Wie befestige ich die Leerkabine auf dem Chassis?

  • Hallo zusammen

    langsam schliesse ich die Offertphase für die Leerkabine ab, bald kann ich den Auftrag für den Bau erteilen und somit beschäftige ich mich nun damit, wie ich dann den leeren Koffer am besten auf mein Chassis aufbaue.

    Mir sind dazu 3 Varianten in den Sinn gekommen, muss aber gestehen, von Fahrzeugbau und den damit verbundenen Themen nicht gerade viel darüber zu Wissen.

    Wichtig dabei ist mir, dass ich den bestehenden Unterrahmen verwenden kann, ausserdem muss die Konstruktion auch eine gewisse Verwindung des Chassis kompensieren können, nicht dass es mir dann irgendwann den Koffer sprengt.

    - Variante 1: Koffer auf bestehenden Unterrahmen kleben
    - Variante 2: Koffer auf bestehenden Unterrahmen schrauben
    - Variante 3: Nutprofile an Chassis schrauben, Koffer auf Nutprofile kleben

    Wäre super wenn in diesem Thread die Verschiedenen Aspekte solcher Konstruktionen behandelt werden könnten, ausserdem ist meine Auflistung von Möglichkeiten ganz bestimmt nicht abschliessend.

    Besten Dank an Alle, Grüsse, Andreas.

    Zur Illustration habe ich für jede Variante eine Skizze erstellt:

  • Moin,

    haaaaaaaaaaalt, du hast ein LKW Fahrgestell. Da kommt ein Großteil der Verwindung nicht aus den Federn sondern aus dem Rahmen!
    Da ich kein VTG sehen kann, nehme ich mal an, es ist KEIN Allrad. Trotzdem, irgendwann kommt eine Rampe, ein Schlagloch, Graben ... und die Achsen geben nicht genug nach, die Kraft geht in den Rahmen und dummerweise ist GFK fast alles, nur nicht dehnbar. :o

    Also egal was du vorhast mit Koffer, bau dir eine sogenannte "Kofferlagerung Light". Was ich damit meine ist alles x-mal hier http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de beschrieben. Einfach in der Suchfunktion "Kofferlagerung" und wenn dir das zu viel Ergebnisse sind mit "Light" ergänzen.

  • Hallo,

    wenn ich das auf den Bildern richtig sehe hast Du Kontainerlocks montiert!?
    Warum baust Du nicht auf diese Befestigungsvariante auf?

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Ja ich habe einen LKW, keinen Allrad und der bestehende Unterrahmen ist für BDF Wechselpritschen ausgelegt, die Federung ist eine Luftfederung auf beiden Achsen.

    Besten Dank für den extrem hilfreichen Link ins Nachbarforum, ich dachte zuerst, ich müsste die Anforderungen die sich an einen Allrad stellen, nicht in gleichem Masse berücksichtigen, aber das macht schon sehr viel Sinn was Joe sagt.

    Demzufolge würde ich der Verwindung wohl Genüge tun, wenn ich die vorderen drei starren Halterungen als Federhalterung umbauen würde und den hinteren Teil fix lassen wie es ist.

    Wäre es damit möglich, den geplanten GFK Koffer direkt auf das tragende U-Profile zu kleben, was meint Ihr?

    Besten Dank und Grüsse, Andreas.

  • Zitat von VWBusman

    Hallo,

    wenn ich das auf den Bildern richtig sehe hast Du Kontainerlocks montiert!?
    Warum baust Du nicht auf diese Befestigungsvariante auf?

    Gruß Christopher

    Hallo Christopher

    bisher habe ich für den Leerkoffer nach einem gut isolierten gebrauchten BDF Wechselkoffer Ausschau gehalten, aber meistens haben sie eine seitliche Tür und wenn nicht, dann finde ich nur welche die extrem teuer sind, deshalb habe ich die Variante angeschaut, einen leeren isolieren Koffer bauen zu lassen, ist preislich im Rahmen eines BDF-Containers und habe mit dieser Variante den Vorteil, direkt mit dem Ausbau beginnen zu können ohne vorgängig eventuelle Halteschienen oder anderes Zeugs noch entfernen zu müssen.

    Beste Grüsse, Andreas.

  • Zitat von Fernreisender

    Demzufolge würde ich der Verwindung wohl Genüge tun, wenn ich die vorderen drei starren Halterungen als Federhalterung umbauen würde und den hinteren Teil fix lassen wie es ist.

    Wäre es damit möglich, den geplanten GFK Koffer direkt auf das tragende U-Profile zu kleben, was meint Ihr?

