Erfahrungen mit Kältebrücken?

  • Hallo liebe Leute!
    War meine erste Frage eher dahingehend gestellt wie verschöner ich meinen Lt Innenausbau, muss ich nun das Thema ändern.
    Nachdem ich mich mal genauer in allen Ecken umgesehen hab, kann ich gleich neu aufbauen. Der vermutlich ebenfalls Selbstausbauer vor mir hat nämlich gar keine Isolierung nirgends verwendet, kein Wunder heizt sich der Innenraum so auf. Vom Tastgefühl (hinter der Fernsehhalterung) denke ich er hat einfach Dachlatten auf die Holme geschraubt und darauf Paneelen als Verkleidung. Am Boden PVC direkt aufs Blech. Na gut, Planung der Raumaufteilung steht und wenn Tüv keine grosse Probleme macht werd ich winters wohl ab-, um- und ausbauen!
    Meine Frage : Ich habe jetzt gerade mal so Stehhöhe mit meinem "mittelhohem" Dach. Von meinem Gefühl her würde ich die Unterseiten der Möbel (Rahmenkonstruktion aus Holz, also Bodenfläche bis Rahmenhöhe isolieren und dann dünnen Boden drüber) isolieren und in der im Verhältnis kleinen Trittfläche eine dünne Trittschall+Wärmedämmung aus dem Baumarkt und einen dünnen Teppich (oder PVC, wegen dem Sauberhalten) drüber und lieber das Dach und die Wände "dick" isolieren. Wobei ich die Dicke im Bereich des Bettes (soll im Heck einen erweiterbaren 80cm breiten Festschlafplatz quer zur Fahrtrichtung) widerum gering halten möchte damit ich möglichst nah an 2m Bettlänge komme. Jeder cm jenseits der aktuellen 1,75 ist ein erholsamer Fortschritt.
    Was meinen die erfahrenen Ausbauer/Nutzer zu den dabei enstehenden Kältebrücken im Bodenbereich wie auch beim Schlafplatz?

  • Hoi Du Selbstausbau-Fuchs! :lol:

    Wenn Du die ganze Karre isolierst ist auch jede von Dir beschriebene "Kältebrücke" (eigentlich Wärmebrücke) besser als es jetzt ist!
    Das Problem ist eher, dass Du die Feuchtigkeit der Luft weniger spürst und vor allem weniger siehst (es hat halt weniger Kondensat).
    Da die meisten Wärmebrücken an versteckten Orten sind passieren dort schon Schäden ohne dass man etwas davon merkt.
    Ist eine Wärmebrücke an einem Ort den man sieht passiert weniger, weil man ja gewarnt wird...sozusagen.
    Kann auch absichtlich gemacht werden... :idea:
    Ob Du wirklich einen "kalten" Fussboden haben willst musst Du selbst wissen, aber dort wo Du die Füsse unter den Tisch stellst würd ich recht isolieren, da bleiben die Füsse stehen...
    Vorstellen könnt ich mir, den Bodenaufbau eventuell mit 1cm mehr Isolation zu machen, diese dafür Trittfest, und dann ein Alublech (vieleicht 2-3mm?) als Gewichtsverteiler drauf, und dann den Endbelag...würde einer 13mm Holzplatte entsprechen und wäre sicher gleich stabil, aber wärmer! Das Temperaturempfinden kommt sowieso zum grossen Teil vom Endbelag...
    Ganz wichtig: Isolier mit geschlossenzelliger Isolation und verklebe die Platten/Matten untereinander!

    Gruss

    Picco

  • Ich hab mit Bodenisolierung nicht so gute Erfahrungen gemacht. Wenn Du gegen die Hitze isolierst, kannst den Boden getrost vergessen, denn selbst durch 6cm X-trem kommt bei auf's Dach knallender Sonne mehr Hitze rein als durch einen unisolierten Boden, der ja maximal so warm wie die Außenluft wird.

