Einschraubmuttern bei Sandwich

  • Hallo,

    eine Frage an die GFK- und Sandwichfachleute. Bei meiner Kabine sind in den Ecken innen über die ganze Höhe GFK-Winkel mit 10cm Schenkellänge und 3mm Stärke verklebt. Das GFK-Eck-Material hat somit eine Gesamtstärke von ca. 5mm (2mm Sandwich + 3mm Winkel + Klebefuge). In das Material möchte ich Einschraubmuttern M6 innen (ESM) einkleben.

    Sehr gern hätte ich Eure Meinung oder Erfahrung zu einer Anleitung aus einem Bootsforum:

    Man bohrt ein Loch für den Außendurchmesser der ESM. Dann enfernt man den Schaum im Umkreis des Loches mit einem Hacken 5 - 7mm, den man in der Bohrmaschine mäßig schnell rotieren läßt, Tiefe wie für die ESM nötig. Schaumreste mit Staubsauger aus den Hinterschnittraum entfernen. Dann drückt man Kleber in den Hohlraum (1 K oder 2 K?) und dreht die ESM langsam ein, sodass der verdrängte Kleber austreten kann. Aushärten.

    Schon mal vielen Dank und Gruß
    Lutz

  • Hallo
    Also wenn dann würde ich hier Nietmuttern verwenden !
    Entsprechendes Locchbohren, Nietmutter aussen eventuell zusätzl. mit Kleber (Epoxy z.B. Uhu plus) einstreichen und dann die Nietmutter mit dem entsprechenden Setzwerkzeug einsetzen.
    Bei eine Materialstärke con 5mm GFK sollte das problemlos funktioneren und auch halten.

  • Deine beschriebene Methode funktioniert sehr gut, wenn du das Epoxid mit passenden Füllstoffen andickst. Vorsicht bei zu großen Mengen, dann kann Epoxid heiß aufschäumen.
    Allerdings wäre mein Gedanke, das Material erst aushärten zulassen, und dann ein Loch zu bhoren und die Mutter dann einzuschrauben. So verfahre ich, das funktioniert zuverlässiger. Sonst verrutsct die Mutter nämlich gerne im weichen Kleber oder wird innen am Gewinde verdreckt. Alternative: Gewinde ins Epoxid schneiden. Geht auch.

  • Hallo, Dank für alle Anregungen.

    In die Ecken sollen die Hydraulikstempel für das Hubdach - daher die GFK-Eckwinkel 100x60x3. Die Stempel sollen justierbar sein für das reibungsarme Auf und Ab des Daches, andererseits die ganze Konstruktion aber nur wenig Platz verbrauchen. Ein Stempel ist bis maximal 130 kg belastet, die Schrauben/Muttern müssen also was tragen. - Holger, falls die angedachte Lösung nix taugt, kommen die geklebten Alu-Winkel zum Einsatz.

    Die Nietmuttern finde ich eine gute Idee. Bei der Recherche bin ich auf eine interessante "Spreiz-Blindnietmutter" gestoßen:
    http://www.heyman.de/media/useruplo…high-torque.pdf
    Was haltet Ihr von der?

    Auf den Hinterschnitt und das Ausfüllen des Hohlraums mit Kleber würde ich dann verzichten, aber beim Setzen des Niets eine Klebung mit Epoxyd-Harz zum GFK hin machen, schon wg. der Verdrehsicherheit.

    Gruß Lutz.

  • Ja, die Heyman Dinger sehen ganz gut aus. In 5mm GFK wird das schon was halten. Aber du brauchst natürlich auch genug Freiraum nach hinten dafür.

    Gruß, Holger

  • Hallo Lutz

    Ja genau die Nietmuttern meinte ich.
    Ich habe die schon sehr oft benutzt und mit der entsprechenden Nietzange ist das echt ein feine Sache. Das zusätzl. einstreichen mit epox Kleber ist
    wahrscheinlich nicht ein mal nötig , da die Nietmutter im oderer Bereich ein Riffelung haben die das Verdrehen verhindert. In GFK habe ich das zwar
    noch nicht gemacht, aber bei 5mm Materialstärke sehe ich da kein Problem
    Die entsprechende Nietzange kostet auch nicht die welt. Meine habe ich aus dem Baumarkt für 15,-€. Mit der kann ich bis M6 Nietmutter setzen.

