Rollstuhlgerechtes Wohnmobil

  • Hallo

    Ich suche jetzt schon längere Zeit ein passendes Wohnmobil,
    wo ich als Selbstfahrer im Rollstuhl auch gut zurecht komme.

    Ich habe auch den Führerschein der Klasse 2 und bin daher
    nicht auf eine Tonnenbeschränkung angewiesen.

    Ich dachte auch schon mal an den Umbau einer Leerkabine,
    aber habe da wenig Erfahrung ( also keine )

    Wer kann mir irgendwie helfen.

    Bitte keine Adressen oder Links von den teuren und teils
    sehr schlechten Behindertenwohnmobilanbieter.

    Danke für die Bemühung.

    Gruß

    Geromont

  • hi,

    ich würde einen lkw mit ladebordwand/hebebühne suchen,
    oder schau mal in der expeditionsmobilecke die haben hinten auch oft hebeanlagen für mopeds und reserveräder,
    bauen können viele ausbauer alles, aber es muss bezahlt werden :wink:

    gruss
    thomas

  • Hallo Gero, beim LKW ist der "Mont", also die Höhe über dem Boden das Problem. Das heißt, Du musst im Zweifel zwei Aufzüge haben, wenn Du als Basis einen Standard-LKW mit kippbarem Führerhaus hast.
    Ich denke mal, wegen der Unbequemlichkeiten im Alltag scheidet diese Lösung eher aus und mit einer Kippkabine läßt sich nur schwierig ein integrierter Kanienenaufbau realisieren.
    Daher würde ich eher zu einem Basisfahrzeug mit Heckmotor (Pusher) oder mit Unterflurmotor tendieren, die auch etwas niedriger bauen. Das wären dann Busfahrgestelle.

    Wenn Du finanzmäßig entsprechend ausgestattet wärst, würde ich Dir empfehlen, fahr zu Mabu oder mit großem Geld zum Bocklet, die bauen Dir auf einem DB oder MAN - Busfahrgestell alles, was Du in Deinem speziellen Fall brauchst. Auch ein Umbau auf Basis von einem Ami- Womo wie Winnebago oder Rockwell oder was auch immer dürfte sich realisieren lassen. Da müsste man Dir einen entsprechenden Zugang, wo Du mit dem Chopper problemlos reinfahren kannst, und ein paar Deckengriffe zur Hilfe beim zu Bett gehen oder Toilettenbenutzung einbauen. Das wäre die "fette" Lösung. Die hat natürlich auch einen ziemlichen Nachteil, an den man denken muss. Die Geräte sind ziemlich groß und schwer, so dass Du damit auf viele Campingplätze nicht draufgelassen wirst oder nur auf Asphaltplätze im Eingangsbereich angewiesen bist. Wenn Du etwas kleineres hast. kommst Du eher auf Parzellen unter, wo es halt gemütlicher ist. Aber da hast Du mit dem Rolli das Problem bei Regen, dass Du auf Gras nicht gut fortkommst

    Schwierig wirds dann, wenn Du nur eng begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hast. Ein großer Bus ist natürlich für kleines Geld auch zu bekommen, die Verkehrsbetriebe mustern immer wieder ihre Linienbusse aus, wobei die dann aber zwischen 550.000 bis 800.000 km Stadtverkehr auf der Uhr haben. Weil Du da selber nichts dran schrauben kannst, bist Du auf die Zuverlässigkeit Deines Untersatzes ziemlich angewiesen, so dass du den erstmal recht aufwändig revidieren lassen musst. Und der Umbau eines Linienbusses ist ein ziemliches Unterfangen, mit optisch nicht immer ansprechendem Ergebnis, weil er halt so viele Scheiben hat, die man von innen isoliert. Aber die Dinger lassen sich durch ihre Automatik und ihre kleinen Wendekreise recht gut fahren, sind auch ordentlich komfortabel gefedert. Sie habe auch bequeme und vor allem große Türen, die man recht einfach mit einer Fernbedienung ausstatten und mit einer Rampe für den Rollstuhl befahrbar machen kann, ohne aufwändige Hubhydraulik. Reisebusse sind da eher wieder nicht so gut, weil sie wegen der Gepäckräume unterflur ein hohes Bodenniveau haben und vor allem, eher zu schmale Türen.

    Als weitere Alternative wäre ein "normales" integriertes Womo zu nennen, das mit einer rollsthuhlgerechten Zugangsmimik ausgestattet werden muss.

    Wenn mich einer fragen würde, wobei ich jetzt ohne eigene Erfahrung rumfabuliere, wie ich das vielleicht anfangen würde, fällt mir folgendes ein. Ich würde die komplette Eingangstür als Rampe im Stil einer Zugbrücke konzipieren. Die muss natürlich breiter sein als die normalen 60 cm Standardtüren, etwa 1 m oder 1,10 m sollten reichen. Das Loch muss erstmal geschnitten werden. Wenn die ausgeklappt ist, muss sie zwischen dem Bodenniveau des Womo und den Außenboden eine durchgehende schiefe Ebene bilden, wobei man innen die Stufen bis zur Außenwand durch einen festen schrägen Boden überdeckt und dort, wo dieser feste Teil an die Außenwand stößt, die Scharniere des Klappteils anbringt. Der untere Türausschnit wird durch einen festen Wandteil abgedeckt. Der Klappteil wird an zwei Drahtseilen bis auf den Boden abgesenkt. Der Rollstuhl kann dann die schiefe Ebene hochrollen. Die Steigung überwindet man mit einem dünnen Drahtseil, das man entweder an einem Griff festhält oder das an der Sitzfläche eingehakt wird. Gezogen wird das von einer elektrischen Winde, die man als Zubehör auf 12 Volt für Geländewagen kaufen kann. Ob man mit einer geschickten Konstruktion diese eine Winde auch für die Zugbrücke einsetzen kann oder ob, weil nicht so schweres Gewicht bewegt werden muss, ein eigener Aufrollmechanismus mit z.B. einem LKW-Scheibenwischermotor eingebaut wird, das wird man bei der Detailplanung anhand der Platzverhältnisse etc. entscheiden.