    Klar, im Winter gibt's kalte Füße, aber das kommt dann auch drauf an wie oft und wie warm Du den Bus beheizt. Ich bin kein so ein Dauercamper und habe die Heizung halt nur so kurz vor dem Schlafen gehen und kurz nach dem Aufstehen an. Das reicht um die Luft warm zu bekommen, aber der Boden wird davon nicht warm. Mein letzter hatte eine ordentliche Bodenisolierung und drüber ne Siebdruckplatte. Problem ist, dass die Siebdruckplatte über nacht natürlich auskühlt und mit bissl Luft aufheizen wird die nicht warm.

    Ich würde nur notdürftig isolieren (so einen cm Schaum kann man sich schon gönnen) und einfach im Winter nen dicken Teppich drauf legen. Der isoliert super, Du hast warme Füße und wenn Du ihn im Sommer nicht brauchst lässt ihn zu Hause und sparst Gewicht und Platz. Und wenn er versifft ist tauschst ihn gegen nen neuen (á propos Dreck).

  • Hallo,

    was die Bodenisolation betrifft würde ich nicht ganz verzichten und im Bereich der Füße, also unter dem Tisch, würde ich auf jeden Fall gut isolieren. Wenn Du am Tisch sitzt bewegst Du Dich nicht und hast ruck zuck kalte Füße.

    Beim restlichen Fahrzeug sehe ich es wie Picco - wenig isoliert ist besser als garnichts.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Ich sag ja nicht nicht isolieren. Aber am Fußboden ist sie nicht so effizient wie in anderne Bereichen, da man ja nicht mit so einer dünnen Oberfläche arbeiten kann wie an Wand und Decke. Eine Siebdruckplatte oder auch ein dicker PVC Belag braucht einfach sehr lange um aufgewärmt zu werden, das ist einfach ein Rechenspielchen mit Masse, Oberfläche und Wärmekapazität. Gar nicht isolieren ist ja auch schmarn, aber ich würde ne Trittschallisolierung und ne Holzplatte als ausreichend ansehen, Holz ist ja schon um einen erheblichen Faktor besser als Blech.

    Dafür kann man im Gegensatz zu den Wänden auf den Boden einen beliebig dicken Teppich ganz ohne Aufwand reinlegen. Für Extremes Wintercamping sogar einfach ein sehr langhaariges Schafsfell oder ähnliches. Da ist sofort vorbei mit kalten Füßen. Ich würde wetten dass ein dichtes Schafsfell auf Blech noch wesentlich wärmer ist, als eine dicke Sandwichplatte, ganz einfach weil es die Wärme der Füße an den Füßen hält.

    Wenn man natürlich in der kalten Jahreszeit den ganzen Tag und die ganze Nacht die Heizung laufen lässt um eine konstante Temperatur zu erreichen, sind meine Tipps nicht zielführend, dann braucht man natürlich eine möglichst gleichmäßige Isolierung. Aber ich kenne eigentlich keinen Kastenwagenbesitzer der das macht, da man so viele kleine Kältebrücken hat, dass das Durchheizen so unglaublich viel Gas kostet...

    Insbesondere ging's hier ja auch um den Verlust an Stehhöhe und das würde ich auf jeden Fall höher bewerten, als ob es 1cm oder 3 cm Schaum unterm Holz ist. Das spielt doch bei den offenen Blechstellen, die man an Tür und so hat keine Rolle. Die ganzen kleinen Kältebrücken wirklich dicht zu bekommen ist ein Aufwand, den sich kaum einer antut. Ich tu ihn mir an, ziehe an der Tür einen kompletten Innenrahmen ein, mit zusätzlicher Gummidichtung. Ob sich das rentiert weiß ich noch nicht...

  • kleines Beispiel zum .........

    Außentemperatur 2°C, Innentemperatur 23°C


    Bodenplatte 2500 x 2000 mm

    Holzbodenplatte 27 mm Siebdruck darauf Teppich 5mm

    K-Wert 2,2 , Wärmedurchgang 231 Watt


    Sandwichplatte 9mm Siebdruck, 10mm PUR-Schaum, 9mm Siebdruck

    K-Wert 1,6 , Wärmedurchgang 168 Watt

  • Ist ja schön und gut, aber warum geht keiner auf meine Begründung ein? Ich habe ja eingeschränkt: Wer sein Mobil durchgehend heizt, der muss natürlich auch überall gleichmäßig isolieren. Wer nur kurz bei Aufenthalt heizt, bekommt die Platte gar nicht aufgewärmt, da ist total egal ob Schaum drunter ist oder nicht. Ich rede ja hier nicht aus der Luft, ich hatte ne isolierte Bodenplatte und die war einfach immer scheiss kalt, weil ich nie so lange geheizt habe, dass alleine die Masse der Platte aufgewärmt worden wäre.

