine Achse zu reduzieren ist richtig, bei einfachen Simulationen spricht man sogar vom Viertelfahrzeug, also die Simulation auf ein Rad. Anbei zwei gute Video's, das erste beim Überfahren eines Hindernisses. Dieser Fall ist zumeist unkritisch, die Feder speichert die Energie und im Nachgang entlädt sie sich noch oben. Dabei ist mein gesamter Aufbau die Last. Ich habe übrigens nicht vor Gewicht nach hinten zu packen sondern mein Gewicht genau über die Achse zu kriegen, in dem ich mein Gewicht im Koffer (im Video der rote Block) richtig verteile.
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Das was ich persönlich eher erlebe ist die Anregung durch eine Frequenz, das heisst durch die Buckelpiste wird das Fahrzeug aufgeschaukelt. Dies hat stark mit dem Federsystem und der Eigenfrequenz des Gesamtsystems zu tun, die ich dann wieder über die Art und "Härte" des Feder/Dämpfersystems regulieren kann.
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Erhöhe ich zum Beispiel auf der Buckelpiste das Tempo auf 70km/h, erhöhe ich auch die Frequenz und kann damit aus dem kritischen Bereich herauskommen, der meinen Aufbau anregt. Klar gehe ich damit auch andere Risiken ein.
Gruss
Fredi
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Ja, das ist auch so ein Dinosaurier. Macht heute keiner mehr.
Du hast ja so was von recht
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Früher hatten viele Fahrzeuge Front- und Hecküberhang. Das macht heute keine Firma mehr, den diese Überhänge entwickeln eine gewisse Dynamik!
Bei Fahrten im schweren Gelände oder z.B. Wüstendurchquerung habe ich immer alles Schwere ganz nach vorne gepackt. Lieber die VA etwas "überladen", bevor ich die Ladung weiter hinten habe.
Du fährst und übersiehst eine Welle oder einen "Schlafenden Polizisten", dann bekommt deine VA mächtig was zum Arbeiten, taucht aber hinter der Welle ab. In diesem Moment geht die HA über die Welle. Vorne taucht der Wagen in die Federung und hinten bekommt er mächtig Auftrieb. Da kommst du dir vor wie eine Rodeo-Reiter. Die Frage ist dann, bleibst du im Sattel?
Genug und zurück zum Thema.
Gruß Nunmachmal
Das Gewicht am richtigen Ort ist die Devise
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Fahrdynamisch liegt die Ideale Gewichtsverteilung beim Fahrzeugen zwischen 50:50 (vorne/hinten) bis 40:60 . Gemäss Aufbaurichtlinie ist der minimale Wert beim Amarok auf der VA bei 38.8%, ansonsten ist die Lenkbarkeit beeinträchtigt. Zudem gibt es eine Abhängigkeit von Hinter- zu Vorderachsbelastung (siehe Diagramm Aufbaurichtlinie Seite 37, Abb.2). Auf meinen Amarok bezogen heisst dies also, dass ich die maximale Achslast vorne versuche auszunutzen (1300kg von max. 1340kg) und dann auf der Hinterachse bei 40:60 auf max. 1950kg (Aufgelastet) gehen dürfte. Wird mein Projekt wie geplant bei 1500kg (Gesamt 2.8t) liegen ist die Verteilung 46:54, was sehr gut wäre, bei hinten 1600kg (gesamt 2.9t) liegt die Verteilung bei 45:55, auch gut. Und auch die Tiefsandpassagen kann ich mit 1bar so fahren. Hinten Auflasten und dann viel draufpacken für mich keine Lösung. Übrigens hängen bei moderneren Fahrzeugen alle Helferlein (ESP etc.) an diesen Parametern.
Gruss
Fredi
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Hallo Holger
ich setze ja die Kräfte der Box als Ganzes über die sechs Befestigungspunkte in den Amarok ab. Wenn ich nun 50% des Gewichtes ganz vorne und 50% des Gewichtes ganz hinten auf meiner stabilen Platte (Box) habe ist dies 100% des Gewichtes in der Mitte gleichzusetzen, solange die Struktur diese Massen auch "statisch" sauber festhält, Das Gesamtgewicht und sein Schwerpunkt wird in das Chassis eingeleitet.
Die obigen Anmerkungen habe ich geschrieben, da das Moment, wie du richtig anmerkst, auf die Zuladung ganz im Heck deutlich höher ist. Dies ist aber der Impuls den der Kühlschrank erfährt, und nicht das Fahrzeug..
