Schweden - Rundreise mit knappem Zeitfenster

  • Meine Freundin und ich suchen die aktuelle Situation berücksichtigende Ziele für 17 Tage im September.

    Sie hat sich schon ziemlich auf Schweden eingeschossen - Overlanding und mostly Naturcamps. Das erleben von Natur und Landschaft - anstelle von den üblicheren Touristischen aktivitäten.

    Hab mal scheu nachgerechnet - in Zahlen ist das schon deftig(er):

    6`500 km zusammen

    Natürlich können wir jeweils die Anreise a 1000km nach Zürich-Kopenhagen und später zurück pushen und uns dabei ablösen... 3 Reisetage sind da trotzdem zu planen.

    Bleiben 14 Tage in Schweden und ca 4500km, also ca. 321km /Tag noch ohne Schlammschlacht bei der Campsuche.

    Jeden Tag 4 Std fahren für ein neues Camp - kann mann machen. Da es im September kälter ist, gern mal regnet - kann man sich zumindest trocknen und wärmen, während der Fahrzeit.

    Was denkt ihr? Tendiere ja selber zum Westalpen Alternativprogramm. Andereseits stand Schweden noch nirgens in meinen Wunschlisten, mit dem Quickdive komme ich dann vielleicht doch auf den Geschmack.

    Vielleicht kann mir ein Schwedenreisender hier noch gute Tips geben. Speziell auch zu der Fahrleistung.

    Surfy

  • Moin,

    320 km in 4 h sind selbst auf den Hauptstraßen schon kaum bis garnicht machbar.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Nun, wir sind für 12 Tage zu den Lofoten gefahren... Kann man machen
    Aber wir hatten da als Ziel ein CP um von da aus die Lofoten zu erkunden, das hat halt geholfen.
    5500KM, davon waren 3 Tage hin und 3 Tage zurück reine Fahrtzeit
    ~~~ Ich habe gerade in Norwegen die 50km die Stunde für einen optimistischen Wert angenommen.

    Hier mal ein Roadbook für den Hinweg:

    17:40 Abfahrt nähe Osnabrück
    Tanken 1:
    22:40 von Kolding nach Kopenhagen
    22:55 Brücke 1
    23:18 Rast 1
    00:34 Überfahrt der ersten Mautbrücke
    01:40 Übernachtung auf einem Rastplatz Nacht - Dänemark - Insel: Sjælland
    06:00 Weiter geht’ s
    06:44 Willkommen in Schweden (2. Mautbrücke) 375 DKK
    08:15 Tanken 2 und Rast 2 486 SEK
    10:48 Jöpening
    14:27 an Stockholm vorbei
    15:03 Tanken 3 und Rast 3
    17:42 Stau auf E4 – Unfall
    19:23 Rast 4
    Zeitliche Ungenauigkeit :: Übernachtung auf einem Rastplatz - 1. Nacht in Schweden.
    08:20 Abfahrt
    10:00 Tanken 4
    12:00 Endlich auf die E10 Abbiegen
    12:30 Rast 5
    13:14 Ein Hinweis, das wir gerade den nördlichen Polarkreis passieren
    14:05 Die ersten Rentiere (Hund findet es toll Smiley )
    14:54 Rast 5
    15:58 Kiruna
    16:14 Kiruna verlassen (unbedingt vorher Tanken!) jetzt geht’s in die Berge
    17:21 Endlich Tanken! (Abgezählte Spritmenge)
    17:56 In Norwegen angekommen!
    20:50 Jetzt kommen die Lofoten
    21:43 Svolvear – Geldabheben (leider falsch)
    23:11 Auf unserem Zeltplatz!

  • Ist grundsätzlich machbar. Ich bin in 23 Tagen von CH, Larvik, Lofoten zum Nordcap und über Finnland und Schweden zurück und zwar im Winter (Februar/März).
    In Schweden kommt man grundsätzlich am schnellsten voran. Trotzdem muss man sich bewusst sein dass das eine elende Fahrerei werden wird. Und ich persönlich hab das Fahren in Norwegen und Finnland (nur kurz gestreift) trotzdem angenehmer und kurzweiliger da abwechslungsreicher empfunden.

    Vielleicht doch eher eine kleinere Region auswählen, so schnell wie möglich dahin rauschen und es dann dort gemütlicher nehmen bevor man wieder nach Hause rauscht?

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • das gibt so kein Schweden Urlaub :?

