Hallo Zusammen,
letzte Woche war der Prüfer da, damit ich ihm den rudimentären Ausbau zeigen kann. Es fehlt nur noch ein Hubbett, was fast fertig im Keller liegt.
Aber als er die herunterhängenden Kabel, die fehlenden Schubladen, das unlackierte Klo gesehen hat, fand er im Gegensatz zu der Aussage im Frühjahr, dass es wohl doch mehr nach LKW mit Ladebordwand als nach Wohnmobil aussieht.
Mir solls recht sein, Hauptsache eine Zulassung bis Anfang Juli, weil der Fuso sonst einen Haufen überflüssiger Assistenzsysteme braucht, die es für ihn nicht gibt (und der Prüfer morgen in den Urlaub geht). Die neue Anforderung war eine Abdeckung der Gastankarmaturen.
Also Reststücke von Sandwichplatten 5 und 10 mm zu einer Kiste zusammengeklebt und Löcher hineingefräst.
Dann mit schiebefestem Gewebe bespannt, dass man durch bügeln fixieren kann. Ausser das das Zeug teurer ist macht das richtig Spass. Zuerst die Oberseite fixiert, an den Seiten eingeschnitten, an den Seiten festgebügelt und die letzten 5 cm 180° um die Kante herum. Kein Zerfransen der Ränder, kein widerspenstiges Zurückspringen an den Ecken, einfach mit Harz eingekleistert.
An dem Gastank wurde es dann pfriemelig, weil mein Kopf nicht mehr zwischen Kasten und Differenzialgehäuse passt und zur Seite die Blattfedern die Armarbeit einschränken. Mit dem Wagenheber konnte ich die Fuhre um 20 cm anheben, ich brauche aber eine Grube, um das ordentlich zu Ende zu bringen. Jetzt hindert ein Spanngurt die Kiste am aufklappen.
Beim Ablassen des Wagenhebers habe ich vergessen, eine Seitenklappe zu schliessen, da hats die Scharnierschrauben herausgerissen, Kohlefaser in Ordnung.
Die Terrasse hat zwei Halter bekommen, falls die Pneumatikzylinder versagen. Nun kann die Terrasse nur abgesenkt werden, wenn das Dach ein Stückchen hochfährt. Ich brauche unbedingt ein Notfallkonzept, falls die Technik versagt, sonst stehe ich genauso hilflos davor wie die Einbrecher.
Am Wochenende haben wir dann den ersten Waschversuch unternommen. Die Trocknungsspuren haben gezeigt, dass der Staub vom Dach jetzt an den Wänden hängt.
Heute hat der Prüfer den Fuso abgeholt, um ihn zur Prüfstelle 40 km nach Kaltenkirchen zu fahren. Ich habe gebeten mitzukommen zu dürfen, weil ich sonst wie ein Tiger im Käfig hin- und hergelaufen wäre, bis der Wagen wieder hier wäre.
Es war ein sehr entspannter Tag mit Zeitung lesen, ein bisschen Homeoffice, Einkaufen und lecker Essen gehen. Achso, der Fuso wurde mit einem Massband und einer sehr kurzen Wasserwaage vermessen und die Ergebnisse grosszügig aufgerundet. Im Fahrzeugschein steht es dann in mm. Ich habe genauere Zahlen, das wollte aber keiner hören. Gewogen wurde auch, knapp 2.800 kg. Den Gastank wollten sie dann doch nicht sehen, der Wagen war mit den Zwillingsreifen zu schmal für die Untersuchungsgrube.
Dann wurde noch das Licht eingestellt und die Prüfer haben sich ins Büro verzogen, um die Daten für das Gutachten zusammenzuschreiben. In der Zeit haben sich Mitarbeiter und Kunden um das Fahrzeug gescharrt und sich gewundert. Die Mitarbeiter kannten alle schon die Fotos, also war der Fuso schon Gesprächsthema.
Die Fahrt war sehr entspannt. Zuerst, nach 120 km insgesamt, kam weisser Rauch aus dem Auspuff, danach ging die DPF-Warnung aus. War das Schleifstaub? Der Wagen hat einen guten Durchzug, man merkt den Aufbau nicht, weder als Schaukel, als Windgeräusch oder Gewicht. Es ist leise in der Kabine, das lauteste waren die Regentropfen, Wäsche Nr. 2, schon besser. Ich habe darauf geachtet, dass der begeisterte Prüfer die Schlüssel nicht mitnimmt.
Am Freitag kommt das Gutachten spätestens aus der GTÜ-Zentrale in Stuttgart zurück, dann habe ich für die Zulassung alles zusammen, es wird ein kleiner N1, geschlossener Kasten. Besser als keine Zulassung, immerhin hat er einen Kohlefaser-Zwischenrahmen, das Thema ist inzwischen abgehakt. Die Prüfer haben jetzt die überstehende Terrassenplatte im Visier. Sie haben mir dringend empfohlen, Reflektoren anzubauen. Ob ich die Platte nochmal auffräse, damit die Dinger bündig darin verschwinden, weiss ich noch nicht.
Ich hatte viel Zeit zum Grübeln, was als nächstes kommt. Auf jeden Fall das Bett, ein funktionsfähiges Klo und ein Notantrieb für den Hubmechanismus. Und das ganze langsamer, das hohe Bautempo halten ich und meine Familie nicht dauerhaft aus.
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