    Für die kalten Füße interessiert ja nicht wieviel Wärme von Deinen Füßen nach draußen unters Fahrzeug geht, sondern wieviel Wärme von Deinen Füßen überhaupt weg geht. Und wenn die in die Bodenplatte geht hast genauso kalte Füße, auch wenn die Bodenplatte dahinter super isoliert ist. Ich jedenfalls möchte meine Bodenplatte nicht mit den Füßen heizen ;)

  • Ich wollt eigendlich nur klarmachen das der Unterschied nicht so sehr groß ist.
    Anders wäre es wenn man die Isoschicht nach oben legt (z.B. Korklaminat) dann hat man rel. schnell die Oberfläche warm.

    Ist für mich besonders wegen der knappen Innenhöhe auch ein Thema.

    Ich mache auf jeden Fall Schlitzauslässe in Fußbodennähe so das die Heizungsluft erstmal die Füße und den Boden kitzelt.

    Gruß Frank


    ________________________________
    Immer locker durch die Hose atmen

  • Problematisch sind Kältebrücken auch ohne das geheizt wird.
    Zum Beispiel Womo ist über Tag innen 30 °C warm.
    Nachts kühlt es außen auf 15°C ab.
    An den Kältebrücken wird die Feuchtwarme Innenluft zwangsläufig kondensieren und so entstehen die Feuchtigkeitsprobleme.

  • Hoi zämä

    Zitat von mangiari

    ...aber warum geht keiner auf meine Begründung ein?


    Aber aber Mangiari...tststs...wer wird denn gleich traurig sein?
    Du brauchst doch keine Angst zu haben, der gute Onkel Picco geht doch auf Deine Begründung ein! 8)
    Recht hast Du!
    Auf die Benutzungsart kommts an!
    Mein Vorschlag war für ein dauerbeheiztes Mobil...

    Zitat von mangiari

    ...Ich jedenfalls möchte meine Bodenplatte nicht mit den Füßen heizen ;)


    Dem kann man, wie Blubber geschrieben hat, mit einem Korkboden auch abhelfen, der ist auch noch pflegeleichter als ein Teppich und hat beinahe die selbe Wirkung.