    Man sollte auch zeit für nichts in Schweden haben ( Ficka ) und die ruhe und Einsamkeit genießen können.
    Angeln und Elche mit der Kamera schießen. :wink:

    Gruß Dieter

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Hallo Surfy,

    die Strecke ist sicherlich in der genannten Zeit fahrbar.
    Wir waren im Juli 28 Tage auf einer ähnlichen Strecke unterwegs, sind aber mit einigen Abstechern etwa 1.000 km mehr gefahren.
    Unser Fahrzeug war unser Atego 8,6 t. Das macht aber bei max 90 km/h auf den meisten von Dir gezeigten Hauptstrassen wenig Unterschied zu einem kleineren Fahrzeug.

    Aber: die von Dir ausgesuchten Straßen empfand ich als weitgehend recht monoton, gerade im Norden. Die Würze kam eigentlich erst durch die Nebenstrecken.Dann wird es aber zeitlich zu knapp.

    Mein Fazit wäre: Bei 17 Tagen lieber eher nur die südliche Hälfte und dann verstärkt die westliche Seite Richtung Norwegen, die Region zwischen Vänern und Vättersee sowie die "Hohe Küste" im Osten nördlich von Stockholm.
    Ansonsten: Westalpen mit den diversen Schotterstrecken (Ligurische Grenzkammstrasse, Maira-Stura u.ä.) :mrgreen:

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • ... wir waren die letzten Jahre immer mehrere Wochen in SWE / NOR - ebenfalls von der CH aus.

    Diese Strecken kannst du in der genannten Zeit fahren, Betonung auf fahren! Viel mehr ist m.E. nicht drin. E4 und E45 sind nach "schwedischen Massstäben" mit einer Autobahn zu vergleichen, im Süden oft zweispurig, ab Mittelschweden i.d.R. einspurig (je Richtung). Diese Stassen fahren sich auch so wie eine Autobahn - schöne Landschaften entlang der Strassen gibt es - wie es sie auch bei uns entlang der Autobahn gibt. Oft (viel) schöner zu fahren sind jedoch die kleineren Strassen - hierfür wirst du jedoch keine Zeit haben! Denn da kommt man an einem Tag (4 Stunden fahren) nicht weiter als 100-200 Km. Natürlich kann man auch da 12 Stunden am Tag fahren... Ab und zu einen "(Halb-)Tagesausflug" zu machen, wird bei dieser Route kaum möglich sein, weil du so sofort in massiven "Verzug" kommst.
    Für mich wäre dies Stress pur!

    Beachte die Distanzen: Von Malmö-Abisko ist es Luftlinie ungefähr gleich weit wie Malmö-Rom!

    Ich würde in dieser kurzen Zeit:
    - Die Fähre von Kiel - Göteborg in Betracht ziehen. So kommst du gemütlich während der Nacht ein paar 100 Km nordwärts
    - Den Fokus auf +/- Mittelschweden legen (Höhe Göteborg bis Sundsvall / Östersund - ab hier wird insb. die E45 sehr monoton)

  • Das wird kein Urlaub. Das wird eine Hetzjagd.
    Außer man verzichtet auf die schönen Strecken abseits von allem. Wir fahren jetzt die 4.Woche am Stück durch Norwegen und Schweden und könnten nochmals 4 Wochen fahren.

  • Hallo an alle Schwedenfreunde
    ich habe so in etwa schon die Tour gemacht wo unsere Kinder noch klein waren
    https://www.google.de/maps/dir/Trelleborg/Marstrand/Grundsund/Kungshamn/Tanumshede/Nössemark/Torsby/Mora/Herrhamra/Böda/@58.2740499,13.3510491,6.62z/data=!4m62!4m61!1m5!1m1!1s0x4651651ba0ef9c7f:0x4559d16d41754fe4!2m2!1d13.1574232!2d55.3762427!1m5!1m1!1s0x46455d49af62ff95:0xa96b8c8d4241b6de!2m2!1d11.5967453!2d57.8884502!1m5!1m1!1s0x464598af8149a301:0xa01907aa3402c90!2m2!1d11.4178031!2d58.214729!1m5!1m1!1s0x4645bbbd45f46233:0x6d0b840847ea300e!2m2!1d11.2594186!2d58.3594831!1m5!1m1!1s0x4644496d40d30033:0xe67684010edca114!2m2!1d11.3252391!2d58.7239941!1m5!1m1!1s0x46447b472165d43d:0x84626e08ea0898ae!2m2!1d11.844644!2d59.135756!1m5!1m1!1s0x464285c72c134d87:0x4019078290e7f30!2m2!1d13.0102132!2d60.1409072!1m5!1m1!1s0x4667db4479a069a5:0x14f914049025c5f9!2m2!1d14.537003!2d61.004878!1m5!1m1!1s0x465f5a6b51afbda7:0x4848d118ac9554f3!2m2!1d17.8254526!2d58.8082877!1m5!1m1!1s0x4658007f777f6c6d:0x201a755182158382!2m2!1d17.0351032!2d57.2605471!3e0


