Wohnkabine auf T4 Doka Eigenbau

  • Hallo

    Ich bin Mark, 44 Jahre alt und komme aus der Nähe von Kiel (Schleswig/Holstein) und lese schon eine ganze Zeit lang mit.
    Da ich als Daily-Driver eine T4-Doka fahre, dachte ich mir das Fahrzeug auch im Urlaub nutzen zu können.
    Ich habe bisher keinerlei Erfahrungen mit Wohnmobilen, Wohnwagen oder Wohnkabinen, deswegen hoffe ich ein bisschen auf Eure Erfahrungen!

    Mein Nutzungsprofil habe ich erstmal so definiert:
    -hauptsächlich innerhalb Deutschlands, teilweise auch nur übers Wochenende.
    -möglichst abseits von Campingplätzen (evtl. nur alle 3-4 Nächte zum ver- und entsorgen von Wasser und Abwasser usw.)
    -möglichst täglich einen anderen Stellplatz
    -überwiegend von Frühjahr bis Herbst (wenn es warm ist). Keine Winternutzung
    -Platz für 2 Personen
    -so günstig wie möglich (Gebrauchtteile,viel Eigenbau)

    Was Ich mir bisher überlegt habe:

    -Pritsche demontieren
    -Grundrahmen aus Alu-Rechteck-Rohr 60x40 2200 breit und ca 2500 lang nach VW Aufbauvorschriften
    -Wände, Decke und Alkoven über das Fahrerhaus mit 60x40 Kanthölzern
    - Wände, Decke, Alkoven und Grundgerüst von der Außenseite mit Alublech ca 0,5mm bekleben.
    - an das Alublech von innen 40mm XPS-Dämmung kleben
    - Wände und Decke von Innen mit 4mm Birkensperrholz verkleiden. Da die Kanthözer 60mm haben und die Dämmung 40mm hat habe ich 20mm für Kabel, Wasserleitungen und Ähnliches
    - Da das Fahrerhausdach ca 1400mm lang ist brauch ich an der Fahrerhauswand noch eine Bettverlängerung von ca 500mm Tiefe. Da soll eine Art Schrank entstehen für die schweren Sachen wie Batterien, Wassertanks,Boiler, Elektroverteilung und Standheizung(en)
    - Eine Dusche mit Waschbecken und Kassettentoilette muss sein
    - Eine kleine Küchenzeile mit Spüle und 2-Flammenherd muss auch sein. Gas ist nicht geplant, Spirituskocher oder Ähnliches.

    Angehängt habe ich mal eine Kosten und Gewichtsplanung und eine grobe Skizze:
    Nein kann ich nicht, wie läd man hier Bilder hoch?

    Naja soweit erst mal meine Planung.
    Jetzt kommt Ihr!
    - völliger Irsinn?
    - was wichtiges Vergessen
    oder nützliche Tipps und Verbesserungsvorschläge?

    Mark

  • Na denne, willkommen im Forum.

    Klingt alles recht okay, außer dein Wandaufbau in Sache die Kabel und Leitungen "Unterputz" zu legen. wenn da was ist, kommst du nie mehr hin.
    Ich würde Alublech, Isolation und Innenverkleidung miteinander verkleben um mehr Stabilität zu erhalten.

    Gasfrei, bin ich auch, ist immer bisschen teurer und beißt sich dadurch mit deiner Vorgabe: "-so günstig wie möglich"
    In D ist die Gasversorgung kein Problem und wenn es nur zum Kochen gebraucht wird, extrem günstig.

    Soweit mal am Anfang


    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo Mark,

    erstmal Willkommen im Forum! :)

    Im groben hört sich dein Projekt schon mal interessant an. Da werden dir mit Sicherheit einige unserer T4 Fahrer zu Hilfe springen!

