Fragen zur Wartung von Nassbatterien

  • Hallo zusammen,

    ich möchte meine Kabine wenn es soweit ist, mit ordentlich Ah ausstatten, d.h. es werden 2-3 Batterien sein müssen.
    Ich präferiere zwar AGM, weil sicherer bzw. wartungsarm, aber preislich sind zyklenfeste Nassbatterien natürlich im Vorteil.
    Sorgen macht mir aber das entstehende Knallgas bei 2-3 Batterien. Angeblich sollen diese kleinen Abluftschläuche die Gefahr ja bannen, aber das mulmige Gefühl bleibt halt.

    Grundsätzlich habe ich aber sowieso noch Fragen zur Wartung von Nassbatterien:

    • Ist es richtig, dass ich stets alle Stopfen öffnen muss, um den Wasserstand zu kontrollieren bzw. aufzufüllen? (die Zellblöcke sind also nicht intern verbunden, so dass eine Füllung sich verteilen würde)
    • Muss ich von oben in eine solche Öffnung hineinsehen, um den Wasserstand zu erkennen? Einige Batterien scheinen transparent zu sein, aber ob man den Füllstand wirklich erkennen kann? Ich frage deshalb, weil es in meinem Batteriekasten wohl etwas enger zugehen wird (vor allem geringe Höhe).
    • Ist euch bekannt, ab welcher Steigung oder ob durch schaukeln Batterieflüssigkeit herauslaufen kann oder ist die Gefahr eher gering?

    Ich habe vor kurzem dieses System von bfs gefunden:
    http://www.bfsgmbh.de/Produkte/tabid…DE/Default.aspx

    Hat jemand Erfahrung damit oder etwas ähnlichem? Danke für eure Hilfe!

    EDIT:
    Eben habe ich bei WINNER-Batterien noch eine Batterie mit Labyrinth-System entdeckt. Man sagte mir dort, das sei von VARTA entwickelt und würde eine Gasung ähnlich gut verhindern.
    http://www.winnerbatterien.de/autobatterien/…terie::113.html
    Wäre preislich und vom Wartungsaufwand ja unschlagbar, wenn es denn hält, was es verspricht.

    Grüße
    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von Jogibär (20. November 2012 um 13:21)

  • hallo Joglibär,

    sind die Batterien innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs ?
    falls innen käme für mich nur eine Gelbatterie in Frage.
    diese setzt aber zwingend voraus , daß nur über Lichtmaschine oder kennlinien und möglichst temperaturkompensiert geladen wird ,
    da jegliche Gasungsspannung vermieden werden muß.

    Ich bevorzuge Naßbatterien , da sie die unempfindlichsten , aber auch wartungsintensivsten sind.

    Jede Zelle muß einzeln sichtgerüft werden und ggfalls Wasser ersetzt werden. Du kannst den Wasserstand nur von oben erkennen.
    Das Schaukeln bzw Schrägfahrten sind unproblematisch.

    Du kannst das Knallgas und evtl entstehende Schwefelsäuredämpfe mit einem Schlauchsystem ableiten - ist aber teuer und würde ich
    im Innenraum nicht machen - wenn beim KAT etwas rostet ist es primär der Batteriekasten...... also im Zweifelsfall lieber wartungsfreie,
    abgedichtete Batterien nehmen.
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hi Jürgen,

    ich habe in der Heckgarage (die bei mir vorne ist) ein Technikraum wo ich gut an die Batterien komme. Dort sind offene Blei-Säure Batterien von Trojan verbaut. Die haben so Schraubdeckel mit einem Bajonett-Verschluss. In die Deckel habe ich Löcher gebohrt und einen säurefesten Druckluftschlauch eingeklebt. Die Schläuche sind mit Verbindern aus PVDF untereinander verbunden und gehen auf einen dicken Schlauch, der unter den Kabinenboden die Gase ableitet.

    Batteriesäurefester Kleber für PE/PVDF habe ich den genommen: http://www.jbweld.de/
    Batteriesäurefeste Schlauchverbinder und Schläuche gibts hier: https://www.landefeld.de/cgi/main.cgi

    Die offenen Trojan habe ich genommen, weil die mit erhöhter Ladespannung (15V) schnellgeladen werden können und diese auch bis 80% Entladetiefe genutzt werden können. Die Lichtmaschine (220A) geht auf einen A2B von Sterling und von dort auf die 2x250A Batterien. Ist erst vor kurzem fertig geworden, funktioniert aber wie vorhergesagt. Wenn ich aus der Batteriebank mit 500Ah so ca. 150Ah entnommen habe kann die Lima da mit 150A nachladen. Die maximal von den Batterien aufgenommenen Ampere beim laden entsprechen bei der Batteriegröße etwa der entnommenen Kapazität.

