Wie Sandwichplatten abdichten bei Selbstbau ???

  • Hallo Forum,
    erst einmal ein gutes neues Jahr an alle.
    Der Selbstbau einer Wohnkabine ist Neuland für mich. Ein für mich passendes Konzept habe ich bereits gefunden und arbeite schon intensiv daran. Alle technischen Hürden habe ich bereits bezwungen oder zumindest umsetzbar geplant. Da der "Keller" ( Bodengruppe ) bereits gebaut ist, geht es nun an den Zusammenbau der Sandwichplatten. Diese bestehen aus 0,8mm Stahl/45mm Schaum/0,7mm Stahl. Die Stoßkanten sollen mit Winkelprofilen aus 1mm Stahl verklebt und vernietet werden.

    Dazu hätte ich geplant, nach Primerung der Kontaktflächen unter den Winkelprofilen, eine dicke Schicht Dichtkleber 640 ( ist etwas elastisch ) von Ramsauer aufzutragen und an den Rändern der Winkel ein Butylband einzuarbeiten durch das hindurch vernietet werden soll. Die Nieten werden von oben anschließend versiegelt.

    Meine Frage nun, - Hat soetwas schon mal jemand gemacht ??? Und hat sich diese Vorgehensweise bewährt oder ist Sie grundsätzlich falsch ???

    Gruß vom Franz

  • Bei den Nieten aufpassen, Stahl und Alu vertragen sich nicht gut!
    Es gibt immer wieder Fälle, da oxidieren die Köpfe der Nieten ab.
    Ansonsten klingt das recht schwer, was du da vor hast.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • .... ist die Korrosion, die Alunieten, wenn man keine Vorsorge trifft, im Nu schwinden läßt wie Butter in der Sonne....... das gilt vor allem bei direktem metallischen Kontakt und Wetter, was direkt angreifen kann.

    Vorsorge in diesem Fall wäre zunächst, die Bohrlöcher satt mit einem guten Lack einsetzen, auch mal mit einem Wattestäbchen dick voll Lack tief ins Loch rein, damit auch die Späne neutralisiert werden. Die abgedichteten Nieten sollten auch noch mal dick bzw. mehrfach überlackiert werden, damit das Wetter nicht dran kommt und ein feuchtsaures Miniklima zwischen Stahl und Alu erzeugt, das die Korrosion auslöst. Was bei der ganzen Geschichte nicht zu vermeiden sein wird, ist, dass erstens auf Vibrationen beanspruchte Verbindungsstellen aneinanderreiben, so dass es vereinzelt doch zu direktem metallischen Kontakt kommt. Dir zweite Gefahr besteht darin, dass es bei austrocknendem Decklack zu Haarrissen kommt, die Feuchtigkeit an den Nieten zulässt. Das ist eher eine Sache der späteren Jahre, da kann man alle 3 Jahre mit einem Klacks neuem Lack drauf was machen.

    Stahlnieten aus der gleichen Legierung wären natürlich ideal, aber die sind ohne Profigerät nicht zu verarbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (2. Januar 2012 um 00:01)

  • Danke für die schnellen Antworten. Daß das ganze schwer wird, hab ich mittlerweile schon festgestellt :( . Dass zwischen Alu und Stahl eine ausgeprägte Reaktion stattfindet hätte ich in diesem Umfang nicht erwartet. Was währe wenn ich Edelstahlnieten verwende ??? Ist dann auch mit einer heftigen Reaktion zu rechnen. Hab mir zum vernieten ein Profi-Vernietgerät zugelegt ( Gesipa - 400 € ! ) . Ich denke mit der bekomme ich auch hartnäckige Nieten verarbeitet falls es dann doch Stahlnieten werden.

    FRANZ :D

  • Das "Gefälle" in der Reihe der Elemente zwischen austhenitischen Stählen (Edelstahl) und normalen Stählen ist bei weitem nicht so groß wie zwischen Alu und Stahl, aber auch die sind natürlich nicht dagegen immun. Ich hab mal mit einem Containerhersteller zu tun gehabt, die unlackierte Behälter (wegen der Sterilität bei Lebensmitteln) für den Transport von hochsaurem Fuchtkonzentrat von Zitrusfrüchten herstellen mussten. Die haben Bleche, Elektroden, Schrauben und sonstige Profile und Kleinteile für einen Behälter aus der gleichen Produktionscharge vom Stahlkocher bezogen, um da ja keine Potentialunterschiede zu haben, denn die Brühe hätte sonst für schnelle Korrosion gesorgt. Aber in Deinem Fall sollten die Edelstahlnieten, solange Du mit dem Auto fahren kannst, halten, vor allem, wenn Du sie überlackierst und hin und wieder nachtupfst. Der Potentialunterschied ist auf jeden Fall viel viel geringer.....

  • Hallo Thomas,
    du scheinst das sehr gut beurteilen zu können. Danke für dein Wissen. Jetzt hab ich mal den Preis von Stahl/Stahl-Nieten mit Edelstahl/Edelstahl-Nieten miteinander verglichen :( . Ganz schön heftig wenn man bedenkt, daß ich wohl an die 1000 Stück oder mehr verarbeiten werde. Denkst du, daß es auch Stahl/Stahl-Nieten tun ? Man könnte ( oder sollte sogar ) die einzelnen Nieten vor dem Einstecken doch schon in Farbe tauchen und anschließend noch abtupfen. Dies währe bei Edelstahlnieten doch wahrscheinlich auch anzuraten .
    Wie denkst du darüber ? Was kommt wohl am ehesten für mich in Frage ???