    Und nun:
    60x40 Kanthölzer... (Wolfgang wühlt sicher schon nach seinen Beruhigungsmittel... :D )...das könnte knapp werden. Du bist ja wahrscheinlich auf 3,5t begrenzt, oder? 40x40 sollte reichen.
    Die 20mm die du erwähnt hast werde dir nicht wirklich helfen, oder wie hast du dir das vorgestellt bei den Vertikalen? Installation in der Wand... ...naja, ich weiss net so recht, besser nicht.
    Wenn es schon auf die von dir erwähnte Dimensionierung geht (oder gehen muß) dann wäre es auf jeden Fall besser die Kanthölzer so anzuordnen das die 40mm die Wanddicke ausmachen. Auch aus dem Grund um nicht hohle Wände zu haben. Für was denn? Ist nur Platzverschwendung... Besser alles zusammen verkleben. Dann wirds richtig schön kompakt das ganze.
    Der nach innen verlängerte Alkoven ist auch eine nette Idee, vor allem weil du den Platz drunter gut ausnutzen kannst wie du schon selber geschrieben hast. Aber brauchst du ein 220cm breites Bett um längs schlafen zu müssen? Oder hat diese Vorstellung vlt den Hintergrund nicht über den Partner klettern zu müssen? Als Querschläfer hättest du die 50cm mehr Platz im Wohnteil. Und das ist enorm viel in einem Womo, überhaupt bei deiner angepeilten Koffergrösse. 20cm mehr und du könntest auf dieser Fläche ein Badezimmer über die ganze Breite des Koffers haben- wie die großen. ;)

    Drei bis vier Tage Autarkie: der Durchschnitt liegt bei ca. 20 Liter Wasser pro Tag (ohne Dusche), in deinem Fall kommste auf einen Wasservorrat von 60-80 Litern zuzüglich ca. 10L pro Duschgang (kommt drauf an wie oft du dich duschen möchtest. Dann einen dem entsprechend großen Tank fürs Grauwasser.
    Der benötigte Strom ist relativ (wie die Wasserversorgung eigentlich auch). Der eine braucht kein Fernseher/Laptop und kommt locker mit 20Ah pro Tag aus (Kühlschrank ausser Acht gelassen, dieser, wenn Kompressor verschlingt ca. 15-30Ah/Tag), der andere kommt ohne TV/Comp nicht aus. Daraus resultiert ein durchschnittlicher Strombedarf von 60-80Ah für deine 3-4 Tage. D.h. eine kleine Akkubank
    von 120-160Ah Nennkapazität bzw. eine entsprechende kleine Solaranlage mit sagen wir 100Wp und einem kleinen 100Ah Akku. Ausser du fährst täglich ausreichend um den Akku per Licbtmaschine zu laden... ...dann kann alles auch noch kleiner ausgelegt sein.

    Man kann sehr minimalistisch durchkommen, man kann aber auch schnell viel brauchen. Kommt sehr auf dich an was für ein Typ du bist. Viel rumlümmeln oder den ganzen Tag irgendwo unterwegs...

    Ich sehe schon das auch du bald von Hohlgebohrten Aluschrauben träumen wirst. :mrgreen::wink:

    So viel erst mal...

    LG,
    Beni

    You weren't born just to pay taxes and die...
    One life, live it!

    Einmal editiert, zuletzt von dreamteam (15. Februar 2016 um 20:45)

  • Servus,

    nix für ungut, aber dein Wandaufbau wird sehr instabil:
    - 0,5mm Alu ist nicht viel
    - (XPS Isolator hat ne Eigensteife von gar nix --> nehm ich zurück, war vorhin bei dem extremeisolator. Hab mich verlesen.)
    - 20mm Spalt und dann 4mm Holz: Das schwingt und bricht schnell. Nur mal dagegen lehnen und das wars.

    Das müsstest du über einen sehr engen Rahmen abfangen, und das machts wieder schwer.

    Alkoven mit 1500mm Überhang: der wird dir ziemlich absacken. Nicht umsonst sind die meisten zum quer schlafen.

    Ich denke mal dein Konzept wird etwas überladen sein. Ich hab selber n Doka, und ne eigene Dusche ist da nicht drin. Wenn du noch irgendwo zu viert sitzen willst muss die weichen. oder du machst es als Schmutzschleuse/Dusch-Kombi gleich nach die Tür. So mache ich das.

