Eloxierte Aluschienen verkleben? Sika/Würth?

  • Hi,
    es geht um hell und schwarz eloxierte Airline-Schienen, die ich jetzt gleich mehrfach verbauen werde.
    Bisher dachte ich, und so steht es wohl auch geschrieben, dass Primer reicht und schon bappt's.
    Dass es ohne nicht geht weiss ich aus eigener Erfahrung mit einem Testteil: Kleber kann man einfach wieder abziehen.

    NUN hab ich aber gehört, dass auch primern nicht ausreichen soll, bei einem SEHR bekannten Autohersteller lösen sich deshalb die Regenrinnenschienen tw. wieder - und generell gibt es (wohl deshalb) auch 0 (Null!) kg. Dachlastfreigabe für deren Californias. Sehr witzig.

    Man gab mir den Tip, die Schienen nach dem Eloxieren wieder anzuschleifen, was zwar mühsam ist, aber dann hält es. Wie viel weiss ich jetzt im Detail leider nicht.

    Gibt es hier Erfahrung damit?

    Und: hat jemand Erfahrung mit dem Würth-Karosseriekleber? Der soll (lt Würth...) das gleiche leisten wie Sika, ist aber deutlich billiger.

    Gruss,
    Dirk
    _______________________________________________________________

    Es ist einfach, glücklich zu sein. Es ist nur schwer, einfach zu sein.

  • Hallo Dirk,

    man sollte die Eloxalschicht schon abschleifen, da der PUR-Kleber sonst keine Haftung aufbauen kann. Blankes Alu kann man bei entsprechend großer Fläche dann direkt kleben; vorher aber mit Aceton reinigen.

    Sika 221 und Würth "Klebt und dichtet" sind meines Wissens nach identisch. Ich habe beide Produkte bei meinem Ausbau verwendet und war mit beiden sehr zufrieden.

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo hwk,
    das Eloxal kpl. weg oder nur glatt schleifen? Das Zeug ist ja leider sehr hart - da freut sich meine Bandschleifmaschine. Muss ich ja glatt überlegen, ob ich da den Vorschub, der hier rumliegt, noch dranbaue :shock::wink:

    Vielen Dank für die Tips! Bei blankem Alu dann OHNE Primer?? Also Alu lackiert blättert ab nach ner Weile (im Aussenbereich), weil die Feuchtigkeit durch den Lack diffundiert und es darunter oxidiert. Zwar nicht mit nem kpl. und korrekten 2k-Lackaufbau, aber den hätte ich ja bei "nur Kleber" auch nicht.
    Und die sind ja nicht diffusionsdicht, sonst täten sie nicht durchhärten 8)

    Gruss,
    Dirk
    _______________________________________________________________

    Es ist einfach, glücklich zu sein. Es ist nur schwer, einfach zu sein.

  • Also ich habe meine Möbel mit eloxierten ALU Winkelprofilen an die GFK innenwände mit Sika 252 geklebt. (221 tuts aber auch, zieht nur so viele Fäden, das 252 läßt sich wesentlich besser verarbeiten).
    Die ALU Winkel müssen unbedingt angeschliffen werden, das reicht aber auch mit grobem Schleifpapier, Hauptsache schön rauh auf der Klebeseite. Dann die Schienen und die GFK Seite schön mit Azeton reinigen und das hält bombenfest. Primer hab ich keinen gebraucht.
    Ohne anschleifen kann man das Alu hinterher wiklich so wieder abziehen!

    Gruß, Holger

  • Im Aussenbereich sollte man die Kleberfugen als UV-Schutz noch lackieren.

    GTO gibt als Vorbehandlung von Alu eloxiert bei 1-K-PU-Klebern an:

    Reinigen mit GETO PUR Cleaner 1, dann fein anschleifen mit Schleifvlies K 1000, dann nochmals reinigen. Ablüftzeiten für den Cleaner beachten.

    Gruß
    Hero

  • Hallo

    Ich verwende ja zum kleben, dichten am WoMo ausschlieslich Takeseal von Fix-tec und habe hiermit nur die besten Erfahrungen gemacht. Mit Takeseal habe ich sowohl bei unserer alten aus auch bei der neuen Wohnkabine jeweils die Solaranlage mit Aluschienen auf das Dach geklebt. Bei der alten Wohnkabine habe ich auserdem auch die Halterungen (4 Aluplatten, nicht eloxiert) zur Befestigung einer Dachbox einfach auf das Dach geklebt. Keinerlei Probleme damit !
    Bei der alten Wohnkabine bestand die Ausenschale aus lackiertem Alu und bei der neuen aus lackiertem GFK. Beidesmal gab es keine Probleme mit der Haltbarkeit. Im Gegensatz zu Sika wird für Takeseal bei solchen Verklebungen kein Primer benötigt ! Takeseal ist absolut UV beständig, von der Klebkraft vergleichbar mit Sika 252 läst sich aber wesentlich leichter verarbeiten.
    Ein anschleifen der Klebeflächen ist nie verkehrt, habe ich allerdings nie gemacht. Ich reinige die Klebeflächen mit Spiritus, Takeseal einseitig auftragen, verkleben, fertig. Die Holzleisten an denen die Möbel hängen habe ich auch so verklebt. Das hält bis dato "bomben fest".

