Flussboote

  • Liebe Leute

    Meine Hausärztin hat mich aufgefordert, mich mit dem Gedanken einer Frührente zu befassen (was ich natürlich nicht tue) :mrgreen::mrgreen::mrgreen:

    - aber dennoch überlege ich mir, was dann dereinst mal so sein könnte. Unser grosses Bauernhaus mit viel Umschwung wird irgend wann mal zu aufwändig, reisen und leben im Bus ist auf Dauer sehr teuer.

    Wir hatten früher schon Boote, jedoch jeweils auf einem See.

    Nun überlegen wir uns, ob das Leben auf einem Flussboot nicht reizvoll wäre, vor allem auch die Möglichkeit, Sommer und Winter in unterschiedlichen Klimazonen zu verbringen. Europa bietet ja ein riesiges beschiffbares Flussnetz - also warum nicht. Und damit zu meinen Fragen, google hat bis jetzt nicht viel ergeben.

    - Wo können solche Schiffe gekauft werden
    - Preise
    - Worauf ist zu achten, hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Thema
    - stimmen unsere ersten Überlegungen
    - links

    Wer unseren Bus kennt, weiss in etwa, in welche Richtung es gehen könnte, jedenfalls nix neues aber in sehr gutem Zustand

    Allerdings hoffen wir, bevor es mal so weit sein wird, noch öfters am Treffen teilnehmen zu können. :D


    Grüsse aus der Bodenseeregion
    Manfred

  • Hallo Manfred

    Was ich so weiss, kauft man Wohnboote zurzeit vor allem in den Niederlanden. Da ist das Angebot gross und die Zulassung/Versicherung freiwillig. Auch in Frankreich sind die Kanalwerften voll von Schiffen. Viele sind günstig zu haben, aber in einem erbärmlichen Zustand.

    Ich würde darauf achten, dass das Schiff den Freycinet-Standart einhält, damit du alle französischen Kanäle befahren kannst. 5,05 Meter Breite und weniger als 3,50 Meter hoch, Tiefgang max. 1,80 Meter. Und keinesfalls länger als 15 Meter, sonst gibt es zusätzliche Auflagen.

    Kanalfahren ist eine tolle Sache. Aber halt sehr langsam und zeitintensiv. Um in die Werft zu fahren, bist du gerne mal eine Woche unterwegs. Und du kommst nicht heraus aus dem Kanal. Einkaufen oder tanken wird da schon mal ein grösseres Unterfangen, usw.

    Gruss

  • Das Maß der Péniche wird eher Deinen Ansprüchen als Altersruhesitz entsprechen mit 38,5 x 5,05 m, wobei der Tiefgang von maximal 2,50 m dadurch nicht erreicht wird, dass Du keine Ladung beförderst. Also ist es kein Problem, im französischen Freycinet Standard (1,80 m Tiefgang) zu bleiben. Man kann eine Péniche ja auch verkürzen....hihi.

