Schallschutzwerte bei Sandwichplatten ?

  • Bislang konnte ich immer noch nicht zu einer Entscheidung kommen, welche prinzipielle Aufbautechnik ich wählen werde.

    Es gilt nach wie vor: Druckfestigkeit, Steifigkeit, Gewicht, Langlebigkeit, Wärmedämmung und Schalldämmung ins rechte Gleichgewicht zu bringen.
    Nun bekommt man für fast alle Bereiche technische Daten nur mit der Schalldämmung sind alle so still.

    Kann mir jemand Werte nennen, in Abhängigkeit zur Aufbauart.
    Die Schalldämmung erscheint mir mindestens so wichtig wie die Wärmedämmung, eher noch wichtiger.

    Gruß Dieter

  • bei unserem karmann (gfk-sandwich-wand) war ich ziemlich entgeistert, wie wenig schallschutz die hülle bietet. wir hatten vorher einen t3-california mit selbst aufgebautem und isoliertem (xtrem) hochdach. wenn man da drin war, hat man von außen fast nichts gehört. im karmann habe ich dagegen manchmal das gefühl gehabt, die wand wäre nur aus pappe. wenn sich jemand neben dem auto unterhält, kann man innen alles verstehen. ich konnte allerdings nie herausbekommen, ob die wand so schalldruchlässig ist oder ob es die fenster sind (überall wo "wand" ist, sitzt auch ein fenster).
    im dezember bekommen wir einen neuen karmann mit neueren fenstern - vielleicht sind die ja schalldichter.
    jens

  • Danke für Deinen Erfahrungsbericht,
    meine Vermutung geht dahin, je leichter und homogener die Wand umso kleiner der Schallschutz. Lärmschutzpaneelle haben z.B. oft eine sehr schwere Folie oder Stahl mittig eingearbeitet. Ich habe ja bislang nur die Erfahrung ausgebauter Kastenwagen mit stabiler, schwerer Blechhülle, die theoretisch einen besseren Schallschutz bietet als die typische Leerkabine. Im GFK-Alkoven/Hochdach des James Cook geht es auch ganz gut, allerdings gibt es dabei keine großen geraden Flächen, die als Resonanzverstärker dienen könnten.

    Vielleicht weiß jemand deutlich mehr als wir.

    Gruß Dieter

  • Hi, Dieter,

    wie Du wahrscheinlich mitbekommen hast, bin ich gerade am Bauen. Leider kein WoMo, sondern ´nur´ ein Haus. Aber hier ist für mich der Schallschutz ein extrem wichtiges Thema. Meine Erfahrungen aus diesem Bereich: es gibt nur zwei Möglichkeiten, anständigen Schallschutz zu erreichen: Masse oder Kombination unterschiedlicher - insbesonderere unterschiedlich dichter - Materialien.

    Im Haus kann man durch Kalksandstein oder Beton recht gute Schalldämmwerte erreichen - aber ein Betonaufbau als WoMo - irgendwie nur suboptimal, oder? ;)
    Überraschend gut sind die Schalldämmwerte von Trockenbauwänden, sprich Gipskarton - allerdings nur, wenn mehrere Plattenebenen verwendet werden, die zumindest teilweise mit weichen Materialien (Mineralwolle) ausgefüttert sind.

    Sehr schlecht ist Hartschaum: wir werden eine 22cm starke Polystyroldämmung außen auf die Wände bekommen, und normalerweise verschlechtert sich dadurch der Schalldämmwert der Außenwand. Nur durch aufwendige Entkoppelungskonstruktionen läßt sich das wirklich ändern.

    Auf´s WoMo übertragen: Schalldämmung und GfK-Sandwich sind (vermutlich unvereinbare) Widersprüche. Wenn überhaupt, dann wäre durch Verwendung harter + weicher Materialien (Blech + Xtrem, siehe Beitrag von Jens) etwas zu machen, wahrscheinlich hat sogar die herkömmlich Holzständerbauweise mit Styroporausfachung aufgrund der nicht fest miteinander verbundenen Schichten einen besseren Schalldämmwert als Sandwich. Ich fürchte, da wird´s kaum Möglichkeiten geben, etwas dran zu ändern (vielleicht von innen ein Hochflorteppich (= Staubfänger) oder textilen Wandbelag (z.B. Jadecor von Sajade)), aber viel dürfte das auch nicht bringen.

    Tut mir leid, aber Schalldämmung und WoMo verträgt sich m.E. nicht - allerdings lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

    Gruß
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Liebe Leute,

    in Anbetracht der aktuellen Diskussion kann ich es mir nicht verkneifen meinen Kommentar dazu zu geben.
    So wie Wolfgang bin auch ich gerade dabei mein neues Domozol, ( Imobil nicht Mobil, aber durchaus mobiltauglich ) zu erstellen.
    Gelernt habe ich dabei vor allem eines Schallschutz = Masse = Gewicht.
    Ich würde nach meinen Erfahrungen niemals ein anderes Fzg. bauen als eine echte, selbstragende
    Sandwichkonstruktion, muss euch aber gleíchzeitig mitteilen daß diese unter dem Gesichtspunkt
    Schallschutz u.a.S. ist.
    Da sich aber die Sandwichplatte ansonsten wirklich bestens bewährt schlage ich vor, daß wir alle
    weiterhin so bauen, und uns einen ruhigen Übernachtunsplatz suchen.

    Ruhet wohl und realisiert alle Eure Fahrzeugträume.

    Reiner

  • Hallo Häuslebauer,
    Eure Vorhaben sind sicherlich sinnvoller als ein WoMo-Bau und man bekommt auch viel mehr Volumen fürs Geld. Meine Häusleumbauer-Zeit ist schon zu lange her, da gab es die vielen Überlegungen bezügl. Schallschutz nicht (habe 60/80cm Massiv-Außenwände + 45 er Massiv-Innenwände)

    Zum WoMo:
    Allerdings ist der Satz Schallschutz ist Masse auch nur bedingt richtig.
    Ich habe z.B. 2 Untersuchungen des Frauenhofer Instituts gefunden über Schallschutz bei Sandwichplatten:
    Beide Platten haben einen identischen Schallschutz von 29 dB, die eine wiegt 10,2 kg/qm und ist 28mm stark, die andere wiegt 12,5 kg/qm und ist 54mm dick. Die dünnere Platte hat außen Schichtstoffplatten von 3mm Stärke, die dickere Platte außen 2mm Alublech. Die Kerne jeweils PU-Schaum in 22mm bzw. 50mm Dicke.
    Daraus resultiert eindeutig, daß der Schaum kaum Schallschutz bietet, und Alublech weniger als Holz, trotz höherem spez. Gewicht.
    Welchen Schallschutz bieten dann die typischen Wände mit 0,8 mm Alu, Schaum, 0,8 mm Alu? oder GFK?
    Aus diesem Blickwinkel dürfte, eine selbsttragende Sandwichplatte aus Sperrholz, Schaum mit Alu-Diffusionssperre, Sperrholz den besten Schallschutz bieten. Der K-Wert und Stabilität ist zudem auch noch besser. Einziger Nachteil: ca. 2kg mehr je qm bei gleicher Dicke.

    Wenn man sich überlegt wie ausgereizt viele Serien-Womos gewichtsmäßig sind, gehe ich davon aus, daß die Serienhersteller fast ausschließlich nach Gewichtskriterien vorgehen.
    Gruß Dieter

    PS. den ruhigen Übernachtungsplatz sucht man immer, aber oft genug wird man enttäuscht. Starkregen, Hagel, Sturm in den darüberstehenden Bäumen bringen auch Geräusche.

  • > PS. den ruhigen Übernachtungsplatz sucht man immer, aber oft genug wird man enttäuscht. Starkregen, Hagel, Sturm in den darüberstehenden Bäumen bringen auch Geräusche.

    also mit diesen geräuschen leben wir nachts gerne. aber den sound vom kühllaster, der auf dem autohof gerade einparkt, wenn man sich müde ins bett gelegt hat, den würden wir gerne draußen lassen.
    ich vermute aber weiterhin, dass türen und fenster ein größeres problem als die sandwichplatten darstellen.
    jens

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