Fragen zu geländegängigen WoMos

  • Vorhin bin ich erst auf dieses Forum gestoßen - das Durchstöbern Eurer Beiträge war sehr anregend.

    Vor kurzem habe ich mir einen Allrad-DB/Vario, 7,5 to mit 2 Sperren, Doppelkabiner gebr. zugelegt, den ich im Laufe der nächsten 12-18 Monate mit Hilfe anderer zum WoMo umbauen möchte. Das Nutzungs- und Raumkonzept steht. Leider fängt die Arbeit mit elementareren Dingen an.
    Das Fahrzeug hat einen Rahmen, der dem großen Unimog ähnelt, soll heißen, zur Geländetauglichkeit ist die Verwindungsmöglichkeit des Rahmens notwendig. Meine 1. Tests zeigten eine Verwindung (auf volle Rahmen-Länge bezogen) von ca. 10-14 cm (geschätzt).
    Ich stelle mir vor, einen verwindugsfreien Alu-Zwischenrahmen zu bauen, der als Träger des weiteren Aufbaus dient.
    Kann mir jemand sagen, wie die Profis einen derartigen Zwischenrahmen am Haupt-Fahrzeugrahmen befestigen, welche Puffer, Federn, 3 oder 4 Auflagepunkte, etc.?
    Für Eure Beobachtungen wäre ich dankbar.

    Beste Grüße, Dieter

  • Hallo Dieter!

    Wenn du dein Auto dafuer nutzen willst, wofuer es gebaut wurde, also ins Gelaende willst, dann must du die Kabine vom Rahmen ´abkoppeln´. Das macht man am Sinnvollsten uber eine ´schwimmende´ Lagerung des Zwischenrahmens. Das koennte zum Beispiel so aussehen, das du den Zwischenrahmen nur in der Mitte der Querstreben des Fahrzeugrahmens festmachst. Dann kann sich der Fahrzeugrahmen verwinden wie er will, der Zwischenrahmen bleibt immer in der ´neutralen´ Zone. An einer Stelle musst du dann natuerlich noch abfangen, damit der Hilfsrahmen nicht umkippt.
    Oder du befestigst den Hilfsrahmen auf beiden Rahmenprofilen des Fahrzeugrahmens, etwa in Fahrzeugmitte. Vorne und Hinten gibts dann nur noch eine Verbindung, jewils in der Mitte zwischen den Rahmenprofilen.
    Nimm fuer die Befestigung lange Schrauben mit Dehnhuelsen. Das halte ich fuer sicherer und dauerhafter als irgendwelche Gummibefestigungen.

    Gibt es dein Fahrzeug auch mit Pritsche? Dann schau doch mal nach wie das ab werk gemacht ist. Es gibt allerdings einen Unterschied, ob ich Kies transportiere oder einen Wohnaufbau.... :)

    Robert

  • Hallo Robert,
    Besten Dank für Deine Gedanken.
    Mein WoMo soll als Zwitter eingesetzt werden (Wohnkomfort mit Geländetauglichkeit) mit den damit verbundenen Kompromissen.

    Zur Zeit ist der Wagen ein Pritschenwagen, die Pritsche ist werksmäßig fest montiert auf Zwischenrahmen, verwindet sich also im gleichen Maße wie der Hauptrahmen. Genauso verhält es sich mit dem Führerhaus, zwar auf Gummischeiben befestigt, aber trotzdem mit Verwindungen, die das Führerhaus mitmacht.

    Deine Überlegungen entsprechen in etwa meinen Überlegungen, soll heißen, ich dachte daran, direkt hinter der Doppelkabine (in etwa Fahrgestellmitte) eine 2-Punkt Befestigung am Hauptrahmen vorzunehmen, und kurz hinter der Hinterachse in Rahmenmitte einen dritten, mittigen Befestigungspunkt.
    Mein Hauptproblem besteht in meinem Wunsch, das Führerhaus fest mit dem Aufbau (mit Alkoven) zu verbinden.
    Wahrscheinlich wird es dann notwendig sein, die vorhandene Führerhausbefestigung (mind. 4 Stellen) umzuändern analog meines Aufbaus (Kabine mit Alkoven), wobei auch das Führerhaus einen quasi Hilfsrahmen bekäme - am besten einen einheitlichen für Führerhaus und Aufbau. Leider würde das recht viel Arbeit bedeuten.