    Der Tip mit NL und F als Kaufland ist nicht schlecht, das Angebot ist da am größten. Wenn ichs zu tun hätte, würd ich was ziemlich Schrottreifes gewerbliches ganz billig kaufen und ihm auf der Werft einen komplett neuen Boden einziehen lassen, dann solltest Du erstens wissen, was Du hast, und zweitens bei entsprechender Konservierung auch Ruhe haben, bis Du nicht mehr kannst. Auch bei den Motoren kann man meist günstig einen ollen MAN oder sonstigen LKW-Motor erwerben und den marinisieren und überholen, wobei ich Wert auf ein geschlossenes Kühlsystem legen würde. Also geschlossene gut geschützte Kühlkörper unter Wasser, nicht Kühlwasser von draußen ansaugen. Den Ausbau machst Du dann auch selbst. Aber 6 stellig wird das ganze schon werden, wenn Du was vernünftiges haben willst.
    Das Innenschiff sollte sehr gut isoliert werden, denn Stahl im eiskalten Winterwasser ist nicht per se die Basis für ein rheumafreies Alter....hihi. Also 50 cm auf jeder Seite einschl. der Wandstärke (3-5 cm Holz) wäre schonmal nicht verkehrt. Heizen geht mit der Motorabwärme während der Fahrt, auch die Warmwasserversorgung mit einem fetten superisolierten Boiler, bei Landanschluß elektrisch, autark mit einem Holzofen. Gas würde ich auf dem Schiff nicht haben wollen, auch kochen sollte mit dem reichlich vorhandenen Diesel erfolgen. Der Treibstofftank möglichst groß, dann kannst Du von Sonderangeboten lange profitieren.
    Auf jeden Fall musst Du Fahrzeuge an Bord haben, vom Fahrrad über den Motorroller bis hin zum kleinen Auto (z.B. Citroen C 1, Smart eher nicht, kein Kofferraum, zu teuer, auch sowas wie eine Jolly Plastikente geht, wenn Du was stilvolles haben willst, nur schlecht im Winter, es sei denn in Südfrankreich....hihi). Das Auto solltest Du in den Rumpf versenken könne, wegen Sicht und Werterhaltung auf dem Wasser. Dazu brauchst Du einen entsprechenden 2 t-Ladekran mit an die 4 bis 5 m Ausladung.
    Eine schöne Terrasse oben drauf mit schnell aufzubauendem Dach wäre auch nicht verkehrt.
    Es gibt dann die Variante, zwei oder drei feste Liegeplätze mit komplettem Landanschluß z.B im Sommer am Loosdrechtse oder Vinkeveense Plassen, im Winter in Amsterdam, dazu ein nettes Segelboot dabei (BM oder sowas in der Größe in Plastik, weil pflegeleichter), ein kleines Motorboot und Du hast alles, was Du brauchst. Dazu ein paar Fahrten ins Ijsselmeer und seine Randmeren, nach Vriesland oder so....das ist schon toll.
    Die zweite Variante ist die Reise das ganze Jahr über. Nur dabei musst Du berücksichtigen, dass Du eigentlich in industriellen bzw. gewerblich geplantenAnlagen unterwegs bist mit dem eigenen Charme solcher Umgebungen. Die idyllischen Kanäle gibts zwar immer noch, aber viele Strecken laufen an vielbefahrenen Straßen oder Autobahnen vorbei mit entsprechendem Lärm. Dann sind ja die ewigen Schleusungen, die zuerst recht romantisch sind, aber auf die Dauer doch recht nerven, das muss man in Seelenruhe abkönnen, auch schonmal ne Nacht Wartezeit oder gar ein Wochenende, weil der Schleusenmeister Feierabend gemacht hat. Wenn man dann neben einer vielbefahren Kreuzung liegt und einem die Auspuffgase der Autos lieblich in die Nase ziehen....na ja.....
    Mach mal einen Urlaub mit dem Bus entlang der französischen Kanäle und schau Dirs an. Auch ein Aufenthalt in NL z.B. in Mijnden (CP bei Loosdrecht) und beim Ottenhome eine BM mieten gibt dir ein Feeling, was auf dem Wasser so los sein kann.

  • Noch eine kleine Ergänzung: Bei der Schiffsgrösse solltest du drauf achten, dass die Breite unter 5 Metern liegt; Gebühren! Und dass dein Schiff nicht höher als etwa 3,00m ist. Viele der üblichen Motorboote sind höher und damit kommst du dann nicht unter den Brücken durch. Und nicht überall kann wegen dir der Wasserstand im Kanal abgesenkt werden...

    Gruss

  • hallo Manfred,

    ich hoffe , alles ist problemlos verlaufen ( und nicht der Grund für die Umorientierung).

    Ich kann zum Thema Schiff nicht viel sagen -

    aber gib doch mal " kanalschiff verkauf " bei google ein - da kommt bei mir eine Riesenauswahl - ganz interessant könnten auch ausgemusterte Lahnschiffe sein , da die Deinen Maßvorstellungen entsprechen und nicht mehr en vogue sind.

    Viel Spaß bei der Vorruhestand-Planungsphase.

    nimm Dir viel Zeit mit einer guten !! ( nicht jungen,hübschen!) Physiotherapeutin !!!!!
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Zitat von urologe

    ...nimm Dir viel Zeit mit einer guten !! ( nicht jungen,hübschen!) Physiotherapeutin !!!!!...

    Mensch Ralf,
    Du gönnst dem armen Manfred aber auch gar nichts! :oops::oops::oops:
    Das Eine schließt das Andere doch nicht aus. :wink:

    Duck und wech
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Zitat von holger4x4

    Ich seh schon,Thomas hätte auch am liebsten so ein Boot :mrgreen:

    Die Zeiten sind vorbei....... nach einer Seglervergangenheit binnen und 5 Jahren in Oud Loosdrecht bin ich zum Blauwassersegeln gekommen und hab außer Weltumseglung und Karibiktörn relativ viel gemacht, musste aber einsehen, dass ich das weder zeitlich noch vom Geldbeutel her (Hochseesegeln mit Charterbooten ist wie unter der kalten Dusche stehen und Hundert-Euro-Scheine zerreißen, mit eigenem Boot wären es Tausend-Euro-Scheine....hihihi...bzw. die doppelte Anzahl von Fünfhunderter) gebacken kriegte. Nachdem unser Skipper, mit dem wir einige Törns gemacht hatten, einer angetrunkenen Lehrerin, die ihn als Fußgänger auf Weiberfastnacht mit dem Auto übergemangelt hat, zum Opfer gefallen ist, gabs da einen Bruch und wir haben die Kurve nicht mehr bekommen. Ein eigenes Boot auf dem Rursee praktisch vor der Haustür wurde nach 2 Jahren kaum benutzt wieder verkauft......vom Blauwasser "versaut" war das nicht mehr unser Ding.

    Aus der Binnenzeit in NL kam auch die Beschäftigung mit dem Hausboot, wir haben einige Bewohner kennengelernt und ich hab mich damals sehr in die Technik vertieft. Das wäre unsere Alternative gewesen, wenn seinerzeit die Geschichte mit einem Jobabgebot in Amsterdam geklappt hätte. Ich hatte sogar schon eine Quelle für den Rumpf, denn in Ohé-en-Laak an einem Baggersee an der Maas gabs einen Schrotter, der immer ein paar da liegen hatte zum Abwracken, und der uns auch einen neuen Boden hätte einschweißen können. Übrigens, damals war es nicht unüblich, einige Fässer heißes Paraffin in den leeren Rumpf zu kippen als Konservierung. Aber ob das wirklich gesund war mit den Ausdünstungen, auch wenn das ne wachsartige harte Schicht gab? Aber ich hab vor ein paar Jahren einen Bootsbewohner auf so einem Schiff mit Paraffin wiedergetroffen, er lebt noch, das Schiff auch, und das schon seit über 30 Jahren.

  • Hallo zusammen

    Ich bin auch Bootsfahrer und der Bericht von Thomas hat mich animiert zuschreiben.
    Bei einem Womo kann man eine Eierlegende- Wollmilchsau annähert zaubern,
    jedoch auf dem Wasser funktioniert es nicht, es sei denn Geld ohne Ende steht zu verfügung.

    Wie ihr mitbekommen habt, hat jede Nutzungsart, jedes Revier seine Ansprüche, so daß es
    zum schluß über Geld und Größe auch nicht mehr geregelt werden kann.

    Deshalb würde ich auch vor Ort Mieten, was am geschicktesten wäre.

    Übrigens wir Fahren ein Altes Sperrholz Kajüt Trailerboot unter 2to
    ( leichter als GFK ,aber Arbeit 10x mehr ) mit 5 schlafplätze, Küche,
    Wc, Dusche, über 50 Km/h, fast schon sparsam beim Sprittverbrauch
    und ganz wichtig geradeauslauf in Verdrängerfahrt.
    Also richtig flexibel, aber mit Platzeinschränkung ohne Ende, was als Wohnboot nichts taugt

