Sprinter Allraderfahrungen

  • Hallo,
    habe den Auftrag zum Hubdachkabinenbau durch Fa. Ormocar unterschrieben.
    Um noch einiges zu entscheiden habe ich genug Zeit, da erst Mitte August der Kabinenbau beginnt. Die Jungs sind gut beschäftigt.

    Hat jemand aktuelle eigene Erfahrungen mit dem Sprinter 4x4 (Oberaigner)?
    Es gibt ja in den vielen Foren oft Komentare von Leuten, die selber gar keine Erfahrung damit haben.
    Als Alternative bietet Achleitner für knapp 4000 Euro eine diff. Sperre zum Nachrüsten an. Gewichtsvorteil fast 150 kg.
    Ich komme nach meiner Berechnung mit 4x4, Klima, AHK und ausgebauter Kabine, auf ca. 3100kg. Das heißt offiziell 400kg für 2 Personen und Reisegepäck.
    Erfahrungsgemäß wird aber das Fahrzeuggewicht nach Fertigstellung meist doch noch etwas schwerer. Die Schmerzgrenze an Restzuladung rückt als sehr nahe.
    Als Nothebel gibt es noch die Auflastung auf 3,8to mit all seinen Nachteilen.
    Ist es Sinnvoll gleich einen 3,8 to auf 3,5 to abgelastet zu bestellen, oder ist eine spätere Auflastung gleich Problemlos?
    Wer hat hier schon erfahrungen?
    Ich kann mich einfach noch nicht entscheiden.
    Am liebsten 4x4 mit Untersetzung, aber das Gewicht von 150 kg drückt bei 3,5 to. gewaltig.
    oder beste Alternative zum 4x4 nur eine nachgerüstete diff. Sperre.
    Hier liegt auch noch ein Mehrpreis von Rund 8000 Euro dazwischen.

    Gerne werde ich Euch, sobald noch wichtige Kabinenentscheidung (Fenster/Türe) getroffen wurden, mein neuestes Ergebnis vorstellen.

    Wolfgang, was macht deine Hubdachtechnik und Hubdachdichtung in der Praxis?
    Laufen die Zylinder sauber syncron?

    Grüßle aus dem Schwabenland
    Andreas

  • Hi Wildwassermenne

    Zitat von wildwassermenne

    Erfahrungsgemäß wird aber das Fahrzeuggewicht nach Fertigstellung meist doch noch etwas schwerer.


    Nicht nur das. Erfahrungsgemäß ist das Fahrzeug bereits beim Kauf um einiges schwerer als angegeben, manchmal sogar erheblich. Gibt unterschiedliche Gründe dafür. Selbst 100 kg Unterschied hat es schon gegeben.

    Zur Auflastung: Meine irgendwo gelesen zu haben, dass die Bestellung eines abgelasteten Fahrzeugs einem die spätere Auflastung verbaut, weil dann etliche technische Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind (Bremse, Federn und noch ein paar Dinge). Kann der Hersteller aber sicher Auskunft drüber geben. Auf jeden Fall das Gerät mit der Auflastung bestellen (ok, wieder ein paar Kilo) und bei Bedarf später selbst ablasten.

    Zur Sperre an der HA: Hatte mal auf 100%-Sperre nachgerüstet. Weiiit weg von 4x4! Bei Geradeausfahrt Vorteil im Einbildungsbereich. Im Stand z.B. mit eingeschlagenen Rädern (wenn es eng zugeht) Vorteil nahe/glech Null. Die Hinterachse schiebt halt nicht in die Richtung, in die ich fahren möchte. Folge: Eingraben oder seitliches Wegrutschen, wenn es schräg ist. Bei 500 € würde ich vielleicht überlegen, bei 4000,- sicher nicht. Der Preis weckt viel zu hohe Erwartungen!
    Gruß Restler

    Ergänzung zur Sperre: Obige Bemerkungen beziehen sich auf eine Sperre ohne ASR-Regelung. Aber auch davon würde ich bei nur einer angetriebenen Achse keine Wunder erwarten.

  • Hallo Wildwassermenne

    Willst du Trail fahren mit 3 -4 to Hausrat ?

