Autark durch den Winter

  • Mitte Dezember in unseren Breiten - und es kommt noch gerade genug Solarenergie rein, um fast alle trüben Tage zu überbrücken.Bin jetzt seit 14 Tagen fast durchgegend unterwegs in Deutschland, frei stehend, ohne Landanschluss und noch nicht den Moppel rausgeholt. Heute kamen z.B. in Spitze 12 A Ladestrom zustande, insgesamt wurden rund 80 Ah auf die Batterien geladen. Damit war nicht nur der Tagesverbrauch wieder drin, sondern es wurde auch ein bisschen draufgeladen. Ich habe den Eindruck, dass beim derzeitigen Intervall zwischen hellen und trüben Tagen strommäßige Autarkie auch im Dezember bei uns realisierbar ist.

    Zu etwas besseren Ergebnissen kommt Amumot: https://www.amumot.de/solarertrag-im-winter-wohnmobil/ ...

    ...allerdings in Portugal. Ich denke, da macht die Nähe zum Äquator noch deutlich was aus. Spannend wären jetzt mal Vergleichsergebnisse aus den nördlicheren Regionen wie Skandinavien. Er bestätigt allerdings auch den im Winter höheren Ertrag durch Solarmodule, die nicht flach auf dem Dach liegen - er hat dazu einen Solarkoffer verwendet, bei mir sind es die senkrechten Flexmodule an den Wänden und die beiden schrägen vorne auf dem Dachträger.

    Wie ist Eure Wintererfahrung mit Solar, wer ist auch noch im Winter freistehend unterwegs?

    LG Gode

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  • Bei meinem Atego läuft der Wechselrichter und der Kühlschrank permanent und im Winter zusätzlich die Heizung, auch wenn wir das Fahrzeug nicht nutzen.
    Die 4 flach auf dem Dach verbauten 130 Wp-Platten reichen bis Mitte November und ab Mitte Februar, um den Verbrauch bei stehendem Fahrzeug auszugleichen.
    Die restliche Zeit wird Landstrom benötigt.
    Wenn ich einmal länger oder zweimal kürzer in der Woche fahren würde, würde Lichtmaschinenladung wohl ausreichend Strom liefern, um komplett autark zu sein.

    Das alles sind aber keine exakt gemessenen Daten, sondern nur "gefühlte"...... :roll:

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Hallo

    wir haben gar kein Solar und kommen auch im Winter gut zurecht. Den Landanschluss benutzen wir nur im Notfall, in der Regel reicht der Strom aus der LIMA
    ohne Probleme für 3, 4, 5 Tage, je nach Außentemperatur. Nach 3, 4, 5, Tagen sieht es uns sowieso weiter. und nach ca. 100, 150 km ist die Kiste wieder voll.

    Batterie: AGM 220 AH. Die war noch nie unter 70%.


    Alle Werte abgelesen, aber hauptsächlich gefühlt.

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Wir sind schon immer im Winter zum Skilaufen in den Alpen. Stehen auch nahezu immer frei. Mit Kompressorkühlschrank und Alde Heizung ist bei 300W Solar und gutem Wetter die 200Ah LiFeYPO4 bereits vor Mittag wieder voll. Somit sind wir auch problemlos autark. Bei ausgesprochen schlechtem Wetter sieht das natürlich anders aus, da unser Grundverbrauch bei ca. 25 - 30 Ah/Tag liegt. Allerdings halten wir es bei so schlechtem Wetter auch nicht ewig aus und fahren dann eben weiter.

