GFK-Sandwich:Verbindung von Innenwänden zur Decke herstellen

  • moin auch,
    jetzt ist es bei mir auch soweit, das Forum auf der Suche nach einer ..oder mehreren Lösungen zu stressen.
    kurze Vorgeschichte:
    ein Hehnchen mit konventinellem Aufbau mußte wegen massiver Aluminiumkorrossion (das wäre ein abendfüllendes Extrathema...) und dadurch verursachtem Nässeschaden grundsaniert werden. Es wurde letztendlich ein neuer Aufbau aus GFK/Sperrholzsandwich 51mm. Aus eigenen und Forumserfahrungen (siehe Badwände aus GFK-wie austellen, März 2014) bin ich gewarnt, Einbauwände (16mm Pappelsperrholz) einfach so wie alle Möbel....Aluwinkelleisten-Sika 252-fixieren mit Schrauben und Stützen bis zum "Aushärten"-allseitige Verklebung- ....zu behandeln.
    Bei 210cm innerer Aufbaubreite hebt das Dach bei Sonneneinstrahlung im Minutentakt ca 20mm ab bzw senkt sich bei Abschattung (in der Dachmitte...außen ist nichts nachzuweisen). Derzeit habe ich die Pappelsperrholzwände für Bad und Schrank und Seitenwangen im Dachbereich nur zwischen jeweils zwei Aluwinkelleisten geführt, (Leiste an Decke geklebt, Wand nur lose geführt...), hat aber den Nachteil, da Verspannungen nicht vollständig auszuschließen sind, daß die Kiste zum Takt-/Soundgenerator wird.....klack-klack----klack---klack. Seitenwangen bis 30cm Bautiefe wurden mit Aluwinkel geklebt, aber auch dort sind Spalte im mm-Bereich Richtung Dachmitte erkennbar, noch hält die Verbindung.
    Also die Fragen an die Gemeinde: gibt es haltbare Verklebungserfolge, wenn ja wie groß wurde die Klebefläche gewählt...Alu/Kunststoffwinkel 15mm/20mm/25mm, einseitig/beidseitig, Vorbehandlung vom Sperrholz/GFK.
    Hat sich jemand schon technisch/physikalisch mit einer Problemlösung befaßt, z.B. welche Kräfte müssen in die Verklebung eingeleitet werden, welcher Klebstoff kann das ab und vor allem kann das das Sandwich aufnehmen.
    Hat jemand Erfahrung mit vollverleimten Querriegeln über die gesamte Fahrzeugbreite..z.B. Eingangs Allkoven um das Dach zu bändigen.
    Wie verhält es sich mit der Langzeitfestigkeit der geführten/geleimten Verbindungen.
    Ich bin höchst gespannt über wie heißt es auf Neuhochdeutsch "Experiences"
    Grüße aus dem "Urwald"

  • Hallo Peter,

    genauso habe ich meine Möbel auch gebaut, ohne Verbindung zwischen Decke und Boden. Die Knackgeräusche beim Aufheizen sind ebenfalls da, stören mich aber nicht sehr.

    Bei einer irgendeiner festen Verbindung (geschraubt, geklebt) wird die GFK-Schicht vom Dämmstoff abgerissen. Das habe ich bei mehreren Mobile schon beobachten können.

    Eine Lösung des Problems habe ich leider auch nicht.

    Viele Grüße
    Raimund

  • .. hatte die Maße außen 404 cm lang, 2,55 m breit und 2,35 m hoch (Doppelboden für die Tanks und Bierkästen...hihi...)war aus GFK 2 mm außen, 40 mm PUR-Schaum und 1,5 mm GFK innen gebaut.