    Ich Fahre einen Fiat (Standart)- Alkoven und sind in Skandinavien
    und Griechenland an den schönsten Freien Eckchen.
    Wir erleben es oft daß 4X4 Offroad Lkw-Fahrer geschockt sind,
    wenn ein alter poplicher Fiat um die Ecke kommt, wo sie fest der Meinung sind,
    nur ein Landwirt mit Traktor kann zu Besuch kommen.

    Da wird doch dir ein Allrad reichen mit schöne Wanderschuhe für dein Sprinter
    und ein parr Übungen zu Hause damit du die Grenzen des Fahrzeug kennen lernst.#

    Mit einer Kleine XL (Enduro) = 100 Kg hast du mehr Freude.

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Hallo zusammen,

    wir haben seit etwa einem Jahr einen Sprinter (311 CDI, Baujahr 2005). Ein paar Erfahrungen zu dem Thema sind aber schon da: Einige Monate war nur die Werks-Hinterachsquersperre vorhanden. Die hat sich hin und wieder gut bewährt, aber ebenso oft drehten die Hinterräder synchron, man hing fest. Oder, wie restler schreibt, man grub sich ein, oder rutschte seitlich weg.

    Die Nachrüstung mit dem Oberaigener-Allradantrieb war da ein echter Durchbruch. Bei 9 von 10 Situationen benutzen wir nur den Allrad ohne die Quersperre. Die schalten wir auch eher auf Verdacht dazu, "vielleicht wird's dadurch ein bisschen sicherer?". Auf (Schnee)glatter Straße oder feuchter Wiese, wenn man schneller fährt, verbietet sich die Quersperre sowieso, das Auto schiebt unkontrolliert, fährt nicht dahin, wo man ihn lenkt. Diese Rangfolge von Allrad und HA-Sperre spiegelt sich auch beim Zuschalten wieder: den Allrad kann ich allein fahren; wenn ich die HA-Sperre anschalte, wird automatisch der Allrad dazu geschaltet.

    Auf die Untersetzung beim Allradantrieb würde ich auf keinen Fall verzichten. Nicht nur, weil unsere Sprinter schwach motorisiert ist (311!), sondern, weil der erste Gang für viele Situationen zu schnell ist: man muss gewaltig mit der Kupplung spielen, oft bis es raucht. Ich würde sogar die Untersetzung 2,8 nehmen, statt wie bei mir 1,4.
    Wie gesagt, wir fangen gerade erst an, Erfahrung zu sammeln, aber sind uns schon sicher, dass wir viel Spaß mit dem Allrad bekommen werden, auch wenn es kein Voll-Offroad-Auto ist. Wie hockd und andere (Sprinter-)Offroader schreiben: Erfahrung und Fahrpraxis bringen es.

    Wildwassermenne und Wolfgang: Da gibt es wohl doch einen größeren Interessentenkreis für Erfahrungen und Ideen bei der Hubdachtechnik - ich zähle auch dazu (vielleicht Anlass für einen Extra-Thread?). Neben der Dichtungs-Frage und dem Synchronlauf (letzterer auch bei ungleicher Lastverteilung) gäbe es auch noch die Frage nach der Quersteifigkeit in der Praxis, oder die sinnvolle Größe des Gleitspalts zwischen Unterkabine und Dachdeckel. Oder kann man mit dem Einbau von Magnetventilen auf eine mechanische Verriegelung des Dachdeckels bei Fahrt verzichten. Usf.

    Gruß Lutz

  • Hallo,
    Sprinter Allrad mit Wohnaufbau und 3,5t ist m.E. nicht realistisch machbar. Der Sprinter Allrad kann nicht aufgelastet werden. Das habe ich damals, als ich mein Basisfahrzeug gesucht habe recherchiert. Ich hätte daher den 519 genommen. Herr Bohrer hat da eine Quelle und kann sehr gute Preise für das Basisfahrzeug machen. Mein Transit Allrad ist deutlich leichter, als der Sprinter. Ich bin mit 3,5t hingekommen. Mit einem 4x2 und Ketten bei Schlamm kommt man erstaunlich weit nach meiner Erfahrung. Im Sand hilft nur Allrad oder schaufeln. Die erste Fahrt in die Sahara habe ich noch mit 4x2 versucht, danach war ich bedient und habe mir für weitere Saharatouren einen 4x4 zugelegt. Wie Tag und Nacht. Aber in die Sahara kann man zur Zeit sowieso nicht (Sicherheit). Wenn Du nur auf Schotter und Naturstraßen fährst geht es auch mit 4x2. Aber ab und an kommt halt immer eine Situation (Baustellenumfahrung, starker Regen, Erdrutsch) in der eine bessere Traktion das Leben drastisch erleichtert.

