Hallo zusammen,
ich habe angefangen eine Schachtelhubwohntransportkabine auf einen 130LR zu planen. Mit dem Bau kann ich aber erst in drei oder vier Jahren anfangen, wenn ich meinen derzeitigen Beruf gewechselt habe. Die Kabine soll eine eierlegende Wollmilchsau werden. Die Einrichtung ist auch bei abgesenktem Dach (Hubhöhe 40cm) nutzbar, bis auf die Dusche. Alle Möbel lassen sich schnell herausnehmen. Auch bei eingebauten Möbeln passt eine Europalette oder ein Motorrad hinein. Und viele weitere Details welche ich so nach und nach zum Zerpflücken und Verbessern vorstellen möchte.
Als erstes möchte ich Euch meine Fensteridee vorstellen und hoffe auf Anregungen und konstruktive Kritik.
Als Anforderungen an die Fenster habe ich gestellt: wüstentauglich, außen bündig, außen zum Tarnen des Womos abdeckbar, innen zum Transport von Gegenständen (Möbel beim Umzug usw.) abdeckbar, wintertauglich, bezahlbar, nach Möglichkeit innen bündig,
Zur „Wüsten- und Wintertauglichkeit“ fand ich nur die Echtglasfensterlößung. Zu „außen bündig“ blieb von zwei Anbietern nur noch KCT. Innenbündig sind die aber erst ab einer Wandstärke von 8cm, mit geändertem Fenstergriff. Zu „bezahlbar“ fand ich nichts. Also suchte ich nach den Einzelteilen der KCT Fenster, oder mindestens nach Teilen mit den gleichen Funktionen.
Die Scheiben kann man bei KCT zu einem vertretbaren Preis kaufen. Scharniere gibt’s bei ROTO. Die KCT Rahmenleisten werden baugleich in Polen angeboten. Leider baugleich und damit mit demselben Problem der Einbautiefe. Dichtungen gibt’s wie Sand am Meer.
Bei meiner Suche nach Rahmenhersteller stieß ich darauf, wie Aluminiumfensterrahmen thermisch getrennt werden, so dass die Kälte nicht von außen nach innen übertragen wird. Es werden Polyamidstege eingearbeitet. Dies brachte mich auf die Idee, die Fensterrahmen komplett aus Kunststoffleisten selber herzustellen. Dies sollte mit einer Tischkreissäge, einer Ständerbohrmaschine und einer Oberfräse für Holz kein weiteres Problem sein. Im Internet findet man ausreichend Informationen über die Schnittgeschwindigkeiten und die Messerform zur Kunststoffbearbeitung. Es muss nur mit reichlich Wasser gekühlt werden.
Da der Kofferaufbau aus einer Gitterrohrkonstruktion mit Aluhaut bestehen soll und die Wände nicht dicker als 50mm werden sollen, sollten die Fenster also maximal 50mm dick werden. Bei einer Dicke von 45mm währen diese dann sogar innen bündig abdeckbar.
Da bei einer solch geringen Dicke der Bedienhebel der Fenster nicht wie bei den alten Langer&Bock Fenster eingebaut werden kann, sollen die Griffe abnehmbar werden.
Ich plante die Fenster von innen nach außen. Das heißt, ich sah mir zuerst die Einbaumaße der Scharniere an und kam so auf die Mindestmaße und –Abstände der Rahmen. Das passte auch mit den Scheiben von KCT zusammen. Der Rahmen braucht in sich nicht besonders stabil werden, da er in eine exakte Aussparung des Gitterrohrrahmens der Kabine eingebaut wird. Nieten und Sikakleber sollten als Befestigung reichen. Auf einen Klemmrahmen habe ich deshalb verzichtet. Der Flügelrahmen wird ein umlaufendes Edelstahlband erhalten und dürfte somit auch bei geringer Materialbreite stabil sein. Die Abdeckbleche erhalten fogende Bördelungen: Unten U, links und rechts L und oben Z. Als Letztes blieb die Verriegelung zu bewerkstelligen. Aus Platzgründen dient der Fenstergriff nicht zum Verriegeln. Dies wird mit einem abziehbaren Hebel gemacht. Dieser Hebel kann maximal drei Verriegelungszapfen gleichzeitig an einem Fenster bedienen. Für meine Fenster mit einer Breite von 60cm, sind 2 Zapfen wohl ausreichend. Eventuell baue ich am Flügelrahmen, oben zwei Hintergriffbolzen ein. So wird der Flügel im geschlossenen Zustand an 6 Punkten verankert sein. Oben und unten an je zwei Punkte und links und rechts durch die Scharniere. Eine verriegelbare Lüftungsstellung benötige ich nicht. Dies währe aber leicht zu realisieren. Der Verriegelungszapfen wird nicht Rahmenmittig, sonder so weit außen wie möglich eingebaut. So weit wie möglich nach innen wird eine zweite Nut für den Zapfen eingefräst. Ich habs nicht weiter berechnet. Grob überlegt bleibt bei einem Abstand beider Nute von 2cm etwa 1cm Spielraum. Bei einer 8mm dicken Dichtung welche im geschlossenen Zustand auf 4mm gepresst ist, müsste also ein Lüftungsspalt von 6mm entstehen. Bei einem diagonalen Einbau des Sperrmechanismus würde sogar ein Lüftungsspalt von 16mm entstehen.
