Toilette mit Festtank gg Cassettentoi. tauschen?

  • Hallo,
    meine Toi ist defekt und ich überlege, ob es sinnvoll ist, eine Cassetentoi einzubauen.
    Nun ist mir natürlich der Systemunterschied schon klar, aber wer hatte beides schon u. kann über prakt. Erfahrungen berichten?
    Was mir bislang oft Probleme machte, daß nicht immer ein Bodeneinlaß für die Entleerung des Tanks zur Verfügung steht. Kann ich zB die Cassette in einer öffentl. Toi entsorgen oder gibt das Probleme bzw eine Sauerei?
    Im voraus besten Dank
    Gruß Wolfgang

  • Entsorgung in freier Wildbahn - im Prinzip pfui! Ich habe einen 40 l Tank, darüber eine Toilettenschüssel aus einem alten Plastikwaschbecken selbst gebaut, zwischen beiden einen 3 Zoll-Schieber. Die Schüssel ist in ein Brett eingelassen, darauf eine handelsübliche "Brille" mit Deckel geschraubt. Gespült wird mit einem losen Schlauch, darauf sitzt eine Gardena-Blumendusche mit "Pistolengriff" zum absperren. Kann man über das Fenster auch als Außendusche benutzen.
    Kleines Geschäft: Schieber (Griff ist im Sitzen erreichbar) einen Spalt öffnen, Urin läuft in den Tank, nachspülen, ca o,2 l reichen.
    Großes Geschäft: Schüssel mit Toilettenpapier auslegen, Schieber zulassen, verrichten, erster "Putz" mit Papier, aufstehen, mit der Dusche etwas Wasser hinzu, Schieber voll aufziehen. Das läuft normalerweise ganz gut ab, ggf. kann man mit dem letzten Putzbausch nachschieben. Schieber zu, "Endreinigung" des Hinterns und Ausspülen der Schüssel, ggf. Streifen mit Papier beseitigen.
    Vorteil: Wenig Wasserverbrauch, ähnlich Thetford Cassette, Größe wie zuhause.
    Unten am Tank ist ebenfalls ein Schieber, bei etwas 25 bis 28 l Inhalt (Markierung) umfüllen in einen 30 l Rolltank, den auf jeder Toilette entsorgen. Wichtig: Keine Chemie, vielleicht ein wenig Essigessenz oder Orangenöl - und ein 50 mm Entlüftungsrohr nach außen im Dachbereich mit einem Aktivkohlefilter dazwischen. Der aus einem 50 cm Stück Abwasserrohr 100 mm, Redustücke 100 auf 50 mm oben und unten, unten etwas Fliegengitter eingeklebt. "Patrone" aus 1 - 2 l Aktivkohlegranulat (Zoofachhandel für Aquarien) im abgeschittenen Bein einer ausrangierten Strumpfhose, wird am Anfang jeder Saison erneuert.

  • es gibt für mich nur einen nachteil bei einer cassetten-toilette: die recht geringen volumina des fäkaltanks. bei uns dreien reicht es mal so ganz grade für ein wochenende, wenn man aber auch mal auswärts pinkeln geht *g*
    klar, größer dürfte der tank auch nicht werden, da er dann schlecht zu schleppen und zu gießen wäre. wir überlegen, ob wir uns mal einen zweiten als reserve anschaffen.

    auf der anderen seite: jede tankstelle hat eine toilette. und beim tanken frage ich gleich nach dem toilettenschlüssel, gehe dann mit dem fäkaltank aufs örtchen, entsorge und gut ist. da wir dank SOG ohne chemie auskommen, gibt es auch keinerlei probleme.

    ach ja: wenn es so kompliziert ist wie thomas f-f beschreibt, dann würde ich es mir wohl eher verkneifen ...

    jens

  • Was Frebeka und Jens wegen Umständlichkeit schrieben, trifft natürlich zum Teil zu, nur, und das übersehen beide, die ganze Geschichte ist auf Gewichtsersparnis UND geringen Wasserverbrauch angelegt. Wenn wir (2)die normalen Möglichkeiten (Tankstelle, Resto, ggf. Campingplatz etc.) tagsüber ausnutzen, reicht der Tank 4 bis 5 Tage und dann wird normalerweise bei einer Entsorgungsstelle oder über der Kanalisation in einem Gewerbegebiet verklappt (Sonntags oder abends spät). Das geht problemlos, weil keine Chemie! Die Entleerung mit Rolltank ist nur die Ausnahme und kommt 2 bis 3x im Jahr vor. Die vorhandene Möglichkeit sorgt aber auch dann für ökologisch einwandfreie Entsorgung.
    Insofern haben wir jedenfalls für uns einen ganz ordentlichen Kompromiß gefunden.
    Früher war das besser, da hatten wir auf Basis einer auf 7,5 t abgelasteten 12 t - Sattelzumaschine DB LS 1222 rund 300 Liter Fäks im beheizten Doppelboden, 250 l Duschabwasser, mit denen man auch die Toi spülen konnte, und 500 l Frischwasser = 3 Wochen autark! Aber in F kamen wir mit dem Geschoß in keine Mittelstadt mehr hinein, die 3,5 t - Sperre greift auch in anderen Ländern wie eine Seuche um sich!