    Gruß
    SG

    Never confuse having a carreer with having a life

  • Hallo,

    da ich mich auch ausgiebig mit dem Thema beschäftigt habe: Es gibt keine Möglichkeit der Auflastung des 3,5t 4x4 Sprinter mit dem Werksallrad.
    Nur über den Umweg 3,8t Fahrgestell 4x2 zu Oberaigner und dann Umbau auf Allrad bleibt das zulässige Gesamtgewicht von 3,88t erhalten.
    Ist allerdings die teurere Variante.

    Gruß
    Hobikobi

  • Ich kann zwar gar nichts zum Sprinter-Allrad beitragen, aber etwas zu Thema Sprinter mit 3,5 Tonnen, großem Aufbau und Gewicht.

    Was wiegt denn ein "nacktes" Fahrgestell vom (ich nehme an neuen) Allrad - Sprinter ? Mit dem im Basis-Fahrzeug eingebauten Zubehör, also mit z.B. größerem Motor, Klima ....

  • Vielen Dank für Eure Antworten.
    Zunächst möchte ich anmerken, dass ich schon seit rund 35 Jahren mit und ohne Allrad auch außerhalb Europa unterwegs bin. Nicht nur beim Wildwasserfahren und Wildcampen werden oft auch sehr schlechte Wegstrecken befahren. Solange der Untergrund greift wird der Vortrieb meist nur durch die Bodenfreiheit, die Schräglage oder letztendlich Motorleistung (Untersetzung) begrenzt.

    Ein Allrad ist nur durch einen Allrad zu ersetzen. Die Frage des Mehrgewichts ist auch klar. Mir ging es einfach um Fahrzeugspezifische Erfahrungen mit dem 4x4 Sprinter.

    So wie Hobikobi sagt: wenn man in Deutschland den Werksallrad nicht mit 3,8 to bekommt, gibt es die Möglichkeit der Nachrüstung bei Oberaigner.
    Da es laut meinen Informationen auf den Werksallrad keinen Rabatt gibt, ist die Nachrüstung bei Oberaigner nicht soo viel teuerer ist.

    Fahrzeugkauf aufgelastet auf 3,8 to in Deutschland mit entsprechendem Rabatt (Fahrzeug bei Ormocar nur mit entsprechender Kabine. !Kein Fahrgestellverkauf). Und dann Umrüstung bei Oberaigner wäre eine Option.

    Sprinter 316er Fahrgestell, mittlerer Radstand, 4x4 mit AHK soll ca. 1900 kg wiegen. Die Kabine soll Reisefertig ohne Gepäck realistisch nach meinen Konstruktionsplänen und Bedürfnissen berechnet ca. 1150-1200 kg wiegen. Andere Personen haben vielleicht andere Bedürfnisse und benötigen wesentlich mehr gewichtige Technik und Zubehör.
    Hier noch einmal der Hinweis auf langjährige Erfahrungen in der Praxis. Beim Campen und im Fahrzeugausbau.

    Das Thema Hubdachbau wird in einem anderen Kapitel schon mehr oder weniger intensiv behandelt. Hier geht es speziell um das Fahrgestell.

    Vielen Dank extra für die RBeiträge zur Erfahring mit der Differenzialsperre. Diese Überlegung war als Rückfallebene statt 4x4 angedacht.
    Ihr habt mich bestärkt, dass dies für 4000 Euro nur ein schwacher "Ersatz" wäre.

    :wink: Der Tipp mit der Enduro ist nett......die GS bereits auf dem Hänger dabei.

    Andreas aus dem Schwabenland

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