Badwände aus GFK - wie aufstellen?

  • Hallo miteinander!
    Da mir die Lösung meines Kabinenbauers nicht gefällt (alles mit großen U- Schienen verbunden), will ich die Badwände aus 30mm GFK selber stellen. Die Platten sind schon auf Gehrung gesägt. Anbei auch der Plan, wie das mal aussehen soll.
    Deshalb meine Frage(n):
    Werden die Platten mittels GFK Winkel an den Wänden, Decke und Boden verklebt?
    Welchen Kleber nehme ich hierfür am besten?
    Wie werden die sichtbaren Außen-/und Innenkanten verklebt/verfugt?

    Freue mich auf ein paar Tipps von euch!

    LG
    Thomas

  • Sind die Platten für die 90 Grad Winkel auf 45 Grad Gehrung geschnitten, oder sollen die stumpf aufeinander?
    Wenn stumpf aufeinander, dann hast Du ja eh die offene Kante, die Du mit einem Winkelprofil abdecken musst.
    Wenn die Platten auf 45 Grad geschnitten sind, dann kommt es ja auf die Qualität des Sägeschnitts an, ob da noch etwas abgedeckt werden muss, oder nicht. Für die Festigkeit braucht es da keine Winkel.
    Zum Kleben: Da gibt es viele Möglichkeiten. Wenn noch Abdeckleisten drauf sollen würde ich evtl. Körapur 666 nehmen.
    Wenn die Schnitte so glatt sind, dass keine Abdeckleisten benötigt werden eher Sika oder einen anderen Pastösen 1K Kleber, der auch als Dichtmittel taugt, und dann die herausquillende Klebe/Dichtmasse sauber zur schönen Fuge abziehen.

    Für den Anschluss an Wand und Boden gilt das Selbe. Beim Anschluss an die Decke gibt es zwei Philosophien:
    Bei Wärme (Sonneneinstrahlung von außen) dehnt sich die Kabine ja aus und somit wird sie innen auch ein paar mm höher. Entweder man läßt diese Änderung zu, dann macht es Sinn die Duschkabinenwand oben nur in einem passenden U-Profil zu führen und nicht zu verkleben, oder man verklebt die Duschabtrennung mit der Decke und hält die Decke so unten.

    Wenn nicht, wie oben beschrieben, gleich mit dem Kleber verfugt wird, dann mit Dichtmasse, wie Sika 221.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Zitat von windfriend

    Die Platten sind schon auf Gehrung gesägt.


    hallo Thomas ,
    wie Krabbe schon auffiel , Dein Plan zeigt aber keine Gehrungsschnitte :D ich gehe davon aus , daß Du machst was Du geschrieben hast - also Gehrungsschnitte 45-Grad.

    Alle Innenecken müssen mit Kleb/Dichtmittel abgedichtet werden - zB Sika221 oder mE MS-Polymer.
    Außenecken kannst Du , wenn sie perfekt glatt geschnitten sind ohne zusätzliche Kante belassen. mE sieht ein aufgesetzter Winkel Alu oder GFK nicht besonders gut aus -
    evtl Holz , wenn es zur Einrichtung passt. Wenn keine Außendeckleiste drauf kommt , würde ich nur einen Klebstoff verwenden , der auch bei sehr dünner Schicht kraftschlüssig klebt -
    also kein Sika etc , da diese eine entsprechende Schichtdicke verlangen und dann die Außenecke hässlich auseinanderquillt - da muß dann eine Deckleiste( -ecke ) drüber.
    Ich glaube , ich würde heute Pattex für die 45-Grad- Verklebung nehmen und InnenWinkel mit Sika/MS-Polymer ausfugen.
    viel Erfolg beim Ausbau
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo Thomas,