    Gruß vom Franz :)

  • Normale Stahlnieten sind erheblich besser als die Alu-Nieten, weil sie eben viel weniger Potentalunterschied haben. Das sollte natürlich auch gehen.

    Das Problem mit der Beurteilung liegt darin, dass man als nicht industrieller Anwender so gut wie keine Informationen über die verwendeten Legierungen bekommt, wo man es ablesen könnte, denn Stahl ist ja durchaus nicht gleich Stahl, da gibts erhebliche Unterschiede, die noch nicht mal unbedingt mit der Qualität oder dem Preis zu tun haben müssen. Zum Beispiel wäre der Kohlenstoffgehalt in der Legierung so ein Punkt, denn der ist wichtig für die Zerspanbarkeit, also die Berarbeitung mit Dreh- und Fräsmaschinen. Für Brückenbau braucht man eben andere Stähle als für Karosseriebleche.

    Natürlich gibts Datenblätter, aber wenn Du z.B. Schrauben im Baumarkt kaufst, wirst Du da überhaupt keine Chance haben, dranzukommen, weil der Baumarkt die auch nicht hat. Und auch wenn Du die Datenblätter über die Legierungen für Deine Bleche und die Nieten hättest, könntest Du mit den Informationen schon allein deswegen nix anfangen, weil zur Interpretation für Deinen speziellen Verwendungszweck vertiefte metallurgische Kenntnisse vorhanden sein müssten, über die ich auch nicht verfüge. Ich weiß zwar, dass es in dem Bereich deutliche Unterschiede gibt, aber ein Spezialist bin ich auch nicht. Die Dinge, die ich dazu weiß, hab ich in meinem Leben stückchensweise mitbekommen... da gings um Sachen wie Qualitätssicherung oder Abgabe von Eigenschaftszusicherungen, die eine Rolle bei Haftungsfragen spielten.

    Aber um auf dein Problem zurückzukommen: Wenns um Stahlnieten in Stahl geht bei einer Verwendung, wie Du sie hast, dann sollte da ok sein bei einer Umgebung, die nur mit normalem Wetter und vielleicht im Winter mit Streusalz zu tun hat. Du baust ja schließlich kein Boot für Einsatz auf See oder einen Spezialtransporter für Säuren oder eine Armatur im heißen Bereich von Kernkraftwerken mit 50 Jahren Garantie..... hihi...also nur zu und ein bisschen mit Lack arbeiten, dann sollte es ok sein.

  • Hallo Thomas,
    ich bin dir zutiefst für deine Informationen verbunden :D . Da hätte ich wohl schon nach ein paar Jahren ziemlich alt ausgesehen mit meinen Alunieten :( . Gut dass ich gefragt habe , und umgehend, einleuchtende Antworten von dir bekommen habe. Danke nochmal.

    Gruß vom Franz

  • Die aussen liegenden Winkelprofile würde ich nur kleben, nicht nieten. Von innen kann man die Verbindung durch GFK-L-Profile verstärken. Die Klebung dieser inneren Profile kann/sollte man durch Nieten fixieren.

    Nebenbei: Wieso Stahlblech-Deckschichten beim Sandwich statt Alu?

    Gruß
    Hero

  • Also nieten rate ich ab. Die Kleber die Heute im Markt sind sind viele male stärker als die nieten. Auch muss man bedenken dass jedes loch was mann macht leckt, mann weiss nur nicht wann es anfangt aber das es eines tages leckt ist sicher.
    Zur Verklebung würde ich sikaforce empfehlen

    Gruss Roy.

  • Danke für deine Einschätzung speedy73,
    trotzdem will ich mich nicht allein auf die heutige Klebetechnik verlassen. Ich bin hald noch der "robust mechanische Typ " . Dass die Nieten irgendwann mal lecken werden ist mir schon klar, aber wenn stellenweise der Kleber versagt sieht es unterm Strich auch nicht besser aus :( . Deshalb möchte ich eine Mischbauweise anwenden, bei der natürlich sorgfältigst verklebt und vernietet werden soll.

    Gruß vom Franz

  • Nur damit wir nicht aneinander vorbei reden: Ich rate dringen von einer Kombination Kleben und Nieten ab!!!
    Der Kleber benötigt eine gewisse Schichtstärke um zu halten, eine Niete in der Klebung verhindert diese Schichtstärke.
    Bei einer Kombination musst du an jeder Niete eine Unterlegscheibe zwischen legen....... :roll:
    Nicht immer hilft viel viel :mrgreen: oder so...

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo Franz,

    ich sehe deine Bedenken gegenüber Klebekräften als unberechtigt.
    Wenn Fahrzeughersteller auf Klebenähte vertrauen sannst Du das auch - es sei denn Du mißtraust deiner Arbeit.
    Was ich aber auf keinen Fall machen würde wäre kleben und nieten in Verbindung - entweder kleben oder nieten.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

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