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Hallo Dieter, wir hatten ein 7,20 m Segelboot aus Sperrholz, eine Corvette von Herbulot aus La Rochelle. Mit der Arbeit am Rumpf hielt sich das sehr in Grenzen, nachdem wir es einmal richtig überholt hatten. Das allerdings war eine Schweinearbeit, denn es waren an Rumpf- und Decksflächen an die 54 qm, die dazu bearbeitet werden mussten. Das ganze Ding wurde vom alten Farbaufbau, an dem unfachmännisch rumgebastelt worden war (Lackqualtítäten auf unterschiedlicher Lösungsmittelbasis gemischt!!!) komplett befreit, also grober Bandschleifereinsatz und Flex. Faule Stellen haben wir mit neuem Sperrholz ausgebessert, alle Beschläge einschließlich der Seereling und der Scheuerleiste kamen runter. Größere Unebenheiten und Macken wurden punktuell mit Epoxyharz ausgebessert. Dann gabs einen komplett neuen Lackaufbau auf PU-Basis, wobei wir allerdings auf die Hilfe eines Freundes, der passenderweise technischer Leiter eines Industrielackbetriebes war, zurückgreifen konnten. Der hat das als Versuch für Produktentwicklung aufgezogen, dadurch verfügten wir dann nicht nur über einen professionellen Lackierer, sondern auch über eine auf LKW montierte 50 Bar Airless-Spritzanlage. Der Lackaufbau war vergleichsweise "verschwenderisch" mit Holzschutz und Bläuesperre als Erstbehandlung, darauf 5 x nass in nass je 10 my Pu-Klarlack "pippidünn", also von 1:10 bis 1:5 verdünnt, alles unter schwerem Atemschutz aufgetragen, weil die Ausdünstungen des Lösungsmittels ziemlich gesundheitsschädlich waren. Darauf weiße PU-Grundierung 50 my, dann 250 my PU-Füller. Schließlich gabs noch 2 x 50 my Endlack. Nach dem Klarlack wurde nur mit 240er angeschliffen, dito nach der Grundierung. Die eigentlich tödliche Schleiferei war nach dem Füller, drei Durchgänge mit 320er, 600er und 1000er Körnung. Auch die Vorbereitung des nackten Holzes war schon aufwändig, denn das musste ja richtig glatt sein vor Beginn der Lackierung. Auch zwischen den beiden Endlacken wurde geschliffen, 1600er einmal eher "zärtlich" drüber, um für den Endlack das perfekte Finish zu erzielen. Das haben wir erreicht, anschließend sah das Boot, was die Oberflächenqualität anging, aus wie ein frisch aus der Fabrik kommendes Kunststoffboot, das dann für Ausstellungszwecke nochmal poliert worden war.
    Das schöne aber war, dass es sich im weiteren Leben auch so verhielt. Wenn es keine mechanischen Beschädigungen gab (Anlegen ist kein Geheimnis, darf jeder hören....hihihi), war am Saisonende nur das Unterwasserschiff abzukärchern, damals gab es ja noch die ziemlich weiche Antifouling, dann mit Lauge den Schmutz der Saison abwaschen und, wenn man wollte, ging man auch mit Konservierer wie am Auto drüber wegen der Schönheit. Sonst war über die 6 Jahre, wo wir das Boot hatten, nix mehr am Rumpf zu tun.
    Das Ding kam dann in schlechte Hände, der neue Eigentümer war ein ziemlicher ....na ja..... Von dem hats dann ein Mensch mit Engagement für praktisch nix gekauft, der sich mit mir in Verbindung gesetzt hat wegen des Lackaufbaus. Ich bin dann mal hingefahren, das Boot hatte unabgedeckt 8 Jahre unter Bäumen gestanden und sah grün und elend aus. Wir haben es dann mit dem Hochdruckreiniger heiß und mit Lauge von Dreck befreit und siehe da, aus den Trümmern kam die alte Schönheit wieder raus, jedenfalls auf der einen Seite. Auf der anderen gabs ein dickes Leck, eingedrückte Planken, der muss irgendwo mit Schmackes gegen gedonnert sein. Der neue hat es sich wieder hergerichtet über einen ganzen Winter und dank der Infos über den Lackaufbau auch die Reparaturstelle neu schützen können, er hat mir ein Foto des fertigen Bootes geschickt.
    Warum ich das alles erzähle? Du siehst, wenn ein richtig professioneller Lackaufbau betrieben wird, muss auch ein Sperrholzboot nicht unbedingt die holzboottypische Arbeit im Winter machen. Bei einem geplankten Holzboot geht das natürlich nicht, denn das muss von der Bauweiser her ja quellen können, um dicht zu werden. Aber ich gebs zu, die Arbeit war teuflich, was ich jetzt in 10 Minuten erzählt habe, hat 2 Monate gedauert und unzählige Schleifstunden gekostet. Und nicht jeder hat die Chance einer quasi kostenlosen professionellen Betreuung und Lackierung. Mit der Rolle oder dem Pinsel wärs wohl nicht gegangen. Ach ja, ohne geheizte Halle, wo ich auch Dreck ohne Ende machen konnte, wärs auch nicht möglich gewesen.

  • Hey ich bin Katolisch

    natürlich glaube ich dir.

    Mein boot war vorher auch weis mit UV- Schutz usw.
    Ich habe damals alles mit Teak und Mahagoni aufgebaut
    und Bootslack mit Farbpikmente wollte ich nicht.
    Deshalb schleif und Lackier ich öfters. weil der Klarlack
    doch nicht UV - Fest ist.

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Zitat von Pelzerli

    .....Ein richtiges Wohnboot sollte aus Stahl sein......

    ...und dann bitte NICHT aus VA, denn wenn dabei nicht alles einschließlich der Elektroden bzw. dem Schweißdraht und alles Zubehör wie Nieten und Schrauben aus der gleichen Produktionscharge kommt, dann korrodiert der elektrolytisch......

    Normalen Schiffsbaustahl kann man ganz gut schützen......da haftet was drauf.....

  • Zitat von hockd

    Hey ich bin Katolisch, natürlich glaube ich dir...........