    ich stehe gerade vor einer ähnlichen Frage, bzw. bin auch gerade bei der Planung meiner Badwände. Ich bin nicht der Meinung, das wenn du die Platten im Gehrung aufeinander klebst, diese vernünftig halten. Denn den Schaum des Sandwichs kann man als kraftschlüssige Klebestelle vergessen. Ist zumindest meine Erfahrung. Das was hält ist das GFK. Deshalb kommen beim GFK-Koffer ja auch die Außen und Innenwinkel zum Einsatz. Ich denke, zumindest auf einer Seite kommt man nicht um einen Winkel herum. Ich würde die Seite wählen, auf der man es am besten verstecken kann... Das als Winkel verwendete Material? Hmm, ich denke das obliegt dem persönlichen Geschmack des einzelnen. Ach ja, wichtig beim GFK-Schneiden besonders in Gehrung ist ein frisch geschliffenes Sägeblatt. Sonst gibts feine Absplitterungen.
    Die Idee die Wände oben und unten in ein U-Profil zu stellen, wie Krabbe vorschlägt finde ich nicht schlecht. Diese habe ich auch. So könnte alles es schön arbeiten, wenn sich die Kabine bei Erwärmung dehnt.

    Ich werde es voraussichtlich so lösen:

    An die Decke klebe ich mittels eines sehr haftstarken 3m Klebebandes (ca. 7kg /cm2) eine GFK-U-Schiene. Die Wand ist etwas niedriger wie die Innenhöhe. So kann ich die Platte von unten in die U-Schine schieben. in der Schiene werden ca. 5mm Luft zwischen Decke und Wand sein. An der Bodenplatte wird die Wand mittels Winkel (30x30x3) beidseitig festgeklebt. Ich verwende hierfür wieder meinen 1-K MS-Polymerkleber (der benötigt allerdings 1,6mm Schichtdicke - dafür hat er 400% Dehnfähigkeit). Die Winkel verschwinden im Bodenaufbau. Auf der Innenseite - also im Bad - kommen bei den Ecken GFK-Winkel zum Einsatz. Diese kann ich größtenteils mit den Badmöbeln kaschieren.

    Aber wie immer führen verschiedene Lösungen zum Ziel und jeder muss den für Ihn am besten passenden Weg finden...
    Ich hoffe es kommen noch einige andere Vorschläge hier im Beitrag.

    In diesem Sinne - Viel Erfolg bei Deinen Badwänden lieber Thomas. Lass mal hören wie Du es letztendlich gemacht hast...

    LG Stefan

  • Hallo Leute!

    Mal ein Bild wie das bei mir aussieht. Die Platten auf Gehrung geschnitten, flächig verklebt, innen allseitig mit Winkel 40mm versteift, aussen die Schnittkanten verspachtelt und verschliffen da diese Ecken auf Sicht bleiben.
    Ich habe die Wände vor dem "Deckel" aufgestellt und auch die Kanäle für Kabel eingelassen. Einen "Längenausgleich" hab ich nicht vorgesehen.

    Grüße Peter

  • Hallo Peter,

    sicherlich die eleganteste Idee, die aber auch die konsequenteste Vorplanung voraussetzt, die dann aber auch während des Baus nur noch schwer veränderbar ist. Leider fällt diese Variante ja für Thomas aus, da die Leerkabine meines Wissens ja schon fertig ist... Aber Du hast doch bestimmt auch noch für seinen Fall eine Gute Lösung parat... :roll:

    Lg Stefan

  • Servus miteinander!
    Das sind doch schon mal sehr konstruktive und vor allem praktische Hinweise. Vielen Dank dafür!
    Das mit dem Abheben der Decke ist ja der Grund, warum der Kabinenbauer alles mit U-Profilen macht. Aber wie gesagt, gefällt mir das überhaupt nicht. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass sich bei entsprechendem Temparaturunterschied von Dach zu Innenraum durchaus die Decke im cm-Bereich abhebt. Aber wie machen das die allermeisten ohne U-Profile? Seht ihr einen Spalt bei entsprechenden Verhältnissen? Und wenn ich tatsächlich die Wand oben und unten festklebe und die Decke dadurch nicht abheben kann: das müssen doch enorme Kräfte sein, die vielleicht sogar die GFK Schicht vom Schaum lösen. Nur das man das dann nicht sieht... Hmm, trotzdem gefällt mir das nicht.
    OK, das mit den Innenwinkeln ist soweit klar. Auch das mit der Außenseite. Die Gehrung sieht gut aus (gutes Sägeblatt und gute Säge absolute Voraussetzung), das sollte mit etwas Feinspachtel verschliffen werden können. Vielleicht kommt noch eine feine Holzkante drauf. Aber das entscheide ich ganz zum Schluss.
    peter: welchen Kleber hast du für die flächige Verklebung verwendet (die Verklebung mit den Schaumseiten meine ich)?
    Stefan: auch wenn die Decke bei mir schon drauf ist, kann ich die Innenwände dennoch stellen. Sie sind natürlich nicht ganz so hoch wie die Innenhöhe, von daher sollte das kein Problem sein.
    Ralf: das mit dem Pattex ist ein guter Tipp! Hatte ich nicht auf dem Schirm.

    Grüße
    Thomas

  • Zitat von windfriend

    Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass sich bei entsprechendem Temparaturunterschied von Dach zu Innenraum durchaus die Decke im cm-Bereich abhebt. Aber wie machen das die allermeisten ohne U-Profile? Seht ihr einen Spalt bei entsprechenden Verhältnissen?

    Hallo Thomas,
    ich habe den Toilettenraum mit Reimo-Möbelplatten gebaut und die Fuge an der Decke mit Sikaflex verfugt. Das Sikaflex ist sauber aufgerissen und im Sommer habe ich da durchaus einen spalt von ca. 1 cm, während das Dach im Winter satt aufliegt. Ich persönlich lebe damit. Aber für dich vielleicht ein Hinweis, wie das Dach bei 2m Fahrzeugbreite arbeitet.

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Hallo,

    habe die Nasszelle wie Herby gebaut.
    Nur habe ich, um die Klebefläche zu vergrößern, zusätzlich einen Aluwinkel
    in die Ecke zwischen Wand und Decke geklebt. Bei mir hat sich nichts gelöst.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von windfriend

    Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass sich bei entsprechendem Temparaturunterschied von Dach zu Innenraum durchaus die Decke im cm-Bereich abhebt.

    Hallo Leute,

    dass sich Spalten im cm-Bereich bilden können kann ich nicht nachvollziehen.

    Wenn man sich mal die Ausdehnungskoeffizienten der in Frage kommenden Materialen anschaut, bewegen wir uns eher im mm-Bereich.

    Beispiele bei 50 Gad Temperaturunterschied auf 2 Meter Höhe:

    Blech: 12 um/m/Grad = 1,2mm
    Holz: 5um/m/Grad = 0,5mm
    GFK: 15um/m/Grad = 1,5mm

    Wie kommt Ihr auf cm? Verstehe ich hier etwas nicht richtig oder gibt es noch andere Wirkungsmechanismen?

    Gruß, Michi

  • Zitat von GOWEST

    dass sich Spalten im cm-Bereich bilden können kann ich nicht nachvollziehen.

    Wenn man sich mal die Ausdehnungskoeffizienten der in Frage kommenden Materialen anschaut, bewegen wir uns eher im mm-Bereich.

    Wie kommt Ihr auf cm? Verstehe ich hier etwas nicht richtig oder gibt es noch andere Wirkungsmechanismen?

