Leerkabine bauen lassen wo oder wo eher nicht???

  • Ich will dem Marco ja nicht zu nahe treten, aber ich rate dringend zu mehrjährigen Vorerfahrungen in Sachen Wohnmobil und Planung von größeren Trips ohne homebase...streng genommen gibts ja "das perfekte Womo" gar nicht, es gibt maximal die optimale Lösung für einen ganz spezifischen einsatzzweck...Eigentlich bräuchte jeder Trip sein je eigenes, speziell daraufhin optimiertes mobil... Das geht sogar ganz gut für ein expeditionsmobil, das auf eine definierte Expedition hin konstruiert ist. Beim Alltagsfahrzeug ist das weitaus schwieriger... Also: erst die Expedition planen, dann die +200tsd Euro fürs Fahrzeug dafür in die Hand nehmen...

  • So wie Du Dein Projekt beschreibst wird das vermutlich ein LKW. Ich habe auf meinen Reisen viele Expeditions-LKW gesehen und leider auch erstaunlich viele mit schadhaften Kabinen. 90% der Risse und Brüche in Kabinen waren die Folge von falsch konstruierten oder falsch gelagerten Zwischenrahmen. LKW Rahmen verwinden sich auf schlechten Strassen und im Gelände wirklich stark. Wenn da der Zwischenrahmen zu schwach ist und/oder nicht ausreichend vom Rahmen entkoppelt ist, werden die Kräfte in die Kabine eingeleitet und die bekommt Risse oder die Befestigungspunkte zum Zwischenrahmen reißen aus. Mehrfach gesehen und so ziemlich der GAU. Die anderen Schäden, die ich 2 mal gesehen habe, waren verrottete Holzböden. Bei vielen Herstellern ist am Boden auf dem Gfk Sandwich noch eine Sperrholzplatte, die dann abgedeckt wird. Wenn da unendeckt Feuchtigkeit eindringt gammelt es unter dem Bodenbelag. Die Kabinen selbst unterscheiden sich nicht wirklich. Für mich ist das Wichtigste bei einer LKW Kabine die Kompetenz des Aufbauherstellers im Bereich Zwischenrahmen und Lagerung. Konkret habe ich bei Kabinen, auch älteren, von Ormocar und Bocklet noch nie Schäden gesehen, obwohl sie am häufigsten anzutreffen sind. Bei LKW Kabinen von Füss und Woicke habe ich schon massive Schäden wegen fehlerhafter Zwischenrahmen gesehen. Allerdings waren das ältere Kabinen.
    Gruß Stefan

    Never confuse having a carreer with having a life

  • Hallo ihr Leute,

    herzlichen dank mal so zwischen durch. So nett und so ausführlich ihr mir hier antwortet sehe ich mich in der Pflicht das hier mal zwischendurch zu erwähnen!

    Zum Fahrzeug selbst ist zusagen, dass es ein MB 1225 werden wird, natürlich ist der nur mit FS Kl. 3 zu fahren. Warum ich das Fhz. wähle liegt auf der Hand, ein 7,5t braucht zwar etwas weniger, doch das ist relativ. Ein 7,5t ist oft schon in der Anschaffung durch Veba o. Händler teurer. Dazu kommt, wer sich auf die 7,5t beschrängt, investiert auch noch für leichteres Material mehr Geld. Ich habe bemerkt, oft kommt ein 7,5t 50% teurer. Wer jetzt das immernoch favorisiert kann ja sollte sich bewusst sein, dass seine 7,5t meißt ausgereizt sind. Zumindest bei mir wäre es so, ich würde wahrscheinlich drüber liegt. Geht ein Fahrzeug jetzt auf die Piste, sollte es eine Reserve haben und nicht voll ausgelastet sein. Hier wird ein 12t auf wahrscheinlich 10,5t abgerüstet. Reserve ist also immer noch da. Ein 7,5tonner läge da wohl i.d.R. bei 100 - 110% Belastung von sowieso schon zarteren Teilen gegenüber dem Großen. Das rechnet sich meiner Meinung nach nicht.

    Die Toilette soll ein Trenn-WC werden. Warum? Da braucht's kein Spülwasser zum Spazieren fahren und der Ablassrythmus kann auf gut drei Wochen gesteigert werden. Mein Thetford war jeden 3. Tag soweit...

    Auch über Kühlkoffer habe ich nach gedacht, doch bin ich mir nicht sicher was das vielleicht ausdünstet wenn man darin wohnt und heizt und das Ding nicht eben auf Null grad und drunter gekühlt wird. Außerdem könnte ja hier aus noch etwas anderes ausdünsten wenn man erstmal in die Zwischenschichten vielleicht schneidet, zw. Fenster & Co.

    Sechstellige Summen kann man ausgeben, muss man aber nicht. Einige spaßige Anbieter solcher Vehikel im first class look mit Glanzoptik im Inneren irritieren mich. Gerade gibt's für einen guten KAT mit H- Nummer und neuem Tüv. 8500.-Teuronen und die Sparfragktion kann da eine LAK 2 für 1500.-EUR draufschnallen für 191.-EUR Steuer p.a. und 180.- Vers. p.a. Klar hat der letztere 23L Mehrverbrauch, aber wer mal im Ernst wie weit ist die Differenz heraus zu fahren?

    Mir geht's um eine Kabine, als eben echten Wohnort, zum Mobil leben. Nicht mehr und nicht weniger. Doch nach einem Orkan oder Schneesturm in Alaska o.ä. will man ja wieder zurück sich seinen Weg bahnen können, selbst wenn da mal ein Baum liegt.

