Zeit etwas zu verändern...

  • Es ist hier im Forum offtopic, aber kein Topic könnte von größerem Belang sein. Ich wurde in einem anderen Forum auf einen Film aufmerksam gemacht, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Im Moment leider nur auf Englisch, aber auf Youtube gibt es auch die Möglichkeit deutsche Untertitel einzublenden (unten rechts unter dem Videofenster der äußerste Knopf).

    Das tolle an dem Film: Er liefert die Fakten knallhart mit unglaublich beeindruckenden Bildern und im Gegensatz zu vielen anderen, ist es ein Film der Hoffnung weckt, man muss nur stark genug sein ihn zu Ende zu sehen. Der Film hat in mir einen ungaublichen Drang geweckt selbst etwas zu tun. Ich fange heute damit an. Und jeder Beitrag zählt.

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    http://www.home-2009.com

    http://www.goodplanet.org/

    (Zitat des Machers:)
    Wir leben in einer alles-entscheidenden Zeit. Wissenschaftler sagen uns, wir hätten nur 10 Jahre um unsere Lebensweise zu ändern, um das Aufzehren von Rohstoffen zu verhindern und um eine katastrophale Entwicklung des Weltklimas zu verhindern.
    Jeder Einzelne muss an dieser gemeinsamen Anstrengung teilnehmen; und um so viele Leute wie möglich darauf aufmerksam zu machen, habe ich den Film HOME gedreht.
    Damit der Film die größt-mögliche Verbreitung erhält, muss er umsonst sein; unser Sponsor, die PPR Gruppe hat dies ermöglicht. EuropaCorp, der den Vertrieb sicherstellt, hat sich bereiterklärt, keinen Gewinn aus HOME erwirtschaften zu wollen, weil der Film nicht auf wirtschaftlichen Erfolg angelegt ist.
    Ich hätte gerne, dass HOME auch Ihr Film wird. Verteilen Sie ihn weiter.

    Und handeln Sie.

    Yann Arthus-Bertrand.

    Quelle: youtube.com

    2 Mal editiert, zuletzt von mangiari (7. Juni 2009 um 20:53)

  • Um hier gleich mal harmonisch zu bleiben noch ein paar Gedanken:

    Wir sind ja hier vereint weil wir es als unser Hobby erklärt haben, große Fahrzeuge für den Gebrauch als Wohnung umzubauen (im weitesten Sinne). Da trifft der Pfeil des Filmes natürlich scharf, denn mit diesen großen Fahrzeugen verbraten wir zwangsläufig die Resourcen dieser Erde quasi für unser Vergnügen und das in für Privatverhältnisse relativ großer Dimension. Mir war das ehrlich gesagt schon immer ein Dorn im Auge. Mir liegt was am Umweltschutz, ich will ein guter Mensch sein und gleichzeitig verbrate ich Unmengen an Sprit zu meinem puren Freizeitvergnügen. Oft wird gesagt man könne eh nichts ändern. Aber das stimmt nicht. Man kann weniger verbraten. Jeden einzelnen Tag.

    Da ich aber Realist bin, erwarte ich von niemandem dass er seine Hobbies aufgibt, oder auf ihm liebe Gewohnheiten verzichtet. Es reicht ja für den Anfang wenn man damit verantwortungsvoller umgeht.

    Ich werde mich nach Energieneutraleren Wegen umsehen, meine Freizeit ohne Verlust an Freude auszuführen. Wer Spritverbraten direkt als Hobby hat und daran nichts ändern möchte, könnte z.B. versuchen einen Ausgleich zu liefern. Es geht ja nur darum dem Optimum näher zu kommen, und wer sich anderswo positiv für die Gesammtbilanz einsetzt, kann an anderer Stelle besseren Gewissens verbrauchen.

    Ich bin gespannt ob ich die Euphorie eine Weile aufrecht erhalten kann und ihr werdet natürlich an den Ergebnissen teilhaben.

