• Hallo Selbstbauer,
    die Bordspannung von LKW-Fahrgestellen ist ja 24 V.
    Wie wird das dann mit der Bordspannung in der Kabine gehandhabt, auch 24 V oder 12 V. Ich denke mir, dass die meisten elektrischen Komponenten in der Kabine für 12 V ausgelegt sind, oder?
    Bei meinen vorhergehenden Selbstbau-WoMos war die Bordspannung immer 12 V. Die beiden 12V-Akkus für die Bordspannung wurden nur beim Startvorgang in Reihe geschaltet (24V-Anlasser) und waren ansonsten parallel geschaltet, was die Aufladung der Bord- und Aufbau-Akkus schaltungstechnisch vereinfachte.

    Oder werden die Bordbatterien von den Aufbaubatterien komplett getrennt betrieben?

    Gruß aus dem Münsterland
    Stoppie

    Man(n) fährt MAN :)

  • Hallo Stoppi,

    es macht immer Sinn die Aufbaubatterien getrennt von den Batterien der Basis zu betreiben.
    In meinem Mercedes609 habe ich in der Basis und im Aufbau 24V damit die Lima einfach alles Laden kann.
    Die Verbraucher im Aufbau welche 12V benötigen bekommen diese aus einem DC/DC-Wandler.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hi Stoppie,
    es gibt mehrere Methoden und auch gute Gründe, wie man mit sowas umgeht.
    Zunächst ist es so, dass die Campinggeräte überwiegend in 12 V, der Standardspannung der Profimobile, gebaut und verkauft werden. Die meisten gibts auch in 24 V, aber die sind, abgesehen davon, dass es meist Lieferzeiten gibt, oft deutlich teurer als mit 12 V. Wenn Du Dich der Mühe unterziehen willst, nach sowas auch im LKW-Zubehörmarkt zu suchen, da könnte es die eine oder andere positive Überraschung geben, übrigens auch bei den Sitzen. Suche nach einem großen Händler in Deiner (großen) Stadt bzw.frage mal bei den Speditionen im Umkreis, wo die einkaufen.

    24 V macht deswegen Sinn, weil die Aufladung einer Komfortbatterie(en) über die Lima sowieso in 24 V erfolgen muss, wenn Du nicht eine separate 12 V Lima mit eigenem Netz anbauen willst. Die großen Trafos/Wandler 12 auf 24 V mit ausreichender Leistung gibts zwar, aber die kosten richtiges Geld.

    Ich selbst habe in meinem LKW Womo alle größeren Verbraucher auf 24 V betrieben, das waren bei mir allerdings nur die Beleuchtung und zwei Shurflo-Pumpen, weil ich alles andere auf 230V oder GAS laufen hatte. Da wäre der Absorberkühlschrank, bei dem ich die 12 V Stufe nicht angeschlossen hatte, der lief unterwegs nur auf Gas, am Campingplatz bzw. im Fahrerlager dann auf 230V, wenns zur Verfügung stand. Der Trumaboiler hatte sowieso Gas, TV war ausschließlich 230 V. Auf ein Heizgebläse habe ich verzichtet, weil ich kein Wintercamping mache, die Gasheizung ist auch kaum gelaufen.
    Der kleine Stromkreislauf auf 12 V versorgte nur Steuerungen mit geringem Stromverbrauch (Boiler, Kühlschrankinnenbeleuchtung etc.) und wurde mit einem 30 Amp Spannungswandler aus dem CB-Funk für LKW gespeist. Da hingen dann auch der Schleppi und das Autoradio dran. Alle Kreise waren mit hin und Rückleitungen zu den Verbrauchern versehen, die Fahrzeugmasse habe ich von der Kabine säuberlich getrennt gehalten, was auch nützlich ist, wenn man das basisfahrzeug wechseln will/muss.... oder die Kabine verkauft.

  • Hallo Thomas,
    danke für Deine ausführliche Schilderung. Das hilft mir weiter.

    Im Prinzip müsste dann die Aufbaubatterie (zwei Stück in Reihe geschaltet) parallel zu den beiden, ebenfalls in Reihe geschalteten Bordbatterien verkabelt werden, so dass beide Batteriepacks von der Lichtmaschine während der Fahrt aufgeladen werden respektive beim stehenden WoMo und externer 230V-Versorgung beide Batteriepacks über ein Ladegerät aufgeladen werden.
    Die unvermeidlichen 12V-WoMo-Komponenten müssten dann über einen DC/DC-Wandler 24/12V versorgt werden.

    Stoppie

    Man(n) fährt MAN :)

  • Hallo Stoppie,

    nur mal so am Rande. Du schreibst von Boardbatteie und Aufbaubatterie.
    Da in den meißten Fällen beide Bezeichnungen für die Versorgerbatterie im Aufbau verwendet wird
    kann da schon mal ein Missverständniss entstehen. Die Batterie im Fahrzeug wird meißt als Starterbatterie
    bezeichnet und somit ist klar getrennt was wo ist. :wink:

    Gruß Christopher

    PS. falls andere anders denken - mich hat es etwas irritiert und ich habe erst beim zweiten mal lesen richtig verstanden was gemeint ist :oops:

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von Stoppie

    Die unvermeidlichen 12V-WoMo-Komponenten

    gibt es eigentlich nicht mehr - nachdem Trucker zunehmend alle Womo-Annehmlichkeiten haben , gibt es alles in 24V zumal bei LEDs .
    Ich werfe gerade die gesamte 12V Parallelverkabelung zur Reduzierung von Fehlermöglichkeiten raus -
    Gruß
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo Christopher,
    dann werde ich jetzt die beiden Ausdrücke so verwenden, um Missverständnisse zu umgehen.