Nicht vergessen werden darf, dass das zu verwendende Plastikmaterial Kälte Hitze und UV aushalten sollte. Bei der Vielzahl der angebotenen Materialmischungen dürfte das, das geringste Problem werden. Vielleicht ist ja Jemand aus der Kunststoffbrache unter den Lesern und kann mir genau sagen welches Material ich verwenden soll. Die Kunststoffleisten sind im unbearbeiteten Zustand absolut bezahlbar. Die Preise für ein Bearbeiten beim Hersteller habe ich noch nicht eingeholt. Viele Hersteller machen aber auf ihrer Internetseite Angaben dazu wie sie ihre Materialien anbieten. Als Platten, als Frästeile oder als Gussteile. Das ist Materialabhängig. Fräsen wird die billigste Form sein, da sich die Maschinen schnell einstellen lassen. Gussteile rechnen sich wahrscheinlich wegen der Formenherstellungskosten erst ab einer großen Menge der Leisten. Für die von mir benötigten 5 Fenster muss ich ausrechnen was billiger kommt, ob ich die Teile fertig gefräst kaufe oder als eine Platte welche ich selber zu Leisten säge. Dann muss ich den Kaufpreis einer stärkeren Oberfräse mit einrechnen. Meine reicht nicht aus. Trotz allem wird, überschlagen, ein Fenster weniger als die Hälfte eines gleichgroßen KCT Fensters kosten, welche ich aus vielen Gründen nicht verwenden kann.
Zur Veranschaulichung meiner Hirngespinste hänge ich ein Bild an. Ich habe es so weit als nötig im Maßstab gezeichnet. Die Nieten im Rahmen unten sowie an der Außenhaut habe ich nicht eingezeichnet. Auch die Schrauben welche die Innenverkleidung halten und das Edelstahlband rings um den Fensterflügel fehlen im Bild. Das Edelstahlband kommt in eine Nut und unter die Scharniere. Dieses Band verstärkt auch die Nut wo die Verriegelungszapfen in den Flügel greifen. Die Halterungen für die inneren Abdeckplatten stelle ich ein andermal mit Planzeichnung vor. Grob erklärt handelt es sich um kleine Metallhülsen mit zwei unterschiedlich großen Öffnungen an jedem Ende. Innen ist eine kleine Stahlkugel welche durch eine Feder knapp zur Hälfte ihres Durchmessers aus dem kleineren Loch ragt. Dieser Teil greift in die Kabinenwand. Bei einer Abdeckplatte von 40x60cm werden 4 solcher Miniaturschnapper eingebaut. Zum Entfernen der Platte wird diese ein kleines Stoffetikett erhalten, an dem gezogen werden muss. Ein einfaches rundes Loch in der Abdeckplatte würde auch reichen um dort einen Finger hineinzustecken, um die Platte aus den Schnappern ziehen zu können. Ich mag aber kein Loch in der Abdeckplatte. Ein kombiniertes Verdunkelungs- und Flugsaurierschutzrollo wird abnehmbar an der Innenwand befestigt. Es wird nur etwa 35mm überstehen. Ich tüftle noch daran, die Rollos so in der Kabinenwand zu integrieren, dass sie überhaupt nicht überstehen und somit bei Gerümpeltransporten nicht abgenommen werden müssen, da sie durch die innere Abdeckplatte geschützt sind.
Da ich kein CAT Programm habe musste mein Adobe Photoshop 6.0 herhalten. Also nicht zu genau hinschauen.