  • Hallo,

    da möchte ich jetzt noch eine frisch gehörte Meinung - oder besser Erfahrung - einspeisen von unserem Kabinenbauer: Die konzentrierte Kraftwirkung bei einer (Blind)Niete oder Nietmutter führt bei dynamischer Belastung, z. B. Fahrzeugrütteln, im GFK zur Ausarbeitung. Scherkräfte auf eine Blindnietmutter beenden beispielsweise nach einiger Zeit die Klemmwirkung, die Mutter "dreht im GFK durch" :-(. Er selbst verwendet Blindnieten zur vorläufigen Fixierung beim Kleben. Ist der Kleber abgebunden, sind die Nieten praktisch kraftfrei.

    Ehrlich gesagt, bin verunsichert, zumal es ja sein könnte, dass dickeres GFK - hier 5mm – oder Einkleben der Nietmutter den Vorgang des Ausarbeitens lediglich verlangsamt. Läuft es jetzt doch auf die "eingeklebten Alu-Winkel" hinaus?!

    Oder – das wäre hier geeigneter – man klebt auf das GFK ein Alu-Blech, in das die Nietmuttern vorher gesetzt werden und wo das GFK am Ort der Muttern ausgebohrt wird. Scheint mir zwar aufwendig aber sicher – was meint Ihr?

    Gruß Lutz

  • Zitat von holger4x4

    Was willst du da dran hängen?
    Wenn es irgendwie geht,würde ich lieber nur außen einen ALU Winkel aufkleben und keine Löcher machen.


    Die Frage hast du noch nicht beantwortet ! Dann kann man ehr sagen was mehr Sinn macht.

    Gruß, Holger

  • Hallo Holger,

    an die Nietmuttern sollen - wenn ich es richtig verstanden habe - Hydraulikstempel für das Dach angelenkt werden. Belastung: 130 kg.

    Hier wäre ich mit Nietmutter sehr vorsichtig, da GFK beim Einsetzen gerne splittert und Mikrorisse beommt, die dann allmählich ein Aufarbeiten des Loches bewirken. Ich würde hier ein entsprechenden Alu-Blech mit der Aufnahme des Daches ankleben. Das sollte bei der Klebefläche dann auf jeden Fall halten.

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo, Lutz,

    ich habe bei mir - allerdings vor dem Aufkleben der GfK-Winkel - Hutmuttern auf die Winkel geklebt, in die ich die Aufnahmen für meine Hubstützen einbauen kann. Allerdings liegt bei mir nicht die Last der Kabine auf den Muttern, sondern auf einem 25*25mm Vierkant-Vollstahl, den ich in ein entsprechendes Rohr im Boden der Kabine einschieben kann.
    Bei Dir sehe ich in Sachen 'selbständiges Aufbohren' der GfK-Winkel durch die Schraubenkein Problem: das Dach liegt während der vibrationsintensiven Fahrt ja auf den Kabinenaussenwänden und nicht auf den Hubstützen. Kraft kommt also nur im Stand auf die Muttern bzw. Schrauben, da dürfte es m.E. keine Probleme geben, da die auftretende Last/Kraft dann doch eher statisch ist.

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Hallo miteinander.

    Schau an! Wolfgang, da hast Du ja das realisiert, was auch mich interessiert: Befestigungen im Sandwichmaterial mit Maschinenschrauben. Ich glaube, dass Deine Lösung tragfähig ist, wenn die Hutmuttern mit dem GFK durch eine "sichere" Klebung verbunden sind. Zusätzlich hast Du durch die Abstützung auf der Bodenplatte die Belastung auf die Schrauben gering gehalten.

