Sicherungsautomat und Ladegerät

  • Hi,

    ich hab mich durch´s Forum gewühlt aber leider nicht das passende zu meiner Frage gefunden.
    Nun, ich muss sagen, ich kenn mich in Sachen Elektrik nicht so besonders aus, deshlab bitte meine Frage, falls blöd, nicht verfluchen :roll:

    Also, wenn zum Beispiel der Sicherungsautomat eine Absicherung von 10A hat, und ich eine Batterie mit 200Ah habe, dann brauche ich ja ein Ladegerät mit mindestens 20A Ladestrom. Fliegt dann nicht die (10A) Sicherung, wenn ich das (20A) Ladegerät verwende?

    btw, weiss jd zufällig wieviel A der Sicherungsautomat von Nordstar hat?

    lg+vd
    elli

  • Hallo Elli,

    die 10A-Sicherung beziehen sich auf die Spannung von 230V.
    Der Ladestrom von 20A ist in dem 12V-Netz und hat mit deinem Sicherungsautomaten direckt nichts zu tun.
    Vereinfacht ausgedrückt ist ein Ladegerät ein Spannungswandler welcher aus 230V 12V macht und dann damit eine Batterie läd.
    Dein 10A-Sicherungsautomat spricht also nicht an wenn Du die Batterieen lädst.
    Was Nordstar für Teile verbaut kann ich Dir nicht sagen.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hi elli,

    ich hoffe Christopher hat nichts dagegen, wenn ich sein Posting etwas korrigiere.
    Von der Grundaussage hat er natürlich recht, das ist kein Problem.
    Nur die Aussage von wegen der Strom im 12 V Teil hat mit dem im 230 V Teil nichts zu tun ist so nicht ganz richtig. Vielmehr hängt der Strom, der über die 230 V-Leitung geht, direkt vom Strom im 12 V-Kreis ab, nur halt nicht 1:1, sondern (in erster Näherung) im Verhältnis wie 12:230.

    Ich will jetzt mal versuchen das ganze Einfach zu beschreiben.
    Das Produkt aus el. Strom und der Spannung ist die elektrische Leistung. Sie wird in Watt angegeben und steht letztendlich für das, was man mit der entsprechenden elektrischen Energie, die da gerade fließt, leisten kann.
    Wenn man nun in einem System die Spannung durch Transformatoren, Spannungswandler, oder wie auch immer ändert, dann bleibt die Leistung gleich.
    In Deinem Falle hätte das Ladegerät jetzt einen Anschlusswert (ganz grob und vereinfacht gerechnet) von 20 A x 12 V = 240 W. Wenn Du jetzt den daraus resultierenden Strom an der 230 V-Sicherung ausrechnen willst, dann mußt Du die 240 W durch die dort anliegenden 230 V teilen, und erhälst ca. 1,05 A als Strom, der über die 230 v Sicherung fließt.
    Der Strom im 230 V Teil ist also deutlich geringer, als im 12 V Teil.
    Das ist übrigends auch der Grund, warum die Leitungen im 12 V Bereich oft deutlich dicker sein müssen, als der Leitungsquerschitt im 230 V Bereich, da der Leitungsquerschnitt vom Strom abhängig ist.

    Das obrige Rechenbeispiel hinkt natürlich noch ein wenig, weil man eigentlich statt mit 12 V beim Ladegerät mit ca. 14 V rechnen müßte, und weil die Verluste des Ladegerät noch fehlen, die so zwischen 10 % und 20 % liegen dürften, und weil bei Wechselstrom noch ein paar Faktoren mehr da rein spielen können und auf einem Campingplatz vielleicht auch mal nur 190 V am Fahrzeug ankommen, aber auch wenn man es ganz genau rechnen würde, dann würden über die 230 V Sicherungen max so 1,8 A fließen, wenn das Ladegerät gerade mit voller Leistung arbeitet.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Zitat von Krabbe

    Hi elli,

    ich hoffe Christopher hat nichts dagegen, wenn ich sein Posting etwas korrigiere.
    Von der Grundaussage hat er natürlich recht, das ist kein Problem.
    Nur die Aussage von wegen der Strom im 12 V Teil hat mit dem im 230 V Teil nichts zu tun ist so nicht ganz richtig.

    Hallo Krabbe,

    natürlich habe ich nichts gegen eine Korrektur.
    Nur meinte ich mit der Aussage ( siehe Zitat ) das die 20A Ladestrom nichts direkt mit den, als Zahl genannten, 10A des Sicherungsautomaten zu tun haben, das die 20A sich nicht als 20A am Sicherungsautomaten bemerkbar machen. Haben also so gesehen auch nichts mit einander zu tun. Da sich die 20A auf dem Sicherungsautomaten, wie von Dir schon geschrieben, mit gerade mal 1,05A bemerkbar machen.

    Ich hoffe das war jetzt nicht zu kompliziert formuliert?
    Wollte hiermit nur richtig stellen das ich die Zusammenhänge der beiden Stromkreise verstanden habe aber zur Problemlösung mich kurz halten wollte.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von VWBusman


    Wollte hiermit nur richtig stellen das ich die Zusammenhänge der beiden Stromkreise verstanden habe aber zur Problemlösung mich kurz halten wollte.
    Gruß Christopher


    Hi Christopher,
    ... und genau das war auch der Knackpunkt, adressatengerecht gut gebracht :) .

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • hallo krabbe,

    das war ein super erklärung :D - vielen Dank!

    Eine Frage habe ich jetzt aber, ist das 12V Bordnetz dann überhaupt abgesichert (Sicherungskasten ist ja nur für die 230V von aussen, oder...)?

    lg elli

  • Zitat von elli


    Eine Frage habe ich jetzt aber, ist das 12V Bordnetz dann überhaupt abgesichert (Sicherungskasten ist ja nur für die 230V von aussen, oder...)?
    lg elli


    Hallo Elli,
    Dir kann geholfen werden:
    In einem WoMo bzw. ReiMo oder auch Wohnwagen gibt es i.d.R. mehr oder weniger etliche Stromkreise, welche der Erbauer tunlichst einzeln absichern sollte.
    In unserem relativ kleinen ReiMo sind es deren 13, Sicherungsstärken 2,5 bis 40A.

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • Hallo Elli,

    das Absichern des 12V Netzes ist ein absolutes MUSS, da die Akkus kräftig Strom liefern können, ist bei einem Kurzschluss schon fast der Kabelbrand vorprogramiert. Die Absicherung hängt von dem Verbraucher ab und natürlicih vom Kabelquerschnitt. Hier zu schlampen ist gefährlich.

    Besten Gruß

    HWK

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