Ich versuche bei meinem Projekt beides, den Schwerpunkt dort zu haben, wo ich ihn will, und dies auch unter Zuhilfenahme von "Gegengewicht" ganz im Heck, und gleichzeitig möchte ich dafür sorgen, dass der Kühlschrank ganz hinten nicht die Küche zerlegt. Deshalb habe ich schon im ersten Post zum Thema geschrieben ich rechne mal, dachte dann aber bereits an die Küche.
Verzeihe mir das ich mich ab und zu im Thema verliere, das ist so meine Art, triggert mich ein Begriff oder eine Frage beginnt das bereits leicht debile Gehirn hochzufahren.
Gruss
Fredi
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Ich wurde ja bereits auf das Thema "Fahrverhalten bei Gewicht ganz hinten" angesprochen. Dabei habe ich geantwortet, dass die Geräte, sofern sie sehr sauber mit der Kabine verbunden sind, mit allen anderen Teilen der Kabine zu einem System zusammengehören, dass dann fahrdynamisch als eine Zuladung (Gesamtkabine) mit dem Gesamtschwerpunkt in den drei Achsen gilt. Das ist jedoch nur ein Teil der Überlegungen. Ich habe dann im Forum etwas recherchiert, und fand viele Beiträge unter dem Suchbegriff "Festigkeit" aber keine unter den Begriffen "Impuls" und "dynamisch". Sollte ich einen Beitrag übersehen haben entschuldige ich mich hierfür. Ich war 12 Jahre Entwicklungsingenieur und Projektleiter in einer Firma, die "Flugzeugstausysteme" entwickelt, habe z.B. Rettungshubschrauber-Inneneinrichtungen inkl. Sitzen und Tragensysteme, Stausysteme für behördliche Einsätze z.B. auf Basis Zarges-Boxen, Tragensysteme für Verkehrsflugzeuge und allerlei Systeme wie grosse Bordküchen (z.B. A340) etc. entwickelt. Dazu kamen dann auch noch Projekte für Mercedes Maybach und AMG. Dabei war ich auch für die statische und dynamische Auslegung solcher Systeme verantwortlich, inkl. Tests auf den grossen dynamischen Testständen, wo wir die Sachen mit einem grossen Schlitten "gegen die Wand" geschossen haben. Ich erlaube mir deshalb einen Input und hoffe, dass ich als Neuling in diesem Forum niemanden verärgere.
Der wichtigste Begriff ist wohl der Impuls. Er wird durch ein Kraft-Zeit-Diagramm beschrieben. Alle fahrzeugbezogenen Auf- und Einbauten werden nicht nur durch eine Kraft, sondern durch einen Impuls belastet, also ein Kraft in einer bestimmten Zeit und mit einer bestimmten Charakteristik.
Fahre ich z.B. einen Betonklotz gegen einen grossen Gummipuffer erfährt er einen Impuls, der eher lang ist, fährt der gleiche Betonklotz gegen eine Betonwand ist der Aufprall kurz und heftig, der Impuls, also die beschriebene Fläche (grün) im Kraft-Zeit-Diagramm, bleibt aber derselbe, die Kraftspitze ist jedoch deutlich höher. Die Zeit, die ein Impuls hat wird in unseren Anwendungen durch den Weg gegeben, den z.B. der Betonklotz zurücklegen kann, je mehr Weg resp. Spiel desto länger wird der Impuls, wobei damit die Gefahr einhergeht, dass meine Struktur/System plötzlich "gefangen" wird, also in einen Anschlag oder den gespannten Gurt läuft, und damit die Impulscharakteristik im wahrsten Sinne des Wortes schlagartig wechselt.
Verzurre ich also z.B. eine Staukiste auf einem glatten Dachträger sehr straff, übernimmt sie mehr vom harten Impuls des Schlages, z.B. weil ich hart in ein Schlagloch "einschlage", verzurre ich sie jedoch etwas lockerer, hat sie mehr Weg und damit mehr Zeit, der Impuls auf die Kiste wird eher lange sein, bis der Gurt straff wird, dann wechselt auch die Impulscharakteristik. Ein anderer umgangsprachlicher Begriff für den Impuls besagt, dass etwas "Wucht" hat. Im ersten Augenblick (und bei vielen Anwendungen) ist der lange Impuls der angenehmere, da die Kraftspitze ja nicht so hoch ist. Deshalb werden gewisse Strukturen flexibel gebaut, weil dies unteranderem die Kräfte senkt (und diese zum Beispiel auch besser verteilt, siehe Chassis).
