Wohnmobil Möbelbau mit 8mm Pappelsperrholz?

  • Hallo,
    meine Gfk-Sandwichkabine rückt näher; ich bin mit dem Material (Leichtbau!) für die Möbel noch nicht klar. Im aktuellen WoMo habe ich 8mm Sperrholz für Bänke, Schränke, Rückenlehnen etc. verwendet; 12mm für die Sitzflächen. Das war m.E. völlig ausreichend. Im neuen soll das aber nicht so "selbstgebaut" aussehen, daher würde ich gerne HPL-beschichtetes Pappelsperrholz nehmen. Üblich sind dort aber 15mm; das halte ich für völlig überdimensioniert (insbesondere für die Fronten, die ja nix tragen müssen). Meine Fragen an die Experten:
    - sind 7-8mm wirklich untauglich? (im "flightcase"-Baustil werden 6,9mm Sperrhölzer verwendet...ok, mit Alu-Rahmen)
    - gibts bei den dünnen Stärken Probleme mit den Umleimern (halten die? brauchts evtl. spezielle Profile?) Ich will die sichtbaren Kanten "schön" machen, am liebsten mit Aufbügel-Umleimern...
    - wo kann man sowas beziehen? 4x4-innenausbau (flightcase) ist bekannt, reimo hat nur die dicken 15mm Bretter. Machen das auch Möbeltischler?
    Ich hatte schon einen thread "helles Farbschema"; dank der Hinweise dort bin ich jetzt auf sehr helles Holz-Imitat (Ahorn, Akazie, Esche weiß) mit wenigen, ruhigen Maserungen gekommen...
    Besten Dank für eure Hilfe...
    Gruß,
    Willi

  • Hallo Willi,

    ich habe zuhause eine Möbe-Sandwichmusterplatte liegen: 3mm folienbeschichtetes Pappelsperrholz, 10mm Styropor(!), 3mm folienbeschichtetes Pappelsperrholz. Wiegt etwa 3.3kg/m² und ist damit leichter als Pappelsperrholz, dürfte etwa in der Gewichtsregion von 8mm Pappelsperrholz liegen. Einlegeböden oder Auszüge lassen sich da natürlich nur verkleben, nicht verschrauben, es sei denn, Du legst in das Sandwich noch Holzleisten ein - die natürlich wieder Gewicht bedeuten. Aber am Rand umlaufend einen 1cm breiten Holzstreifen eingelegt, hast Du eigentlich gleich eine Holz-Sichtseite, die sich bei Gefallen noch etwas rund fräsen läßt. Vielleicht ein tragbarer Kompromiß zwischen Optik und Gewicht?

    Wir werden die Wände vermutlich aus einer besonderen Kunststoff-Stegplatte mit ca. 2kg/m² herstellen, die Klappen je nach rechnerischer Reserve entweder aus einem umlaufenden Holzrahmen, der auf eine folierte 3mm Sperrholzplatte geklebt wird, oder auch aus der genannten aber hier folierten Kunststoffplatte in der Leichtversion mit 1,5kg/m².

    Möglich ist halt vieles - nur billig ist Leichtbau wirklich nicht!

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Moin.

    Ich habe die 6.9mm Platten verbaut. Ohne Alu Rahmen. Schick verleimt mit PU Leim.
    Alles gut. Die Ecken sind innen mit 20mm Buche vierkant verstärkt.
    Bilder findet man hier im forum.

    Gruss Stefan, Irkutsk

    Alles wird gut. Irgendwann.

  • Hallo,

    ich habe 12mm Multiplex Birke verbaut. Mein Eindruck: Sehr stabil. Knarrt nix, biegt nix und hält super.

    Gruß Manfred

    Ausbau ist fertig, wird aber hoffentlich eine ewige Baustelle bleiben.
    Unter http://www.marifeee.de, Link "Wohnkabine Selfmade" gibt es ein paar Bilder.

  • Hallo Willi,

    wenn du einen entsprechend stabilen Rahmen (Holzleisten, Alu) einplanst, werden die 8 mm ausreichend. Ohne Rahmen kann ich es mir nicht vorstellen. Von den geplanten Aufbügelumleimer halte ich nichts, sieht anfangs schön aus, längeren Gebrauch werden sich hier und da die Umleimer ablösen. Auch bei den von Wolfgang angesprochenen Sandwichplatten sehe ich keine Vorteile. Bei längeren Gebrauch werden Macken und beschädigte Ecken nicht vermeidbar sein. Bei meinem Nachbar mit Fertigwohnmobil reichte eine fallende Tasse aus dem Oberschrank auf die Arbeitsplatte aus, um ein Loch in der Sandwichplatte zu erzeugen (HPL-Oberfläche und Stege aus Pappe/MDF? als Innenleben)

    Ich kaufe mein Holz/-platten immer im örtlichen Holzfachhandel, der hat es entweder vorrätig oder kann es bestellen.