  • fang schon mal an und schaffe dein wonmobiel ab!
    dann brauchst du auch nicht mehr hier zu schreiben.

    wir sammeln abgelaufene Verbandskästen aus KfZ und alles medizinische Zeug, für unser Projekt in Gambia. Guckst Du: together-in-the-gambia.de :arrow: oder neu bei facebook :arrow: : together in The Gambia e.V.

  • Jaja, so Reaktionen hab ich befürchtet. Wenn Du den Film nicht sehen willst, wenn Dich die Informationen nicht interessieren, ist das Deine Entscheidung. Kein Grund polemisch zu werden und andere in ihren Entscheidungen zu bewerten.

    Ich werde in der Tat den Ducato abschaffen. Wahrscheinlich nicht jetzt sofort, aber ich bin mir ganz sicher dass ich etwas ändern werde. Und wenn es auch vielleicht zunächst nur das Nutzverhalten ist. Ein Auto was verantwortlicher genutzt wird und somit weniger Resourcen verbaucht, ist auch schon ein Fortschritt.

    z.B. fahre ich aus Bequemlichkeit fast jeden Tag mit dem Ducato zur Arbeit und zurück. Das sind täglich locker 30 km, die ich auch anders überbrücken kann. Es ist lediglich Faulheit, dass ich es nicht tue. Ich habe extra gesagt, dass ich niemandem irgendetwas vorschreiben würde. Ich wollte nur zum Denken und den ein oder anderen vielleicht sogar zum Handeln anregen.

    Der Film ist übrigens auch rein von den Bildern wahnsinnig sehenswert, selbst wenn man die Message total ausblendet und der totale anti-Umwelt-Mensch ist. Größtenteils lebt der Film von grandiosen Luftaufnahmen, die keinen reisefreudigen Menschen kalt lassen können.

  • Hoi zämä

    Ums vorwegzunehmen: chrisi: Ich halte Deine Reaktion für deplaziert...

    Ich hab mir den Film noch nicht angesehen, werd's aber nachholen!

    mangiari: Genau! Deshalb häng ich mich schon seit 20 Jahren in meinem Beruf an die ökologischeren Varianten der Energienutzung und kann nun durch Wissensvorsprung einige 'Früchte' meiner Arbeit pflücken! :D
    Ich werde mein Hobby (Kartfahren) genausowenig aufgeben wie das Autofahren, den Camper usw. und erlaube mir einige der Tonnen CO2 usw., welche ich beruflich bedingt eingespart habe selbst zu verbreiten...
    Denn das Leben soll Spass machen, solange die Bilanz nicht ins Negative rutscht...
    Aber schon seit Jahren versuch ich z.B. meist verbrauchsarm zu fahren (ich liege mit dem Verbrauch meist 20-30% unter dem des vorherigen Besitzers) und auch die Grauenergie im Auge zu behalten.
    Denn im Gegensatz zu dem was uns die Regierungen (inkl. der meisten Grünen) weismachen wollen ist ein neues Auto nicht automatisch umweltfreundlicher als ein altes...da müssen erst sehr viele Kilometer abgespult werden bis die Rechnung aufgeht, wenn überhaupt!

  • Hmm, dass es gute Gründe gibt, sich über die Umwelt Gedanken zu machen steht außer Frage.

    Nur kann ich mit dem Gerede von CO2 Bilanzen überhaupt nix anfangen.

    Wer gern seine persönl. Rechnung über Verbrauch Belastung und Einsparung aufmachen möchte, bitte schön.

    Mich erinnert das alles jedoch ein wenig an die "Ablassbriefe der kath. Kirche" im Mittelalter.

    Gruß Ralf

  • Witzigerweise habe ich das Beispiel des Kartfahrers gestern selbst gewählt. Man würde als "Ökofutzi" sicher dazu neigen den Kartfahrer zu verteufeln, weil er aus reiner Freude im Kreis fahrend fosilen Treibstoff verschleudert. Jetzt muss ich aber zugeben, dass ich wahrscheinlich bei einem einzigen Tripp in die Berge (die ich üblicherweise jedes Wochenende vornehme) wahrscheinlich mehr Sprit verbate, als ein Kartfahrer das in Wochen oder gar Monaten tun könnte.