    Verbindungen zur Decke waren im Heck eine Nasszelle mit 1,30 x 0,90 m quer im Heck (zwei Wände zu je 0,80 m längs und quer in Fahrtrichtung auf der rechten Seite. Die fehlenden 50 cm war der Raum für die fast deckenhohe Tür mit einem Spalt oben - ohne Kontakt.
    In Fahrtrichtung links hatte ich eine 90 cm breite Trennwand, die in 1,90 m Abstand vom Heck von der Seitenwand in den Raum ragte und einen Bettkasten hinten und die Sitzgruppe vorn links voneinander trennte. Dann gab es noch eine 60 cm breite Küchenwange deckenhoch neben der Eingangstür, die von der Seitenwand in den Raum ragte.
    Zwischen Nasszelle und Küchenwange gab es noch eine 60cm hohe Stützwand zur Decke, die auf der Küchenplatte aufstand und den hochstehenden Kühlschrank abdeckte.
    Ganz vorne hatte ich quer noch einen 30 cm tiefen Kleiderschrank (Garderobe), dessen 3 Seitenwangen von der Frontwand in den Raum ragten.
    Zwischen Kühlschrankwand und der Wand neben der Tür sowie zwischen Frontwand und der Abtrennwand der Sitzgruppe war über den Fenstern je eine Hochschrankzeile oben eingebaut, die von 40 x 40 leisten unten drin im Schrankboden getragen wurde. Die Trennwände zwischen der Fächern gingen vom Boden der Konstruktion bis hoch zur Decke.

    Wo senkrechte Wände die Decke berührten, wurde eine 20x20 mm Kieferleiste an die Decke und an die Seitenwände geklebt so lang, wie die Wangen/Wände breit/hoch waren. Diese Wände wurden passgenau eingeschoben und an den Vierkantleisten verklebt. Unten kamen kurze Standard-Eckprofile aus Kunststoff zum Einsatz, damit wurde nur im Siebdruckboden verschraubt. Die Wände bestanden aus Pappelsperrholz, das mit beidseitiger Resopalbeschichtung exakt 20 mm dick was und so unter die Leiste passte. Seitwärts wurde eine 40 mm breite und ca 8mm starke Zierleiste beidseitig auf Leiste und Wand an die Decke stoßend geklebt und mit 12 x 2,5 mm Edelstahlspax verschraubt, überwiegend bis der Kleber angezogen hatte. Das war in diesem Fall weißes Sika 221.

    Diese Konstruktion hat in den 5 Jahren, wo ich das Auto (MB 1222 SZM) als Logistikfahrzeug im Geländesport (Truck Trial) mit durchweg 20.000 km jährlich europaweit von Schweden/Tschechien/Ungarn bis hinunter nach Katalonien (Region Lleida) eingesetzt hatte mit einem 10 t Tandem im Schlepp, einwandfrei gehalten. Es gab keine störenden Geräusche, wobei sich wegen getrenntem kippbaren Fahrerhaus niemand während der Fahrt in der Kabine befand, auch nicht bei Tag und Nachtwechsel im Stand und bewohnt, die Zierleisten zeigten keine Risse, die Nähte zur Decke waren bis zum Ende geschlossen. Auch ein Verzug bei Klappen und Türen war nicht festzustellen. Vom Käufer, der den Wagen als Transportfahrzeug für Oldtimerrennen in Europa benutzte, kamen keine Anmerkungen zu dem Thema, ich war noch an die 8 Jahre mit dem in Verbindung.

    Ich vermute, das sich das von mir als extrem empfundene Spannungs- und Bewegungsverhalten aus der unterschiedlichen Ausdehnung zwischen dem rel. dicken Sperrholz (kann das 6 mm Multiplex sein?) und der Schichten nach außen mit 40 bis 45 mm PUR und 2 bis 3 mm GFK resultiert.

    Eine Lösung deines Problems sehe ich nur, darin, dass man es bei einem losen Verbund, der Bewegungen erlaubt, beläßt. An den Geräuschen muss man jedoch arbeiten. Ich würde auf den Kopf der Wände einen Streifen Zellkautschuck (aus dem Gummifachhandel--- in Aachen hatte ich dazu Gummi Meyer) aufkleben, auf dem die Decke in kühlem Zustand fest aufliegt. Rechts und links neben der Wand an den Aluwinkeln sollte sich eine Gleitschicht befinden, wo die Wand sich geräuschlos dran reiben kann. Mit fettfreier Vaseline dünn bestrichenem Weichplastik (z.B. wie die Seitenwände von Tupperware-Dosen) könnte sich vielleicht was machen lassen. Auf die Aluwinkel aufkleben mit einem geeigneten 2 k Kleber.....an Haftvermittler für das Alu denken. Aber auf das Holz der Wände kleben dürfte aber auch gehen.