    Na dann kann mir nix mehr passieren...... :twisted::mrgreen::?:wink::lol:

    Zitat von hockd

    lackieren..... weil der Klarlack doch nicht UV - Fest ist.

    Wie sollte er auch....es ist das Holz hinter dem Lack, das bei Klarlack langsam aber sicher vergraut.......

  • Merci für die vielen Antworten mit teilweise sehr hilfreichen Infos. Vor allem Dir, Thomas, danke ich an dieser Stelle einmal für deine häufigen, ausführlichen und mit viel Wissen versehenen Antworten zu verschiedensten Fragen hier im Forum.

    Gruess Manfred

  • Danke Manfred, das ist sehr freundlich von Dir. Ach, es macht einfach Spaß, weißt Du, und wenn man helfen kann......

    Außerdem hält es die grauen Zellen in Bewegung....hihihi......

  • Ich kann mir nicht vorstellen das ein Hausboot günstiger als ein Bus zu betreiben ist.

    Um im Herbst in den Süden zu fahren brauchts schon ne Menge an Diesel, die einem Bus sicherlich auch reichen würde den Süden zu erreichen..

    Unterwegs

  • Hi Johnson, so ein Schiffsdiesel verbraucht bei Kanalfahrt, also widerstandsarmer Verdrängungsfahrt, ungefähr 0,1 Liter pro PS und Stunde. Dabei geht man davon aus, dass Propeller und Rumpf zueinander "passen", also der Wirkungsgrad des Propellers bei vorgegebener Drehzahl durch die Steigung und Blattform ziemlich gut ist. Eine Peniche mit einem 100 PS Diesel dürfte danach um die 10 Liter pro Stunde verbrauchen, das kommt mir "gefühlt" etwas hoch vor. Der Vergleichswert 0,1 l stammt allerdings von einem 27 PS-Diesel als Motor eines 12 m langen Stahlbootes, das im Vermietbetrieb mit dem 250 l Tank etwa 100 Stunden weit kam. Vielleicht war der etwas überfordert mit dem Boot und ist daher meist unter Vollast gelaufen, mit den Mietskippern sowieso....hihi....
    Ich hab auch einen Wert von 200 Gramm pro kw und Stunde im Hinterkopf, irgendwo mal gelesen, wobei 1 l Diesel rd. 850 Gramm wiegt.

    Allerdings, Länge läuft, so dass wahrscheinlich eine Peniche mit einem dem Gewicht angemessenem Motor meist im verbrauchsgünstigen Drehzahloptimum laufen dürfte. Aber auch, wenn der spezifische Verbrauch nur bei 20% des obigen Wertes liegt, würde die Peniche wahrscheinlich mit dem angemessenen 150 bis 200 PS Diesel mindestens 4 bis 5 l pro Stunde schlucken und käme damit nur 10 bis 12 km weit. Und von NL aus bis zum Kanal du Midi bist Du je nach Fahrtroute an die 4 Wochen unterwegs und dabei läuft der Motor jeden Tag 8 bis 10 Stunden......... im Ergebnis hast Du ganz recht, ein 15 Tonner Bus mit 20 l auf 100 km ist deutlich billiger im Verbrauch, Faktor 3 zuungunsten des Bootes als Minimum....hihi.... damits jeder versteht: Ein Hausboot verbraucht für die gleiche Strecke mindestens das dreifache an Sprit. Von der Zeit ist es das mindestens fünffache, wenn der Bus Landstraße fährt, und dabei sind die Schleusungen nicht berücksichtigt...aber das spielt eher keine Rolle, weil beim Boot noch mehr der Weg das Ziel ist.....
    Aber alle diese Werte oben entbehren jeglicher wissenschaftlicher Beweise und haben bei den wenigen Infos darüber, die ich noch habe, eher spekulativen Charakter, dürften wahrscheinlich aber in die Nähe der Größenordnungen kommen. Der Verbrauch auf dem Wasser ist traditionell hoch, bei Gleitern noch mehr. ich erinnere mich an Werte aus Testen von "boot", wo fette "Quatzen" mit mehreren hundert PS sich weit über 100 l pro Stunde reinzogen in Gleitfahrt. Das "Bötchen", was mein Freund Uli fährt, schiebt sich pro Etmal (24 Stunden) bei 25 Kn Marschfahrt um die 240 Tonnen Treibstoff rein, zwar Bunker C Öl, aber immerhin. Dafür ist es aber auch 360 m lang und kann 8500 Container (40 feet) auf einmal transportieren....hihi....

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