Nun führt aber genau diese Zeitdifferenz auch dazu, dass es Systeme regelrecht zerlegen kann, auch wenn sie statisch gerechnet über eine Xfache Reserve verfügen (Statisch entspricht dem Begriff Festigkeit = Widerstandskraft gegen Bruch).
Wir haben ja nicht nur ein System, sondern mindestens zwei Systeme, erstens den fest verschrauben Dachträger auf dem Autodach und zweitens die angezurrte Box (Beispiel gilt auch für alle anderen Einbauten wie Kühlschrank etc.). Der leichte Dachträger übernimmt aufgrund seiner Befestigung den Impuls sofort, beschleunigt aufgrund seiner geringen Masse und damit auch Trägheit sehr schnell in die Kraftspitze, z.B. auf 15G (15x Eigengewicht resp. Erdanziehung), und "federt in die andere Richtung zurück. Just in diesem Moment läuft die Kiste in den Gurt, da die schwere Kiste aufgrund ihrer Massenträgheit und dem kleinen Weg, den sie machen kann, etwas länger brauchte, und nun laufen sich zwei Systeme entgegen, der Träger in die eine Richtung, die Kiste in die andere und wenn nun der Gurt nicht Gummipuffer sondern so richtig schön stabil ist zerlegt es das System. Ich habe bei solchen Tests gesehen, dass sehr gut gebaute Systeme regelrecht "explodiert" sind. Uns hat es hierbei Strukturen zerlegt, die auf 8fache Festigkeit ausgelegt waren, nur weil mehrere Systeme beteiligt waren, oft ein sehr leichtes Stausystem und ein schweres Gerät (oder Mensch) im System. Eine für unsere Anwendung im Kabinenbau sehr typische Konfiguration.
Auf die Anwendung im Fahrzeug heisst das, dass ein sehr leichtes System das mit einem sehr schweren verbunden wird, im dynamischen Belastungsfall, und das ist ja der Normalfall, enorme Kräfte erfahren kann, weil diese Systeme den Impuls unterschiedlich "erleben" und im schlechtesten Fall entgegenlaufen.
Diese Erkenntnis kann ich sehr gut umsetzen, z.B. in dem ich die Zargesbox in die möglichen Belastungsrichtungen anschlage. Wir haben eine grosse Zarges-Kiste auf dem 16g Teststand mit Zuladung in die Wand geschossen, die nur unten an der eingerollten Lippe der Box in eine Führung eingeschoben und vorne angeschlagen war. Kein Gurt darüber, gar nichts, da ist also eine 40kg schwere Kiste mit 16g dynamisch eingeschlagen und nichts ist passiert. Ein satter Auffahrunfall erzeugt übrigens deutlich höhere G-Lasten, aber das Schlagloch hätte die Kiste klaglos überstanden. Das schwere Material in der Kiste war in einem harten Schaumstoff gefasst. Keiner hätte gedacht dass die leichte Alukiste das überlebt! Das hat sie jedoch mit Bravour!
Aus fahrdynamischer Sicht ist es so, dass ich immer versuche, das Material so fest wie möglich mit dem Untergrund resp. dem Fahrzeug zu verbinden, deshalb ist z.B. meine Ladebrücke mit einem Gummi/Kunstoffüberzug ausstattet, und wenn ich nun Staukisten, Kühlbox etc. verzurre können diese durch die hohe Reibung unmittelbar die Kraft übernehmen/einleiten. Der Zurrgurt halt sie nur nieder und sorgt damit für Reibung. Auch bei Absetzkabinen wird ja eine Kunststoffmatte zwischen Kabine und ladebrücke eingelegt. Schlage in die Box auf meinem Dach nach vorne an oder lege einen Antirutschbelag zwischen Träger und Box löse ich das Problem sehr schnell. Damit schaffe ich aber auch Systeme, die einen kurzen heftigen Impuls erleben, und die Befestigung muss dementsprechend ausgelegt sein.
