Kabine aus Honeycomb?

  • Hallo,
    wollte mich mal an dieser Stelle erkundigen, ob jemand vonEuch eine Kabine aus Alu-Honeycomb hat.
    Honeycomb ist eine Wabe aus dünnem Aluminium oder Aramidfaser, die beidseitig mit Alublech beklebt wird. Das Zeug ist irrsinnig stabil und leicht, leider ist die Isolation recht bescheiden.

    Viele Grüße,
    Ronny

  • Keine Kabine, sondern „ Kofferraum-Pritsche “ aus Alu-Verbundplatte 1 Zoll auf VW-T 4-Fahrgestell mit 3 Stauraumklappen zur Aufnahme einer BIMOBIL-Absetzkabine von 1,1 to Gewicht.
    Sehr leicht und sehr stabil. Relativ teuer ( je nach Bezugsquelle ). Ohne spezielle Fachkenntnis aus meiner Sicht nicht zu verarbeiten ( daher nicht selbst gebaut ! )
    Für Kabinenbau eher in der dünnsten Variante in Verbindung mit isolierendem Material als Aussenbeplankung geeignet – dann allerdings Spitze.

    Gruss ; Klaus

  • Hallo zusammen,

    das ist sicherlich ein toller Werkstoff, aber aus meiner Sicht für den Womo-Bau als Aussenhülle nicht besonders geeignet, da die Isolationseigenschaften sehr gering sind. Wenn man dann sowieso mit Schaumkernen und Sandwich arbeitet, bringt dieser Werkstoff doch keine Vorteile sondern nur noch höhere Kosten. Für den Innenausbau ist es aber ein tolles Zeug wie auch die "Verwandten" die als Kern keine Waben sondern einfache Zwischenlagen aus dünnen Kunststoff oder Mineralien oder PE-Vollmaterial haben. Das Material kann man einfach verarbeiten, es sieht top aus und ist auch noch leicht.

    Näheres kann man unter http://www.alcan.de nachlesen.

    Besten Gruß

    HWK

  • Ich denke, es spricht ausser den Kosten und der schwierigeren Verarbeitung sehr viel für die erwähnten Verbundplatten als Aussenhülle einer Kabine. In meinem Beitrag am 22.05.04 (http://www.womobox.de/phpBB2/viewtopic.php?t=1536) bin ich ausführlich auf die Vorteile eingegangen.
    Der Vergleich meiner BIMOBIL-Kabine ( normales Alublech aussen ) mit dem Unterbau ( Alu-Wabenplatte ) fällt bezüglich der mechanischen Widerstandsfähigkeit eindeutig zugunsten der Verbundplatte aus.
    Hier spielt selbstverständlich nur der Aspekt der Stabilität und keinesfalls die Isolierwirkung eine Rolle ( wie übrigens bei der üblichen Aussenschicht aus Alu oder GFK auch ).

    Gruss ; Klaus

  • Hallo,
    meine Überlegungen, eine Kabine aus Honeycomb zu bauen beruht darauf, dass für mich nur eine Kabine mit Aufstelldach in Frage kommt, allerdings mit festen Seitenwänden. Nun gibt es ja doch einige Leute die haben Kabinen auf GFK-Sandwichplatten mit Aufstelldach und Stoffwänden, die trotzdem in der kühleren Jahreszeit auch mal nach Norwegen/Schweden fahren und keine Probleme haben.
    Will sagen, dass die gute Isolierung der GFK-Sandwichplatten durch den Stoff der Aufstelldachwände eigentlich wieder zu nichte gemacht wird, oder sehe ich das falsch?
    Ich selbst habe auch schonmal im VW-Bus im Aufstelldach bei -15° im Januar in Andorra übernachtet, mit entsprechendem Schlafsack eigentlich kein Problem, nur dass in der Früh innen an den Scheiben eine ca, 3mm dicke Eisschicht war.
    Für mich stellt sich eigentlich nur die Frage, ob das Honeycomb so schlecht isoliert, dass ich im Winter an allen Flächen innen in der Kabine Eis oder Rauhreif habe.

    Zur Verarbeitung:
    bei http://www.euro-composites.de gibt ausführliche Infos über den Werkstoff. Die Verarbeitung ist denkbar einfach. Man kann die Platten mit der Kreissäge oder Stichsäge zuschneiden. Die Schnittkanten kann man spachteln und die Platten z.B. mit Sika stunpf aneinander kleben. Aussen und Innen Aluwinkel aufkleben und nieten, fertig.

    Viele Grüße,
    Ronny

  • Hallo Ronny,

    das Material ist sicherlich toll und auch bietet es eine ausgezeichnete Steifigkeit und damit Belastbarkeit für das Gewicht und die Stärke. Das ist sicherlich unbestreitbar. Wie auch Klaus in seinem Beitrag schrieb ist es sicherlich als Aussenhülle für extreme Anwendungen geeignet, sofern man diese Festigkeit braucht (in seinem Fall als Bergkletterer wohl doch).

