Hallo Wolfgang,
der Ausdehnungskoeffizient für PS gilt für das volle Material! Beim Schaum sind aber nur die Stege zwischen den Luftblasen aus PS und somit handelt es sich hier nicht um volles Material. Der ausdehnungskoeffizient beim Schaum wird eher durch die Elastizität des PS und dem Druck in den Bläschen beeinflußt. Da aber Luft (oder besser GAs) in den Bläschen kompressibel ist, ist der Schaum in weiten Bereichen elastisch. Das bedeutet, dass bei einer flächigen Verklebung der Schaum sich ausdehnen will, aber vom Kleber und dem Basismaterial gehindert wird, was dann zu Schubspannung im Schaum / Klebenaht führt. Solange man im elastischen Bereich ist und der Kleber die Spannunge / Kräfte aushält ist aber alles im Lot.
Die von Dir zitierten Klebstoffe mit einer Mindestdicke sind Klebstoffe, die konstruktiv so ausgelegt sind, dass sie diesen Spalt brauchen. Hier findet halt eine Verbindung Kleber mit Substrat 1 und Substart 2 statt und dazwischen bildet sich das Polymer aus. Solche Klebstoffe haben halt der Vorteil, dass man auch flächige Verklebungen ohne große Pressen ausführen kann, was bei den "nicht spalt-überbrückenden" Klebstoffen halt nicht möglich ist. Auch hat die elastische Naht den Vorteil, dass solche Relativbewegeungen zwischen den beiden Substraten ausgeglichen werden können. Wäre das nicht der Fall. können halt keine längeren Klebenähte erstellt werden, sofern die Substarte nicht kompressibel sind.
Besten Gruß
HWK