    Die Sache mit den Dehnhülsen ist mir noch nicht klar. Ich werde mich informieren, wie die funktionieren.

    Hab noch mal Dank für Deine Anregungen,
    Dieter

  • zur einordnung vorab: ich hab weder einen vario noch einen unimog - finde aber beide toll und hab mich daher etwas mit den beiden beschäftigt.
    wenn ich es richtig sehe, ist beim unimog die verwindung des rahmens ein bewusstes konstruktionsmerkmal um die geländegängigkeit zu erhöhen. der rahmen ist also an den richtigen stellen "extra weich gemacht".
    anders beim vario. der leiterrahmen des varios steht für verwindungssteifheit - das wird so auch extra in den verkaufsunterlagen gepriesen. der vario 4x4 ist auch nicht als geländefahrzeug entwickelt, sondern soll den einsatzbereich des groß-transporters vario zum beispiel für baustelleneinsätze oder auch hilfsdienste erweitern.jedoch nicht mit dem anspruch, den ein expeditionsausrüster beispielsweise an die 4x4-versionen der leichten man-baureihe stellen. wenn sich der rahmen des vario verwindet, ist das schlecht und nicht gewollt. daher kann es doch nicht ziel sein, das verwinden weiter zu unterstützen. ziel des hilfsrahmens ist in deinem falle doch nur, die verwindungen des rahmens möglichst von der kabine fernzuhalten (oder den rahmen so zu versteifen, dass der kabine nichts passiert - aber das wird wohl nicht gehen).
    jens

  • Hallo Dieter!

    Mit dem Fuehrerhaus sehe ich ein Problem. Lass es lieber separat und mach nur einen Durchgang. Keine komplette Offnung. Das vereifacht die Sache ungemein. Ein ´kleiner´ Durchstieg ist auch besser abzusichern (gegen kaelte/waerme und ungebetene Besucher). Lass entsprechend Platz zwischen Koffer und Fuehrerhaus und dichte den Spalt mit Dichtlippen oder Faltenbalg ab. Faltenbaelge kann man machen lassen, sind aber sauteuer! Ich werde es bei mir mit gleitenden Dichtlippen machen.

    Gruesse!
    Robert

  • Hallo Jens,
    vorab, ich finde es toll, daß Ihr Euch mit meinem Problem auseinandersetzt:
    Mein Vario ist Bj 1993.
    Ich habe den leisen Verdacht, daß DB damals die Vario Allrad-Baureihe auf einen Unimog-Rahmen gesetzt hat.
    Die Rahmen der neuen Baureihe sehen anders aus. Die von mir getesteten
    Geländeeigenschaften sind sehr gut, und werden eigentlich nur durch
    die Bodenfreiheit und die Reifengröße (Profil) und ggf. eine zu geringe Untersetzung eingeschränkt.
    Ich werde bei Daimler-Benz nachfragen und die um techn. Unterstützung bitten.
    Falls die ebenfalls von einem verwindungssteifen Leiterrahmen bei Bj
    93 ausgehen, werde ich ihn so aussteifen, daß meine Probleme beim
    Aufbau sekundär werden.

    Beste Grüße, Dieter

    > zur einordnung vorab: ich hab weder einen vario noch einen unimog - finde aber beide toll und hab mich daher etwas mit den beiden beschäftigt.
    > wenn ich es richtig sehe, ist beim unimog die verwindung des rahmens ein bewusstes konstruktionsmerkmal um die geländegängigkeit zu erhöhen. der rahmen ist also an den richtigen stellen "extra weich gemacht".
    > anders beim vario. der leiterrahmen des varios steht für verwindungssteifheit - das wird so auch extra in den verkaufsunterlagen gepriesen. der vario 4x4 ist auch nicht als geländefahrzeug entwickelt, sondern soll den einsatzbereich des groß-transporters vario zum beispiel für baustelleneinsätze oder auch hilfsdienste erweitern.jedoch nicht mit dem anspruch, den ein expeditionsausrüster beispielsweise an die 4x4-versionen der leichten man-baureihe stellen. wenn sich der rahmen des vario verwindet, ist das schlecht und nicht gewollt. daher kann es doch nicht ziel sein, das verwinden weiter zu unterstützen. ziel des hilfsrahmens ist in deinem falle doch nur, die verwindungen des rahmens möglichst von der kabine fernzuhalten (oder den rahmen so zu versteifen, dass der kabine nichts passiert - aber das wird wohl nicht gehen).
    > jens

  • Nur zur Ergänzung und zur Visualisierung meines prinzipiellen Vorhabens, nur mein Voreintwurf auf Basis Vario-Doppelkabine. Es werden sich bei der weiteren Planungsphase sicherlich noch etliche Änderungen ergeben.
    Jetzt mal schauen, wie ich hier eine Grafik einbinden kann.