    Gruss

    Picco

  • Hallo,

    Was mangiari bezüglich des Schafsfells schreibt kann ich nur bestätigen. Man braucht nicht einmal so sehr einzuheizen wenn die Füße nicht kalt werden. Wir haben für solche Fälle eine Badematte. Das ist wie ein extrem dickes Hanttuch und daduch gut isolierend, außerdem kann man es leichter ausschütteln wenn man mal bröselt.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Tach, alle zusammen!
    Vielleicht sollte ich den Einsatz des Womos näher spezifizieren: Ich bin Kletterer und daher benötige ich kein Vier Jahres Mobil mit extrem Winter fest. Aber auch über Ostern oder Fasnacht ist es im Süden nachts, morgens und abends saukalt! ( Jahrelange Zelt Erfahrung!) Ich werde nicht durchheizen sondern eher morgens und abends warm machen, tags dann draussen , nachts haben wir beliebige dicke Schlafsäcke in der persönlichen Ausrüstung.
    Ich sehe es ähnlich wie Mangiari, relativ dünne Isolierung (ruhig 1cm), dann dünner belastbarer Boden aus Holz ( Siebdruck wird da unschlagbar sein, kann man auch mit kleinen Rundausschnitten unterstützen und dafür dünner wählen) , dünner Teppich (Vielleicht noch Wärme/Trittschalldämmung dazwischen) wegen Wärmgefühl der Füsse und darauf bei Bedarf des "Winters" Nachisolieren mit weiterem dickem Teppich. Wobei hier das Öffnen der Möbel zu berücksichtigen ist. Aber knapp 3cm Boden ist eindeutig zuviel für mich!
    Bei dem Kondensationsproblem hilft nur lüften mit kalter trockener Luft und diese aufheizen damit sie die Feuchte auch wieder mit rausnimmt. Also Unten heizen und oben abziehen lassen.(Pilzlüfter/ Dachluke ganz leicht öffnen bzw. auch im Sommer tagsüber lüften)
    Ich bin auch der Meinung das in diesen Bereichen das Material eher besser Wasser aufnehmen und damit auch abgeben können soll als das es dicht ist und das Wasser irgendwo unten reinläuft, denn dort kommt es nur noch schlecht raus und dort versteckt hat man dann den Wasserschaden!
    OT: Yes, Halbfinale geschafft!!!!
    Die Wärmedurchgangswerte sind für den Gasverbrauch entscheidend, schon die kleinen Trumas schaffen es mit Ihren kW den Raum zu heizen und abzuschalten, wenn die Temp. erreicht ist.
    Mal sehen habe bei einem Bootsausrüster PE Geflecht zum drauf liegen als Hinterlüftung der Matraze gesehen. Werde sie am Rand des Bettes verarbeiten (unten werde ich Löcher in die Platte machen --> Klötzchen um den Boden zu stabilisieren. Erfahrungs Bericht dann Nächtes Jahr!?javascript:emoticon(':roll:')
    Rolling Eyes
    Naja, und gegen die Bruthitze hilft : Richtig lüften und isolieren!
    Bevor ich Klima installiere, kommen eher Solarzellen aufs Dach um länger in der freien Natur zu stehen. Ich sehe das auch im privaten Haushalt oder Kfz als Energieverschwendung. Klimaanlagen ala Passivhaus, die die Erd"Kälte" nutzen ausgenommen.

  • Zitat von Fuchs

    Ich sehe das auch im privaten Haushalt oder Kfz als Energieverschwendung. Klimaanlagen ala Passivhaus, die die Erd"Kälte" nutzen ausgenommen.

    Oha! Noch so einer wie Wolfgang und ich (und noch einige andere)!
    Schön wenn sich die Leute Gedanken machen, ob überhaupt und wenn ja wo Energie wie genutzt werden soll!

    Gruss und Freu :D

    Picco

  • Zitat von blubber

    Ich mache auf jeden Fall Schlitzauslässe in Fußbodennähe so das die Heizungsluft erstmal die Füße und den Boden kitzelt.


    Das ist natürlich sinnvoll, denn rauf steigt sie ja ganz von alleine. Ich musste aber feststellen, dass in meinem nur mittelmäßig isolierten letzten Bus diese strategie dazu geführt hat, dass man dann nachts, wo der Fußraum durch das Bett abgedeckt war, gar nicht warm bekommen hat. das ist alles nach vorne zur Küche abgehauen.

    Ich hab deshalb im aktuellen Ausbau nicht mit der Heizungsinstallation gespart und kann jetzt sehr individuell heizen. Je nach Nutzung nur in den Trockenraum mit den nassen Kajakklamotten, oder in die Dusche, oder in den Sitzgruppenfußraum oder in den Fußraum im Bett oder sogar ins Führerhaus. Ich war auch so frech die Truma Spezifikation zu ignorieren und habe keinen unverschließbaren Austritt kurz nach der Heizung, denn wie soll ich sonst die warme Luft ganz nach vorne ins Führerhaus bekommen, wenn sie ganz hinten, wo die Heizung installiert ist schon raus darf.

    Vielleicht könnten sich die Spezialisten hierzu kurz äußern, wieso es diese Bedingung von Truma gibt, und was ich zu befürchten habe, wenn ich sie ignoriere. Eigentlich ist die Truma ja sowieso recht schlau und schaltet wegen jedem bissl ab, da dacht ich mir wird's schon nicht zu gefährlichem Hitzestau kommen, falls ich wirklich mal so doof sein sollte, die Heizung anzuschalten, ohne einen Strang zu öffnen. Normalerweise stellt man ja die Heizung an, weil einem kalt ist. Da sehe ich keine Gefahr dann aus Versehen keinen Strang zu öffnen.

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