    Ich habs versucht die Karte einzufügen

    Da haste viel Schweden mit weniger Km zum Appetit holen

    Die Route wäre die Westküste hoch
    Marstrand
    über die Inseln hüpfen
    Kungshamm
    Tanumshede
    die Norwegische Grenze hoch Richtung
    Torsby Mora ist schon schöne Nordlandgegend mit Schotterpisten
    Stockholm
    die Ostküste runder durch den Scherengarten
    Ruhig raus fahrn an die Caps nix Küstenstrasse
    St Sankt Anna zb.
    Böda uns weiter


    Ist ja nur ein Vorschlag
    oder wie seht ihr das

    Schweden Natur und Zeit eine Hektig, das macht so ein Urlaub aus

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.


  • fahr ins Baltikum, landschaftlich extrem schön,

    ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
    Seid Ihr das erste mal in Schweden?
    Wenn Euch die Landschaft mehr interessiert als Städte b.z.w. Touristik, ist Euer Vorhaben realisierbar. Wobei nördlich von Stockholm die Entfernungen etwas zäh werden.
    Vorschlag von mir: Zürich, O-Berg (Erste Etappe= 530 Km Übernachtung bei uns), durch Polen, Litauen, Lettland, Estland nach Tallin, Fähre nach Helsinki, über Savonlinna nach Rovanjemi. Dann freie Strecken wahl durch Schweden zurück. Das sind auch nur 6300 Km und Landschaft zu Hauf.

    Grüße, chris

    wir sammeln abgelaufene Verbandskästen aus KfZ und alles medizinische Zeug, für unser Projekt in Gambia. Guckst Du: together-in-the-gambia.de :arrow: oder neu bei facebook :arrow: : together in The Gambia e.V.

  • Norwegen macht dicht für Deutsche/Schweizer. Einreise z.B. aus Schweden nur für Transit.
    Die E45 ist im Norden an vielen Stellen z.Zt. ohne Asphalt. Die kippen da losen Schotter drauf, jeder vorbaurauschende LKW schleudert die Steine seitlich weg. Sehr bescheiden zu fahren.


  • Norwegen macht dicht für Deutsche/Schweizer. Einreise z.B. aus Schweden nur für Transit.
    Die E45 ist im Norden an vielen Stellen z.Zt. ohne Asphalt. Die kippen da losen Schotter drauf, jeder vorbaurauschende LKW schleudert die Steine seitlich weg. Sehr bescheiden zu fahren.

    Man schreibt von ".....Voraussichtlich ab dem 29. August 2020 wird die Quarantänepflicht für Reisende aus Deutschland wieder eingeführt, wenn Norwegen Deutschland zum Risikogebiet erklärt."

    Das mit dem losen Schotter hatte ich im Juli auf einer Hauptstrassse, die zur E45 führt auf 2 x je 20 km auf dem Motorrad. Ist nicht wirklich toll, wenn neben dem Hinterrad gleichzeitig auch noch das Vorderrad anfängt zu "driften"

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Hallo Surfy,

    der generellen Tendenz der Vorredner, das die von Dir geplante Route eher Stress als Urlaub bedeutet, schließe ich mich definitiv an!

    Schweden ist ein Reiseland in dem man hervorragen entschleunigen, wunderschöne Natur sowie Einsamkeit erleben kann auch wenn man sich 'nur' in den südlicheren Regionen aufhält. Die von Dieter vorgeschlagene Route finde ich gut, eventuell schon fast etwas zu lang. Schweden bietet so viele schöne Stellen an denen man auch gerne mehr als eine Übernachtung machen würde um die lokalen Besonderheiten detaillierter zu erforschen. Viele sehr interessante Dinge (Natur und Kultur) sieht man nämlich erst wenn man von den Hauptrouten auf die Nebenstrecken wechselt und da sind solche Tagesetappen nicht machbar. Ich hatte hier im Forum schon mal ein paar allgemeine Schwedentipps gegeben, schau sie Dir gerne an.