    <img src=http://www.pader-online.de/jurgelucks/bil…f%20Alkoven.gif>

    Wenn keine Grafik erscheint, dann ist hier eine Addresse:
    http://www.pader-online.de/jurgelucks/bil…f%20Alkoven.gif

    Gruß Dieter

  • ob das mit der radstandsverlängerung so ohne weiteres geht, weiß ich nicht. zumindest wird es nicht ganz einfach, eine längere kurbelwelle da reinzubekommen. und am rahmen rummachen, dürfen sicherlich auch nur fachleute.
    aber bestimmt bekommst du probleme, da dein womo im wohnbereich keine ausgänge hat. es sei denn, du machst die fenster auf beiden seiten so groß, dass sie als notausstieg anerkannt werden.
    und bist du dir sicher, dass du mit einem 3,8 meter hohen vario durch die gegend schaukeln willst? mit einem so hohen schwerpunkt?
    jens

  • Hallo Jens,
    gut, daß ich die Grafik reingestellt habe, so bekomme ich wenigstens
    sinnige Kritik.

    Zum Radstand:
    natürlich soll das ein Fachbetrieb machen einschl. Kurbelwelle, Gutachten, Brief, ich kann das nicht.

    Zur Tür:
    Kannst Du mir eine Addresse nennen, wo ich die Bestimmungen erfahren kann?
    Ich hatte angenommen, daß der hintere Teil der Doppelkabine (mein
    Arbeitszimmerchen) ebenfalls als Wohnraum zählt, der eine Ausgangstür
    hat, die auch benutzt werden sollte. Wenn ich da falsch liege, muß
    ich komplett umplanen.

    zur Höhe:
    die 3,80 sind wirklich kritisch. Weil ich mir selber hierbei recht
    unsicher war, hatte ich den Vario zu Testzwecken etwas ungewöhnlich
    mit 2,5 to beladen und zwar mit Schwerpunkt auf gut 2,0 m Höhe und
    zusätzlich noch mit Schwerpunkt leicht hinter die Hinterachse. Das
    Fahrverhalten war auch bei plötzlichen Ausweichmanövern erstaunlich
    gut. (der Wagen hat allerdings auch verstärkte Federn und
    Stabilisatoren) Zur Zeit fahre ich einen James Cook auf
    Sprinter-Basis. Der Wagen hat ein Verhältnis von Höhe zu Breite von
    1,6 und ist ebenfalls sehr gutmütig bezügl. Fahrverhalten. Das gleiche
    Verhältnis vorausgesetzt käme ich beim Vario übrigens auf 3,7m Höhe.

    Ich glaube schon, daß Deine Anmerkung bezügl. 380 seine Berechtigung
    hat, ich hoffe allerdings die Probleme mit einer guten Planung bezügl.
    Gewichtsverteilung (Schwerpunkt) von großem Wasser/Abwassertank sowie
    Batterien in den Griff zu bekommen.

    Beste Grüße, Dieter

  • auch wenn ich bislang noch kein komplettes womo ausgebaut habe, eine empfehlung habe ich mir gemerkt: direkten kontakt mit dem tüv-prüfer halten. es ist sinnvoll, umbaumaßnahmen etc. vorab mit einem tüv-prüfer (nein, mit dem, der das womo später abnehmen soll) zu besprechen. da bei womo viel ermessensspielraum vorhanden ist, solltest du ein gutes verhältnis zu dem prüfer haben. und wenn du gute ideen hast und er das gefühl bekommt, dass du vernünftig vorgehst, kannst du sicherlich auch das eine oder andere durchbekommen, was nicht akzeptiert werden muss.
    zur höhe: da der vario doch einiges an platz unter der kabine hat, würd ich mir überlegen, ob du nicht etwas technik/stauraum aus dem doppelten boden nach unten auslagern kannst und dafür den doppelten boden nicht so hoch machst. das hätte den vorteil, dass nicht nur schwerpunkt und höhe sinken würden, auch deine treppe wird nicht so platzraubend. und für die geländegängigkeit dürfte es keine wesentlichen einschränkungen geben. da werden dir die differentiale eher mal aufsetzen.
    jens

  • Hallo Dieter!