    PS: unter dem Textfeld ist neben Optionen der Reiter Dateianlagen.

    Griasle

    Einmal editiert, zuletzt von Freki (15. Februar 2016 um 21:18)

  • Mit der Hohlschicht in der Wand habt Ihr warscheinlich recht.
    Ich komme auf eine Gesamtbettlänge von 1900mm Länge, der Überhang ist ca 1400mm.
    Den Überhang kann ich auf Airlinerschienen, die aufs Dach geklebt sind, abstützen.
    Eine andere Idee wäre Seile in die Wände zu integrieren.
    Ein Längsschläfer muss auf jeden Fall sein.
    Wenn wir zu viert Sitzen wollen, dann nur Draußen, Drinnen nur zu zweit.
    Ich bin sowieso am überlegen die Sitzmöbel und den Tisch nicht in der Kabine festzuschrauben, sondern mehr oder weniger lose in die Kabine zu stellen.


    Aber das sind alles Überlegungen die noch nicht aktuell sind.
    Erstmal wird der Grundrahmen gebaut. Ich brauche immer erst mal eine Ansicht um weiterplanen zu können.

    Mark

  • Willst du die Möbel dann jedesmal verstauen und auf und abbauen????? Oder sollen die dir hinten drin rumfallen?
    Wenn es keine feste Möbel sein sollen, wäre vielelicht n Dachzelt auch ne Überlegung wert. Erspart dir den Alkoven :wink:

    Zum abstützen: bedenke dass sich das Fahrzeug auch verwindet. Nicht dass dir die Kräfte beim fahren nicht mal deine Kabine zusammenstaucht.

  • Hallo,

    welches Ges.gew. kannst Du eingetragen bekommen? Da gibts beim T4 ziemlich viele Möglichkeiten, aber nicht alle ganz einfach. Welche Breite soll die Kabine haben?

    Ansonsten schaust Du vielleicht mal in meine Doku T4 syncro mit Fahrerhaus/Alkoven an. (link siehe unten). Auf die Texte bei den Fotos achten.
    Da hast Du was ähnliches mit allerlei Abweichungen.

    Ich hatte damals wenig exakt vorausgeplant - alles nur Skizzen entsprechend dem fortschreitenden Ausbau. Gewichtsmässig kam ich dann einigermassen hin.

    Ansonsten wünsch ich Dir guten Erfolg.

  • Meine Möbel sind sehr stabil. Man könnte dünnere Multiplex- bzw. Sperrholzplatten verwenden um Gewicht zu sparen.
    Ich habe eine Zulassung für 2990 kg. Würde ich die Seikel Höherlegung wieder ausbauen könnte ich noch auflasten auf 3100 kg. Ein Schreiben von VW liegt mir vor: VA 1600 kg, HA 1600 kg. Mit Seikelfedern zur Zeit HA 1490 kg.
    Der Allradantrieb wiegt ca 100 kg.
    Vielleicht findest Du in meiner Dokumentation des fertigen Reisemobils nützliche Gedanken. :)

  • Hallo Mark,

    ich bin dabei, mir eine Wohnabsetzkabine für meinen VW T5 DoKa 4motion zu bauen (oder besser: bauen zu lassen, da ich zu unerfahren bin, um leicht genug bauen zu können):