    @ Ralf
    Das wäre ja prima. Dann werde ich mal mein Augenmerk verstärkt auf die 24V-Komponenten lenken.

    Gruß, Stoppie

    Man(n) fährt MAN :)

  • Hallo Stoppie,

    der größte Vorteil von den 12V Geräten ist das sie meist zu kleineren Preisen angeboten werden
    als die 24V Version.
    Vorteil der 24V sind meiner Meinung nach vor allem das betreiben von großen Stromfressern wie z.B. ein Wechselrichter mit über 1000W.
    Da fließt dann ein deutlich kleinerer Strom.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Da ich mich noch gaaaanz am Anfang meiner WoMo-Planung befinde und das Fahrzeug vermutlich erst Ende d.J. bei mir auf dem Hof steht, weiß ich noch gernicht genau, welche Komponenten ich überhaupt verbaue.
    Das übliche wie Pumpen, Beleuchtung, Heizung, Kompressorkühlschrank etc. schon, aber da gibt es ja noch eine Menge E-Komponenten, die ich im Moment noch nicht auf dem Schirm habe.

    Zur Ergänzung meiner Vorstellung: Ich komme aus dem gebäudetechnischen Handwerk und kenne mich mit den Themen Elektro-Heizung-Sanitär und deren Installation in WOHNGEBÄUDEN sehr gut aus. Was mir fehlt ist das WoMo- und Kfz-Spezifische Hintergrundwissen. Deshalb löchere ich Euch hier mit meinen Fragen. :D (und habe auch schon eine Menge nützlicher Infos von Euch bekommen :D )

    Grüße aus dem Münsterland
    Stoppie

    Man(n) fährt MAN :)

  • Also wenn du nicht riesen Stromverbraucher im aufbau planst, dann würde ich schon bei 12V bleiben. Das macht doch das Leben einfacher.
    Die 12V Aufbaubatterie kannst du mit einem 24V/12V Ladebooster laden, oder über einen 230V Wandler und ein normales Ladegerät.
    Dann hast du Wandlerverluste nur während der Ladephase. Wenn du aber deine 24V im Aufbau für irgendwas auf 12V wandeln musst, dann gehen die Verluste zu lasten deiner Batteriekapazität.

    Gruß, Holger

  • So, jetzt noch ich hinterher mit einer weiteren Version.
    Im Motorraum schauen ob Platz und eine Riemenscheibe frei ist. (sehr oft der Fall da Klimakompressor und Co. geplant sind)
    Dort einfach eine 12 Volt Lichtmaschine verbauen und damit den Wohnbereich versorgen, ohne Trennrelais, Wandler und Co. auch nicht viel teurer.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Zitat von Stoppie

    @ holger4x4

    Die Frage hierbei wäre, wie groß ist der Wirkungsgrad vom DC/DC-Wandler?

    80..90% etwa....
    Das Problem bei einem 24V - 12V Wandler im Wohnbereich ist aber, dass der ja in Bereitschaft laufen muss für die 12V Verbraucher. Und der braucht auch Strom, wenn hinten keine Verbraucher aktiv sind! Das ist schlecht! Und einen extra Schalter davor schmälert den Komfort. Vor allem wenn nur wenig Last dran hängt, ist der Wirkungsgrad ganz bescheiden.
    Die Werksangaben beziehen sich immer auf die volle angegebene Nennlast!

    Gruß, Holger

  • Hallo
    Wie Urologe schon treffend anmerkte gibt es inzwischen fast alles auch in 24V. Nächster Gedanke, da es ja durch LED, Kompressorkühlboxen, etc. zu einem sehr geringen Strombedarf kommt, die sog. Aufbaubatterie ganz einzusparen.
    Mit Solar kannst Du durchaus Kühlbox oder Schrank und Beleuchtung sowie Wasserpumpe betreiben ohne das gleich danach Startprobleme auftreten.
    Ich weiß nicht wie groß, bzw. schwer Dein Womo werden soll, aber im unteren Gewichtssegment ist jede Batterie mehr eigentlich zuviel.
    Solltest Du sowieso ab und zu Campingplätze anfahren, kannst Du ebenso wieder alles über einen 230V Anschluss betreiben und Batterien laden.

    Für längere Standzeiten ohne externe Versorgung muß allerdings beachtet werden das Starterbatterien nicht mit speziellen zyklenfesten Aufbaubatterien in Ihrer Leistungsabgabe vegleichbar sind.
    Dies mal als Anregung.....

  • mein 814er Vario Kastenwagen hat als Starterbatterien 24V. Fahrzeugbeleuchtung und -elektrik alles 24V. Autoradio über Spannungswandler 24 auf 12V. Den Ausbau hab ich mit 12V gebaut. 12V LED-Stablampen, 12V Wasserpumpen, 12V Leselampen. Zum laden der 12V Batterien über die 24V Lichtmaschine haben wir einen Ladebooster eingebaut, zusätzlich ein 230-12V Ladegerät. Aufbaubatterien 2x120Ah Gel. 230V Anlage für Steckdosen und Elgena Boiler über Wechselrichter und direkt durchgeschaltet bei Landstrom. 3 Stromnetze, 3 Farben für die Kabelleerrohre- erleichtert die Arbeit beim strippenziehen ungemein

    Gruß
    Thorsten


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    Mercedes Benz Vario 814D-KA Selbstausbau

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