    Viele Grüße
    Raimund

  • Vielen Dank Leute für die vielen Tipps! Da ich max 8-9qm (minus Ausschnitte) Möbel Platten verbaue, muss ich nicht um jeden Preis 1-2kg/qm einsparen. Das wären dann nicht mal 20kg, soviel Spiel hab ich noch. Ich sehe in den dünnen Plattenstärken (7.5mm wiegt hält nur halb soviel wie 15mm) mehr Potential. Jetzt muss ich mal einen kompetenten Holzhändler in der Nähe (Franken) finden...

    Gruß, Willi

  • Hallo Willi du musst bei der Materialstärke auch immer bedenken was für Beschläge du verbauen möchtest die wirklich coolen Topfbänder etc, verlangen meistens 12mm Einbautiefe.
    Bügelkanten oder Schmelzkleber, ich habe mal eine Zeitlang in Westafrika gearbeitet, alles Material für die Umbauten ist in Containern angekommen die Kanten bei den Küchen und Schränken lagen meistens am Boden hohe Temperaturen und Feuchtigkeit vertragen sich schlecht mit diesen Kanten.
    Herzliche Grüsse aus der Schweiz Stefan

  • pappel ist ok, bis auf das, dass es etwas langweilig aussieht. Dafür gibts aber lasuren etc ..
    ich hab 10mm für die stellen genommen, wo es etwas aushalten muss und 6mm für die unkritischen stellen. Beim ausbau dacht ich mir, schon 6mm ist ganz schön stabil. Ich denke, mit 8mm für alles bist du gut bedient. Gewichtsmässig ist aber der unterschied eh nicht sooo gross, weil pappel verdammt leicht ist. Ich hab damals beim holzgrosshandel 3500x2500mm platten mit 10mm stärke gekauft. Da hat eine vielleicht 10kg gewogen. Also ist der unterschied zur 8mm platte grad mal soviel, als ob du eben gut gegessen und getrunken hast ;)
    Wenn du einen gewerbeschein hast, oder wen kennst der einen hat, dann kauf bei carl götz. Gibt es in ganz deutschland.

  • Beschläge ist nicht das Problem, da ich ja v.a. Schubladen-Fronten und feste Frontrahmen haben werde plus die Sitzkiste... Beim Sperrholz habe ich gelernt gibt es Schälfurnier und Messerfurnier; die Schälfurniere sind i.d.R. nicht für Sichtflächen geeignet (auch nicht mit Lasur). Aber eigentlich will ich ja HPL (high-pressure-laminat) beschichtete Platten, also mit aufgepresster Folie mit "Holz-Imitat" (damit ist die Oberfläche härter/robuster und das darunterliegende Furnier kann ein einfaches Schälfurnier bzw. Furnier minderer Qualität sein, weil man es sowieso nicht sieht...). Wenn das zu problematisch wird (ordentliches Sperrholz krieg ich wohl sehr viel leichter..), dann könnte ich immer noch die Oberfläche lackieren; auch da gibts offenbar ganz gute Lacke, die auch das Holz druckfester machen...wollte ich mir aber eigentlich sparen, die ganze Schleiferei und Lackiererei... und von einwachsen halte ich gar nix (obwohl ich keine Erfahrung damit habe)...

  • Wir haben unsere Oberflächen (Lightwood & Paulownia) lasiert und dann teilweise mit Möbelwachs behandelt. Das funkioniert für uns gut, aber wie Du schon geschrieben hast, sollte man auf die Maserung achten damit es aussieht. Dass die aber Oberfäche merkbar druckfester wird, das kann ich nicht bestätigen. Was sie wird ist unempfindlicher da man sie einfach abwischen kann, aber 'härter' wird sie nicht wirklich.
    Von der Gewichtsseite her würde ich das Lasieren dem HPL aber immer vorziehen! Es hat halt den Preis der vielen Arbeit und über die Zeit werden die Macken auch nicht ausbleiben, aber leichter kann es nicht mehr werden.