    Habe gerade die ganzen Beiträge gelesen. In Stichworten will ich auch noch einiges Sagen/Wiederholen.

    Mögliche Rahmenverlängerung wird ein Fahrzeugbaubetrieb durchführen. Die sind hinsichtlich Verwindung sicherlich auch nicht gerade inkompetent.

    Bezüglich zu hohem Schwerpunkt habe ich nicht die großen Bedenken. Bei der Wasser- und Dieselmasse im unteren Bereich dürfte das nicht so kritisch werden, vor allem kaum gefährlich. Meine Erfahrung: Bei Seitenneigung ist die Angst des Fahrers vor dem Umkippen seines (teuren) Mobils erheblich größer als die wirkliche Instabilität. Ich habe einen Landrover schon mehr oder weniger fluchtartig verlassen, weit vorm Umkippen.

    Vor dem Hintergrund der folgenden Erfahrung (3 Jahre Landrover 109 als Camper eingerichtet und mehr als 100 Tage genutzt und ca. 400 Tage Nutzung eines 4x4 WoMo`s) ist mir dein Auto zu unhandlich. Dies gilt aus meiner Sicht sowohl für Fahrten in Europa (4x4 ja doch eher entbehrlich, Ausnahme einige Strecken in Island und anderswo) auf kleineren Landstraßen, aber auch für Touren abseits der befestigten Wege in anderen Teilen der Welt. Nur in Nordamerika würdest du wenig Probleme haben, in manchen Nationalparks aber auch.
    2,45 m Breite, das ist zu viel. In Südeuropa wirst du durch manches Dorf nicht durchkommen. 3,80 m Höhe, das ist viel zu viel. Mein Auto ist 3 m hoch, 2, 18 m breit. Ich habe schon extra eine Metallgallerie zum Abweisen der Äste aufgebaut, trotzdem muss meine Frau mitunter aufs Dach und größeren Schaden zu verhindern. Bei knapp 2,2 m Breite schrappen schon oft genug Äste und Buschwerk am Auto lang, wie ist das erst bei 2,45 m? Im Busch sind die Pfade nicht bis in 4 m Höhe auf 2,5 m Breite freigeschnitten.

    Darüber hinaus kostet Volumen bei der Verschiffung des Autos auch nicht wenig Geld. Auch ein Argument für Maßbegrenzung.


    Wenn es bei der Höhe bleiben soll, dann überleg dir doch mal den Bau einer Hubkabine. Oberteil hydraulisch anheben. Fenster sind geschützt vor Schrammen, Einbruch schwierig bis unmöglich, Auto ist niedrig während der Fahrt.
    Schau mal unter http://www.lt-4x4.de/ nach, da ist bei den Bildern so eine Kabine, habe ich auf Unimog auch schon gesehen.

    Eine Tür vom Wohnteil nach draußen verändert zwar die Raumkonzeption zum Nachteil, hat trotzdem einen großen Vorteil. Du stehst bei schönem Wetter in der Pampas, sitzt in deinem Stuhl unter der Markise oder einem Baum. Was meinst du, wie oft du an einem Tag ins Auto krabbelst um was zu holen? Hoffentlich ist der Durchstieg dann bequem genug.


    Warum willst du den Alkoven mit der Kabine fest verbinden. Ist er dir zu schwer?
    Du kannst dann auch dazu kommen, den ganzen Aufbau samt Fahrerhaus sehr verwindungssteif zu bauen, also Verschränkung eher einschränken als maximal ermöglichen. Für den Vortrieb beim Anheben eine Rades dann die Diffsperren nutzen. Dies gilt vor allem dann, wenn du als Ziele deiner Reisen keine wirklich extremen Routen im Auge hast. Die meisten „Expeditionsmobile“ bleiben auf mehr oder weniger befahrbaren Pisten ohne extreme Beanspruchung


    Gruß

    Fritz

  • Hallo Fritz,
    besten Dank für Deine Einschätzung und Erfahrungsbericht.

