HWK-Prinzip revisited

  • Hallo Forum,

    bei mir wird es nun konkret mit der Elektroinstallation. Ich bin froh, wenn Ihr mal kritisch draufschaut und mir bei technischem Unverstand oder blindem Fleck auf die Sprünge helft.

    Ich meine, dass ich mit dem HWK-Ladeprinzip am besten fahre. Die klassische Alternative käme natürlich auch in Frage, sollte das HWK-Prinzip z. B. wegen der zu bewegenden Strommengen nicht in Frage kommen. Die Starterbatterie hat 76 Ah, die Aufbaubatterien zusammen 440 Ah, die LiMa soll 120 A leisten. Da ich natürlich nur einen Wechselrichter einbauen möchte, muss der sowohl bei der Fahrt 220 V für das Ladegerät liefern, als auch im Stand, nach einer Umschaltung, 220 V für die Verbraucher. Ladegerät habe ich im Moment nur ein schwaches mit 2 X 15 A, doch ich möchte hier aufrüsten auf eines mit 40 - 50 A.
    Ich meine, ich muß drei Zustände berücksichtigen:

      1. Fahrtzustand: die LiMa lädt die Starterbatterie. Von dort saugt der Wechserichter Strom und versorgt den Aufbau und das Ladegerät mit 220 V. Dieses lädt bei genügend langer Zeit die Aufbaubatterien randvoll.
      2. Im Stand: der Wechselrichter hängt nun an den Aufbaubatterien und versorgt die Verbraucher im Aufbau. Dafür muss der von der Starterbatterie abgekoppelt sein, um diese nicht leerzulutschen.
      3. Bei Fremdstromanschluss: hier lädt das Ladegerät Aufbau- und Starterbatterie. Der Wechselrichter ist lahmgelegt und der Aufbau wird nur durch den Fremdstrom versorgt.

    Um vom Fahrtzustand in den Stand zu wechseln, müssen die Schalter S1 und S2 betätigt werden. Ich vermute mal, das könnte man mit einer Relaissteuerung über Klemme 15 automatisieren, aber ich habe keine Ahnung, wie das in der Praxis geht. Vielleicht gibt es auch einen Schalter, der alle 4 Leitungen schaltet. Welche Bauteile verwendet man dafür, insbesondere deren Dimensionierung? Da fließen sicher eine Menge Ampère über die Drähte (50 mm²).

    Womöglich ist es auch nicht schlau, bei Fremdanschluß die 220 V-Verbraucher direkt an die Einspeisung zu hängen. Oftmals sind die Campingplatzanschlüsse schwach abgesichert. Vielleicht ist es besser, wie beim Fahrtzustand, den Fremdstrom über Ladegerät und Aufbaubatterie in den Wechselrichter zu schicken?

    Den Schalter S3, um das Laden der Starterbatterie zuzuschalten, werde ich wohl manuell lösen müssen. Obwohl es gut wäre, wenn der Schalter automatisch auf Aus springen würde, sobald die Zündung angeht.

    Ich habe gemerkt, so schön das HWK-Ladeprinzip ist, es wirft doch einen Haufen Fragen auf, bei denen Ihr mir sicher weiterhelfen könnt.

    Aber gern auch erst nach der Fasent, die hat natürlich Vorrang (sogar wenn es sich dabei um Karneval handeln sollte :D ).

    Gruß aus dem Schwarzwald, Mobilix, Haarig isch de Bär!

  • Hallo Mobelix,

    das HWK-Ladeprinzip ist meiner Meinung nach nur sinnvoll wenn man an der Basis und im Aufbau verschiedene Bordspannungen hat ( Basis 24V - Aufbau 12V ).
    In deinem Fall würde ich das schon öfters hier angesprochene automatische Trennrelais Cyrix von Victron nehmen.
    Im Aufbau kannst Du dann einen Wechselrichter verbauen mit einer integrierten Vorrangschaltung und integriertem Ladegerät - schau mal bei http://www.fraron.de.
    Ich habe so einen Wechselrichter verbaut und bin damit zufrieden da ich nicht viel umeinander stecken muß oder Angst haben muß das ich eventuell den Wechselrichter abschieß wenn ich
    Landstrom anschieße.

    Gruß Christopher

    PS. wo aus dem Schwarzwald kommst Du denn?