  • Moin.

    Also diese beschichteten 6.9mm dicken Platten, welche ja auch für den flight-case bau verwendet wird, sind extrem fest in der Oberfläche. Da passiert nichts.
    Ein Vorteil: Die ganze Nummer mit Lack oder Lasur fällt weg - kann man sich mit den angebotenen Farben anfreunden.


    Gruß Stefan

    Alles wird gut. Irgendwann.

  • Zitat von wiru

    Aber eigentlich will ich ja HPL (high-pressure-laminat) beschichtete Platten, also mit aufgepresster Folie mit "Holz-Imitat" (damit ist die Oberfläche härter/robuster und das darunterliegende Furnier kann ein einfaches Schälfurnier bzw. Furnier minderer Qualität sein, weil man es sowieso nicht sieht...)


    Hallo

    Ja, die Leichtbaufraktion hat es echt nicht leicht! :wink::wink:

    Spaß hinfort! :?

    Besteht denn nicht die Möglichkeit die Fronten und alles andere selber zu machen? Für Fronten nimmt man leichtes Pappelsperrholz in z.B 8mm Stärke in Verbindung mit einem Umleimer aus Massivholz in 3-5mm Stärke , der vorher um die Platte geleimt wird. Dann "beklebt" man diese Platte mit dem dünnsten verfügbaren HPL, z.B. in 0,5mm Stärke. Das HPL wird mit kleiner Fase beigemacht und den Anleimer aus seinem Wunschmassivholz lackiert - fertig.

    Für die Schrankseiten oder Anders was mehr halten muß oder aus optischen Gründen "dicker " sein soll kann man 3mm Sperrholz - 10mm Styrodur - 3mm Sperrholz verleimen und wieder wie oben beschrieben verarbeiten.

    Das ist zwar mühsam, aber schöne, traditionelle Handwerksarbeit. Wenn man dann die Umleimer noch auf Gehrung anleimt - kaum zu toppen!

    Damit hätte man

    Zitat von Wiru

    Ich will die sichtbaren Kanten "schön" machen

    auch erreicht.

    Noch dünneres HLP ist nur noch Folie, und wäre für mich ein NoGo! Genau wie die Aufbügel - Anleimer, von denen Stefan ja schon abgeraten hat.

    Das geht zwar, ist aber nicht die Beste Lösung.

    Viele Ausbaugrüße

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Boah, Anton! Das ist aber mindestens 7. Semester Möbelbau! Das trau ich mir echt nicht zu. Das Teilchen muss ja im September vor den gestrengen Augen des TÜVs zum Womo geadelt werden, da kann ich keine 3 Jahre Möbelbau studieren..

    Gruß, Willi

  • Zitat von wiru

    Boah, Anton! Das ist aber mindestens 7. Semester Möbelbau! Das trau ich mir echt nicht zu. Das Teilchen muss ja im September vor den gestrengen Augen des TÜVs zum Womo geadelt werden, da kann ich keine 3 Jahre Möbelbau studieren..

    Tja Willi,
    das ist halt der Unterschied zwischen einem gelernten Schreiner und einem einfachen Womo-Ausbauer wie du und ich! :shock::idea::D

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Zitat von wiru

    Das Teilchen muss ja im September vor den gestrengen Augen des TÜVs zum Womo geadelt werden, da kann ich keine 3 Jahre Möbelbau studieren..

    Hallo

    Ja, so ist das! Wer schön sein will muss Leiden! entweder in Zeitlicher, weil er alles selber macht, oder finanzieller Hinsicht, weil er einfach alles machen lässt. :wink:

    Und so bleibt auch der Womoausbau, wie fast alles, ein mehr oder weniger guter Kompromiss. Leider! :?

    Willi, kannst Du dich denn nicht mit den sichtbaren Sperrholzkanten anfreunden? Das wäre doch auch noch eine Möglichkeit. Ich hab schon Womos gesehen, da haben die Ausbauer nachträglich Kanten in Sperrholzoptik aufgebügelt.

    Persönlich finde ich das OK. Nicht die Bügelkante, sondern die Optik. Sieht halt sehr technisch aus. Aber in Verbindung mit HPL als Oberfläche, gar nicht schlecht.

    Dickere Seiten lassen sich so auch ohne riesen Aufwand wieder im Hohlkammerprinzip herstellen.