    Besten Gruß
    Wolfgang

  • Bei uns auch kein Problem. Standen heute Nacht bei C&C in Oberbrummberg. Beim Gang zum gemeinsamen Frühstück stand das V-Meter (mehr habe ich nicht) auf 11,8V. Nach dem Frühstück standen schon 13,4V auf dem Display. Heute kein Problem, Sonne satt und meine Paneele (3 x 130Wp) optimal aufgestellt und ausgerichtet.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo,

    wir haben 600Wp auf dem Dach flach montiert.
    Das ist von März bis Oktober schon fast Zuviel um alles was rein kommt zu verbrauchen.
    In den Monaten November bis Februar ist die Solaranlage nicht so effizient. Wir waren jetzt schon öfter im Dezember in Norddeutschland an der Nordsee unterwegs und
    da kam von der Solaranlage maximal 3-4A bei 24V.Meistens aber nur 2 - 2,5A. Das ist nur etwas Unterstützung über den Tag aber es bringt nicht so viel das man mehrere Tage
    ohne Fahren auskommt. Da wir im Winter sowieso fast jeden Tag etwas durch die Gegend fahren ist das nicht so schlimm.
    Ich könnte mir aber vorstellen das die 600Wp bei etwas anderer Verteilung auf und am Fahrzeug mehr Ertrag bringen könnten.
    Habe mir schon überlegt zwei Module ans Heck zu platzieren damit in der Winterzeit die flach scheinende Sonne noch Strom liefert.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Danke für die Erfahrungsberichte! Die Idee mit der Lichtmaschinenladung bzw. B2B-Lader hört sich immer interessanter an für mich. Bislang habe ich das noch nicht eingebaut, weil ich immer irgendwie genug Solarertrag hatte. Wenn ich hier aber lese, wie viele von Euch mit LiMa-Ladung gut fahren und genauso viel oder noch mehr Energie daraus erzielen, reizt es mich, sowas auch noch zusätzlich einzubauen. Für welche Ströme habt Ihr die B2B-Lader bzw. die Verkabelungen ausgelegt?

    LG Gode

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  • Klar ist unterm Strich die Lima eine einfache, günstige und immerda Lösung. Daher habe ich beim Fahrzeugkauf die Option 200A-Lima angeklickt. War neben dem 120 Liter Tank eine gute Wahl.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo


    wenn ich's richtig drauf hab, läd' das B2B Gerät mit 40 A. Da kommt schon was raus. Die Kabelquerschnitte hab ich aber nicht im Sinn, das lässt sich aber ohne Probleme schnell errechnen oder ich müsset erst nachsehen. Nicht das ich was falsches sage und euch fackelt die Karre ab. :wink:

    Wenn ich mich recht entsinne hat auch Amumot zu Anfang voll auf Solar gesetzt und dann doch noch ein B2B System eingebaut. Irgend wo auf seiner Seite hab ich das mal gelesen.


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Gerade wenn man im Winter fährt, würde ich immer auch einen B2B Lader einbauen. 40-50A Ladestrom lassen sich da gut realisieren, z.B. mit einem Votronic VCC 1212-50. Da kann man auch noch das passende Display/Bedienteil in 5m Entfernung im Cockpit installieren.
    Aktuell bin ich ja mit HWK-Prinzip unterwegs und erzeuge "nur" 22A Ladestrom. Bei größeren Strömen entsteht dann aber durch die doppelte Wandlung einiges an Abwärme, da ist ein B2B effizienter.

    Gruß, Holger

  • Hallo,

    bei mir übernimmt die Stromversorgung der Wohnraumbatterie während der Fahrt ein Cyrix Trennrelais.
    Ist zwar nicht so effizient wie ein B2B-Lader aber dafür kostet es auch nur einen Bruchteil.
    Ich bin damit zufrieden und es ist eine simple Technik welche den angenehmen Nebeneffekt hat das in der Zeit mit Solarüberschuß auch die Starterbatterie mitgeladen wird.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Mit jeder Stunde die mein Atego rollt, pumpt er mit dem Votronic 24/12-45 45Ah in die Lithium Batterien, bis denen der Strom aus den Ohren kommt [emoji4]
    Wer regelmäßig fährt hat in der Kombi keine Energiesorgen mehr.
    Werde demnächst ergänzen was meine Solaranlage alleine liefert, wenn wir einen Faulenzertag einlegen.
    Ideal wäre eine ergänzende Anlage die aus Regen Strom produziert [emoji848]
    Grüße aus Biscarrosse Plage auf dem Weg zur Sonne[emoji4]