    Also vorab: ich wollte 4x4 nicht nutzen für Expeditionszwecke, sondern
    das Mobil soll eigentlich nur Aufenthaltsort und Arbeitsplatz für ein
    paar Monate im Jahr sein (vorwiegend Südeuropa im Winter). Zur Zeit
    mache ich es ähnlich im James Cook (310 hoch), ist mir aber zu eng
    und muß den Wagen oft mühsam aus´m Schlamm holen oder kann
    verschiedene Wege nicht fahren, da zu steil mit Geröll, zu uneben, zu sandig, oder durch Extremschauer z.T. abgetragene Wege - halt Feldwege. Erfahrungen mit Ästen habe ich laufend, macht mir aber nichts - der James Cook ist ja nur ein Gebrauchsgegenstand. Das einzig störende sind die beschissenen Iso-Fenster, die laufend zerkratzen, sodaß die Sicht getrübt ist und ansonsten auch keinen normalen Umgang zulassen. Beim nächten Womo gibt es wieder Schiebe-Glasfenster!!!

    Es ist ein Kompromiß (ggf.fauler): Meine derzeitigen 310 cm sind
    teilweise schon zu hoch (unter Bäumen, tiefe Balkone in Ortschaften,
    niedrige Stromleitungen, Brücken). Jeder Zentimeter mehr bedeutet
    natürlich ein mehr an Einschränkungen, ganauso wie beim Wenderadius
    (perm. Allrad, Radstand) wie auch bei der Fahrzeugbreite. Ich kenn
    genüngend Ortschaften, bei denen ich mit meinem jetzigen Sprinter
    rückwärts wieder raus bin, weil vorwärts nichts mehr ging (Breite,
    Wenderadius). Es würde natürlich noch schlimmer. Das wäre der Preis für den Komfort-Gewinn (Höhe-Breite), den ich haben möchte, da das Winterwetter in Südeuropa auch oft tage/wochenlang sehr ungemütlich sein kann.

    Ich wollte Dich mit dem zuvor gesagten nicht langweilen, sondern nur
    den Hintergrund vermitteln, wieso ich ansich so unpassende Dinge wie
    Allrad und hohe Höhe und große Breite kombinieren wollte. Es ist, wie
    gesagt ein Kompromiss. 4 Wochen im Regen sitzen, dazu noch 2 große
    nasse Hunde, alles auf engem Raum, sind halt auch Erfahrungen, die in
    meine Sichtweise einfließen. Meine derzeitige Klimaanlage habe ich
    übrigens meistens eingesetzt, um die Luftfeuchtigkeit aus´m Wagen zu
    kriegen, zum Kühlen brauchte ich sie sehr selten. (Im Sommer ist es es bei mir zuhause viel zu schön um wegzufahren)

    Wie oben schon gesagt, Deine Überlegungen sind berechtigt. Nach Abwägung meiner pers. Wünsche und vor allem bei der Rückschau auf meine Gewohnheiten bei ca. 150.000 km James Cook, ca. 150.000 km VW-California bin ich bei dem dargestellten Wohn-Fahr-Konzept hängen geblieben.

    Zum derzeitigen Stand der Planung:
    Aufgrund versch. Infos und Anregungen hier aus dem Forum, plane ich
    einen verwindungssteifen Zwischenrahmen (3-Punkt-Lagerung), den ich
    gleichzeitig für die Tanks nutze (Wasser ca. 500 l, Abwasser ca. 200
    l, Fäkalien ca. 150 l). Mein Zwischenrahmen wird somit zu 80% aus Edelstahl hergestellt (1-2 mm Blech). Die eingeschweißten Längstrohre (für den Rahmen) wollte ich für die Heizung nutzen.
    In ein paar Wochen werde ich die Fertigungszeichnungen erstellt haben (nach Abklärung versch. anderer Aspekte) und sie hier mal reinstellen.