Sehr leichte Staustrukuren mit sehr schweren Beladungen sind aus dynamischer Sicht immer eine Herausforderung, und es ist noch wichtiger, die Krafte "anszuschlagen" oder möglichst nahe an einer grösseren starken Struktur (Boden/Wand) einzuleiten. Damit verhindere ich entgegenlaufende Systeme aufgrund von Zeitdifferenzen. Der zweite Weg ist die leichte Struktur ebenfalls zu "verlangsamen", z.B. in dem ich Puffer einsetze. Ich erlaube damit der leichteren Struktur sich gleich wie die schwere zu Bewegen, insbesondere wenn sie sehr sauber und fest mit dieser schweren "Ladung" verbunden ist. Damit habe ich dann wieder ein Impuls-System, dass die Kraft z.B. über die Befestiung absetzen kann. So kann dann die Flexibilität meines Stausystems mir durchaus helfen, die Kraftspitze zu senken, aber das System darf dann nirgends auflaufen, braucht also Bewegungsfreiraum.
Ich hoffe damit einen Beitrag in diesem Forum zu geben, und den Begriff Impuls anschaulich erklärt zu haben.
Gruss
Fredi
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Hallo Fredi,
wo liegt dein Problem mit einem zusätzlichen Fenster?
Ich gehe da von mir aus und finde Tageslicht ist sehr wichtig und die Lüftung ist auch viel entspannter.
Gruß Christopher
Ich habe einen riesen Respekt davor dass die Kiste zu schwer wird. Das macht mir echt Sorgen. Bei einem Plattengewicht von rund 6kg/m2 (30mm GFK, mehr wird es nicht) schneide ich z.B. für das Fenster rechts (Dometic S4, Scharnierfenster zum Aufklappen, 700x550) rund 2.3kg aus der Platte, das Fenster hat dann 7.4kg, dazu Kleber, die Vanglas-Scheibe, dann sind wir bei 7-8kg Zusatzgewicht, beim Dachfester von Outbound eher 10kg. Über den Daumen gepeilt sind die geplanten drei Fenster rund 25kg mehr Gewicht. Unser Leben findet draussen statt, letztes Jahr waren wir 70 Nächte im Dachzelt unterwegs, und alles war draussen. Nun kommt die Kabine und tangiert etwas, dass für mich sehr wichtig ist, und das ist die Offroad-Fähigkeit. Sei es in Tiefsandpassagen, durch Rinnen, Flussbeete oder in steilen 4x4 Passagen, durch Bäume und Büsche hindurch, ich sehe mich jetzt schon fluchen. Und wir sind halt gerne auf solchen Tracks unterwegs. Deshalb z.B. keine Dusche an Bord, nur 55l Wassertank, 10L Abwassertank, 35L Kühlschrank aber eine vernünftige Matratze (auch so um 23kg) und ein Klo müssen sein. Ja, ich mache mir echt Sorgen dass die Kiste zu schwer ist, ich möchte Reisefertig mit dem gesamten Fahrzeug nicht über 2800kg, das bedeutet bei der aktuellen Ausgangslage (ohne normale Pritsche aber 120l Tank), dass alles hinten drauf nicht mehr als 650kg haben darf (Reisefertig mit der Befestigung/Unterfahrschutz und dem ganzen Material etc. etc.). Das Fahrzeug soll uns zwei Jahre durch Afrika "tragen", und ich sehe es jetzt schon kommen, die Kiste wiegt am Schluss 150kg zu viel. Das ist aus Sicht der Zulassung unkritisch, aber ich werde fluchen.
Wenn wir auf solchen Tracks unterwegs sind ist es halt so, dass Zurückfahren oft einige Tage Umweg bedeutet, bleibst du irgendwo hängen kann es 3 bis 4 Tage dauern, bis einer kommt, und einen Notruf möchten wir nicht absetzen, Also Überwinden wir in der Regel das Hindernis, auch wenn es Stunden und viel Schaufeln bedeutet. Letztes Jahr haben wir nur einmal umdrehen müssen, weil der gesamte Talbereich komplett mit Bäumen und Erde zugedeckt war (Ugab-Tal Namibia). Ich freue mich auf den zusätzlichen Komfort, und wir haben es entschieden, wir gehen auf eine feste Behausung, weil zwei Jahre im Zelt geht einfach nicht, aber ja, jedes Gramm wird gezählt.