    Hallo Michi,
    ich denke, das ist so ähnlich wie mit der Hummel. Wissenschaftlern war da auch lange ein Rätsel, wie das Viech überhaupt fliegen kann, weil die Flügel im Verhältnis zum Körpergewicht viel zu klein sind. Die Hummel wusste zu Glück nichts davon und flog munter weiter! :lol:

    Ähnlich ist es hier:
    Ich kann Dir nicht sagen, wo die Spannung genau her kommt (von 2m Breite oder 5m Länge vom Dach oder von irgendwo ganz anderes her).
    Fakt ist, dass die Decke an der Toilette, die ziemlich mittig im Fahrzeug liegt, ca. 1 cm (10mm :lol::wink: ) über der Wand "schwebt", wenn es heiß ist. Unabhängig von allen theoretischen Überlegungen macht die das praktisch einfach so! :shock:
    Vielleicht "schrumpft" aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten auch nur die Holzwand im Verhältnis zum GFK und der Spalt entsteht so. :wink::D
    Wobei die Sikaflex-Nähte zum GFK die Wand hoch nicht gerissen sind.

    Theoretisch unwissende Grüße :wink:
    Herby

    der auf die wissenschaftliche Auflösung des Problems auch gespannt ist - auch wenn's für ihn eher ein (interessantes) theoretisches Problem bleibt.

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Hallo Herby,

    mein Kofferdach hebt sich bei Sonnenbestrahlung locker um 20mm und senkt sich sobald keine Sonne mehr scheint.
    Das was für mich auch Grund die Nasszelle abends einzubauen um über Nacht keine Dachbewegung zu haben
    während der Kleber aushärtet bzw. abbindet.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von VWBusman

    Hallo Herby,

    mein Kofferdach hebt sich bei Sonnenbestrahlung locker um 20mm und senkt sich sobald keine Sonne mehr scheint.

    Hallo Christopher,
    mir musst du das nicht sagen! ich glaube dir das praktisch :lol:
    Der Michi ist derjenige, der dieses Phänomen gerade wissenschaftlich nachzuvollziehen versucht. :idea:

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Hallo Leute!

    Ich würde jetzt mal mutmaßen dass sich nicht die ganze Kabine um 20!!!mm anhebt sondern dass das Dach eine Wölbung bekommt wenn die Sonne drauf scheint. Das würde auch erklären warum die seitlichen Klebenähte nicht gerissen sind :!:

    Grüße Peter

  • Hallo Peter,

    das es sich um eine Wölbung handelt hatte ich jetzt vorrausgesetzt.
    Meine Nasszelle ist von der Außenwand 80cm tief und an der Kante im Wohnraum hebt sich das Dach um bis zu 20mm.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hi Peter,

    diese Idee hatte ich auch gerade und war mal im CAD-System. Wenn das Dach seitlich nicht aus kann, genügt eine Ausdehnung um 1mm bei einer 2,4m breiten Kabine, damit sich die Decke in der Mitte um 2,8cm wölbt. Bei einer GFK-Sandwich-Kabine mit Klebespalten und elastischem Kleber ist die Sache vermutlich nicht so kritisch.

    Gruß, Michi

  • Hallo

    Und wen man stark klebt kan es dan nicht zijn das von das dach die GFK shicht sich trent von das shaum ?

    Das dach wolbt sich genau so aber man sieht es innen nicht ??

    Was werre besser ?

    Mfg
    Eric

    Meine Muttersprache ist Niederländisch (Belgien)
    also wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten !

  • Zitat von liopleuredon

    Was werre besser ?

    Hallo Eric,
    gute Frage!
    Ich denke, wenn die Optik innen das Hauptkriterium ist, dann ist es egal, wenn es Ablösungen im Schaum gibt. Der Dachlast und Begehbarkeit des Daches ist das nicht gerade förderlich!

    Michi:
    Schön, dass du des Rätsels Lösung auch in der Theorie gefunden hast! Es geht halt nichts über ein profundes Ingenieurswissen! :D

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Hoi

    Dem Inscheschiör ist nichts zu schwör. SCNR :mrgreen:

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

  • Bei meiner Kabine habe ich im Bereich des Kleiderschranks (Fahrerseite, direkt hinter dem Alkoven) ca. 5 - 7 mm Höhenänderung, je nach Außen- und/oder Innentemperatur.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

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