Absetzkabine aus Holz

  • Hallo zusammen,

    erstmal will ich mich kurz vorstellen: mein Name ist Andreas, komme aus Nordhessen und fahre einen Defender 130.

    Ich bin schon ganz tief beeindruckt von den vielen tollen Projekten die ich hier (auch schon vor meiner Anmeldung) gesehen habe. Da trau ich mich ja fast nicht meine Fragen zu stellen.

    Ich spiele schon ein ganzes Weilchen mit dem Gedanken mir eine kleine Absetzkabine zu bauen um das vorhandene Dachzelt abzulösen und ein bisschen mehr Komfort zu haben (man wird ja auch nicht jünger :roll: ).
    Scheitern tut es Gedanklich vor allem daran, dass ich keine Schweiß-Möglichkeit habe und mit GFK nicht so ganz warm werde. Jetzt habe ich ab an verschiedenen Ecken von Kabinen aus Holz (Siebdruckplatte) gelesen. Deshalb jetzt auch meine erste Frage: taugt sowas? Bekommt man mit Siebdruck eine Kabine hin, die langzeitbeständig ist, klimatisch in Ordnung ist und nicht zu schwer ist?

    Freue mich über eure Erfahrungen und Tipps.

    Danke

    Andreas

    P.s.: die Suche habe ich schon bemüht aber nicht so wirklich was gefunden.

  • Hallo und willkommen hier, ich habe auch komplett aus Holz gebaut und würde es wieder tun.
    Nur er ist nicht kaputt zu kriegen, geht nun ins 30. Jahr. Soviel zu Haltbarkeit. Kennst Du den Bericht von insolito zum zweiten hier wird gerade eine Holzkabine gebaut, ist halt etwas größer als dein Vorhaben.
    Gruß Klaus

  • Hallo Andreas,

    Herzlich Wilkommen hier im Forum :D
    wir sind z. Zt. dabei unseren 110 SW umzubauen, erst außen aufhübschen, dann wenns geht Hubdach und innen ausbauen.

    Wo ist für Dich Nordhessen ? ja ja, wir wissen, aber wo genau, kannst ja Deine Daten mal in die Mitgliederkarte eintragen - dann kommen wir mal vorbei :mrgreen::mrgreen::mrgreen:

    Gruß
    3125 aka
    Nicole & Alexander

  • Hallo,

    erstmal danke für eure Antworten. Das stimmt mich doch erstmal alles positiv.

    @Nicole & Alexander: Habe mal mein Profil aktualisiert... ist von Rödermark aber schon ein Stücken. Nett da unten bei euch, hab mal 2 Jahre in Dreieich gewohnt..

    Grüße

    Andreas

  • Hallo Rudi,

    mit Horst hatte ich schon E-Mail Kontakt. Das sieht alles recht gut aus..
    Werde mich jetzt mal daran machen einen Plan zu zeichnen.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas

    Ich hab zwar noch keine Kabine aus Holz gebaut, aber im Kopf schwirrt so was rum.

    Kommt drauf an wie stabil ,und auch entsprechend schwer die werden soll.

    Wenn der berühmte Ast außen nichts anrichten soll dann wirst du mind. 9 mm Siebdruck brauchen.

    kauf dir im Baumarkt eine PU Platte 20 mm ( ich glaub die haben 1250 mm x 600 mm)
    eine 4,5 er Siebdruckplatte und eine 4 mm Sperrholzplatte alles in der selben Größe .
    dann verleime die Platten mit der PU Isolierung zu einem Sandwich mit wasserfesten Leim.

    Dann wirst du sehen was so eine rel. leichte Platte aushält.

    Zur Versteifung .z.B.an Fenstern ,Türen und Ecken können Holzleisten 20 mm eingeleimt werden.

    Das wäre so meine Vorstellung , allerdings ohne praktische Erfahrung.

    Gruß Rudi

    Gruß Rudi

  • Zitat von Rudi

    Wenn der berühmte Ast außen nichts anrichten soll dann wirst du mind. 9 mm Siebdruck brauchen.


    Hallo

    wenns nicht garade ein halber Baum als Ast sein soll, reichen auch 5 oder 6mm Siebdruck bzw Sperrholz im Sandwitschverbund völlig aus. Das ist allemale stabieler wie der ganze GFK - Krempel, vor allem, was punktuelle Belastungen angeht.

    Und zur Haltbarkeit kann ich Holzbock nur zustimmen! Unser ist zwar noch keine 30, aber auch schon 6 Jahre im Gebrauch. Nix zu sehen, aus er ein paar kleinigkeiten in der Optik.

    Viele Grüße Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo,

    dazu noch eine Frage.

    Sollte es doch keine reine Absetzkabine werden sondern eine fest installierte: bekomme ich eine Holzkabine beim TÜV eingetragen? Wahrscheinlich darf ich keine GFK-Beschichtung o.ä. machen, oder?

    Grüße

    Andreas

  • Ja da müsstest du dich mal bei denen erkundigen, bei mir war es kein Problem Abnahme ca. 15min und durch war er. Allerdings vor 30 Jahren. Habe letztes Jahr mal einen getroffen der musste GFK drüber machen wegen Splitter Gefahr des Holzes. Mit dem reden der auch die Abnahme machen soll wäre hier die beste Lösung.
    Gruß Klaus


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  • Zitat von Holzbock

    J Mit dem reden der auch die Abnahme machen soll wäre hier die beste Lösung.

    Als erstes sei angemerkt, dass man VOR Baubeginn mit den Plänen zum TÜV-Mann seines Vertrauens gehen sollte, wobei das mit dem Finden "seines Vertrauens" wohl die schwierigste Aufgabe sein dürfte. Da sollte man z.B. in ein zwei Werkstätten oder bei einem Womo/Wowa-Händler fragen, ob die einen mit Ahnung von der Materie und vor allem Spaß dran kennen. Bei mir hat der LKW-Händler einen Kontakt vermittelt, der ganz gut funktioniert hat. Der hat mich beim ganzen Ausbau begleitet und mir für die Abnahme auch den weniger informierten Kollegen empfohlen, der nicht so sehr auf die arg knappe Hinterachsbelastung bei meiner umgebauten Sattelzugmaschine achten würde.....hihi.......

    Das mit der GFK-Beschichtung begreife ich nicht ganz, denn was ich an Crashs mit Mobilen gesehen habe, da gabs bei Kabinen aus GFK-Sandwich bei genügend hartem Aufprall messerscharfe Splitter genug.......
    Bei Holz hab ich von solchen nur in Zusammenhang mit Kanonenbeschuss bei alten Segel-Kriegsschiffen (Hornblower und so....hihi) gehört. Siebdruck und Multiplex sind in sich Verbundwerkstoffe, in dünnen Schichten sehr haltbar verklebt, da schätze ich 2 mm GFK , das nur am Schaum hängt, als gefährlicher ein......

    Und kaltverformtes Karosserieblech ist in den Rissen und Faltungen nach einem Unfall auch nicht gerade was zum drüber streicheln.......

  • Wie ich schon schrieb, ich habe im vergangenen Jahr auf einem Stellplatz ein Gespräch geführt mit einem Selbstbauer der seine Kabine aus Holz gebaut hatte und diese erst abgenommen bekam nach dem sie mit GFK über laminiert wurde.
    Die Auskunft die ich damals von meinen TÜV Leuten bekam war nur,
    „es muss halt stabil sein“ War anscheinen stabil genug , aber manches hat sich bis heute vielleicht geändert.
    Gruß Klaus

  • ...., man muss die Kanten (das Hirnholz) sehr sorgfältig schützen. Bei Nachbars altem Anhänger ist das bei den Bracken gut gemacht worden, der ist nach 25 Jahren noch in Ordnung. Ich hab mir nen großen Siebdruckkasten in den Vorgarten gebaut (2,50 x 1,25, auch 1,25 hoch) für die Schneefräse und die großen Winter-/ Sommerreifen vom Geländewagen. Da ist mir das nicht gut genug gelungen (wahrscheinlich falscher Kleber) und unter die Plastik-Eckenabdeckungen ist Wasser gelaufen, trotz Lackierung ins Holz eingedrungen und hat die Schichten stellenweise voneinander gelöst. Das hält zwar noch, aber da muss ich jetzt im Sommer nachbessern bzw. die senkrechten Wände erneuern oder aufdoppeln......