    Gruß Ralf

    Gesendet von meinem SM-T585 mit Tapatalk

  • Ich mach´s auch wie der Anton, nur mit LiFEPO. 160AH sollten für 3-4 Tage auf jeden Fall reichen, egal ob Sommer mit Kompressorkühlbox oder Winter mit Truma und Licht. Länger wie 4 Tage irgendwo stehen wird, wenn überhaupt, sehr selten vorkommen. Und dann kann ich auch mit max. 50Ah mal kurz über die Lima laden (bei mir HWK). Auf Solar verzichte ich, weil die Anlage im Winter funktionerien muss und da braucht´s dann schon viel Solarfläche. Dann sind mir ein paar Ah mehr lieber (und leichter)...

    Gruß, Tom

  • Am Wochenende waren wir unterwegs. Es hat viel geregnet und zwischendurch hat nur ca. 2-3 h die Sonne geschienen. Da brachten die 400 Wp Solar (flach montiert und voller Wassertropfen) bis 5,4 A. insgesamt ca. 13 Ah.

    Bei ausreichendem Sonnenschein kommt also auch über Solar noch Ladung in die Batterie.

    Wenn gefahren wird bringt aber der Ladebooster in Verbindung mit der Lithium-Batterie aber deutlich mehr. Eigentlich unabhängig vom Ladezustand schiebt der 50 A in die Batterie, so dass schon kurze Fahrstrecken ausreichen um die Batterie wieder voll zu laden.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Mit dem BtoB schliesse ich mich meinen Vorrednern an. Werkelt bei mir seit einigen Jahren Problemlos. Wo ich nicht einig bin ist dass das nur mit LI funktioniere. Bei mir schickt der BtoB von Sterling zuverlässig 40-45A an die AGM-Aufbaubatterie.
    Wenn man nicht allzu Sesshaft ist (ich bin sehr selten mehr als 2 oder 3 Tage an einem Ort) funktioniert das einwandfrei, egal ob 30 Grad im Sommer oder -23 Grad im Winter. Ich hab 50qmm von der Fahrzeugbatterie nach hinten gezogen, wäre aber zuviel nur für den BtoB. Ich nutze das auch zum Fahrzeug Starten im Notfall.
    Ich hab meine Anlage zwar so gebaut dass ich sehr einfach Solar dazu schalten könnte, aber im Moment komme ich immer mehr davon weg das auch umzusetzen. Vielleicht eine kleine Zelle um den ganzen Standby-Verbrauch abzudecken wenn das Womo mal länger steht, aber da ist meistens Strom in der Nähe, daher erübrigt sich das eigentlich auch.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Kein Bleiakku im bekannten Universum hat eine lineare Ladekennlinie, egal, welche Wunderlader im Einsatz sind. Der Ladestrom verläuft immer exponetiell abfallend.
    Man müsste schon die Spannung in sinnlose utopische Höhen treiben, um das zu ändern. Das tut weder ein B2B noch ein Sterling Laderegler.
    Die nachhaltige Ladung eines Bleikkus dauert immer mehrere Stunden.
    Die Lichtmaschine taugt hier nur, wenn man immer stundenlang fährt oder eine Akkutechnologie einsetzt, die sich linear laden lässt und nicht auf Vollladung angewiesen ist.
    LIFePo4 z.B.


  • Kein Bleiakku im bekannten Universum hat eine lineare Ladekennlinie, egal, welche Wunderlader im Einsatz sind. Der Ladestrom verläuft immer exponetiell abfallend.


    In der Theorie hast du da sicher recht. Nur ist es so dass die Ladekennlinie in dem Fall, zumindest bei mir, und vermutlich auch bei vielen anderen Wohnmobilisten in der Praxis gar keine Rolle spielt. Denn du schreibst:


    Die Lichtmaschine taugt hier nur, wenn man immer stundenlang fährt (...)