Gruss
Fredi
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Besten Dank für die vielen Rückmeldungen, es ist einiges dabei das sehr interessant ist. Das mit dem unter den Tischkrabbeln habe ich gleich ausprobiert, klapp bei mir bei 70cm, und wir haben 77cm. Auf die Ellbogen aufstützen geht auch gut, nur um halbwegs vernünftig aufzusitzen bräuchte ich im >90cm, und das geht nicht. Meine Partnerin ist 30cm kleiner wie ich, die kennt solche Probleme nicht.
Bezüglich der Aerodynamik bin ich mich am einlesen, sehe jedoch nach ersten Unterlagen keine Grund, den Fahrtwind zur Kabine hin abzulenken, wenn dann müsste die Form wohl so aussehen.
Bezüglich statischem und dynamischen Verhalten der Kabine denke ich, dass es wohl stimmt, dass alles in der Kabine aufgrund des Impulses und des Gewichtes eine gewisse "Wucht" entwickelt. Diese Wucht kann für das Möbel, in dem das Objekt eingebaut ist, problematisch werden. Der Kühlschrank und alles was darin ist erfährt im Heck eine grössere Beschleunigung wie über der Hinterachse, das ist richtig und danke für den Hinweis. Auf das Fahrverhalten hat jedoch der Gesamtschwerpunkt der Kiste in den drei Achsen einen Einfluss, und nicht wo das einzelne Gewicht in der Kiste verbaut ist (solange es dort bleibt wo es hingehört). Also ja, Schüttelbechereffekt, aber auch nein, Gesamtschwerpunkt ist entscheidend. Die grösste Konsequenz dieser Erkenntnis sehe ich für den Kühlschrank und seinen Inhalt und natürlich für die Stabilität aller Möbel, je weiter hinten sie stehen. Mal schauen ob ich den Kühlschrank etwas nach vorne nehme.
Der Unterschied wird nicht allzu gross sein, denn der Drehpunkt ist das Vorderrad, wenn hinten die Kiste aufgrund einer Bodenwelle aufspringt, aber lasst mich mal rechnen.
Wie bereits erwähnt würde ich gerne Stauräume vor den Hinterrädern unter der Kabine montieren, aber ich muss auch ein bezahlbares Projekt im Auge behalten, und deshalb gehören diese Stauräume nicht in den ersten Teil unseres Projektes sondern werden sofern notwendig zu einem späteren Zeitpunkt realisiert.
Das mit dem Querlüften macht mir echt noch Kummer, ein weiteres Fenster möchte ich nicht und ein Lüfter ist ein Insektenproblem oder er macht Lärm. Wenn ihr einen Lüfter habt der gut funktioniert (keine Dachluke) dann gebt mir doch bescheid.
Und herzlichen Dank für die vielen lieben Rückmeldungen, weiss ich sehr zu schätzen, aber ich spreche halt gerne von Angesicht zu Angesicht mit den Leuten.
Gruss
Alfred
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Hallo Holger
bin laufend dran an einer Gewichtstabelle, bis jetzt liegt der Schwerpunkt am richtigen Ort. Die Vorderachse hat max. 1340kg, im Moment also noch rund 70kg Reserve (bin auch nicht mehr 75kg, da kommt noch was weg, und die Wägung ist mit Fahrer und vollem Tank). Und ich bin auch daran die Einzelrad-Last im Auge zu behalten.
Das mit der Alkovenhöhe ist eher knapp, mit der 8cm hohen Matratze von offroad.camping wird es noch genau 770mm Luft haben, etwas wenig, aber wir sind schon sehr hoch fürs Gelände und unter den Bäumen. Im Dachbereich wird es keine Stauräume geben. Die Kiste noch höher zu machen möchte ich nicht, aber ich leg mich mal unter den Tisch und schaue, wie sich das so anfühlt, danke für den Hinweis. Zum Glück muss ich noch nicht in der Nacht aufs Klo, deshalb werde ich hinten schlafen (resp. ganz vorne) . Die Matratze gefällt uns übrigens super, haben sie auf der CMT probegelegen, hat einen coolen Innenaufbau und Mash inkl..
Da der Aussen-Stauraum vorne liegt und unsere ganze Ausrüstung dort drin ist, kommt zusammen mit dem Wassertank, der Batterie/Inverter, dem Bergematerial, dem Druckluftkompressor inkl. Tank und den Gasflaschen (mindest. 1x5L), schon reichlich Gewicht nach vorne. Auch die Matratze ist nicht zu vernachlässigen, leider ist sie noch sehr hoch im Fahrzeug. Und dann ist noch der Umbau auf den 120L Tank, und auch der bringt nochmals Last nach vorne. Um dem entgegenzuwirken werden die Schäkel vorne an der Stossstange in die Staukiste wandern sowie die Batterie durch eine leichtere ersetzt. Nicht zu vergessen auch das rund 12kg schwere Dachfester von Outbound, dass aber neu relativ neutral über der Achse sitzt (über dem Tisch).