    Es ist mir ein hohes Anliegen meine Lebensqualität und meine Freuden zu erhalten und dort nicht sparen zu müssen. Auf der anderen Seite ist es ganz schön beschränkt (von mir) zu denken dass das nur geht indem man einen 3,5 Tonner mit 'nem halben Hausstand durch die Gegend kutschiert. Und genau deshalb werde ich anfangen das zu ändern.

    Zunächst am Nutzungsverhalten. Und in voller Konsequenz muss er dann ganz weg, denn reden allein hilft ja leider nicht weiter.
    Das klingt zunächst hart, aber wenn ich mich zurück erinnere, bin ich mit 14 auch schon überall gewesen, wo ich später meine Busse hingesteuert habe. Und ich hab dabei 'ne Menge Spass gehabt.

    Und ich fälle diese Entscheidungen ganz bewusst noch emotional von diesem Film beeinflusst, denn der letzte ähnlich gute Film, der mich auch sehr bewegt hat, hat an meiner Lebensweise gar nichts geändert, da die aufgezeigten Probleme und der geweckte Tatendrang natürlich nach kurzer Zeit wieder verpuffen.

    Edit (weil der Beitrag von Questmann zeitgleich kam): Ich weiß nicht wie schlimm CO2 nun wirklich ist und ob es den Treibhauseffekt gibt, denn ich bin kein Wissenschaftler auf dem Gebiet und ich hab's nicht untersucht. Fakt ist dass es wärmer wird und dass unser Konsum der fosilen Vorräte der Erde in relativ kurzer Zeit zum Kollaps führen wird. Einfach so weiter zu machen wie bisher ist keine Option. Die Versuche das fosile Öl durch pflanzliches zu ersetzen, haben in Südamerika verheerende Auswirkung gezeigt, dort wurde Regenwald noch schneller vernichtet um Platz für Nutzpflanzen zur Ölgewinnung zu machen.

    Allen Kritikern zum Trotz, kann keiner bestreiten dass es eine gute Idee ist den Erdölverbauch zu reduzieren. Und genau da möchte ich anfangen. Ich spreche ja auch ganz bewusst von mir und versuche nicht Euch zu irgendwas zu überreden. Das ist nämlich leider eines der Probleme die wir haben. Es lässt sich immer einfach ein anderer finden im Vergleich zu dem wir ja gar nicht so schlimm sind, und da soll doch erstmal der anfangen. Die bösen Südamerikaner holzen den ganzen Regenwald ab. Aber dass sie das für den Konsum westlicher Gegenden tun, wird dann schon nicht mehr gerne gehört.

    Einmal editiert, zuletzt von mangiari (8. Juni 2009 um 08:30)

  • Hallo Forum,

    interessantes Thema, is sehe das ähnlich wie Picco. ressourcenschonendes verhalten kann man nicht auf das Autofahren beschränken, es gibt in der westlichen konsumorientierten Welt genug Ressourcenverschwendung wie z.b. neue Autos / Handys / Konsumelektronik oder ander unnötige Dinge. Das kostet der Erde erstmal auch eine Menge Ressourcen. Ich denke mit ressourcenbewusstem Verhalten im eigenem Umfeld (Energiesparen ...) kann man schneller was erreichen als durch einsparen der ehr wenigen Kilometer mit seinem privatem Wohnmobil.

    Ist nur meine Meinung,

    Bernhard

  • Klar, das Nutzungsverhalten des typischen Wohnmobilist ist ja auch gar kein Problem. Der fährt ja meist einen kleinen PKW und packt das Mobil nur ein bis zweimal im Jahr aus, um eine Tour damit zu machen. Ich will ja hier auch gar nicht das Wohnmobil anprangern, bin ja selbst Besitzer eines Wohnbusses. In meiner Energiebilanz muss ich aber sagen, ist der Ducato ganz sicher der größte Verbraucher und ganz eindeutig der, auf den ich am einfachsten verzichten kann.