    In den letzten Tagen habe ich mich an diversen Stellen informiert. In der Summe ist die Tendenz abratend, also, man sollte größere Kräfte NICHT mit Blindniet- oder Einschraub-Muttern in GFK einleiten. Bei geringer Belastung geht das wohl, z.B. bei der Befestigung von Nummernschildern in GFK. Die Bedenken gehen in Deine Richtung, hwk: Mikrorisse, die allmählich wachsen, und/oder das "Fließen" der GFK-Matrix. Wolfgang, dann würde wohl auch statische Krafteinleitung früher oder später zum Ausfall führen?

    Natürlich will ich das Risiko klein halten. Und, Martin, auch den Aufwand, müsste ich doch mindestens 40 Muttern einigermaßen genau setzen.
    Ergebnis: ich werde wohl das flächige Aufkleben von Winkeln bzw. Alustreifen realisieren.

    Gruß Lutz.

  • Hallo Lutz,

    einige Leerkabinenhersteller realisieren so die Besfestigung für die Umlenkrolle der Gurte. Hier wird das Gurtteil auf ein entsprechendes Blech geschraubt und dann das Bleck mit einem konstruktiven Kleber direkt an die Wand geklebt. Da dieses ja durch den Tüv durch einen Zugversuch überprüft wird, und die Kräfte dabei in den Bereich mehr als 1 t gehen, sollte diese Möglichkeit auch für Dein Vorhaben gut geeignet sein. Die Fläche für den Umlenkpunkt des Gurtes beträgt ca. 40x30 cm.

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo Lutz,
    wir hatten ja schon das Vergnügen,
    bedenke bitte auch, daß die Kraft, die Du auf die Klebefläche einleitest von der GFk-Fläche aufgenommen werden kann.
    Wenn das wie Du sagst idealerweise auf den Eckverstärkungen erfolgt, dürfte das kein Problem sein. Auf der freien Wand, je nach Gfk.-Stärke, ist es schon nicht so einfach. Meine 4 äußeren Hubstützen, drücken die Schubrohre (Linearführung) vom Kabinenboden. Bei den 2 mittleren Stützen und Führungen werde ich zur Holzeinlage (innen) noch Alu- bzw. Edelstahlbleche mit Sika 260 zur Verstärkung aufkleben.

    Habe gestern meine "Schachtel" (Sprinter 4x4 mit Hubdach) bei Ormocar abgeholt. Hat wie Deinem Bild ausgesehen.
    Übrigends hat hier der "alte Hase" Herr Bohrer das Komando an den neuen Chef Peter Kuhn übergeben.
    Bilder, Daten und Erfahrungen werden noch folgen. Jetzt muß sich erst mal unser Auge an das Gefährt gewöhnen. Die Optik ist nicht Jedermann, aber wir wollten ja auch nix von der Stange, haben alles lange selber geplant.. und das ist das Ergebnis.

    Grüßle aus dem Schwabenland
    Andreas

  • Hallo Andreas.

    Herzlichen Glückwunsch zur "Schachtel" und guten Ausbau!

    Kannst Du den Winter über Hand anlegen? Wir haben leider keine geheizte Halle gefunden. Deshalb z. Z. nur Werkstattarbeit: Motorantrieb des Pumpsystems. - "Das Auge an das Gefährt gewöhnen" ist uns auch so gegangen. Aber das Schöne an diesem Forum ist, dass (fast) niemand die Nase rümpft: Form folgt halt Funktion. Also bring doch bitte mal "das Ergebnis" mit ein paar Bildern rüber :-).

    Deine Abstützung auf dem Kabinenboden und die 6 geplanten Linearführungen sind sichere, gute Lösungen. Demgegenüber erscheint unsere Realisierung als die deutlich einfachere Variante - natürlich auch mit mehr Risiko.

    hwk, vielen Dank für das Praxisbeispiel. Über das Blech ergibt sich da eine theoretische Krafteinleitung von rund 0,1N/mm2. Gängige Kleber liegen mit ihren Fugen bei >2N/mm2, sodass hier wohl die Festigkeit zwischen GFK und Schaum bestimmend sein könnte?

    Gruß Lutz.

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