"Minisattel" und nasse Wiese

  • Hallo,

    wie einige evtl. schon in 1-2 Beiträgen gelesen haben spiele ich mit der Idee mir irgendwann ein Wohnmobil selbst aufzubauen. Mit einem "Minisattel" (Leichte Zugmaschine z.B. Iveco Daily, Sprinter o.Ä. und ein Sattelauflieger) könnte man ein Fahrzeug konstruieren, dass mit BE/C1E gefahren werden kann und viel Wohnraum bietet, aber auch die Option hat, falls Bedarf besteht, "vor Ort" bei Bedarf mit der Zugmaschine alleine relativ flexibel unterwegs zu sein (ist im Vergleich zum Ausgebauten LKW ja sehr kompakt). Daher finde ich das Konzept prinzipiell ansprechend.

    Was mir nun aber als potentieller Nachteil eingefallen ist (neben der erhöhten Gesamtlänge und fehlenden Durchstieg): Bei einem Gesamtgewicht von 6-8t liegen dabei nur etwas über 2t auf der Antriebsachse. Der Anteil des Gesamtgewichts auf der Antriebsachse dürfte damit ja in etwa wie bei einem "normalen" Fronttriebler sein.
    Sehe ich das richtig das man dann trotz Doppelbereifung und Differentialsperre sehr schnell durchdrehende Räder hätte?

    Ziel wäre natürlich nicht "schweres Gelände", denke da eher an leichte Steigungen bei einer nassen Wiese, etwas Schnee/Eis usw.

  • Nun, ich habe, ohne Minisattel, für meinen Frontkratzer eine Seilwinde für diese Fälle eingebaut.
    Eine Differentialsperre erachte ich da als sehr wichtig, wobei die Möglichkeiten mit solch einem
    Gespann auf einer Wiese zu fahren eher beschränkt sind.
    Die normalen Wiesenparkplätze dürften mit guter Bereifung kein Problem sein.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Nasse wiese sollte nicht zu unterschätzen sein, ich hatte mit meinem Wohnwagen trotz sehr guter gewichtsverteilung (mehr als 40% auf der Antriebsachse) auf nasser wiese schon leicht zu kämpfen. In meinem Fall war es auch ein Hecktriebler. Die Wiese war allerdings schon fast geflutet....

    Beim Standart Sprinter liegt die hintere Achslast bei 2250kg. Bei höherem gesamtgewicht mit Doppelbereifung entsprechend höher. Bei einem Anhängergewicht von 5t (3,5t achse + 1,5t stützlast) hast du zuggesamt 7t. Bei annhähernd ausgereizter hinterachslast liegst du bei etwa 30% auf der Antriebsachse. (gesetzliches minimum 25%) Das Typiche Wohnwagengespann sollte bei schwerem Anhänger irgendwo zwischen 25 und 30% auf der antriebsachse liegen. Dürfte also etwas schwieriger sein. ABER: Der Wohnwagen steht auf der wiese, die Vorderräder aber schon längst auf dem boden. So jedenfalls die typiche campingplatz situation...

    Entgegenzuwirken gibts mehrere möglichkeiten. einen 4,6/5t sprinter mit entsprechender stützlast, oder einen Allrad, Einen Mover am Auflieger installieren.

  • HI,

    wenn es in Bodenheim ausnahmsweise wirklich mal regnet :D und ich bei den Treffen auf die Wiese muss, schalte ich da auch lieber den Allrad zu!! Und selbst mit Allrad ist eine nasse Wiese und leichte Steigung kaum zu schaffen! Das Gras mit Erde schmiert das Profil zu und schon hast du Slics. Da hilft eigentlich nur ein sehr negatives Profil (--> Treckerprofil).
    Bei Eis und Schnee solltest du sobald Gefahr im Verzug ist Gleitschutzketten aufziehen (helfen auch bei der Wiese, allerdings solltest du dann nicht mit dem Besitzer befreundet sein bzw. dort wieder hinfahren müssen!!! :lol: ).

    Alles andere schaffst du zu 90% mit Hinterachsantrieb, willst du das auf 97% erhöhen schaffst du dir eine Hinterachssperre an. Und die letzten 3% dienen dazu, dort stecken zu bleiben, wo die anderen nicht hinkommen!!! :D:shock:

  • Danke für die Hinweise. Eine höhere Stützlast würde aber auch bedeuten, dass man nicht mehr das Fahrzeug mit BE sonder CE fahren müsste, was ich gerne vermeiden würde :)

    So ein "Mover" klingt nach auf den ersten Blick nach einer interessanten Idee für temporäres "Allrad" in solchen Situationen (von der Wiese runter o.Ä.), da es im Vergleich zu Allrad in der Zugmaschine preiswert ist und ja im Normallfall nicht den Verbrauch hochtreibt.
    Hat das schon einer 'mal versucht? Stelle mir das aber irgendwie unpraktisch vor, da die Geschwindigkeit der Mover wohl etwa 0,5(+-0,1)km/h ist, und das Zugfahrzeug im ersten Gang vermutlich etwa zehnmal so schnell sein will...

  • Wenn Du Dich festgefahren hast, ist die Geschwindigkeit des Zugwagens erstmal Null.....hihihi..... Wenn der Mover zusätzlich soviel Moment auf die Aufliegerachse bringt, dass die Fuhre sich bewegt, dann fängt der vorne an zu ziehen und wenn der die Geschwindigkeit des Movers übertrifft, wird er gebremst, zieht sich wieder fest, packt wieder usw., wobei der Mover u.U. auf Überdrehzahl gebracht wird und vielleicht leidet oder kaputt geht. Ich weiß nicht ob das passieren kann oder ob eine Schutzschaltung das verhindert.
    Aber grundsätzlich würde ich mir vom Mover nicht zu viel versprechen, denn der ist eher für Wowas unter 2000 kg gedacht. Nur, wenn Du ihn auf der Wiese wirklich nötig hast, funktioniert er auch nicht mehr. Ich hatte so nen Fall mit meinem 1700 kg Wowa, der mit der Deichsel zur Hecke stand und rpückwärts raus musste. Die Wiese war hubbelig und nass, aber eben....Neigung so gut wie nicht wahrnehmbar, also wenn, unter 2%. Da drehte an einem Hubbel der Reifen durch, auf der anderen Seite hatte sich das Profil nach einer Umdrehung so zugesetzt, dass die Rolle am Reifen durchdrehte, no Grip.

    Ich musste dann mit Abschleppseil und dem einem 5 t Zurrgurt, den ich eigentlich immer bei mir habe, von hinten an Fahrwerk und Achse desWowa gehen und das Ding rückwärts rausziehen aufs Ebenere, wo Schotter war. Aber auch beim Allrad brauchte ich da alle Sperren und Untersetzung sowieso, damit ich da wieder raus kam. Grenzen sind immer irgendwo.

    Für Dich würde ich eher zur Diff.- Sperre bei einem Hecktriebler raten, einen Fronttriebler würde ich erst garnicht in Betracht ziehen. Dazu eine Aufsteckkette, damit solltest Du klarkommen.

  • Danke für die Antworten, die mir etwas die Angst nehmen, das die "leichtbelastete" Antriebsachse ein großes Problem werden könnte. Differentialsperre wird dann aber schon eingeplant werden.

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