    Der Unterschied beim Resourcenhandel gegenüber dem Ablasshandel ist der, dass wir von realen Dingen sprechen, die jeder anfassen kann. Wir reden über die Erde in die wir unsere Kinder hineinsetzen, und sie an ein Leben gewöhnen, mit dem sie sich in große Probleme navigieren werden, falls die großen Themen uns nicht mehr direkt treffen werden. Dass das Öl knapp wird und dass es bestimmt keine einfache Zeit werden wird, denke ich kann keiner bestreiten.

  • Schönes und wichtiges Thema. Mittlerweile haben ja auch alle politischen Parteien die Themen Umweltschutz und Einsparung von nicht erneuerbaren Ressourcen auf ihre Fahnen geschrieben. Ich bezweifle allerdings, dass die idealistischen Appelle ("Jeder Einzelne kann durch sein Verhalten dazu beitragen ...") wirklich zu positiven Ergebnissen führen. Es gibt auf den höheren politischen Ebenen viele, die Wasser predigen und Wein trinken, sprich den Bürger zum Fahrradfahren animieren, selbst aber in dicken Dienstkarossen und -flugzeugen unterwegs sind. Die Appelle wirken auch unglaubwürdig, weil man Umweltschutz propagiert, aber gleichzeitig jedes Jahr das prozentuale Wirtschaftswachstum als großen Erfolg feiert. Dass das langfristig nicht funktioniert, hat der Club of Rome schon in den 1960er Jahren in "Die Grenzen des Wachstums" deutlich gemacht.

    Doch selbst wenn es gelänge, den Kohlendioxidausstoß und andere Schadstoffe in den Industrieländern deutlich zu reduzieren, würde dies durch das Bevölkerungswachstum in Mittel- und Südamerika, in Afrika, Indien und Ostasien verbunden mit der dort zunehmenden Industrialisierung und dem Wachstum des motorisierten Verkehrs mehr als aufgefressen.

    Meine Meinung ist, dass die dringend nötige Umstellung auf erneuerbare Energien bei der derzeitigen und weiter stark steigenden Weltbevölkerung kaum zu erreichen sein wird. Der Mensch zerstört wie ein Heuschreckenschwarm die eigene Lebensgrundlage auf dem Planeten. Energie sparen ist gut und wichtig, um den Zeitpunkt des großen Crash hinauszuschieben. Verhindern wird man ihn damit nicht können. Oder hat jemand eine Idee, wie die immer weiter fortschreitende Abholzung der Regenwälder gestoppt werden soll? Man wird wohl erst aufhören, wenn es diese Wälder nicht mehr gibt.

    Das klingt ziemlich pessimistisch. Ich bin sonst eher Optimist. Aber zu diesem Thema fällt mit nicht viel Positives ein. Weniger mir dem Wohnmobil reisen beruhigt vielleicht etwas das eigene schlechte Gewissen. Wirklich erreichen wird man damit wenig. Irgendwann wird die Erde mit eigenen Maßnahmen für eine kräftige Reduzierung der Anzahl der Menschen sorgen. Nehmen wir mal an, dass das in ca. 100 Jahren geschehen wird. Wenn alle Wohmobilbesitzer der Welt Reisen mit dem Wohnmobil jetzt sofort auf die Hälfte reduzieren, werden wir den genannten Zeitpunkt vielleicht auf 100,1 Jahre verschieben.

    Trotz allem trenne ich meinen Müll und versuche energiesparend und ressourcenschonend zu leben. :)

    Gruß
    Hero

  • Das Hauptproblem ist genau diese Einstellung. Wer sich sagt meine Bemühungen bringen nichts, weil die nach Entwicklung strebendenden Chinesen und Inder eh viel mehr Einfluss auf die Welt haben, der gibt ja schon auf. Aber wie soll man von den Chinesen und Indern erwarten sich in Verzicht zu üben, wenn wir das schon selbst nicht hinbekommen? Es ist wieder ein einfaches das bei Politikern anzuprangern. Aber wenn ich selbst nicht handle, ist es doch das gleiche in Klein.

    Und ja, die Chinesen sind viele, aber sie müssen nicht zwangsläufig bei der Entwicklung zur modernen Industrienation die selben Fehler machen wie sie bei uns die letzten Jahrzehnte gemacht wurden.