    Ohne dass ich Erfahrungen mit diesem Material als Aussenhülle gemacht habe (ich habe es nur im Innenausbau verwendet), kann ich mir eine Isolationseigenschaft nicht vorstellen, da Alu ein ausgezeichneter Wärmeleiter (und damit auch Kälteleiter) ist. Bei Minusgrade kann ich mir schon vorstellen, dass Du dann an der Innenwand - sofern keine weitere Isolation eingebaut wird - das Eis abschaben kannst. Auf der Seite von Alcan wurde für die Monatge und die konstruktive Auslegung von Verkleidungen was von einem maximal zu berücksichtigen Temperaturunterschied von 10 Grad geschrieben, was auf eine sehr gute Wärmeleitung hindeutet. Irdendwo im Netz hatte ich mal Vergleiche über den Wärmedurchgang von solchen Materialien gefunden (aber leider die Adresse nicht mehr :oops: ).

    Ich hoffe ich konnte mit meinem Beitrag etwas weiterhelfen.

    Besten Gruß und Gelingen

    HWK

  • 1. Verarbeitung des Materials :
    Wie geschrieben, wurde meine „Stauraum-Pritsche“ gerade von Fachleuten praktisch vor meiner Nase gebaut. Ich habe somit einen guten Einblick in die notwendigen Arbeitsschritte.
    Ich würde bezüglich der Verarbeitung nicht von problemlos sprechen wollen. Es kommen aus Qualitätsgründen im Flugzeugbau bewährte Werkzeuge, Materialien und Verbindungselemente zum Einsatz. Der Umgang damit verlangt aus meiner Sicht eine gewisse Erfahrung. Ich meine, man sollte sich bei geplantem Selbstbau vorher sehr gut informieren.
    Die verfügbaren Standardmaße sind z.B. nicht ausreichend für Seitenwände oder Decke einer Kabine. Mit der geeigneten Verbindungstechnik lassen sich jedoch Platten von praktisch beliebiger Größe ohne sichtbare Nähte herstellen.
    2. Isolierwert :
    Nochmal : die isolierende Wirkung ist ganz sicher unzureichend. Es muss ein geeignetes Dämm-Material dazukommen.

  • Hi Ronny

    ich glaub kaum, daß irgendjemand schon eine Kab aus Honeycomp hat.
    Dazu ist dieses Material, so klasse es auch ist, schlicht und ergreifend viel zu teuer.
    Isolierung und Innenverkleidung kommen auch noch dazu.
    Es kann sein, daß es irgendwo einen High-Tec-Freak mit dem nötigen Kleingeld gibt, der so eine Teil hat, ich hab noch nie in der Richtung was gehört.

    Sorry und chiao

    Wo ein Pick Up ist, ist auch ein Weg (nicht immer, aber immer öfter)

  • Hallo,
    ich gebe Euch Recht, dass die Isoliereigenschaften sicher recht schlecht sind. Was die Preise anbelangt, liegt Honeycomb sogar unter den GFK Sandwichplatten: Beispiel

    EuroComposites verlangt für 20mm dickes Honeycomb mit 0.8mm dicken Deckschichten ca. 68€ pro qm
    Ormocar möchte für ca. 40mm dicke GFK-Sandwichplatten ca. 70€

    Dies nur als Info.
    Viele Grüße,
    Ronny

  • Hallo zusammen,

    beim Preisvergleich sollte man ausser den Isoliereigenschaften auch die Notwendigkeit einer Isolation und einer Wandverkleidung innen mitrechnen. Das geht dann für die herkömmliche Sandwichplatte aus, sofern man keine besondere Festigkeit der Aussenhaut benötigt.

    Aber dieses Material wird auch als GFK-Variante hergestellt, die Festigkeiten sollten vergleichbar sein und die Isolationseigenschaften sollten hier wesentlich besser sein. Meines Wissens nach wird solch ein Material für Tiefkühlzüge iengesetzt - und was gut gegen Hitze isoliert ist auch für das Fernhalten von Kälte brauchbar. Eventuell liegen ja hier Erfahrungen im Forum vor.

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo hwk,
    die Kühlfahrzeuge werden fast alle aus Sandwichplatten mit Schaumkern gebaut, weil ja die Wabe zu schlecht Isoliert. Nur bei den Deckschichten gibt es verschiedene (Alu, GFK, Stahl).

    Das Problem der schlechten Isolierung sehe ich nicht darin, dass es in der Kabine kalt ist, dagegen kann man ja die Heizung anmachen. Vielmehr dürfte kondensierendes Wasser an den Wänden Probleme bereiten.

    Viele Grüße,
    Ronny

  • Hallo Ronny,

    das Sandwichmaterial ist sicherlich das gebräuchliche Material für solch einen Zweck. Ich werde nochmals nachsehen, denn im Netz hatte ich dieses Wabenmaterial uach für die Ausrüstung von Kühlfahrzeugen gesehen. Wie es genau konstruiert war weiss ich leider nicht mehr, aber eine Wabe muss nicht schlechter isolieren als ein Schaum, da bei beiden eh die Luft das Isolationsmedium ist und nicht der Kunststoff. Das eine Wabe bei gleicher Dicke schlechter als ein Schaum wegkommt liegt eigentlich an der Größe der eingeschlossenen Kammern, aber hier kann man ja auch konstruktiv etwas ändern. Falls ich die Seite noch finde, werde ich sie hier mal posten. Für mich kam dieses Material wg. der schlechten Verfügbarkeit auch nicht weiter in Betracht.

    Besten Gruß

    HWK

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