    Wichtige Punkte für mich: mind. 4 Tage Autarkie, großes Bett, große Sitzgruppe, Dusche. Mein Problem: lt. KfZ-Schein und Fahrzeugwiegung nur 750kg Zuladung. Selbst nach Ersatz der Pritsche durch einen Alu-Vierkantrahmen 50*50*3mm und Nutzung der 'Papierauflastung' (Summe der zul. Achslasten -> zGG 3.2t) komme ich nur auf 1,1t Zuladung. Klingt viel, ist es aber nicht! Ziehe davon einmal 250kg für 'Gerödel' und Beifahrerin ab, weitere 150kg für 150l Wasser, 25kg für 14kg Gas in Alu-Gastankflasche mit Befülleinrichtung, 25kg für 100Ah LiFeYPo-Akku, dann bleiben nur noch 650kg für die komplette Kabine. Klingt immer noch viel - ist es aber auch nicht. Ich erreiche das nur in absoluter Leichtbautechnik mit Spezial-Sandwich, das mir eine Wand von unter 5kg/m² ermöglicht.
    Was ich damit zum Ausdruck bringen will: der T4/T5 hat keine gigantische Zuladung, selbst bei Verzicht auf 4motion und die große Maschine, wie ich sie habe, bleibt der Blick auf's Gewicht Dein ständiger Begleiter! Und Gewichtssparen heißt leider auch das Verbauen teuerer Materialien (bei mir die z.B. leichten Sandwichwände, Alu-Gastankflasche und LeFeYPo-Akku)...

    Das als 'Abschreckung', allerdings nur, um Dir klar zu machen, daß es zu schaffen ist, man aber wirklich haargenau rechnen muß (ich habe z.B. die Klappenbeschläge ausgewogen und in meine Gewichtskalkulation einbezogen). Und: Deine Planung sieht einen 'kleinen' Alkoven, eine kürzere Kabine und den Verzicht auf einen Doppelboden vor, das macht die Umsetzung realistischer. 'derHeinz' hatte einmal eine vergleichbare Kabine auf einem VW LT1 gebaut und ist damit auch gut gefahren. Leider sind sie verlinkten Bilder nicht mehr online... :(

    Zu Deinen Plänen: 60mm Wandstärke sind m.E. nicht sinnvoll. Nach Erfahrungen mit früheren Wohnmobilien sind 30-40mm ein guter Kompromiß. Und dann: Es kann immer einmal Feuchtigkeit in die Wand kommen, deshalb sollte der Wandaufbau möglichst so sein, daß nichts weg gammelt. Also keine Dachlatten, sondern zumindest Streifen aus wasserfest verleimter Multiplexplatte (hier keine Siebdruckplatten, die lassen sich so schlecht kleben). Wände moderner Wohnmobile erhalten ihre Stabilität durch die Konstruktion als Sandwich, d.h. zwei nicht (kaum) dehnbare Deckschichten werden auf einem festen Abstand gehalten. Dieses Prinzip würde ich auch bei Deiner geplanten Konstruktion zu erreichen versuchen: Alu- (oder Gfk-)Deckschicht auf die Tragekonstruktion aus Multiplex aufkleben, zwischen den Sparren Styrodur (kein Styropor!!!!) von innen flächig auf die Außenhaut kleben und von innen dann die Birke-Sperrholzplatte wiederum flächig verkleben. Aber Achtung: der Kleber wiegt, und das nicht zu knapp: Bei meinem Wandgewicht von 5kg/m² gehen 2*400g/m² auf den Kleber, und das bei professioneller Verklebung bei einem Kühlkofferhersteller....

    Alkovendimension: wie Du an meiner Zeichnung siehst, bin ich auch Alkoven-Längsschläfer. Aber da ich auf Reisen nicht rasen will, nehme ich eine ungünstige Aerodynamik zugunsten eines größeren Wohn- und Schlafraums in Kauf.
    Alkovenabstützung: ein freitragender 2m-Alkoven ist nicht unproblematisch. Da sich aber auch beim T5 Rahmen und Kabine (geringfügig) gegeneinander verwinden können, darf eine Abstützung des Alkovens die Verwindung nicht beeinträchtigen. Ich löse das Problem, indem ich den Alkoven mittig auf dem B-Spriegel abstützen werde.
    Kabelverlegung: Kabel und Wasserleitungen immer so verlegen, daß Du leicht dran kommst! Wasserleitungen werden undicht, Stromleitungen macht der 'Kupferwurm' zu schaffen (Kontakte korrodieren, evtl. werden Leitungen angescheuret etc.) - da sollte eine Reparatur einfach sein!

    So, das waren jetzt großteils Beschreibungen meiner Konstruktion, aber vielleicht findest Du da ja die eine oder andere Anregung für Deine Planung.

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen