Absetzkabine mit Klappdach für Landrover (Eigenbau)

  • Hi
    Ich baue gerade für meinen Landy eine Absetzkabine
    Da ich hier schon eine Weile mitlese möchte ich somit "etwas zurückgeben", vielleicht kann der eine oder
    andere ja etwas davon gebrauchen.

    Was will ich haben und was nicht:
    Es soll eine kleine Absetzkabine werden, ohne Naßzelle, nicht breiter wie die Ladefläche des Pickups.
    Dazu ein Klappdach um die Höhe einigermaßen gering halten zu können. Bei uns spielt sich fast alles
    draußen ab (Sommerreisende) und wir sind auch gerne Offroad unterwegs (Rumänien, Baltikum, Albanien, Nordafrika)
    Bauen werde ich sie aus einem Aluminiumrohrgestell und mit Aluminiumblechen beplanken, da ich das Material gut
    selber verarbeiten kann. Die Isolierung soll mit XPS-Platten erfolgen. Weiterhin spielt bei mir die optische Erscheinung
    eine wichtige Rolle. Ich möchte keinen komplett eckigen Kasten aber auch nicht so etwas futuristisches wie z.B. Geocar auf
    dem Landy spazieren fahren. Die alten Aeroplat Explorer Kabinen gefallen mir sehr gut, sind aber schlecht zu bekommen
    Deshalb und weil ich Lust dazu habe wird es ein Eigenbau, der optisch an der Explorer angelehnt sein wird.

    Hier erst mal der Kabinenträger:


    Und so in etwa soll die Kabine dann aussehen:
    ab der Ladeflächenoberkante schräg nach oben hin verjüngend (6°) zum Klappdachrahmen mit Klappdach. Ich weiß das ich Raum
    durch die schrägen Seitenwände verliere, aber einfach gerade hoch mag ich beim Landy nicht leiden. Auch das Klappdach bekommt vorn
    das Dach angeschrägt (ca.9°) wie es beim Landydach auch ist. Die Kabine muß etwas nach hinten überstehen damit ich auch drin schlafen
    kann, ohne das Dach aufklappen zu müssen. Die Bodenlänge beträgt 185cm und auf Ladebordwandhöhe dann etwa 210cm. Das Heck wird
    zugunsten der Offroadtauglichkeit abgeschrägt und mit Riffelblech verkleidet. Die Tür wird 2 teilig, der untere Teil klappt nach unten
    und wird gleichzeitig die Trittstufe und der andere Teil schwenkt nach oben.

    Hier mal eine visuelle Darstellung wie ich mir das Vorstelle:


    und von hinten:


    weiter Bilder vom Bau folgen...

  • Hallo Thomas,

    willkommen im Forum.
    Schönes projekt hast Du Dir vorgenommen.
    Da können wir ja gespannt sein wie es sich entwickelt.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Holger
    ja, es gibt ja nur diese 2 relevanten Foren?
    Ich kenne mich da nicht so aus, bin ansonsten zu Landrover und KTM lastig im Internet unterwegs

    @Christopher
    was meinst du wie ich gespannt bin wie es sich entwickelt ;)


    Aber es tut sich schon was...

    Die ersten Bleche für das Dach und den Rahmen für das Klappdach wurden zugeschnitten und gekantet
    Da ich selber nur die Möglichkeit habe bis 2m Länge zu kanten, habe ich mir eine Metallbaufirma in meiner
    Nähe gesucht, welche gößere Bleche zuschneiden und kanten kann
    Da bin ich mit einer Skizze hin und habe die Bleche zugeschnitten und gekantet.

    zuschneiden und ausklinken der Ecken zum kanten:


    Das fertige Blech für das Klappdach:


    Und so sieht es gekantet aus:


    gleich geht es weiter....

  • jetzt erst mal die Beute ins Heim geschleppt:


    Dann die Dachschale mit zur Firma genommen und einen Verstärkungsrahmen aus Aluminium Profilrohr
    angefertigt:


    Den Rahmen dann ins Dach eingeklebt (Sika252)


    Dann die Isolierung eingeklebt (XPS-Platten)


    Und zu guter letzt Teppich, Leselampen und Griffe zum zuklappen montiert:


    jetzt ist das Klappdach fertig, bis auf die Kederschienen für den Zeltstoff und die Zurrschienen auf dem Dach.
    Als nächstes kommt der Rahmen, der das Dach trägt und auch gleichzeitig die Basis des Alkovens darstellt
    dieser wird aus 3mm Aluminiumblech angefertigt

  • Hi,
    weiter geht's...

    Für den Rahmen wird für vorne noch ein Blech gekantet:


    Dann die Teile zusammenfügen, ausrichten und verschweißen:


    Nun ist der Rahmen für das Klappdach fertig.
    Den Türausschnitt hinten samt Vertärkungsrahmen aus 30x30 Aluminiumrohr habe ich schon vorher
    ausgeschnitten und eingeschweißt

    So sieht der fertige Rahmen aus:


    Der Ausschnitt für die Tür ist gut zu erkennen.
    Das Dach und der Rahmen "überlappen" sich im zugeklappten Zustand um 15cm
    so wird die Höhe des Zeltstoffes etwas geringer und der Stoff hat nach unten viel Platz um bei Regen abzutropfen

  • Hallo Thomas,

    wenn Du so weiter machst schaffst Du es noch nach Bodenheim mit fertigem Fahrzeug :wink:

    Saubere Arbeit die Du da machst.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hi
    was hat es mit Bodenheim auf sich?
    sorry, habe bisher noch nichts davon gehört.

    jetzt wo der Rahmen für das Dach fertig ist, folgt eine erste Anprobe :D
    und die Vervollständigung mit Scharnier und Gasdruckdämpfer


    Das Scharnier vorn ist ein Stangenscharnier von Titgemeyer und ist komplett aus Aluminium
    Konstruktionsbedingt ist das Scharnier in sich wasserdicht und kommt ohne Gummi oder Butilgelenk aus
    Ich habe das gleiche Scharnier damals bei meinem Klappdach für meinen Landrover 110 verwendet und es
    hat sich bewährt.
    Die Gasdruckdämper habe ich ebenfalls bei Titgemeyer gekauft, sie haben jeweils 50Kg Hubkraft
    Als nächstes kommen die Airline-Zurrschienen auf's Dach und die Verriegelung für das Dach im zugeklappten
    Zustand muß angefertigt werden
    Ich möchte irgend etwas basteln, wo das Dach mit einem Handgriff verriegelt oder geöffnet ist, ohne das ich
    mit Gurten oder Spannschlössern rumfummeln muß.
    Ich habe da auch schon eine Idee, bei Erfolg werden Bilder folgen, bei Mißerfolg wird ein schämendes Schweigen
    das Versagen verschleiern...

  • Hallo Thomas,

    mit Bodenheim meinte ich das Treffen welches hier im Forum einen eigenen Thread hat.
    Leerkabinentreffen in Bodenheim ist schon fast wie ein Feiertag für die Forumsgemeinde.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von VWBusman

    ...Leerkabinentreffen in Bodenheim ist schon fast wie ein Feiertag für die Forumsgemeinde.

    Hey Christopher,
    was heißt da fast? :evil::wink:

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Hi
    es ist langsam Zeit sich dem unteren Teil der Kabine anzunehmen..

    Als unteren Rahmen verwende ich Aluminiumprofilrohr 40x40, der Rest wird aus 30x30 Rohr gefertigt
    Der Rahmen kommt später auf eine 15mm Siebdruckplatte, damit die Kabine auf der Ladefläche gut aufliegt


    sägen, entgraten, schweißen, richten und der Nächste...
    nervig, aber es muß ja sein


    aber so langsam nimmt es Formen an...


    jetzt geht es ans Bleche schneiden und kanten

    bis später

    thomas

  • Hallo Thomas130,
    schöne Kabine baust Du da. Schweißt Du das Alu selber? Ich habe bis jetzt nur Stahl zusammengebrutzelt. Hab das nie professionell gelernt, aber geht so. Ich plane auch gerade an einer Kabine für einen 130er hab aber bis jetzt noch keine Erfahrung mit Aluschweißen. Was braucht man da denn für ein Gerät und kann man das Schweißen von Alu mit etwas Übung lernen.

    Weiter so,
    Ronny

  • Zitat von Ronny

    Was braucht man da denn für ein Gerät und kann man das Schweißen von Alu mit etwas Übung lernen.

    Weiter so,
    Ronny

    Hallo

    Da ich mich auch gerade damit befasse hier mal kurz mein Wissensstand:
    Am einfachsten geht es mit einem WIG/TIG (Wolfram Inertgas) Schweißgerät !
    Zwingend notwendig ist dass das Gerät über eine AC/DC Funktion verfügt denn Alu wir mit Wechselstom (AC) geschweißt !
    Hierzu beobachte ich in der Bucht gerade so die Preise für dieses Gerät !
    Gelernt hab ich das auch nicht, aber was nicht ist kann ja noch werden ;)

  • Hallo

    Das mit dem selbst erlernen klappt schon! Ich hab es auch geschafft...
    Braucht etwas Zeit, Übung und eine ruhige Hang!

    Das wichtigste hat Rainer schon gesagt: AC sonst geht nix! Auch die Leistung und die damit verbunde ED (Einschaltdauer) sollte ausreichend dimensioniert sein.

    @Rainer: Das Stahlwerk Schweissgerät erstaunt mich etwas! Leistungsähnliche Neugeräte in der Bucht kosten locker das 4fache und eines von einem renommierten Hersteller wie z.B. Oerlikon noch viel mehr! I
    Ich frag mich ob die ED nach DIN gemessen ist...Bitte poste doch deine Erfahrung wenn Du ein solches Gerät erstanden hast.

    P.S. ich schweisse mti einem 300A Miller aus den 60ern...Wird gleichzeitig als Arbeitstisch eingesetzt :)

    Grüsse, Oli

  • Hi
    ja, ich schweiße alles selber

    ich nutze ein WIG-Gerät von Elmatech (Dallex)
    Das Thema Wechselstrom wurde schon angesprochen (AC), den braucht man um beim Aluminium die
    Oxydschicht aufzubrechen. Reine DC Geräte sind deutlich günstiger, leider aber für Aluminium unbrauchbar

    Lernen? am einfachsten ist es wohl das Gasschmelzscheißen (Autogenschweißen) an billigem Abfalleisen zu üben, da sind lediglich Acetylen und Sauerstoff
    von nöten und man übt nicht mit teurem Argon.
    Die Schweißtechniken sind von der Brennerführung und des Schweißzusatzes recht ähnlich.
    Deswegen bietet sich das Autogenschweißen zum üben prima an. Zudem finden sich Autogenschweißgeräte (Flaschen und Brenner)
    in fast jedem Handwerksbetrieb der was mit Metall macht (Schlosserei, Heizung usw..)

    Bei dem Rahmen habe ich eine Materialstärke von 3mm und nehme eine Wolframelektrode von ebenfalls 3mm
    Dabei schweiße ich mit Strömen zwischen 130-150 Ampere.
    Nur mal so als Hausnummer welche Leistungsklasse ein Gerät haben muß um vernünftig Alu zu schweißen.
    Bei Edelstahl z.B. braucht man deutlich weniger Stromstärke...
    Ich nutze aber an vielen Verbindungen auch Blindnieten, da Alu beim schweißen recht stark verzieht.