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Zitat von Anton

    Persönlich finde ich das OK. Nicht die Bügelkante, sondern die Optik. Sieht halt sehr technisch aus. Aber in Verbindung mit HPL als Oberfläche, gar nicht schlecht.


    VG

    Anton

    Genau Anton und auch die Kanten können nicht abfallen und mit etwas Lasur gibt das eine sehr robuste und langlebige Front, auch alle Beschläge lassen sich problemlos montieren.
    Grüsse aus der Schweiz Stefan

  • Hallo,

    ich hatte in meinem Ducato damals die "dicken" Platten von Reimo aus Pappelsperrholz mit dunkelgrauer Melaminbeschichtung - sahen gut aus und die Beschichtung war sehr robust. Leider gab es die nicht dünner, sonst hätte auch ich z.T. dünnere Platten verwendet.

    Die Kanten haben wir damals zum Teil mit aufgeleimter Echtholz-Buche versehen, sah ebenfalls super dazu aus, und z.T. einfach "roh" (Sperrholzoptik) gelassen, auch das sah sehr gut aus! Die Kanten wurden ein wenig "gerundet" (angeschliffen) und das Holz wurde dann mit einer dünnen Schicht Klarlack versehen.
    Hatte keinerlei Probleme mit dieser Technik.


    Ein paar schlechte Bilder gibt's im Thread " mein Ausbau auf meinem ehemaligen Ducato 4x4"

    Rolf1

  • Also ich war gestern bei einem örtlichen Möbeltischler (der nebenbei auch Mockups für die Flugzeug-Industrie baut; der hat mir ein paar Leichtbauteile gezeigt; uiuiui...). Der baut auch für DesertTec Extrem-Expeditionsmöbeleinbauten; kommt ursprünglich von einem Bus-Ausbauer (Futura) und hat ne Menge Erfahrung mit WoMo-Möbel. Es wird wohl eine 6mm Pappelsperrholzplatte mit beidseitiger HPL-Dekorbeschichtung, sodass die Gesamtstärke knapp 8mm wird. Ein 10mm Muster hatte ich mir angesehen, das scheint mir völlig überdimensioniert...Die Arbeitsplatte und der Tisch wird allerdings etwas dicker; da denke ich an 12-15mm plus Beschichtung....jetzt warte ich mal aufs Angebot, dann sehen wir weiter...
    PS: der Hauptgrund, warum ich die Möbel (trotz fehlender eigener Kenntnisse) nicht bauen lasse, sondern selber "pfusche", liegt an der fehlenden Planung...da ich wohl die Ausführungs-Details (z.B. Schiebe-Mechanismus der Schlaf-Dinette) erst mit dem Bau entwickeln werde, kann ich dem Meister natürlich auch nicht vorher sagen, wie genau die Möbel aussehen sollen...also muss ich selber bauen...Tisch- und Arbeitsplatte lasse ich aber machen, weil ich die Umleimer nicht selber stabil drauf bekomme...Der hat da eine spezielle Maschine für; die Bügeleisen-Umleimer fallen wieder ab...

  • ... ich hatte damals das Glück, einen Schreiner vor Ort zu haben, der nach meinen Plänen, aber auch mit immens vielen eigenen Ideen zusammen mit mir gebaut hatte. Das heißt, er hat wirklich mitgedacht, und obwohl - oder gerade weil - er keinerlei Erfahrung mit Fahrzeugausbauten hatte, hat er meine Ideen nochmals verfeinert und optimiert. Das war eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit, zumal er dann auch seine Fachkenntnisse zu Material und Beschläge etc. mit einbringen konnte. Gemeinsam hatten wir somit viel mehr Ideen und damit ist der Ausbau viel perfekter geworden (abgesehen von der handwerklichen Qualität und dem vorhandenen Maschinenpark) als wenn ich alleine vor mich hin gewerkelt hätte. Wir waren aber auch auf einer Wellenlänge.
    Wenn man also so jemanden findet, der selbst mit Engagement mit dabei ist (ob nun auf privater Basis oder kommerziell), kann unter Umständen das bessere Ergebnis herauskommen.

    Denkbar ist z.B. auch, dass es als Freundschaftsdienst läuft und man im Gegenzug für die Arbeit dem Schreiner das Fahrzeug so und so lang pro Jahr für den Urlaub zur Verfügung stellt. So lief das bei mir damals. So hatten beide etwas davon.

    Rolf

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