    Bei meiner angedachten Rahmenkonstruktion erwarte ich keinen Verlust an Nutzlast, einen extrem niedrigen Schwerpunkt (in Höhe des jetzigen Hauptrahmens), optimalste Raumausnutzung. Durch konische Tankform in Kombination mit Heizung wäre auch ein Winterbetrieb ohne Isolierung nach unten möglich. Außerdem wären alle Tanks jederzeit bequem zu erreichen.
    Den eingesparten Platz könnte ich dann noch für einen großen
    Luftkessel zur Erweiterung der vorh. Luftdruckanlage nutzen
    (Kompressor für Werkzeuge) (mache gerne Bildhauer-Arbeiten so
    nebenbei, wenn ich passende Steine sehe).

    Den Alkoven werde ich nicht mit dem Fahrerhaus verbinden, sondern nur
    einen schmalen Durchgang vom Führerhaus zum Aufbau mit flex.
    Abdichtung schaffen (Leder oder Gummi).

    Zur Zeit denke ich über die Fenster nach, die ich mir wie oben schon
    mal geschrieben nur in Glas vorstellen kann. Jetzt muß ich nur noch
    eine Lösung finden, wie ich eine Außen!-Schalusie integrieren kann.
    Ein Rollo innen nützt ja kaum (wäre auch zu einfach). Ich hoffe, ich
    kann da etwas kreiren.

    Mit der Tür-Problematik - bin ich gedanklich noch nicht fertig, ebenso
    mit der Überlegung des Klappdaches für den Schlafteil. Derartige
    Konstruktionen hatte ich schon gesehen.

    Soweit erst mal,
    Beste Grüße, Dieter

  • > Zur Zeit denke ich über die Fenster nach, die ich mir wie oben schon
    > mal geschrieben nur in Glas vorstellen kann. Jetzt muß ich nur noch
    > eine Lösung finden, wie ich eine Außen!-Schalusie integrieren kann.
    > Ein Rollo innen nützt ja kaum (wäre auch zu einfach). Ich hoffe, ich
    > kann da etwas kreiren.

    auf dem caravan-salon stehen zur zeit in halle 16 ja zwei expeditionsmobile: ein action-mobil auf man 8x8 und ein unicat auf unimog 6x6 (für 1,2 mio. euro!). beiden gemeinsam ist neben der wahnsinnigen höhe, der tierischen breite und wendekreisen, in denen stadtbusse wahrscheinlich slalöm fahren können, dass sie besondere fensterkonstruktionen haben - aus echtglas, aber keine schiebefenster. wie sieht es denn bei schiebefenstern mit der isolierung aus?
    ich habe eine andere idee für dich: warum nimmst du nicht rolf? das seitzfenster mit integriertem außenrollo. da bei dir ja hinten keiner während der fahrt sitzt, kannst du die rollos zumachen und äste und diebische kumpane haben schlechte karten. isolier-eigenschaften sind top und auch die funktion wird bei seitz wohl vernünftig sein.
    jens

  • > Wenn es bei der Höhe bleiben soll, dann überleg dir doch mal den Bau einer Hubkabine. Oberteil hydraulisch anheben. Fenster sind geschützt vor Schrammen, Einbruch schwierig bis unmöglich, Auto ist niedrig während der Fahrt.
    > Schau mal unter http://www.lt-4x4.de/ nach, da ist bei den Bildern so eine Kabine, habe ich auf Unimog auch schon gesehen.

    das problem ist nur, dass du das nicht mit einem alkoven kombinieren kannst. und dann fehlt dieter das bett.
    zweites problem: unauffällig stehen ist auch nicht möglich, da das hochgefahrene dach immer gleich zeigt: da wohnt jemand drin.
    jens

  • > > Wenn es bei der Höhe bleiben soll, dann überleg dir doch mal den Bau einer Hubkabine. Oberteil hydraulisch anheben. Fenster sind geschützt vor Schrammen, Einbruch schwierig bis unmöglich, Auto ist niedrig während der Fahrt.
    > > Schau mal unter http://www.lt-4x4.de/ nach, da ist bei den Bildern so eine Kabine, habe ich auf Unimog auch schon gesehen.
    >
    > das problem ist nur, dass du das nicht mit einem alkoven kombinieren kannst. und dann fehlt dieter das bett.


    Lösbar wäre das, das Hubdach nicht parallel hochfahren, eine keilförmige Variante
    habe ich schon gesehen. (sieht aus wie ein Tortenstück von der Seite)
    Auch parallel fahrende Hubdächer für Autos mit Alkoven habe ich schon gesehen, dann aber Hubdächer mit Zeltplane an der Seite.