    Was den Pessimismus oder den Realismus angeht, kann ich nur wieder auf den Film verweisen. Der zeigt am Ende nämlich viele kleine Anfänge auf, die mehr sind als nur eine Einsparung von ein paar Öko-Spinnern. In vielen sich gerade entwickelnden Ländern wird die Thematik nämlich sehr wohl wahrgenommen und es gibt zum Glück Beispiele dass es auch anders geht. Und zwar Beispiele von ganzen Nationen und ganzen Landstrichen...

    Wer sich mit dem Umweltschutzgedanken nicht so identifizieren kann, könnte auch über den Gerechtigkeitsgedanken auf die Idee kommen, dass unsere Freizeitmobilität nicht richtig sein kann. Es gibt nunmal fast 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Selbst wenn es nur 3 Milliarden wären (so wie es in den 50er und 60ern war) und diese 3 Milliarden die letzten 50 Jahre so mit dem Erdöl gehaust hätten wie wir das hier in Europa zur Zeit immer noch tun, wäre wahrscheinlich schon keins mehr in nennenswerten Mengen übrig.

  • den film habe ich mir sofort nach veröffentlichung angeschaut - er zeigt nichts neues, aber das in beeindruckenden und auch in bedrückenden bildern.

    "nichts neues" soll den film und seine aussage nicht schmälern. ganz im gegenteil: wem nicht bewusst ist, wie es um unsere erde steht, und dass jeder schon in vielen kleinen dingen etwas beitragen kann, diese erde zu bewahren, der hat's eh verpennt.

    keiner verlangt, dass wir unsere campingbusse und womo's abschaffen sollen. da muss an ganz anderen ecken in viel größeren dimensionen angepackt werden. aber wir müssen ja nicht mit dem womo zum bäcker fahren ... das gibt es leider oft genug.

    just my 2 cents ...

  • Hallo

    chrisi: Sorry, aber deinen Kommentar hättest du dir lieber gespart !

    Mir persöhnlich ist dieses Thema schon seit vielen Jahren sehr wichtig und ich kann eigentlich nicht verstehen, dass es leider sehr vielen Leuten das Thema überhaupt nicht wichtig erscheint, denn es geht eigenlich um nichts weniger als um den "Ast" auf dem wir sitzen und an dem wir kräftig "sägen". Speziell bei Leuten die selbst Kinder haben, kann ich oftmals das Desinteresse nicht verstehen bzw. akzeptieren. Vor knapp 20 Jahren habe ich unser Haus (ist mein Elterhaus Bj 1962) in der ersten Stufe eine Sanierung unterzogen. Damals wurde ich von vielen beläschelt als ich das Haus mit einer 200 mm Dachdämmung, 8m³ Regenwasserzisterne und eine 5m² Solaren Brauchwasseranlage ausgestattet habe. Nun befinden wir uns erneut in eine Thermischen Sanierung des kompletten Hauses. Hier streben wir einen sog. KFW 70 Hausstandard an, das heist 30% weniger Ernergieverbrauch als nach ENEV derzeit gefordert wird. Das ist sicherlich eine recht teure Maßnahme die nicht jeder so ohne weiteres stämmen kann, aber uns ist das wichtig und deshalb sind wir auch bereit das Geld zu investieren weil wir der Meinung sind, dass man nicht nur reden sollte, sonder dass man nun handeln muß ehe es vielleicht zu spät ist.
    Man muß nicht unbedingt gleich das Womo oder Autofahren als solches verteufeln, sondern die Leute für den sinnvollen und verantwortungsbewußten Einsatz und Umgang mit Ernergie sensibilisieren.
    Wenn jeder in seinem privaten Bereich auf die vielen kleinen und großen Energiefresser (z.B. Stand by Geräte) achtet und diese durch neue, efiziente Geräte ersetzt und im Winter die Heizenergie richtig und bewuß einsetzt, wäre schon sehr viel gewonnen.
    Zur CO2 Diskussion: CO2 ist ein "Treibhausgas", daran führt nun mal kein Weg vorbei.
    Wenn man sich nur mal vergegenwärtigt, dass die heute genutzten fossilen Brennstoffe ja das Produkt eines 50-60%igen Untergangs eines Ökosystems darstelln. Diese Biomasse wurde vor rund 65 Millionen Jahren dem Ökosystem relativ schlagartig entzogen, so das sich aus den verbliebenen rund 50% ein vollkomen neues Ökosystem mit eigenem CO2 Haushalt auf der Erde entwickelte. Die Entwicklung des neuen Ökosystems erfolgte über milllionen von Jahren.
    Nun hat der Mensch in den letzten rund 130 Jahren ca. die Hälfte (hier streitet sich die Wissenschaft noch) diese gigantische Biomasse in Form von Öl, Kohle und Gas durch Verbrennung (CO2) unserem Ökosystem wieder zugeführt.
    Das dies nicht ohne Konsequenzen und Auswirkungen auf unsern Ökosystem bleibe kann, müsste eigentlich jedem klar sein.
    Ich versuche das den Leuten immer an Hand einer Viehweide deutlich zu machen.
    Wenn ich eine Viehweide habe , auf der ich z.B.: 100 Schaafe halten kann ohne das die Wiese kaputt geht habe ich ein optimales Gleichgewicht.
    Wenn ich nun die Anzahl der Schaafe um 50 Stück erhöhe, ist mein Gleichgewicht auf der Viehweide empfindlich gestört und wenn ich nicht zufüttere und sonstige Maßnahmen zum Erhalt der Viehweide ergreife, wird diese in kurzer Zeit kaputt sein.