    ...was ich und wohl sehr viele andere Wohnmobilisten auch tun. Wobei was heisst hier Stundenlang? Es kommt ja immer drauf an Welche Kapazität man hat, wieviel Energie man der Batterie im Vorfeld entnommen hat, welchen BtoB, Verkabelung usw. man gewählt hat und ob man darauf angewiesen ist am Abend wieder 100% zu haben oder ob man sich auch mit 90% zufrieden geben kann...
    Fakt ist dass meine AGM mit 40-45A geladen wird und zwar nicht nur ein paar Minuten am Anfang. Natürlich wird der Strom irgendwann einbrechen. So wie ich reise ist das in der Praxis aber gar nicht relevant, daher hab ich mir auch nie die Mühe gemacht die Ladekurve über die Zeit aufzuzeichnen.
    Ich denke sogar dass ich mit einem BtoB schonender lade als ohne. Und ab Euro6 oder zum Teil schon Euro5 mit den durch die Bordelektronik geregelte LIMAs kann es auch ohne BtoB funktionieren, ich würde mich nicht drauf verlassen.


    Das tut weder ein B2B noch ein Sterling


    Mein Sterling-Laderegler ist ein BtoB. Sterling hatte damals sowohl BtoB als auch AtoB im Angebot. Wie es heute aussieht weiss ich nicht.
    Und nein, es ist kein Wunderlader, es tut nur das wofür es konstruiert wurde. Nicht mehr und nicht weniger, mit Vor- und Nachteilen, wie jedes System. Was ich nur unterstreichen wollte: LI ist nicht zwingend notwendig um damit ein funktionierendes System aufzubauen.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Ähm ... ja, das irritiert jetzt erst mal wieder meine Überlegungen. Ich habe insgesamt 3 Batteriebänke, die über Solar geladen werden - 2 x GEL 220 Ah im Aufbau und 1 x Blei 200 Ah als Starterbatterie im Fahrgestell. Letztere wird ja eh durch die LiMa geladen, daher geht's im Wesentlichen also mehr um die Aufbaubatterien. Wenn ich nun die beiden GEL- Batterien im Aufbau durch B2B-Ladung von der LiMa laden will, bräuchte ich schon mal 2 Stück B2B-Lader, da die beiden Batteriebänke bei voneinander vollkommen getrennt sind - eingangsseitig über jeweils eigene Solarregler und Landstromladegeräte - und ausgangsseitig durch nen Schottky-Diodenmodul. Nen gemeinsamer B2B-Lader würde diese galvanische Isolation ja zunichte machen - es sei denn, es gäbe einen B2B-Lader mit zwei voneinander galvanisch getrennten Batterieausgängen...

    Angesichts dieser Situation und der von Steff angesprochenen Problematik der Ladekurven von Bleibatterien kommt mir die Idee, gar keinen B2B-Laderegler zu nehmen, sondern einfach nen stumpfen starren DC/DC-Wandler, z.B. 12-14V auf 21V, so wie meine Solarmodulspannung ist. Und die 21V dann einfach parallel mig auf die Solarsammelschiene, die für alle Solarregler den Eingang darstellt. Dann behalten weiterhin alle Solarregler als einzige die Kontrolle über das Batteriemanagement für ihre jeweilige Bank. Und der DC/DC-Wandler liefert einfach nur 21V und 20A, wie ne Solarfläche, wenn der Motor läuft.

    So komme ich mit einem einzigen Wandler für alle Batteriebänke aus. Und ich behalte meine galvanische Entkopplung, weil der DC/DC-Wandler auch galvanisch getrennt ist. Und so'n Ding kostet auch nur die Hälfte gegenüber nem B2B-Lader, und wenn ich 2 bräuchte, wäre das sogar nur nen Viertel.

    Mal grübeln, ob das so geht, oder ob da nen Denkfehler drin ist. Bin heute abend nicht mehr soo ganz wach ... *lach* Vielleicht fällt Euch ja noch was dazu ein.

    LG Gode

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