Moin,moin, erst mal herzlichen Glückwunsch für ein schönes Auto.Ich will mal ein paar Tips loswerden, die sich als hilfreich gezeigt haben, auf einer Tour von Hamburg nach Kapstadt. Hoffentlich ist da etwas Neues für Dich bei.
Mein Hauptziel war, für jede Eventualität autark zu sein. Für sandige Pisten sollte man natürlich Sandbleche dabei haben, je länger, je besser, so dass sie noch zwischen Vorder- und Hinterrad passen. Eine Sandschaufel sollte so aussehen, dass man den Sand herausziehen kann, also T-Griff und Oberkante der Schaufel wie ein Pflug, der sich selber in den Sand "schneidet", man braucht die Schaufel dann nur vorschieben und zurück ziehen. Ich hatte mir die selber gebaut, weil ich in einer Firma arbeite, die Edelstahl und Alu Sonderanfertigungen herstellt.
Für schlammige Pisten (Kongo!) sind Schneeketten ein Muss, lose aufziehen, damit sie sich frei schütteln. Selbst grobstollige Reifen setzen sich zu und dann hat man keine Traktion mehr. Bevor man die Ketten wieder wegpackt, zieht man sie an 2 Haken am Heck des Fahrzeugs eine Weile auf einer Schotterpiste hinter sich her und sie sind sauber. Bei einem so hohen Auto wie Deins sollte die vordere Dachform schräge sein oder Bügel haben, damit man Äste und Bambus wegdrücken kann.
Wenn man keinen großen Dieseltank hat, muss im Auto irgendwo Platz für ein 200 Ltr Fass sein.
Eine Ersatzkupplung dabei zu haben, macht Sinn, denn die brennt schon mal aus auf schwierigen Strecken. Die Werkstätten unterwegs haben das Werkzeug, aber evtl, nicht die Teile.
Wenn man einen Beutel Altkleider hat, kann man Lebensmittel tauschen (Hühner, Ananas...) , selbst wenn es keine Geschäfte gibt, geschweige denn eine Bank.
Kochen: Gasflaschen und Kocher nützen wenig, selbst mit einem Kasten voller Adapter findet man kein Gas. Also bleibt das
Lagerfeuer, (wohin mit dem Holz?) mit Grillrost auf kurzen Beinen oder Petroleum, das man überall findet, und einen robusten Primus Kocher. Den kleinen Kanister fürs Petroleum und den Eimer mit fest schließendem Deckel für den unweigerlich leckenden Kocher bekommt man hier im Restaurant. (Ex-Ketchup) Kocher vorheizen: ein wenig pumpen, bis
die Schale voll gelaufen ist, (man braucht kein Spiritus) Ventil öffnen, Druck ablassen, Streichhölzer anstecken und in die Schale legen, ein wenig überstehend wie ein Docht, und wenn fast leergebrannt, pumpen, bis der Kocher brennt. Qualmt zwar, aber man kocht ja sowieso draußen. Düsennadel und Windschutzblech nicht vergessen.
Wenn man das Fahrzeug mit der Koffertür auf die dem Wind abgewandte Seite stellt, kommt der Qualm von Lagerfeuer oder Kocher auch nicht ins Fahrzeug, einer von uns ist immer ausgestiegen und hat etwas Sand hoch geworfen und man konnte auch bei leichtem Wind sehen, wie man das Auto zu stellen hat.
Genug für heute, nächstes Mal mehr, netten Gruß, Joe.