    > zweites problem: unauffällig stehen ist auch nicht möglich, da das hochgefahrene dach immer gleich zeigt: da wohnt jemand drin.


    Das ist es so oder so nicht, als WoMo wird es immer erkannt.


    Fritz

  • > > zweites problem: unauffällig stehen ist auch nicht möglich, da das hochgefahrene dach immer gleich zeigt: da wohnt jemand drin.
    > Das ist es so oder so nicht, als WoMo wird es immer erkannt.

    generell kann man das nicht sagen. wenn wir mit unserem alkoven in der stadt übernachten, erkennt niemand auf den ersten blick, ob da ein womo parkt oder ob da jemand im womo übernachtet. klar, dass ist in der natur anders. wenn irgendwo an einem see ein womo steht, liegt es nahe, dass da jemand übernachtet. aber anders herum mit der aufstellbaren kabine: die fällt in der stadt mega-mäßig auf.

    ach ja und noch was zum "hubalkoven": ich denke, eine keilförmige variante des hubdaches bringt nichts - außer noch mehr mechanische schwierigkeiten. warum? nun, wenn du die flache seite des keils beim alkoven hast, fehlt dir im alkoven die notwendige höhe zum schlafen und auch mal umdrehen - dafür könntest du hinten in der küche auch trampolin springen. und wenn du die hohe seite beim alkoven einplanst, siehst du während der fahrt als fahrer nichts mehr - weil dir das dach vor der frontscheibe sitzt. das gleiche problem gibt es mit den fahrerhaustüren. ein keilförmiges aufstelldach bringt aus meiner sicht nur was, wenn du einen teilintegriertes womo oder ein reine kabine damit ausrüstest. denn das hohe an einem alkovenwomo ist der alkoven. dort ist die basishöhe durch das dach des fahrerhauses definiert und darauf aufbauen brauchst du nochmal 80 bis 100 cm. selbst wenn du nur 10 cm überlappung der wand mit der dachschale im ausgefahrenen zustand annimmst (das finde ich eher wenig), kannst du maximal 40 cm in der höhe einsparen (100 - 10überlappung - 10 dachaufbau= 80 und davon die hälfte sind 40). und das bei dem hohen aufwand und dem zusatzgewicht.
    jens

  • > generell kann man das nicht sagen. wenn wir mit unserem alkoven in der stadt übernachten, erkennt niemand auf den ersten blick, ob da ein womo parkt oder ob da jemand im womo übernachtet. klar, dass ist in der natur anders. wenn irgendwo an einem see ein womo steht, liegt es nahe, dass da jemand übernachtet. aber anders herum mit der aufstellbaren kabine: die fällt in der stadt mega-mäßig auf.


    Und wo ist nun das Problem? Ich schlafe halt im Auto und der vorbeifahrende sieht es. Schlimm?
    Vielleicht fährt er ja weiter. Wenn ich nicht drin schlafe versucht er ja gegebenenfalls einzusteigen.
    Ich verstehe den Sinn nicht.

    > ach ja und noch was zum "hubalkoven": ich denke, eine keilförmige variante des hubdaches bringt nichts - außer noch mehr mechanische schwierigkeiten. warum? nun, wenn du die flache seite des keils beim alkoven hast, fehlt dir im alkoven die notwendige höhe zum schlafen und auch mal umdrehen - dafür könntest du hinten in der küche auch trampolin springen. und wenn du die hohe seite beim alkoven einplanst, siehst du während der fahrt als fahrer nichts mehr - weil dir das dach vor der frontscheibe sitzt. das gleiche problem gibt es mit den fahrerhaustüren. ein keilförmiges aufstelldach bringt aus meiner sicht nur was, wenn du einen teilintegriertes womo oder ein reine kabine damit ausrüstest. denn das hohe an einem alkovenwomo ist der alkoven. dort ist die basishöhe durch das dach des fahrerhauses definiert und darauf aufbauen brauchst du nochmal 80 bis 100 cm. selbst wenn du nur 10 cm überlappung der wand mit der dachschale im ausgefahrenen zustand annimmst (das finde ich eher wenig), kannst du maximal 40 cm in der höhe einsparen (100 - 10überlappung - 10 dachaufbau= 80 und davon die hälfte sind 40). und das bei dem hohen aufwand und dem zusatzgewicht.
    > jens


    Das magst du so sehen. Andere, vor allem diejenigen die sich sowas zulegen, haben andere Prioritäten.
    Niedriges Fahrzeug kann ja wichtig sein, dafür etwas weniger Platz beim Umdrehen im Bett. Ein Problem?