    ich hoffe, Du hast das Prinzip, was ich mir so vorstelle, verstanden, und ich hab Dir ein paar Ansätze für weitere Überlegungen geliefert. Vielleicht siehst Du auch, dass ein paar zusätzliche Informationen über Dein Lastenheft nicht verkehrt wären. Ich denke mal, die Freunde hier im Forum, alles Weltmeister im Austüfteln ungewöhnlicher Lösungen für ungewöhnliche Mobile, werden auch ihre grauen Zellen anwerfen und meine amateurhaften Überlegungen durch geniale Vorschlage übertrumpfen....hihi.....

  • Hoi

    Ich finde die Postkoffer nicht schlecht, mit niedrigem Einstieg seitlich hinten und relativ offen zum Fürerhaus.
    DHL hat Sprinter und neu auch Iveco.
    Da ist der Motor ganz vorne sozusagen aus dem Weg.
    Und das Teil bleibt unter 7.5to.
    Wie man da eine Rampe oder Hebebühne anbringt weiss ich allerdings nicht.
    (Vielleicht Prinzip Zugbrücke?) und dann innen von hinten an den Fahrerplatz fahren sozusagen.

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

  • Großes Problem neben dem hineinkommen wird wohl auch noch der innenraum sein. Die gänge müssten ja schon ziemlich breit sein, wenn man sich innen "bewegen" also drehen möchte.

    Eine möglichkeit wäre halt ein Bus welcher für den Transport von Rollstuhlfahrern gedacht ist. Diese Fahrzeuge sind im Sprinter format (3-5t zgg) Allerdings sind diese meist nur 1,9m Breit innen. Man könnte also nur eine Seite mit küche etc. bestücken, um sich auf der anderen seite bewegen zu können. Wenn der Fahrersitz ausgebaut ist, könnte man einfach dort hin, den rollstuhl befestigen und fahren. Ins Fahrzeug würde man dann über die Hebeanlage im Heck kommen. Hier müsste man halt darauf achten, das sich diese anlage auch vom Rollstuhlfahrer selbst bedienen lässt, denn viele sind nur vom Begleitpersonal zu bedienen.

    Wenns größer sein soll gibtsdie möglichkeit einen Vario zu nehmen, der hat einen "relativ" tiefen Rahmen, und das Führerhaus lässt sich auch vollständig und ebenerdig integrieren. Wie man den zugang macht muss man halt schauen, es gibt auch schonmal so halbe bordwände, diese sind dann an einer seite und sind geeignet um eine Palette hochzuheben. Also etwa 1m Breit, und 1,5m lang. Jedoch würde ich eher eine kürzere nehmen, um probleme beim zugeparkt werden zu vermeiden. Allerdings sollte es doch einige hersteller geben, die sich darauf spezialisiert haben, und individuelle lösungen anbieten können. Den Vario kann man als Kastenwagen, oder als Koffer nehmen, bei der Koffervariante sollte man innen auch genügend platz haben, um sich frei zu bewegen, und beide seiten mit Küche oder Essbereich zu gestalten.

    Du musst aber vermutlich auch vorher abklären, ob das Fahrzeug sich vom Fahren her an deine Bedürfnisse umbauen lässt. Zum Beispiel Automatik ,oder Handgas und bremse. Oder lässt sich die Kupplung auch per Hand steuern?

    Aber teile doch mal mit, wo der Budget rahmen liegt, und wie eingeschränkt du bist, hier gibt es ja auch verschiedene Ansprüche. Und Was für ein Rollstuhl das ist, Abmessungen, Elektrisch? etc.

  • Hallo Geromont,
    erstmal willkommen im Forum.
    Ich weiß jetzt nichts über die Qualität in Sachen Behindertenfahrzeuge meines Ausbauers. Aber als ich meine Leerkabine bei Ormocar in Hauenstein bauen ließ, hatte der auch eine Kabine für einen Rollifahrer in der Mache, mit einem Lift/Hebebühne oder so. Der Rollifahrer war zur gleichen Zeit wie ich zum Testen vor Ort, deshalb ist's mir überhaupt aufgefallen. Die Firma ist also nicht ganz unbeleckt, was Behindertenfahrzeuge anbelangt und von den Preisen her nicht im oberen Segment. Den Grad des Ausbaus legst Du selbst fest. Von der Leerkabine bis zum Komplettausbau, je nach den Möglichkeiten, die Du daheim zum Ausbau nutzen kannst. Eine Anfrage dort wäre vielleicht einen Versuch wert.

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

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