    Weil die Wände im Mobil zusätzlich durch die Vibrationen und Bewegungen während der Fahrt beansprucht werden, sollte man dort mit besonderer Aufmerksamkeit vorgehen.

    By the way, Plastik (schwarze Eckleisten vom Dachdecker 40 x 40 mm) und Siebdruck, hat da jemand eine Empfehlung für einen Kleber, der ggf auch noch dauerhaft dichtet? Das ist in erster Linie für den Andreas gedacht, bei dem es aber auch Aluminiumleisten sein könnten..... aber wenn ich hieraus dann selbst Honig saugen könnte, wärs mir auch nicht unrecht.... :wink::roll:

  • Auch schon einmal an folgend genannte Produkte zum Montieren, Kleben und Dichten gedacht?
    3M-VHB-Tape (montieren OHNE Schrauben, Nieten, Schweißen)
    Sikaflex 292i (Marineversion Konstruktionskleber)
    mfg, Landsegler

  • Ich weiss wirklich nicht mit welcher Begründung man einen Bogen um Holz-GFK machen soll.
    Die beiden Materialien ergänzen sich auf nahezu perfekte Weise. Selbst preislich wird dass kaum einen Unterschied machen,
    zumal in verbindung mit GFK die Konstrucktion deutlich leichter zu gestalten ist.

    Google mal nach stich and glue, in der Bauweise werden selbst Hochseefähige Yachten hergestellt. Formen brauchst du hierfür nicht.
    Und den Schutz des Holzes durch verwitterung und Splittergefahr hast du damit auch direkt gemacht.

    Ich würde 3mm Multiplex, Styrodur, 3mm Multiplex zu Platten verkleben und daraus die Kabine bauen, und dann aussen ne Schutzschicht auflaminieren und
    Ecken mit Rovings verkleben.

    Von Kunststoffleisten ( Hart PVC) würde ich die Finger lassen , die brechen ganz schnell.

  • GFK Laminat auf Holz wird bei den Seglern als "Totenhemd" bezeichnet. Aber das hat mit dem, was Du, lieber Merlin, beschrieben hast, eigentlich wenig zu tun, weil das dann verwendet wird, wenn es darum geht alte Boote, die glatt oder karweelbeplankt sind und nicht mehr dicht zu bekommen sind, vor dem verschrotten/verbrennen zu bewahren. Damit ist die Basis schon nicht mehr gesund, das ist mit Wasser vollgesogenes Vollholz oder in Einzelfällen altes Sperrholz, das unter dem Luftabschluss von außen durch das GFK und innen durch Lack zum allmählichen verfaulen neigt.

    Ein trockenes Sandwich Holz 3mm/20 oder 30 mm Isoschaum/Holz 3 mm, ggf mit ein paar Holzverstärkungen (Leisten, Rechtecke) innen drin, wo was angeschraubt oder die Kabine festgeschraubt wird, kann ohne weiteres lanminiert werden. Auch die Splittergefahr ist vernachlässigbarer als bei selbststehendem GFK-Plattenmaterial direkt auf Schaum, weil der Verbund hochfest ist (wenns gut gemacht ist). Nur ist Laminat im Außenfinish recht aufwändig, weil es recht rubbelig ausfällt, auch wenn man die letzte Harzschicht einfärbt (Gelcoat). Da ist viel Schleifarbeit, auch Spachtelei und ein Endlack angesagt. Da sollte man sich fragen, ob das Auftragen von Plattenmaterial nicht zielführender ist, vor allem, wenn man die Platte vor Zusammenbau mit einem optimalen Kleber verpressen kann.