    Ich würde Dir für die Anreise die Fähre Kiel-Göteborg empfehlen, früh in Zürich los, richtig Gas geben und beten das kein Stau ist und um 17:00 Uhr am Schwedenkai auf die Fähre fahren. Dort noch nen Absacker auf Deck oder in der Kabine. Am nächsten Morgen ausgeschlafen und geduscht das Frühstücksbuffet 'genießen' (Ist so leidlich akzeptabel, aber man ist erstmal satt) und um 9:00 Uhr auf schwedischen Boden rollen. Wenn man Göteborg nicht besichtigen möchte kann man innerhalb von 30 Minuten entweder am Meer in den Schären oder in einem der schönen Naturparks mit Felsen und Seen und sehr 'schwedischer' Landschaft in der näheren Umgebung sein.
    Und da kann dann schon am zweiten Tag der Urlaub beginnen.
    Wenn man etwas Wandern und die eine oder andere Naturschönheit besuchen möchte würde ich die Tagesetappen auf maximal 200 km begrenzen...

    Bei der Reiseplanung solltest Du Folgendes beachten:
    Falls Du einen 'Abstecher' nach Norwegen planst oder Google dich wegen der kürzeren Strecke durch Norwegen routet solltest Du Dir die Corona-bedingten Einreisebeschränkungen der Norweger ansehen!

    Viels Spaß in Schweden!

    Peter


  • ...Ist nicht wirklich toll, wenn neben dem Hinterrad gleichzeitig auch noch das Vorderrad anfängt zu "driften"


    Och Michael, ich denke die Varadero ist eine Reiseenduro?
    Hinstellen, Gashahn auf und auf die Massenträgheit bzw. die Kreiselkräfte des Vorderrads vertrauen. :D

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Krabbe,

    ich war sogar mit der Triumph Tiger unterwegs mit 21'' Vorderrad.
    Klappt auch mit nicht allzu viel Offroad-Erfahrung eigentlich ganz gut.
    Allerdings ist diese extrem rollige Auflage auf eigentlich festem Untergrund fast wie fahren auf Eis oder Schnee.
    Außerdem hatte ich unseren Hund in seinem Topcase hinter mir, Stürzen wäre also extrem ungünstig gewesen, und Andrea mit Ihrer BMW G 650 hat halt gar keine Offroad-Erfahrung.

    Aber wir sollten vielleicht wieder zurück zum Thema Skandinavien mit wenig Zeit.....

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Vielen Dank für eure Tipps, habe sie soben zusammen mit meiner Traumfrau im Detail studiert und in Google-Maps nachvollzogen!

    Der Norden hatte (insbesondere mich) wegen dem Nordlicht angezogen, welches in Abisko besonders toll sein soll.

    Aber vermutlich lohnt es sich, dieses Reisevorhaben aufzuteilen... Nochmals danke für die Tipps, wir brüten darüber und melden und vielleicht nochmal für den Feinschliff.

    Und danke für das Angebot des Hostings bei der Anfahrt @ chris!

    Surfy

  • Ich denke September kann durchaus geeignet sein für Polarlichter, je später im September desto besser denn da werdet ihr fast jeden Tag merken dass es früher dunkel wird.
    Im September wird es auch am Polarkreis schon ein paar Stunden richtig Nacht, man hat aber auch noch lange genug Tag um was zu erkunden...sofern man sich nicht die Nacht mit Polarlicht bestaunen um die Ohren gehauen hat ;)

    Ich warne euch aber davor dahin zu fahren mit dem Ziel Polarlichter zu sehen! Du/ihr könntet enttäuscht werden. Hab Leute getroffen die hatten in 3 Wochen kein einziges Polarlicht gesichtet. Ich selber hatte auch schon 10 Tage keinen, dann aber fast jeden Abend was. Es gab von 3 Minuten bis mehrere Stunden und von kaum sichtbar bis zu Wahnsinnspolarlichter welche alles je erwartete in den Schatten stellten so ziemlich alles.

    Ich hatte die App Aurora Forecast dabei und die war schon sehr gut für eine erste Einschätzung ob es an dem Abend und dem Ort Polarlichter geben könnte oder nicht.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

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