    Gruß
    Thomas

  • Hallo,
    na so würde ich das auch gerne machen - total interessant. Leider fehlen bei mir ganz entscheidende Faktoren: das knowhow, die werkstatt sprich platz, das werkzeug, das material und noch son paar sachen. Daher mache ich wohl weiter in Holz und Alu mit Steckverbindungen.
    Gibt es schon was neues bei dir? bin wirklich neugierig :wink:
    lg nano

  • Hi
    es geht weiter...

    Ich habe schon mal ein bischen am Dach rumgemalt (Elfenbein) und die Zurrschienen angebracht
    Eine weiße Kabine auf weißem Pickup wollte ich lieber nicht, um nicht versehentlich für einen Hymer gehalten zu werden :oops:


    Und ich habe eine Lösung für das Verschließen des Klappdachs gefunden, ohne Gurte oder Gefummel
    Es ist einfach mit einem Handgriff von innen zu bedienen und verriegelt oder öffnet das Dach
    Diese Verschlüsse werden normalerweise in doppelflügigen Türen eingesetzt, eignen sich aber auch
    für diesen Zweck hervorragend:

    auf dem Bild ist der Hebel nur in der Mitte um es besser zeigen zu können
    er ist entweder rechts versenkt oder links und schiebt die Verriegelungsstangen rein
    oder raus


    Im Klappdach sind die passenden Gegenstücke montiert, so wird das Dach beim zuklappen
    geführt und dann durch die 10mm Rundstangen verriegelt.

  • hmm, das Interesse scheint eher nicht so groß zu sein...

    ich habe inzwischen ein wenig weitergebastelt und die ersten Bleche aufgeklebt und genietet:


    Die weiße Schiene unten an der Kabine ist aus Kunststoff und soll beim Ab/Aufsetzen an den Innenkotflügeln entlang gleiten
    Von unten ist eine 15mm Siebdruckplatte verschraubt (Blindnietmuttern im Alurohrrahmen). Sie kann bei Verschleiß problemlos
    ausgetauscht werden oder wenn mir mal eine Alucoreplatte über den Weg läuft, durch diese leichtere Platte ersetzt werden.
    (weiß jemand Bezugsadressen für Alucore, wo man als Privatperson kleine Mengen einkaufen kann?)
    Auf der Bodenplatte steht die Kabine vollflächig auf der Ladefläche auf.

    Der untere Teil der Heckklappe ist bis auf die Treppenstufen auch fertig und eingepasst:


    Die Rücklichter sind original Landroverlampen um die Zusammengehörigkeit von Kabine und Fahrzeug zu unterstreichen
    Die hinteren Stützen sind klappbar und verbleiben in der Regel an der Kabine. So muß ich dann später nur die beiden
    vorderen Kurbelstützen unterbringen.

    soweit erst mal wieder von mir...

    jetzt fehlt mir nur noch der mittlere Teil und die Kabine kann montiert werden ;)

  • Im Gegenteil, Thomas, das Interesse ist sehr groß! Es ist umwerfend für mich, und sicher auch für andere, mit welcher Gelassenheit ein Profi sich Metall so zueigen macht, das es genau das tut, was er will. Ich verfolge Deinen Baufortschritt mit Bewunderung, staune über die einleuchtend zweckmäßigen Detaillösungen und bin gespannt darauf, mit welchem Wig-Schweißgerät Du am Ende die Vorhänge zusammentackerst :lol: . So, wie Du es schilderst, scheinst Du alles aus der Hand zu schütteln - oder täuscht das, liegen da womöglich Monate der Planung und Berechnung dahinter? Weil hier im Forum ist es weit verbreitet, dass man alle denkbaren Varianten durchdiskutiert und eher gemächlich zu Tat schreitet.

    Lass uns weiterhin an Deinem sensationellen Projekt teilhaben, auch wenn zumindest ich, außer Hochachtung nichts dazu beitragen kann.

    Gruß, Mobilix

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

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