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Och, bei den Batterikapazitäten macht das HWK Prinzip schon Sinn, um die Batterien schnell voll zu bekommen.
    Wenn man aber die 3-Stufen Eierlegende-Wollmilchsau Lösung einbauen will, dann muss man bei der ganzen Umschalterei schon sehr aufpassen dass keine verbotenen Zuständer auftreten, sonst BUMM!! Und genug Energie ist ja im Spiel :lol:

    Gruß, Holger

  • Hallo Holger,

    Sinn macht das HWK-Prinzip eventuell schon aber dann nur um die Aufbaubatterie zu laden.
    Mit der ganzen Umschalterei wäre es mir nie so ganz wohl im Mobil. Einmal falsch verschalten und es raucht oder knallt.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Ich kann den Aufwand nicht verstehen.
    Aus 12 Volt, bei max. 120A, wird ein Wechselrichter angeschlossen der aus den 12 Volt unter gewissen Verlusten 220 Volt erzeugt. Daran schließt man ein Ladegerät an, welches aus den 220 Volt dann wieder unter gewissen Verlusten 12 Volt, zur Zeit 2x15A - später 40-50A, macht. :roll:
    Bei der Lima müsste theoretisch schon moderne Technik im Einsatz sein und die Karre müsste mit 14,4 Volt laden und ein gutes Trennrelais müsste das um den Bruchteil der Kosten schneller und besser machen. Aber ich denke da sicher zu pragmatisch.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Zitat von nunmachmal

    Ich kann den Aufwand nicht verstehen.


    Du sagst es. Ich hatte ja auch schon mal quer gerechnet: 2 x 80% Nutzleistung macht nur noch 64%.
    Dass man durch Tuning einer Diode im Regler schon mehr Ladeleistung herausbekommen kann,
    oder/und dass man durch wechselweises Laden der beiden Batterien auch mehr Wirkung erzielen kann, wurde hier bislang noch nicht erwähnt.
    Manche Lösungen sind ja auch für Mancheinen wegen ihrer Einfachheit verpönt.

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • Zitat von Berny

    .... wechselweises Laden der beiden Batterien auch mehr Wirkung erzielen kann,.....


    Ist meines Wissens nicht nötig, da die Lima den Strom liefert, egal wer ihn möchte.
    Bei parallel geschalteten Batterien, Starter und Wohnraum über Trennrelais, regelt sich die Batterie selber über den Innenwiderstand.
    Die Volle sagt genug und nimmt nichts mehr auf und die Leere sagt: "Her mit dem Strom".
    Beim Entladen sieht das anders aus (z.B. mehrere Verbraucherbatterien parallel), da bestimmt die Leere das untere Ende und die Volle stützt "nur" die Leere.
    Daher sollen mehrere Einzelbatterien beim belasten getrennt werden, was aber kaum einer macht. Auch ich nicht, obwohl es vorgesehen ist.
    Bei 24 Volt sieht das ganz anders aus! Da müssen beide Batterien gleich sein! Das ist dann auch eine Reihenschaltung.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Was gibts daran nicht zu verstehen?

    Meistens exisiert im Wohnaufbau bereist ein Ladegerät für die Batterien bei Landstromversorgung.
    Da ist der Einbau eines Wechselrichters um den Aufbau mit 230V zu versorgen doch kein Aufwand
    und stellt m.E. den denkbar einfachsten "Eingriff" ins Fahrzeug dar.

    1.) Kompensiere ich mit der Geschichte Leitungsverluste da bei einer 230V Leitung nun mal keine auftreten.
    So muß ich keine fingerdicken Kabel verlegen, die bei den notwendigen Längen nicht gerade billig sind
    und spare mir obendrein das ganze Gedönse mit irgendwelchen Trennrelais oder sonstigen Dioden
    und bei einem Wechselaufbau wie einer Wohnkabine obendrein die sehr teuren Hochstromsteckverbindungen für Niederspannung.

    2.) Bringt die Lima je nach Bat.-Type nicht unbeding die richtige Ladeschlusspannung für die Aufbaubatterie, von der Ladekennlinie ganz zu schweigen.
    Bei einigen Leuten kommen nun mal keine simplen Säure-Batterien im Aufbau in Frage.

    3.) Warum in aller Welt wollen einige hier dauernd die Fahrzeugbatterie mit Laden?
    Habe ich mein Lebtag noch nicht notwendig gehabt. Die wird von der Lima geladen und fertig.

    Aber jeder wie er will. :wink:

    Gruß Ralf

  • Zitat von Questman

    ....
    3.) Warum in aller Welt wollen einige hier dauernd die Fahrzeugbatterie mit Laden?
    Habe ich mein Lebtag noch nicht notwendig gehabt. Die wird von der Lima geladen und fertig.

    ICH, ICH, ich will es sagen...... :D
    Weil sie vier Wochen auf dem CP mit Landstrom stehen und das Autoradio und die Innenbeleuchtung auf die Starterbatterie gehen.... :mrgreen::mrgreen:

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

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