Im Moment brauche ich Gewicht hinten um das auszugleichen. Bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass ich mit knapp 1300kg auf der Vorderachse und rund 1500kg bis 1600kg auf der Hinterachse zu liegen komme. Das müsste möglich sein, da ja noch die Pritsche hinten weg kommt. Das einzige das mich stört ist dass die vier Euroboxen relativ hoch untergebracht sind, aber wenn alles schön durchgeplant ist weiss ich mehr. Seitliche Staukästen vor den Hinterrädern könnten dem entgegenwirken, aber es ist auch alles eine Budgetfrage.
Im Moment plagt mich vor allem das Belüftungskonzept, da ich mit nur zwei Fenstern und einer Dachluke auskommen möchte. Das Querlüften bei Bullenhitze muss aber möglich sein, nach einem langen 4x4 Tag möchte man auch mal ein Nickerchen in der Abendbriese bei 38° machen, und dann muss Luft ins Alkoven. Ob das mit der aktuellen Konfiguration so wie im Dachzelt klappt ist die Frage? Ein Dachventilator ist übrigens keine Option, ist uns deutlich zu laut. Und die Zwangsbelüftung ist ebenfalls noch offen, zudem hat die Trenntoilette noch einen Ventilator, der hinten rechts irgendwo hin muss, vielleicht kombiniere ich diesen Luftstrom dann auch noch mit der Kühlschranklüftung, mal schauen. Das Fenster im Essbereich links macht übrigens nur bedingt Sinn, da dieses durch die offene Türe abgedeckt wird. Die türe rechts (und nicht hinten) ist eigentlich ein muss für uns, nach einigen Wochen Piste steht hinten alles vor Dreck, und so haben wir die Türe im Rückspiegel, und das wissen wir aus Erfahrung sehr zu schätzen. Da wir oft in Ländern unterwegs sind, die links fahren haben wir uns für die Fahrertürseite entschieden, dann sind alle Wege kurz, und wenn wir vor dem Fahrzeug sitzen haben die Affen keine Chance, sich an uns vorbeizuschleichen . Und aussen am Fahrzeug möchten wir gar nichts, egal ob in Südfrankreich oder in der Pampa von Sambia, wir möchten das Auto auch mal vor einem "Supermarkt" stehen lassen ohne das nachher etwas fehlt. Und ein Sonnenrollo wird es aus Gewichtsgründen auch nicht geben, hier heisst das Motto "Shade Tree", da steht dann die ganze Kiste im Schatten. Für den Notfall nehmen wir ein leichtes Tarp mit (und zwei Hängematten für trunter).
Und nochmals zur Frage der Alkovenfront, was ist der Vorteil einer "verundeten" Alkovenfront, ausser das es windschnittiger ist?
Gruss
Fredi
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Hallo Holger
danke für die Rückmeldung, dein Angebot weiss ich sehr zu schätzen. Der grosse Stauraum wird fast die gesamte Technik am Boden haben, also Batterie/Strom/Inverter, Wassertank 55l sowie Kompressor mit Tank, und Gasfach auf der rechten Seite in Fahrtrichtung. Zudem sollen Campingtisch, Sandboards und Stühle rein, also wir die eine Seite rund 1.30m tief sein, die andere das Gasfach für bis zu zwei Flaschen, dann noch innenliegende Anschlüsse für Landstrom rechts, Wasser links etc.. Anbei die ersten Skizzen in denen man die Belegung etwas erahnen kann. Auf der Waage hat sich gezeigt, dass kein weiteres Gewicht mehr auf die Vorderachse sollte, und deshalb baut das Alkoven nicht sehr weit nach vorne, dafür hat es dann unter dem Bett Stauraum für vier grosse Euro-Boxen (60x40x27). Der grosse durchgehende Raum gibt in der Planung grösstmögliche Freiheit und erlaubt auch spätere Umbauten/Optimierungen. Um die Schwerpunktslage eher nach hinten resp. über die Hinterachse zu bringen kommt die Küche ganz nach hinten.
Das mit der Schräge ist noch etwas unklar für mich. Ich habe nicht vor mit dem Fahrzeug mehr als 120km/h zu fahren. Gibt es Lärmgründe für eine verbesserte Form?
Gruss
Fredi
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Nachdem wir letzte Woche an der CMT waren und viele viele Eindrücke mit nach Hause nahmen gings los mit der Planung, erste Skizzen und ein erstes 3D Modell. Inzwischen habe ich auch zwei Forenmitglieder angeschrieben und um einen Besuch Zwecks Erfahrungsaustausch gebeten (Kaffee und Kuchen hätten wir natürlich mitgebracht), leider ohne Erfolg,
Fredi
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Nee, der Singlecab wird leider nicht mehr verkauft. Alternative ist da der Toyota Hilux mit 2,8L Motor.
Das ist richtig, wäre auch eine gute Wahl gewesen, ist aber 10cm schmäler, was in der Schweiz für das Projekt eine Rolle spielt. Zudem bin ich ein VW-Fahrer, vor dem Amarok war es für viele Jahre ein Passat R36. Insgesamt ist auch das Gewicht ein Thema, und da ist der 2.8L halt ein bisschen schwerer, will heissen der Amarok ist nach dem Umbau so schwer wie der Toyota ohne Umbau. Ziel ist 2.8 Tonnen, mal schauen ob das klappt. Wir waren im 2022 lange mit einem 2.8L Hilux in Namibia und Sambia unterwegs, ein sehr zuverlässiges Fahrzeug, und trotz oft schwierigen Verhältnissen mit 11l/100km zu bewegen.
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Hoi Fredi und härzlich willkommä do bi dä Vorrugtä!
Schönes Projekt!
Ich bin ja an meinem Kistchen, das als Ladung auf einen Nissan MD21 Benziner mit Flachpritsche kommt, noch ein Weilchen dran...
SG-Nummer...wo wohnst Du?
LG aus dem Rorschacherberg
Hallo Picco
also ich finde diese Geschichte gar nicht so verrückt, ich habe noch ein anderes Hobby das sicherlich deutlich "verrückter" ist. Ich bin in Amden zu Hause, ein wunderschönes Plätzchen mit ganz viel geerdeten Leuten um mich herum. Flachbettpritsche war auch kurz ein Thema, habe ich aber wegen dem Höhenverlust verworfen, und mich nun für "All In" entschieden.
Gruss
Fredi
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Hallo Fredi,
Eine Frage zum Basisfahrzeug: Hat Dein Amarok eigentlich eine Untersetzung? Meines Wissens gab es die nicht unbedingt ab Werk.
Hallo Varaderoist
dieser Amarok hat zuschaltbaren Allradantrieb, zuschaltbare Untersetzung und zuschaltbare Hinterachssperre. Für die 4x4 Tracks, die wir so fahren möchten ist das ein gutes Setup.
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Hallo
wir stehen noch ganz am Anfang mit unserem ersten eigenen Projekt, das Fahrzeug, ein 2013 Amarok SC ist fertig und vorgeführt, es fehlen noch Getriebe/Div.-Entlüftung höher legen und Tank auf 120l umbauen, dass kann aber im Moment aus Kostengründen warten.
Nun geht es an die Wohnkabine, die direkt auf dem Chassis aufgebaut wird. Damit das klappt sind eine CAD-Zeichnerin mit Erfahrung im Panel-Bau und ein Carosseriefachmann mit im Boot, und eine erste Vorsondierung mit dem TÜV in der Schweiz (MFK) hat bereits stattgefunden. Die Kabine möchte ich selbst aufbauen, mit dem Ziel diese Mitte nächstes Jahr im Einsatz zu haben. Wir haben uns nach einer 10-wöchigen Reise mit Pickup/Dachzelt und vielen 4x4 Strecken bewusst für einen Single Cab Pickup mit eigenem Festaufbau entschieden, es kommt unseren Vorstellungen an Geländetauglichkeit, Wendigkeit , Platz und Gewicht am besten entgegen.
Im Moment verschaffe ich mir eine Übersicht über die Zulassungskriterien und alle gesetzlichen Vorgaben für den Koffer, sowie die Materialauswahl, und ein erster Entwurf der Kabine ist in Arbeit.
Nun lese ich mich hier einmal ein, und hoffe nicht allzu viele Fehler zu machen.
Beste Grüsse aus der Schweiz
Fredi