  • Hallo Mangiari,
    ich habe leider noch nicht die Zeit gefunden, die Filme anzugucken, werde ich aber nachholen..
    Aber um auf Deine persönlichen Konsequenzen einzugehen:
    Wie Picco schon richtig gesagt hat, muss man die Gesamtbilanz eines Fahrzeugs anschauen. Ein nicht zu vernachlässigender Teil der Ökobilanz geht auf das Konto Bauen/Verschrotten.
    - Gebaut ist Deine Kiste nun schon mal (Fahrzeug komplett, innen weitgehend).
    - Das Ding verschrotten macht das auch nicht mehr wett.
    - Verkaufen? Wie geht Dein Nachfolger damit um? Was ist dann im Zweifelsfall gewonnen? Ein Fahrzeug mehr in der weltweiten Ökobilanz!
    - Kommst Du ganz ohne Fahrzeug aus? Wenn ja, Dann ist's gut! Dann verschrotte und nutze die öffentlichen Verkersmittel
    Wenn nein, dann hast du wieder das Ökobilanzproblem Herstellung, wenn du ein kleineres Auto kaufst! Sparst Du das durch den Minderverbrauch ein?
    - Ein wichtiger Faktor ist die Art der Nutzung. Z.B. nicht zum 2 min entfernten Bäcker fahren (was ich Dir eh nicht zutraue). Beim Fahren Zeit mitbringen. Wenn ich von meinem alten Boxer ausgehe, der Deinem Ducato ja ähnlich ist, waren da deutliche Unterschiede. 80 km/h = ca 8,5-9 l/100km - 120 km/h = ca 12-13 l/100km. Ich persönlich lege das (gesparte) Geld lieber ökologisch korrekt in Rotwein oder Bier als in Diesel an. :lol:
    Wenn man die Faktoren zusammenzählt, kann der Erhalt des Womos durchaus Sinn machen. Was du dann machst, wenn der TÜV euch scheidet, steht auf einem anderen Blatt. Aber Du kennst Dein Nutzungsprofil am Besten!

    Gruß
    Herby

    P.S.: Chrisi war wohl in seiner Reaktion recht spontan! Das ist ja das erste, was einem in den Kopf kommt, wenn man seine Interessen auf den Prüfstand gestellt bekommt (Abwehren, Verteidigen). Aber die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß. Ich denke dass auch Chrisi bei genaueren Hinsehen das Diskussionspotential erkannt hat. Ich denke auch, dass es nicht falsch sein kann, über das Thema zumindest nachzudenken. Man kann ja schließlich auch Konsequenzen ziehen, ohne dass man sofort harte Schnitte tätigt (Siehe Beispiel Bäcker).