    Ich würde das Problem mit einem Fahrzeugbauer in Deiner Nähe besprechen -
    der BDF-Schienenrahmen ist für den geplanten leichten Koffer sicher weit überdimensioniert - aber braucht unbedingt noch seitliche zusätzliche Traversen , um den Kofferboden nicht zu scheren , wenn sich das Fahrgestell bestimmungsgemäß verwindet.

    Du brauchst auf jeden Fall zusätzliche Laschen , die den Zwischenrahmen vorne beim Ausfedern zwangsweise exact über dem Hauptrahmen halten .
    Die Quertraversen am Zwischenrahmen würde ich seitlich anschweißen (lassen) , um nicht noch höher zu kommen.
    Sinnvollerweise sollte der Zwischenrahmen in den Kabinenboden integriert sein , damit Du Höhe einsparst .

    Ich bin ein absoluter Klebefan :lol: - aber die Kabine auf 2 Längsträger kleben :oops: da macht Dein Dich betreuende TÜVler sicher Luftsprünge..... :(

    ansonsten kann ich Dir nur sagen - aus eigener schlechter Erfahrung -
    mach Dir jetzt möglichst viel Gedanken , was alles in den Hauptrahmen soll an Leitungen , Zusatztanks , Abwasser , etc. :!::!::!:
    Du glaubst garnicht wie schnell auf einmal der Koffer drauf sitzt , weil´s Wetter gerade passt oder der Stapler zur Verfügung steht -

    und fortan liegst Du unter der Kiste und murkst mühsam die Dinge von unten hinein , was problemlos von oben gegangen wäre.

    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo Andreas,

    also mir wäre eine seitliche Tür lieber als eine am Heck.
    Wenn am Heck nicht der Haupteingang ist kann dort ein Motorradträger montiert werden oder sonst eine Transportplattform.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Das ist ein recht langes Teil, das bringt auf der einen Seite reichlich Platz, auf der anderen aber auch ganz ordentliche Hebel zur Verwindung.

    Als erstes würde ich den BdF Rahmen mal ganz abmachen und mir eine Kabine bauen lassen mit entsprechenden Radhäusern im Boden. Dabei sollte der Kabinenboden ein Leiterrahmen aus Stahlprofilen sein. Der Außenrahmen könnte aus 80x40 mm Rechteckrohr mit 5 mm Wandstärke bestehen, für die Leitersprossen würde ich 40x30 mm wählen, die ich abwechselnd mit der Oberkante und mit der Unterkante bündig einschweißen würde, um Kältebrücken zu vermeiden. Unter eine durchgehende Querwand in der Einrichtung kannst Du natürlich auch zwischendurch eine 80x40 Sprosse einziehen, gibt Stabilität.
    Von unten kann man das mit 9 mm Siebdruckplatte abdecken und dann das ganze mit zwei Lagen 40 mm Styrodur ausfachen. Obendrauf kommt dann ebenfalls Siebdruck, kannst 12 mm oder 15 nehmen, da kann man alles gut dran- und draufschrauben.
    Die Aufhängung könnte normalerweise als Dreipunkt mit einem Pendel erfolgen, aber die Kabine ist so lang, dass sie dabei durchhängen würde. Also braucht sie in der Mitte auch eine Abstützung. Ich würde sie in der Mitte auf eine aufgeschraubte Traverse setzen und sie dort fest verschrauben. Vorne und hinten wird sie mittig abgestützt mit jeweils einem Pendel, d.h., oben und unten werden Dreiecke quer zur Fahrtrichtung draufgeschraubt, die senkrecht nach oben bzw nach unten ragen und zwar jeweils zwei fluchtend nebeneinander. In alle kommt ein dickes Loch in die Spitze. Die Dreiecke kommen übereinander und durch die sich deckenden Löcher wird ein dicker Bolzen geschoben. Ich würde die Löcher 10 mm größer machen als der Bolzen dick ist, so dass die Aufhängung gegen Durchbiegung des Rahmens etwas Spiel hat. Das Herausrutschen des Bolzens wird durch große dicke Scheiben vor Kopf und Mutter (Kronenmutter mit Splint!!!) verhindert. Das ganze kannst Du satt fetten und das Fett mit einer Gummimanschette aus einem alten Schlauch an Ort und Stelle halten, das dürfte einer Geräuschentwicklung vorbeugen. Um ein Kippen der Kabine bei Begehen innendrin oder eine Biegebelastung, wenn zwei mann vorne und zwei hinten sind oder wenn man ungleichmäßig belädt,zu verhindern, würde ich vorne und hinten neben die Deiecke je zwei Gummipuffer (z.B. Achsanschläge) einbauen, auf denen die Kabine aufliegt, die aber bei Biegung des Rahmen in Längsrichtung nachgeben. Die Seitenbewegungen des Rahmens werden durch die Drehbarkeit dieser Aufhängung ausgeglichen.
    Damit solltest Du eine sichere und allen Rahmenbewegungen widerstehende Aufhängung haben.
    Wenn Du jetzt auf die Grundplatte ein 40x40 Kantholz rundum aufklebst und verschraubst, Baut Dir der Herr Bohrer vom Ormocar da eine schöne Kabine mit 40 mm Isolierung drauf. Je nachdem was Du ausgeben willst, macht er Dir da auch alle Fenster, Türen, Dachhauben und Klappen rein und wenn Du für bestimmte Sachen in der Wand verstärkungen aus Holz brauchst, um dort was Schweres anzuschrauben, macht er auch das. Mabu kann das natürlich auch.
    So, jetzt bin ich mal gespannt drauf, welche Kritik und welche Verbesserungsvorschläge aus dem Forum jetzt noch kommen. Ich hab jedenfalls so gebaut und das hat prima geklappt, allerdings war die Kabine nur etwa über 4 m lang und sass auf einem Sattelzugmaschinen-Chassis. Das ist zwar kürzer gewesen als Deins, aber auch viel "zierlicher", die Rahmenhöhe war mal grade 16 cm.......