  • Zitat von Dirk16

    Hallo hwk,
    das Eloxal kpl. weg oder nur glatt schleifen? Das Zeug ist ja leider sehr hart - da freut sich meine Bandschleifmaschine. Muss ich ja glatt überlegen, ob ich da den Vorschub, der hier rumliegt, noch dranbaue :shock::wink:

    Vielen Dank für die Tips! Bei blankem Alu dann OHNE Primer?? Also Alu lackiert blättert ab nach ner Weile (im Aussenbereich), weil die Feuchtigkeit durch den Lack diffundiert und es darunter oxidiert. Zwar nicht mit nem kpl. und korrekten 2k-Lackaufbau, aber den hätte ich ja bei "nur Kleber" auch nicht.
    Und die sind ja nicht diffusionsdicht, sonst täten sie nicht durchhärten 8)

    Hallo Dirk,

    die tragenden Winkel in meinem Womo habe ich aus nicht eloxiertem Material hergestellt. Die PU-Kleber haften auch auf Eloxal-Flächen, sofern diese aufgerauht worden sind. Hier gilt dann aber, dass man mit feinem Korn aufrauhen muß. Ein Kratzer von grobem Korn wird leider durch den Kleber nicht ausgefüllt, da derKleber nicht genug fließfähig ist. Daher mit 400 Papier oder mit dem Vlies aufrauhen.

    Sofern die Verbindung belastet wird, würde ich die Eloxalschicht runterschleifen; so dick ist die nicht (nur halt hart :? ). Ich habe dann ohne Primer gearbeitet und bisher - auch im Aussenbereich - keine Probleme gehabt. Das Abblättern der Lackierung auf Alu hat andere Gründe, das hat nichts mit Wasser zu tuen.

    Bei der Reinigung würde ich Aceton nehmen, da Alkohol den Aushärteprozess des PUR-Klebers chemisch stört (sofern dann geug vorhanden ist). Aber an der Grenzfläche, wo ja die Haftung aufgebaut wird, sollte auch keine Spur von Alkohol vorhanden sein.

    Besten Gruß

    HWK

  • Zitat von hwk

    Bei der Reinigung würde ich Aceton nehmen, da Alkohol den Aushärteprozess des PUR-Klebers chemisch stört (sofern dann geug vorhanden ist). Aber an der Grenzfläche, wo ja die Haftung aufgebaut wird, sollte auch keine Spur von Alkohol vorhanden sein.

    Na ja, das man das Reinigungsmittel (Ethanol oder Aceton oder...) vor dem Verkleben ablüften lassen muß, sollte eigentlich jedem klar sein.
    Denn mache ich das nicht, stört wohl jedes Reinigungsmittel die Verklebung.

  • Hi,
    ui, danke für die vielen Tps und Erfahrungen!

    Aber, ich frag mich: geht's beim Schleifen um das ANRAUHEN (also Oberflächenvergrösserung) oder um's Glätten?
    1000er Vlies ist ja nicht wirklich "anrauhen", eher "mattieren" wie beim Lackieren. Das Eloxal ist ja irgendwie "stumpf" und wirkt auf mich schon rauh!?
    Oder geht's um irgendeine Oberflächenspannung im chemischen Sinn?

    Auf Lack o.ä. hält ja jeder Kleber bombig - könnte jetzt an der hohen Oberflächenspannung liegen oder einfach weil's total glatt ist, also die vollen Adhäsionskräfte wirken können.

    Andererseits: bei Holz hält der Kleber auch sehr gut, auch wenn das rauh ist - geht's DA dann um die vergrösserte Oberfläche?

    Und wenn es um Oberfläche geht, wär dann ein richtiggehendes ABschleifen der Eloxalschicht und Riefenbildung im Alu nicht besser statt 1000er Vlies?


    Und anscheinend ist die Verwendung von Primer uneinheitlich: über die sich lösenden VW-Regenrinnen wird gesagt, dass sich da auch der Primer abschält, weil nicht beschliffen. Andere hier verwenden ihn erst gar nicht - wozu und wann MUSS ich ihn denn dann hernehmen? Ich dachte, generell bei Metall?
    Und ich dachte, der dient dazu, einen chemischen Schutz, evtl. eine hohe Oberflächenspannung (so wie man viele Kunststoffe primern muss zum Bedrucken) und eine glatte Schicht herzustellen?

    Gruss,
    Dirk
    _______________________________________________________________

    Es ist einfach, glücklich zu sein. Es ist nur schwer, einfach zu sein.

  • Zitat von 2vgsrainer

    Na ja, das man das Reinigungsmittel (Ethanol oder Aceton oder...) vor dem Verkleben ablüften lassen muß, sollte eigentlich jedem klar sein.
    Denn mache ich das nicht, stört wohl jedes Reinigungsmittel die Verklebung.

    Hallo Rainer,

    das Ethanol bewirkt beim Sika einen Kettenabbruch bei der Aushärtung. Gerade bei eloxierten Flächen bleibt gerne recht viel von dem Ethanol adsorptiv gebunden. Bei flächigen Verklebungen fällt das sicherlich nicht ins Gewicht aber es sollte hier einfach nur erwähnt werden.

    Besten Gruß

    HWK

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