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Hallo zusammen....

    hier mal eine Anregung zum nachdenken...

    als ich in meiner vorWOMOzeit nach südwest Norwegen in ein Feriehaus gefahren bin, und von diesen die Sehenswürdigkeiten quasi sternförmig abfahren musste (morgends hin abends zurück zum Ferienhaus), kamen so mit an und Abreise rund 6000Km zusammen......

    ...wenn ich jetzt mit dem WOMO in die selbe Region fahre, fahre ich die Ziele nacheinander, in einer Art Rund ab....soll heißen jetzt komme ich mit ca. 3500km für diese Region aus!!.......Und mein WOMO verbraucht nicht doppelt soviel wie mein Auto (auch nicht 1,7 mal soviel :D )

    Gruß Rolf

  • Wie gesagt, mein Ziel war nicht möglichst vielen das Womo auszureden, sondern zum Nachdenken und Handeln anzuregen. Wie das dann konkret aussieht, das muss schon jeder für sich entscheiden.
    Mein Hauptziel ist es, mein inneres Paradox etwas zu beseitigen, dass ich auf der einen Seite mich als umweltbewussten Menschen empfinde und auf der anderen Seite selbst für einen durchschnittlichen deutschen Bundesbürger, enorme Mengen Energie nur für meinen Freizeitspaß verplemper. Dabei will ich keinesfalls meinen Freizeitspass einschränken, sondern einfach nur umstricken. Wer sagt denn das Spaß nur durch die Verbrennung von fosilen Brennstoffen möglich ist?
    Ich möchte versuchen mein Freizeitverhalten so zu ändern, dass ich es ohne motorisiertes Fahrzeug schaffe. Das heisst ja nicht dass man auf die Benutzung von Fahrzeugen komplett verzichten muss. Und es ist ja auch nicht der eine Jahresurlaub, der ausschlaggebend ist. Im Vergleich zum Alltag schlägt der ja eher wenig zu buche.

    Was mein Fahrzeug angeht: Wenn ich den Bus abschaffe, werde ich ganz sicher kein Nachfolgefahrzeug anschaffen, das ist sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch Blödsinn. Dass danach jemand anders mit meinem Fahrzeug weiterstinkt ist kein Argument, denn das würde er so oder so. Es kauft sich ja keiner ein Auto, weil ich meins verkaufe, sondern weil er eins kaufen will.

    Das einzige was wirklich total dran glauben muss ist das Kajakfahren. Denn Kajaksport ist Motorsport. Das liegt mir auch schon seit jahrzehnten schwer im Magen und ich betreibe seit Jahren das Kajakfahren auch nur noch sehr sporadisch, was einen Abschied um so einfacher gestaltet.

    Das Kajakfahren ist für mich nur eine x-beliebige Art die Natur in den Bergen zu erleben, die ich durch andere Arten ersetzen kann. Während ich mein Kajak zwingend mit dem Auto transportieren muss und dann auch noch den Höhengewinn, den ich mit dem Kajak abbaue, vor Ort immer wieder mit dem Auto erarbeite, kann ich z.B. meine Kletterausrüstung oder z.B. auch eine Kite-Ausrüstung, wenn man beim Wassersport bleiben möchte, problemlos mit den öffentlichen oder auch mit dem Fahrrad transportieren. Und wenn ich dann nach Jahren mal wieder Sehnsucht nach dem Erlebnis Fließgewässer habe, dann wird ein Faltboot angeschafft, damit wurden zur Pionierzeit unglaubliche Fahrten mit Fahrrad und Anhänger getätigt. Man muss nur wollen, dann kann man auch können :D

    Ach und meine kreative Bastelenergie muss auch keineswegs unter dem Wegfall des Womos leiden, ich hab schon die Pläne für das Kabinenrad angefangen, mit dem ich im Winter den unmotorisierten Weg ins Büro ohne lästigen Matsch und Kälte antreten werde. Das schwirrt mir schon seit Jahren im Kopf umher, ich hab auch schon diverse probegefahren, nur der enorme Preis für so ein fertiges Ding hat mich immer abgehalten. Aber wenn ich kein Auto zu finanzieren habe, wird plötzlich Budget für ganz andere Dinge frei und natürlich muss es eine total individuelle auf mich zugeschnittene Lösung werden :wink:

  • Hoi Rainer und bravo!!!