    Aber die Geräuschquellen muss man noch genauer ermitteln. Wenn es Spannungsgeräusche im inneren der Decke selbst gibt..., das sollte man durch Handauflegen während der Bewegungsvorgänge spüren können, dann wirds schwierig, denn wenn diese Decke weiter eingesetzt werden soll, sind die Bewegungen wohl nicht zu vermeiden.... äh.. wie sieht es übrigens mit der Verbindung Decke Seitenwände aus... sind da schon Spannungsrisse zu sehen oder spürt man beim Tasten dort besonders starke Erschütterungen? Bewegen sich die Holzstöße der senkrechten und waagerechten Platten gar gegeneinander? Werden die Seitenwände beim Heben in der Mitte nach innen gezogen? nachmessen....

    Wenn das starre und dickere Holz verantwortlich für die Erscheinung sein sollte, kann man es entlasten/entspannen, indem man es mit der Kreissäge parallel zur Seitenwand etwa über 2/3 der Länge auf beiden Seiten durchtrennt, Schnitttiefe gerade eben die Holzdicke. Durch das Sägeblatt entsteht ein 3,2 bis 3 mm breiter Spalt, wo es arbeiten und nachgeben könnte. Wenns funktioniert kann man es mit einer nur an einer Seite des Schnittes festgeschraubten Zierleiste abdecken, so dass das Holz an seiner Stelle festgehalten wird.

    Eine weitere Ursache könnten die Aluleisten sein, die, weil sie oben fest anliegen und verschraubt und verklebt sind, auf Biegungsdruck beansprucht werden und sich lautstark darüber beschweren. Dann sollte man sie auf Hartgummistreifen kleben und die Schrauben ca zwei bis fünf mm überstehen lassen, so dass sich die Aluwinkel bewegen und Biegungsdruck in sich ausgleichen können. Sie bleiben dann zwar an Ort und Stelle, können sich aber leicht bewegen und so nachgeben..... ein glattes Röhrchen über dem Schraubengewinde verhindert, dass es am Gewinde kratzt, die Bohrungen im Aluwinkel müssen entsprechend vergrößert werden.

    Es ist mir bewusst, dass die letzten 5 Absätze über Ursachen und deren Behebung zwar nur auf Erfahrungen in verwandten Bereichen beruhen, aber sie sind in sich logisch und zu dem Ursachen kann man durch Messen und Beobachtungen meine Ansätze bestärken oder verwerfen.

    Viel Glück.....und dass Du einen befriedigenden Weg findest.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (2. Mai 2016 um 16:40)

  • ich hab in meiner Kabine (GFK-40mm PU-GFK; 2,10m Innenbreite) etwa in der Mitte eine Naßzelle mit verklebtem Sandwich (rundrum verklebt), die ragt etwa 70cm von rechts in die Kabine und ist ca. 1,2m lang, 3 Seiten oben und unten geklebt (Ormocar). Da ich das Teilchen erst im September zugelassen habe, hab ich noch keine Sommer-Erfahrungen mit direkter Einstrahlung. Im Winter hab ich das aber schon genutzt und überhaupt nichts (Risse etc.) feststellen können. In Bodenheim soll es ja sonnig und mit 25 Grad auch sommerlich werden, da werde ich mir das mal genauer unter die Lupe nehmen...Da aber Ormocar schon eine ganze Weile solche Kabinen baut, gehe ich mal nicht davon aus, dass es damit zu einem Problem kommt...
    (Ok, das war jetzt nicht wirklich ein Tipp....;-(

  • Hallo zusammen

    Meine Kabine hat doppelten Boden
    ist am Boden 3,50 m lang mit 1,70m langen Alkoven
    Aus GFK Sandwich mit Alu Winkel verklebt .
    Stollen am Fahrerhaus, Wände für WC Dusche und Schrankseiten (Stollen)
    habe ich aus 20mm GFK Sandwich vom Boden bis Decke mit Alu Winkel 20x20 verklebt.