  • Ach ja, habe ich noch vergessen:

    Ein gutes neues Jahr allen womoboxern und allzeit eine gute Straße unter den Rädern wünscht

    Euer Neuling Thomas

  • Hallo,
    über wieviel Gewicht reden wir eigendlich? Ich hab bei mir einen 100 Liter Fäkalientank eingebaut, das sind ca 100 Kg. Die Thedford hat ca 20 Kg.
    Mein Tank reicht bei 2 Personen 10-14 Tagen, und das ohne Chemie.
    Wir kaufen lieber die Getränke und Lebensmittel bei Bedarf und gehen auf unseren eigenen WC, das ist einfacher und hygienischer.
    An der Tanke entsorgen, das scheidet auch aus. Bei 200 Liter Diesel an Bord sieht man die seltener.

  • Zitat von Thomas Frizen-Fischer

    Wenn wir (2)die normalen Möglichkeiten (Tankstelle, Resto, ggf. Campingplatz etc.) tagsüber ausnutzen, reicht der Tank 4 bis 5 Tage

    also ehrlich: wenn wir das so manchen, dann reichen wir zu zweit beim porta potti auch 4 bis 5 tage. dafür müssen wir nicht so einen aufwand betreiben.

    Zitat

    und dann wird normalerweise bei einer Entsorgungsstelle oder über der Kanalisation in einem Gewerbegebiet verklappt (Sonntags oder abends spät). Das geht problemlos, weil keine Chemie!

    das dürfte in den meisten fällen verboten sein oder sogar eine umweltstraftat. denn erstens darf man normalerweise nicht ohne erlaubnis abwasser in die kanalisation laufen lassen. und zweitens werden viele straßengullis nicht zur kläranlage hin entwässert sondern in den nächsten vorfluter. und dann hast du die sauerei - egal ob mit chemie oder ohne. wer sich so verhält wie du es beschreibst, sorgt dafür, dass wir womo-fahrer immer schlechter angesehen werden.

    tut mir leid aber für leute, die ihren fäkaltank in einen gulli entsorgen habe ich nur ein wort: schwein. und das du es auch so siehst , merkt man ja daran, dass du es nur bei nacht und nebel machst. wenn es o.k. wäre, könntest du deine scheiße ja auch am hellen tage in den gulli laufen lassen.

    jens

  • Hallo,
    bin nun etwas weitergekommen in Sachen Toiletten.
    Nachdem ich erst in meine Überlegungen auch Trockentoi einbezogen habe ( ich bekam einen Tip, daß bei mobile.de unter Rubrik "andere" welche angeboten werden), entschied ich mich nun für eine Thetford C2 mit zus. Zerhacker, die ich bei ebay ersteigert habe.
    Das hat für mich den Vorteil, daß ich meinen 100 ltr Festtank weiter benutzen kann ( ohne direkte Verbindung bzw Geruchsbelästigung) und andererseits bei Bedarf jederzeit wieder die Originalcassette einbauen kann. Ich hoffe jetzt nur noch, daß mein Bordstrom dafür ausreicht??
    Gruß Wolfgang

  • Vielen Dank, lieber Jens, für die liebevolle Einstufung ins Tierreich, denn Schweine sind sehr soziale und höfliche Tiere.
    Aber zum Thema: Wenn in einem Industriegebiet eine Kanaltrennung nach Regenwasser und sonstige Abwässer vorliegt, geht das Abwasser wie aus einer Entsorgungsstation in die Kläranlage. Die Zeiten werden schlicht deswegen so gewählt, um keinen Verkehr, der werktags rege zu sein pflegt, zu behindern. Ich entsorge auch nicht in den Regenwasser - Gulli am Straßenrand, sondern in den Abwasserkanal, denn der Gulli, das wäre wirklich eine Schweinerei. Außerdem ist das nur eine Ausweichlösung, wenn keine Entsorgungsstation in der Nähe ist.
    Problematisch wird das jedoch im Ausland, denn z.B. in Südfrankreich oder in Spanien muß man damit rechnen, dass ohne Klärung in einen Vorfluter entsorgt wird. Da bleibt tatsächlich nur die Tankstellen- oder Campingplatz - Toilette.

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