    Zitat von 2vgsrainer

    Wenn man sich nur mal vergegenwärtigt, dass die heute genutzten fossilen Brennstoffe ja das Produkt eines 50-60%igen Untergangs eines Ökosystems darstelln. Diese Biomasse wurde vor rund 65 Millionen Jahren dem Ökosystem relativ schlagartig entzogen, so das sich aus den verbliebenen rund 50% ein vollkomen neues Ökosystem mit eigenem CO2 Haushalt auf der Erde entwickelte. Die Entwicklung des neuen Ökosystems erfolgte über milllionen von Jahren.
    Nun hat der Mensch in den letzten rund 130 Jahren ca. die Hälfte (hier streitet sich die Wissenschaft noch) diese gigantische Biomasse in Form von Öl, Kohle und Gas durch Verbrennung (CO2) unserem Ökosystem wieder zugeführt.
    Das dies nicht ohne Konsequenzen und Auswirkungen auf unsern Ökosystem bleibe kann, müsste eigentlich jedem klar sein.

    Darf ich dieses Zitat für mich verwenden um es eventuell als Text (nicht Zitat, dafür bist Du zuwenig bekannte Fachperson :lol: ) auf meine HP zu stellen?
    Ist eine sehr schöne Darstellung der effektiven Situation! Nochmals Bravo!!!
    Die Klimaerwärmung lässt sich übrigens bei uns im Rheintal schon lange anhand des Nebels beobachten...
    Dieser stammt vom Bodensee und reichte weit ins Rheintal rein.
    Die Nebelwand stand vor 20 Jahren meist bei Rüthi, vor 10 Jahren meist zwischen Kriessern und Widnau und jetzt bei St.Margrethen...

  • Ich glaube der Punkt den die Kritiker angreifen ist nicht OB es eine Erwärmung gibt, sonden OB WIR für die Erwärmung verantwortlich sind. Ich finde die Diskussion ziemlich müßig, denn statt darüber zu diskutieren könnte man versuchen das Verbrennen der fosilen Vorräte zu reduzieren, das ist nämlich von der Erwärmung völlig unabhängig ein rieisiges Problem. Wenn wir dabei das Problem der Erwärmung auch nur reduzieren, um so besser.

  • Zitat von mangiari

    ...Dass danach jemand anders mit meinem Fahrzeug weiterstinkt ist kein Argument, denn das würde er so oder so. Es kauft sich ja keiner ein Auto, weil ich meins verkaufe, sondern weil er eins kaufen will...


    Diese Aussage hinkt in meinen Augen ein wenig. Ein anderer will sich ein billiges (Gebraucht-)Fahrzeug kaufen. Und schon sind wir in der Situation "da kann ich als einzelner eh nichts erreichen" - der anderer kauft ja sowieso. Aber das Auto vom Mangiari ist nach der Verschrottung dem Markt entzogen! Das kauft keiner mehr. Ansonsten kann ich genauso gut argumentieren, wenn das Auto eh schon fährt, warum dann nicht lieber verantwortungsbewußt von mir, statt exzessiv von jemand anderem. Wenn es keine preiswerten Gebrauchte gibt, verkneift sich mancher den Neukauf und hilft so - wenn auch unfreiwillig - der Umwelt.
    Und jetzt werde ich ein wenig polemisch: Nur (m)ein verschrottetes Auto hilft auf Dauer der Umwelt weiter, wenn ich konsequent und radikal etwas tun will. Anders gebe ich mein Umweltproblem (Auto) nur in andere Hände!!! :wink:
    Gruß
    Herby

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