    Wegen der Dachlast, wenn man wie ich mit über 60 Kg sich auf dem Dach bewegt :wink:
    Hält alles reist nix auch auf Balkan und Deutschen 8) Straßen.
    An den Gehrungen habe ich auch 2-3 mm saubere Fuge gemacht, wegen dem Arbeiten,
    wo ich feststellen muss, dass da der über lackierte Lack Haarrisse bekommt.

    Dies hatte ich auch bei meinem Kabinen- (Platten) Hersteller besprochen, die Jetzt die Sichtfugen nach dem Lackieren machen

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Moin zusammen,
    erstmal vielen Dank für die Antworten, die Erfahrungen und die Tips.
    Das Problem mit den "Knacken" beim Aufheizen bzw. Abkühlen ist ein typischer selbstproduzierter Flüchtigkeitsfehler, das Problem wird sich nach einigen Kilometern Feldweg von alleine Lösen....die klemmende Wand wird freikommen. Tip an alle die so oder ähnlich bauen...;
    Die Aluschienen an der Decke sollte man erst befestigen, wenn alle Wände stehen, die Fronten eingebaut sind und die "statischen"Arbeiten abgeschlossen sind, weil erst dann keine Gefahr mehr besteht sich irgendwelche "Klemmspannungen" einzufangen.
    Das grundsätzliche Problem ist damit allerdings nicht zu lösen.
    Eine haltbare vollverklebte Konstruktion benötigt genug Klebefläche um die Kräfte der nicht unerheblichen Verbiegungen bei Wärmespannung aufzufangen.
    Sowohl bei Thomas`als auch wiru`s Ormocarkabinen funktioniert die Verbindung, also ist die Biegekraft geringer als die Klebekräfte aufnehmen können.
    Weiterhin muß der Einbau der Wände möglichst unter Dach komplett durchgeführt werden, der Kleber abgebunden haben, bevor man sich in die Sonne stellt. Bei den Problemfällen die ich kenne war genau das nicht der Fall, Wand abends geklebt, nächster Tag schöne Sonne.....und crash.
    Die autretenden Kräfte kann ich nicht in Detail beziffern....aber wenn ich mich mit 2 Zentnern Kampfgewicht auf das warme Dachstelle und ordentlich wippe, verändert sich der Deckenspalt um ein paar gespaltene Augenbrauen, überschlagsmäßig kalkuliert sieht man aber auch sehr schnell, daß das Festigkeitsproblem nicht unbedingt beim Kleber liegt.....3cm² solten ca. 100 kg auffangen....auch nicht am Baustoff Holz, denn der hält ungefähr genausogut, sondern an den Klebeflächen und den immensen Spannungskräften.Es steht zu befürchten wenn die Klebefläche groß genug ist um die Kräfte auzunehmen, kann immer noch die Sandwichverbindung Schaum-Holz, Schaum GFK nachgeben.....und dann wirds unangenehm.
    Der Rest wiederum ist ziemlich pysikalisch: Ausdehnungskoeffizient GFK, Ausdehnungskoeffizient Sperrholz (beim Sandwich GFK-Schaum-Sperrholz) Temperatur außen 80°C, innen 20°C Schichtdicke 50mm, Materiallänge 2000mm, ergibt eine Längendifferenz von xmm, dann hörts bei mir auf, irgendein schlauer 2.Semester Festigkeitslehre hat das in 5-10min kalkuliert.
    Ich bleib bei der Lösung "Schiebeverbindung"....jetzt kann ichs eh nur noch mit exorbitanten Aufwand änder.
    Ich werde im Sommer von den Ausbauerfahrungen nach ersten Testtouren berichten....wäre schön wenn jemand die Rechenaufgabe löst,
    gruß und schöne Touren wünscht Peteraussemurwald

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