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (14. Dezember 2009 um 21:40)

  • Hallo Andreas,

    ein Anlaufpunkt für dich sollte auf jeden Fall der TÜV (ja nach Region auch die DEKRA) sein, was die Voraussetzungen für die Konstruktion angeht.
    Im Augenblick bin ich dabei meinen selbstgebauten Koffer eintragen zu lassen. Punkte, die ich für kritisch gehalten habe stellten sich als völlig belanglos heraus und umgekehrt.
    Der Tüv hatt für nahezu alle Fahrzeuge Bestimmunge, wie der Aufbau auf den Rahmen gesetzt werden "muß". Selbst die Anzahl der Verschraubungen ist dort in den Fahrzeugherstellerangaben nachzulesen.
    Und sollte deine Konstruktion von diesen Angaben abweichen, liegt es an dir nachzuweisen, daß die Konstruktion zulässig ist.
    Entweder durch explizite Freigaben des Fahrzeugherstellers oder durch ensprechende Gutachten.

    Daher mein Tip:
    Frage den LKW-Rahmenhersteller, welche Vorgaben er stellt um einen Koffer aufzusetzen. Für solche Fragen stehen meist extra Leute zur Verfügung.
    Dann kläre mit dem TÜV Mann deines Vertrauens (ist schwer den zu finden, ich weiß), wie der Grundrahmen aussehen sollte, denn der gibt dir am Ende den Stempel.

    Und ich wünsche dir viel Spass beim Bauen, denn auch unkonventionelle Varianten sind Abnahmefähig ;)

    Gruß
    Markus


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  • Hallo zusammen

    habe mir die Aufbaurichtlinien von MAN runtergeladen und darin befindet sich ein Kapitel über schubweiche Verbindungen.

    Dabei zeigt Bild 63 extakt die Verbindungsart, mit welcher mein Hilfsrahmen auf dem Chassis befestigt ist.

    Das beseitigt natürlich meine Unsicherheit nicht, denn die Profis in diesem Thread haben mir eine nahezu vollgefederte Hilfsrahmenfixierung vorgeschlagen.

    Klar kann ich jetzt auf Nummer sicher gehen und z. Bsp. die Variante der Aufbaurichtlinien mit den Tellerfedern (Siehe Bild 65) umsetzen, das bringt natürlich ein mehrfaches an Verwindungsflexibilität als die bestehende und kostet ja auch nicht viel.

    Was würdet Ihr an meiner Stelle machen?

    Danke Euch, mit besten Grüssen, Andreas.

  • Mit den Tellerfedern wäre natürlich auch eine Spielart meines Vorschlages möglich. Du verwendest drei Traversen, verschraubst fest mit der mittleren und verwendest vorn und hinten statt der Pendel und der Gummipuffer die Lösung mit den Tellerfedern. Dabei legst Du die Traversen quer über den Rahmen und benutzt die Bohrungen von den Befestigungsböcken der BdF - Einrichtung, wobei dann die Traversen etwa 25 bis 30 mm über dem Rahmen schweben sollten, damit Du genügend Federweg für die Verwindungen hast.

  • Den Boden mit integriertem Hilfsrahmen kannst Du natürlich auch in 60 mm machen, also 60x40 mm Rechteckrohre in 5 mm Wandstärke außen rum, die Sprossen 30x30 mm, ausfachen in 2 Lagen 30 mm Styrodur, abdecken oben und unten mit Siebdruck wie oben vorgeschlagen.

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