    Ein automatisches Batteriewasser-Nachfüllsystem braucht man im Womo nicht. Wir fahren ja höchstens einen Zyklus am Tag, da reicht alle 2 Wochen mal nachsehen und evtl. -füllen gut aus. Hatte erst einmal größeren Wasserbedarf, der Temperatursensor war von der Platine des Solarladers abgefallen und hat bei 30° Hochsommer mit ordentlich Spannung geladen. Die blubberten wenn Sonnen schien den ganzen Tag vor sich hin. Wenn man vernünftige Ladtechnik nutzt ist der Wasserverbrauch aber eher gering.

    Diesen Wartungsfreien Blei-Säure Baterien bin ich eher skeptisch eingestellt. Die haben oben einfach etwas Extrawasser eingefüllt und ein Sicherheitsventil durch das die gasen. Ist das Wasser aufgebraucht ist die Batterie kaputt.

    schöne Grüße
    Franz

  • Hallo, bei mir sind unter den Sitzen 1 (Serie) + 3 Batterien mit je 88Ah verbaut. Zwei links, wo sie von Ford vorgesehen sind und zwei rechts im baugleichen Sockel, Trennrelais und fertig.

    Bei mir stehen normale Säure-Batterien mit Entlüfterschlauch. Die 3 Versorgerbatterie wurden auf Verdacht letztes Jahr nach 4 Jahren intensivem Einsatz erneuert und haben knapp über 200€ gekostet.
    Ein- bis zweimal im Jahr baue ich die Sitze (Drehkonsolen) ab und prüfe das Wasser.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Ich hab eine Moll-Solar Nassbatterie mit einem Schlauchanschuss nach draußen. Die Batterie ist im Innenraum im Staukasten, das ist kein Problem. 1x jährlich prüfe ich den Wasserstand und fülle etwas nach. man sollte schon senkrecht von oben reinschauen können!

    Gruß, Holger

  • Hallo Jürgen

    ich habe auch eine Nasse Batterie, eine Traktionsbatterie mit 640Ah, auf dem Bild ist die BFS Entlüftung und Wasserfüllanlage noch nicht eingebaut, aber die ist der Hammer. Meine Batterie ist hinten im Stauraum plaziert, die Entlüftung nach Aussen durch den Kofferboden geleitet. Wasser braucht die gar nicht so viel, ich fülle 2 mal im Jahr mal dest. Wasser nach und gut ist.
    Diese Batterien bekommst Du in allen möglichen Grössen, sind robust und halten ewig, wirf mal Google an mit dem Begriff Traktionsbatterie da gibt es einige günstige Anbieter in D.

    Grüsse, Andreas.

  • Zunächst vielen Dank für eure Antworten!

    Also die Punkte "von oben reinschauen können" und "jeden Stopfen einzeln füllen" sprechen in meiner Situation eher gegen die klassische Nassbatterie. Und das Basteln daran mit eigenem Füllsystem traue ich mir nicht zu... :?
    Zu dem "sealed"-System von Varta/Winner mit Labyrinthdeckel habe ich noch keine weiteren Erfahrungen gefunden.
    Der Berater am Telefon bestätigte, dass die Batterien ausgasen können, obwohl der spezielle Deckel viel zurückhalte.
    D.h. also für mich, dass die Batterie nicht wirklich versiegelt ist, und wenn -- wie auch schon oben erwähnt -- Wasser auf Dauer verloren geht, kann man es nicht mehr nachfüllen und die Batterie ist hinüber.

    Wäre aber für mich vielleicht trotzdem einen Versuch wert, diesen Batteriesystem zu testen, wenn es ca. 5 Jahre hält, hätte es sich gegenüber AGM schon bezahlt gemacht.
    Bis die Kabine im Februar auf's Fahrzeug gebaut wurde, habe ich ja noch Zeit zum abwägen von Pro und Contra. Vielleicht findet sich ja bis dahin auch noch ein Erfahrungsbericht.

    Andreas:
    Sieht ja trotzdem noch schön kompakt aus, vor allem im passenden Batteriekasten. Vom Gewicht her sind die sicher schwerer, weil mehr Blei drin ist, aber müsste bei mir trotzdem noch hinhauen.
    Ich suche mal danach und schau mir mal die Details an.

    Gruß
    Jürgen

  • Hi,

    das BFS-System ist einfach zu installieren. Alte Deckel raus, neue drauf. die Entlüftungsschläuche untereinander verbinden und nach draußen legen. Den Schlauch mit der Wasserversorgung von einem Stopfen zum nächsten ziehen. Besorg dir auf dem Schrott eine Scheibenwaschanlage (Behälter mit Pumpe, 12 oder 24V, meine stammt aus einem VW-Bus. In die Leitung noch eine Mühle, damit siehst du, ob noch Wasser gefördert wird - fertig.
    Das einzige auf was du achten musst, ist, dass die Batterien auch die großen Gewindestopfen haben! Sonst kannst du die BFS-Stopfen nicht einschrauben!

  • Zitat von Fernreisender

    ich habe auch eine Nasse Batterie, eine Traktionsbatterie mit 640Ah,


    Hallo Andreas, 640Ah..., bist Du sicher?

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • Zitat von Fernreisender


    ja, ich habe eine Traktionsbatterie Blei-Saeure (24V 8 PzS 640Ah).