    Siehe den Ausgangspunkt dieser Diskussion. Der Dieter will sein Auto so wie er geplant hat, so hoch und so breit. Er kennt seine Bedürfnisse, seine Reiseziele, hat seine Erfahrungen gemacht. Ich habe andere Erfahrungen, Bedürfnisse, Reisegewohnheiten. Deswegen ein anderes Auto.

    Wichtig erscheint mir nur: Vorher ist klar wo die Kompromisse gemacht werden. Ansonsten kommt Frust auf und (als Beispiel), das sehr komfortable WoMo mit 8 m bis 10 m bekommt einen Anhänger mit einem PKW drauf. Man will ja auch mal in die Stadt.

    Gruß

    Fritz
    Wichtig

  • Hallo Jens,
    heute war ich in Düsseldorf und habe mir u.a. auch die Fenster dort angeschaut.
    Die Seitzfenster (Rollo) gingen - aber bei 7 Fenstern? (Preis). Mir ist übrigens aufgefallen, daß die sehr teuren WoMos fast ausschließlich Schiebefenster haben. Ich werde noch weiter recherchieren.
    Gruß Dieter

  • Hallo Jens,
    Deinenm Vorschlag, den TÜF aufzusuchen, bin ich nachgegangen. Der leitende Ingenieur sah keine Probleme wg. fehlender Tür im Aufbau.
    Die 2. Tür hinten (Doppelkabine) wäre absolut ausreichend. Die anderen
    Aspkete bin ich ebenfalls mit ihm durchgegangen, ebenfalls ohne irgendwelche Einwände.
    Bei der Gelegenheit habe ich das Fahrzeug achsweise wiegen lassen und festgestellt, daß die Vorderachse nicht mehr viel Gewicht dazubekommen darf, die Hinterachse, dagegen noch über 4 to Nutzlast. Da heißt es aufpassen!
    Gleichzeitig werde ich versuchen, über DB meine eingetragene Achslast Vorderachse zu erhöhen (z.Zt. 2500 kg).
    Gruß Dieter


    > auch wenn ich bislang noch kein komplettes womo ausgebaut habe, eine empfehlung habe ich mir gemerkt: direkten kontakt mit dem tüv-prüfer halten. es ist sinnvoll, umbaumaßnahmen etc. vorab mit einem tüv-prüfer (nein, mit dem, der das womo später abnehmen soll) zu besprechen. da bei womo viel ermessensspielraum vorhanden ist, solltest du ein gutes verhältnis zu dem prüfer haben. und wenn du gute ideen hast und er das gefühl bekommt, dass du vernünftig vorgehst, kannst du sicherlich auch das eine oder andere durchbekommen, was nicht akzeptiert werden muss.
    > zur höhe: da der vario doch einiges an platz unter der kabine hat, würd ich mir überlegen, ob du nicht etwas technik/stauraum aus dem doppelten boden nach unten auslagern kannst und dafür den doppelten boden nicht so hoch machst. das hätte den vorteil, dass nicht nur schwerpunkt und höhe sinken würden, auch deine treppe wird nicht so platzraubend. und für die geländegängigkeit dürfte es keine wesentlichen einschränkungen geben. da werden dir die differentiale eher mal aufsetzen.
    > jens

  • > Bei der Gelegenheit habe ich das Fahrzeug achsweise wiegen lassen und festgestellt, daß die Vorderachse nicht mehr viel Gewicht dazubekommen darf, die Hinterachse, dagegen noch über 4 to Nutzlast. Da heißt es aufpassen!
    > Gleichzeitig werde ich versuchen, über DB meine eingetragene Achslast Vorderachse zu erhöhen (z.Zt. 2500 kg).

    schön, dass das mit dem tüv gut geklappt hat. mit dem gewicht auf der vorderachse: wenn du zum beispiel den gastank/die gasflaschen oder auch die akkus hinter die hinterachse baust, entlastest du damit ja automatisch die vorderachse.

    jens

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen