Wir sind wieder zurück ![]()
Wie schnell die Zeit doch vergeht, kaum ist man los nach Afrika steht man wieder zuhause. Die letzten Monate waren wunderschön und sehr intensiv. Insgesamt 19'000km, oft auf schlechten Pisten und ab und zu auf 4x4 Tracks, 6 Länder (Südafrika/Lesotho/Botswana/Simbabwe/Sambia/Namibia) und unzählige Erlebnisse. Doch zum eigentlichen Thema, unserer selbst gebauten Wohnkabine. Zuerst einmal, es hat alles gehalten, wir hatten bis auf ein Klappenschloss und einen Lichtschalter keine Ausfälle. Und ja, die Beanspruchung auf diesen Pisten ist extrem, so extrem dass wir hinten links und rechts in der Hälfte der Reise einen Federbruch gehabt haben und auch mal die Spur neu einstellen lassen mussten. So extrem auch, dass beide Offroadfelgen (H11 Hess) hinten einen Schlag haben, und wir sie nun auswechseln werden. Hauptgrund für diese Beanspruchung ist die hohe minimale Geschwindigkeit, die man oft halten muss. Auf Wellblechpisten ist man mit mindestens mit 70km/h unterwegs, aber auch in den Dünen versucht man, gerade wenn der Sand sehr flüssig wird, eine gewisse Geschwindigkeit zu halten. Kommt dann ein unerwartetes Hindernis, wie ein Bachlauf (River Crossing) oder ein Schlagloch, dann geht es los. Zweimal hat es uns praktisch auf die Vorderräder gestellt, und wir haben auch Overlander kennen gelernt, die dabei Teile des Fahrwerks verloren haben oder schlimmeres. Unsere Gewichtsverteilung von vornev1.4t und hinten 1.7t bei Vollbeladung hat übrigens sehr gut funktioniert, wir sind selbst im Tiefsand des Khaudum NP problemlos unterwegs gewesen. Zweimal sind wir tagelang durch ein Gebiet gefahren, dass nur auf Permit und eigentlich nur mit mindestens zwei Fahrzeugen freigegeben wird, beides haben wir alleine gemeistert.
Nun zu einigen Punkten, die bei der Entstehungsgeschichte unserer Kabine angemerkt wurden:
1. Der Einstieg links hat sich absolut bewährt, es ist eine grosse Erleichterung alles wichtige nur auf einer Seite zu haben (Fahrertür, Stauraum, Einstieg, Tankstutzen etc.). Damit hat man immer alles im Blick, an der Tankstelle, beim Verräumen des Einkaufs, auf der Campsite mit den Pavianen usw.. Wir würden das wieder so machen.
2. Kein Durchgang zwischen Führerhaus und Kabine. Wir haben den Durchgang zweimal vermisst, beide Male standen wir Stunden da um Löwen resp. Leoparden zu beobachten, und der Gang aufs WC bedeutete, dass man wegfährt, und dann wieder zurück geht. Aber während der ganzen Reise war der fehlende Durchgang bei einem Thema vorteilhaft. In Afrika war es immer sehr staubig, und unsere Kabine war dadurch Staubfrei, unser Führerhaus jedoch oft die Wüste Gobi. Sicherheitsprobleme gab es übrigens nie.
3. Befestigung der Kabine direkt auf dem Chassis ohne bewegliche Elemente um die Kräfte freizustellen: Hier haben wir einige echt gehässige Rückmeldungen während der Bauphase erhalten. Probleme gab es trotz massiver Verschränkungen nie, und klar werden wir das Thema im Auge behalten, aber wie uns auch von anderen Spezialisten bestätigt, kann man bei einem normalen Pickup die Kabine diekt auf das Chassis verschrauben. Klar, dass das bei einem grösseren Fahrzeug nicht mehr geht, aber bei uns hat alles gepasst.
4. Höhe: Viele verstanden nicht, warum wir das Fahrzeug so hoch gebaut haben. Nun, wir hatten keine Probleme unterwegs. Einmal mussten wir bei einem Baum einen kleinen Umweg von in paar hundert Metern nehmen, ab und zu einen Ast wegdrücken, ab und zu ist einer ausgestiegen um bei engen Passagen einzuweisen, das war es. Wir waren jedoch auch froh, dass wir "nur" 2.95m hoch sind, nicht im Gelände, aber bei Werkstattbesuchen, und die gab es. Die Eingangstore der Werkstätten waren 3m hoch, und so konnten wir immer hineinfahren, selbst wenn es bedeutete, etwas Luft abzulassen. Würde ich die Kabine noch einmal bauen wäre die Höhe 2.90m, aber so passt es auch.
5. Der Amarok als Basisfahrzeug: Nun, er hat uns wieder nach Hause gebracht, und auch wenn wir etwas brauchten war es immer aufzutreiben. Dementsprechend sind wir sehr zufrieden mit unserem Wolfi, einem 2013er SC mit nun gut 140'000km.
So, genug des Feedbacks, nun noch einige Bilder.
Liebe Grüsse
Fredi