    Wow, Andreas, meine 12V/95AH wiegt rund 25kg. Dann müsste Deine ja gut 300kg wiegen... oder mache ich hier einen Denkpfähler...?

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • das wird wohl kaum reichen - bei 24V sind das gut eine halbe Tonne Gewicht -
    mir wäre wohler , wenn sie nicht nur mit den 2 Gurten fixiert wäre.... aber ich nehme an,
    daß keine ausreichenden Befestigungspunkte passend vorhanden sind .
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Ich habe es einmal erlebt, dass bei einem Fahrzeug Batteriesäure wegen der Neigung übergeschwappt ist. Da lag das Fahrzeug aber um 90° gedreht auf der Seite... :oops: Sonst ist mir einmal beim Winchen in den Karpaten der Bleiakku übergekocht. Da gabs aber auch einen Kurzschluss in der Wicklung mit praktisch zerstörter Winch…. Mir kommen nur Bleiakkus aus dem LKW-Handel rein (1a Erfahrung mit Winkler, die übergekochte hab ich immer noch drin, ist vier Jahre her ;) )

    Viele Grüße,
    Marc

  • Ich revidier mal besser meine Aussage ein Füllsystem bräuchte man nicht...

    @ Joe: Wie ist das denn beim nachfüllen, steht dann Wasser in den Leitungem bis zum Stopfen? Und falls ja wie lange? Ich frage wegen Wintertauglichkeit.

    schöne Grüße
    Franz

  • Zitat von urologe

    das wird wohl kaum reichen - bei 24V sind das gut eine halbe Tonne Gewicht -
    mir wäre wohler , wenn sie nicht nur mit den 2 Gurten fixiert wäre.... aber ich nehme an,
    daß keine ausreichenden Befestigungspunkte passend vorhanden sind .
    LG
    Ralf

    Hallo Ralf

    ja meine Batterie ist ca. 450kg schwer, ich habe sie auf einer fetten Antirutschmatte in ein Bett mit Winkelprofilen reingestellt, deshalb meine ich, dass die 2 Gurten reichen.
    Bis jetzt hat sich sie auch alle Fälle noch keinen Millimeter bewegt.

    Grüsse, Andreas.

  • Zitat von Fernreisender


    ja meine Batterie ist ca. 450kg schwer


    :shock:
    ok, wäre dann für mich ganz knapp zu viel, Ich habe nur einen 3,5t-Sprinter.
    Ich hatte auch noch Panzerplattenbatterien gefunden, die wohl in eine ähnliche Gruppe wie Traktionsbatterien gehören, aber ebenfalls sauschwer und teuer.
    Natürlich ist das eine andere Qualitätsklasse, aber ich schätze mehr wie 200kg kann ich auf keinen Fall an Batterien mitnehmen.
    Wenn meine günstigen Batterien in 5 Jahren platt sind, gibt's danach hoffentlich LiFePO4 oder ähnlich moderne Akkus.

    Gruß
    Jürgen

  • Hi,

    ja, normalerweise steht das Wasser dann in der Leitung. Diese ist aber aus relativ weichem Kunststoff, die wird also nicht platzen. Außderdem ist das Schläuchchen relativ dünn, da ist also nicht viel Wasser drin. Wie lange das Wasser da drin steht? Keine Ahnung. So interessant ist der Batteriekasten für mich nicht, dass ich mich wochenlang mit der Stoppuhr davor gelegt hätte! :lol: Die Batterien wirst du doch wohl über die kalte Jahreszeit laden, oder? Dann dürften die eigentlich relativ warm sein.

    So eine Panzerplattenbatterie hat je nach Typ / Hersteller / ... 800 bis 1000 Zyklen (kommt auch noch auf andere Faktoren an). Eine "normale" Starterbatterie hat mal vielleicht 200! Eine Panzerplattenbatterie kostet vielleicht doppelt so viel wie eine normale. So, jetzt rechne mal, was normalerweise günstiger kommt.

  • Zitat von Joe


    So eine Panzerplattenbatterie hat je nach Typ / Hersteller / ... 800 bis 1000 Zyklen (kommt auch noch auf andere Faktoren an). Eine "normale" Starterbatterie hat mal vielleicht 200! Eine Panzerplattenbatterie kostet vielleicht doppelt so viel wie eine normale. So, jetzt rechne mal, was normalerweise günstiger kommt.


    Du hast schon recht, auf die Zyklenfestigkeit muss ich achten, wobei die z.B. bei der Winner-Batterie nicht dabei steht. Das ist schon mal nicht sehr vertrauenserweckend.
    Allerdings habe ich keine häufigen Entladungen unter 60-70% Entladetiefe vor, so dass selbst 2-3 gewöhnliche Batterien das länger durchhalten müssten.
    Es wäre aber eine Überlegung, ob nicht eben eine Panzerplattenbatterie mit weniger Ah trotzdem eine höhere Lebenserwartung hat (bei dann ähnlichem Gewicht).
    Da werde ich noch etwas kalkulieren und nach weiteren Erfahrungen suchen müssen...

    Gruß
    Jürgen

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