    Hart-PVC, da geb ich Dir recht, ist für ein Auto nicht zielführend, Alu oder Kunststoffwinkel aus dem Material, was die Profis wie z.B. Ormo verwenden (wohl in eine Form laminiertes GFK), sind da besser geeignet. Ich habs hier für meinen immobilen Vorgartenkasten verwendet....das war wohl ok, nur der Verarbeitungsprozess/Kleber waren wohl nicht so gut geeignet. Das Zeug ist unbeschädigt, nur hatte es sich vom Siebdruck gelöst.

    landsegler... Danke für die Tipps

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous (16. Januar 2014 um 01:30)

  • Zitat von ThomasFF

    GFK Laminat auf Holz wird bei den Seglern als "Totenhemd" bezeichnet. Aber das ist mit dem, was Du, lieber Merlin, beschrieben hast, eigentlich wenig zu tun, weil das dann verwendet wird, wenn es darum geht alte Boote, die glatt oder karweelbeplankt sind und nicht mehr dicht zu bekommen sind, vor dem verschrotten/verbrennen zu bewahren. Damit ist die Basis schon nicht mehr gesund, das ist mit Wasser vollgesogenes Vollholz oder in Einzelfällen altes Sperrholz, das unter dem Luftabschluss von außen durch das GFK und innen durch Lack zum allmählichen verfaulen neigt.

    Nein lieber Thomas, ich rede ausschliesslich vom NEUBAU und nicht von schwimmfähig halten. Insbesondere Waarship und in jüngerer Zeit RM Yachtbau aus Frankreich sind für ihre Sperrholz -GFK Hochleistungssegler bekannt.
    Der Vorteil ist halt , dass man keine Form braucht , was bei kleinen Stückzahlen dann Sinn macht. Googel doch selbt einfach stich&glue und du wirst erstaunt sein :)

    Die Frage ist was du vergleichst .. wenn du eh Siebdruckplatte als Aussenhaut in Kauf nimmst stört dich auch nicht das wellige, wobei das auch sehr stark auf dein Harz-Faser system ankommt.

  • Zitat von ThomasFF

    By the way, Plastik (schwarze Eckleisten vom Dachdecker 40 x 40 mm) und Siebdruck, hat da jemand eine Empfehlung für einen Kleber, der ggf auch noch dauerhaft dichtet? Das ist in erster Linie für den Andreas gedacht, bei dem es aber auch Aluminiumleisten sein könnten..... aber wenn ich hieraus dann selbst Honig saugen könnte, wärs mir auch nicht unrecht.

    Hallo Thomas,

    seit ca. 15 Jahren ist mein Standardkleber 1K-MS-Polymer (z.B. Terostat-MS 939). Dieser lösungsmittelfreie Kleber haftet primerlos auf praktisch allen Materialien (außer den nicht klebbaren Kunststoffen). Er ist elastisch und gleicht unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten der Fügepartner aus. Die Bruchdehnung liegt bei 250% und die Zugfestigkeit beträgt 3N/mm2. Er dichtet natürlich auch und ist UV-beständig. Die Vernetzung erfolgt ohne Volumenschwund. Mit 2mm Kleberdicke habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die Aushärtung dauert - abhängig vom Verhältnis Spaltdicke zu Spaltlänge - ein paar Tage. Für großflächige Verklebungen gibt es auch 2K-Varianten, z.B. Terostat-MS 9399.

    Gruß, Michi

  • Hallo zusammen,

    danke für die Antworten.

    Ich selbst hab eigentlich auch recht gute Erfahrung mit Holz und GFK Auflage gemacht. Letztendlich mag es aber natürlich sein, dass Plattenmaterial dann die bessere Wahl ist. Da muss ich wohl selbst nochmal in mich gehen.

    Viele Grüße

    Andreas


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