    Gruß Marco

  • Hallo Marco
    Meinst du jetzt ein alteren und gebrauchten Mercedes MK 1225 in Allrad oder ein neuen Euro 6 Atego 1225 in AEF ?
    Welches Fahrerhaus, Radstand und Aufbaulange hast du als Ziel ?
    Gruss Campo

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  • Auch über Kühlkoffer habe ich nach gedacht, doch bin ich mir nicht sicher was das vielleicht ausdünstet wenn man darin wohnt und heizt und das Ding nicht eben auf Null grad und drunter gekühlt wird. Außerdem könnte ja hier aus noch etwas anderes ausdünsten wenn man erstmal in die Zwischenschichten vielleicht schneidet, zw. Fenster & Co.


    Mir geht's um eine Kabine, als eben echten Wohnort, zum Mobil leben. Nicht mehr und nicht weniger. Doch nach einem Orkan oder Schneesturm in Alaska o.ä. will man ja wieder zurück sich seinen Weg bahnen können, selbst wenn da mal ein Baum liegt.


    Hallo

    Ein neuer Kühlkoffer ist im Prinzip nix anders wie eine Leerkabine. Die Leerkabine für ein Wohnmo ist höchstens etwas "schöner" gebaut, Einem Totem Schwein ist es egal ob man innen oder außen Nieten sieht oder nicht. :wink:

    Der Kühlkoffer besteht auch aus Sandwitch Platten, oft aber nicht als ganze Wand am Stück, sondern aus zusammengefügten Elementen, die sich als Baukastensystem in jeder gewünschten Länge aufbauen lassen. Stinken tut da, wenn neu, nix.

    Das es ein Allradfahrzeug sein soll, ist ja vollkommen OK. Aber soll es auch ein Fahrzeug werden für schwereres Gelände? Schaut man sich mal Chrisis Fahrzeug an, geht es auch mit einem relativ zivilen Allradler die Welt zu erkunden, denn der rumpelt ja auch in Russland und so umher ohne extremen Geländeanspruch.

    Also: Ich würd erst nochmal über das Einsatzgebiet nachdenken. In Alaska einen Baum wegschaffen kann man auch mit einem Greifzug. Der ist billiger und vielseitiger als ein extremes Expeditionsmobil.

    Viel Spaß beim weiteren Planen, Marco. Du wirst Deinen Weg schon finden. Wenn man Jonsons ( auch wenn ich den nicht so mag) mobiles leben betrachtet, geht unterwegs sein mit vielen Konzepten.

    VG
    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Auch über Kühlkoffer habe ich nach gedacht, doch bin ich mir nicht sicher was das vielleicht ausdünstet wenn man darin wohnt und heizt und das Ding nicht eben auf Null grad und drunter gekühlt wird. Außerdem könnte ja hier aus noch etwas anderes ausdünsten wenn man erstmal in die Zwischenschichten vielleicht schneidet, zw. Fenster & Co.


    Mir geht's um eine Kabine, als eben echten Wohnort, zum Mobil leben. Nicht mehr und nicht weniger. Doch nach einem Orkan oder Schneesturm in Alaska o.ä. will man ja wieder zurück sich seinen Weg bahnen können, selbst wenn da mal ein Baum liegt.

    Gruß Marco

    Edit: Hab eben gesehen, dass die ähnliche Vorschläge schon weiter oben gemacht wurden... Aber doppelt hält ja bekanntlich besser :)

    Servus,
    zum Thema Kühlkoffer:
    Gebraucht in den meisten Fällen für Wohnzwecke nicht mehr zu benützen, Begründung, die Koffer werden häufig gereinigt mit Wasser (Druck + Hitze), durch die Temperaturschwankungen können Risse entstehen, in die dann das ganze Wurstwasser einsickert. Neu sind die mit Sicherheit ganz gut, aber meist sind die auf 2,60 Breite genormt. Diese 2,60m sind aber nur zulassungsfähig, wenn ein Kühlaggregat drauf sitzt. Ausdünsten tut da meist nix, da die ja alle für den Transport von Lebensmitteln zugelassen sind.

    Einfache Lösungen, wenn du einigermassen mit Standardware zurechtkommst:
    Ganz normaler Trockenfrachtkoffer, den kann man innen so isolieren, wie man meint zu brauchen. Neu sofort verfügbar, die Hersteller (um nur mal Kögel und Spier stellvertretend für 100 andere zu nennen) haben tausendfache Erfahrung im Bau von Aufbauten, gebraucht im Zustand "zerzaust" für paar Kröten oder als 6- oder 12monatige Ex- Vermieter zu bekommen. Reparierbar, Ersatzteile overnight verfügbar, tausendfach bewährt. Außerdem haben die schon Koffer für nahezu jeden LKW gebaut.
    Wenn das nicht in Frage kommt, schau mal sonst, wer alles Spezialaufbauten für LKW´s fertigt und lass dir da mal ein Angebot machen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein LKW-Kabinenbauer vielleicht etwas weniger als ein Reisemobilhersteller aufruft und auch schneller liefern kann. Weil der gewerbliche Kunde halt in den meisten Fällen mit einer zweijährigen Wartefrist gar nicht klarkommt.

    Ansonsten würde ich mal schauen, was die Leute in deinen bevorzugten Reiseländern so fahren. Ich kann hier nur von Lappland (Finnland und Schweden) sprechen, da ich über die Wintermonate hauptsächlich dort mit dem LKW unterwegs bin. Die fahren da alle ganz normale Standardware, halt nur gut bereift und meist mit Filterheizung. Die meisten LKW´s in deiner vermuteten Größenordnung (bis 12to) sind dort alle auch mit Radformeln von 4x2 unterwegs, Allrad sieht man nur bei Spezialfahrzeugen (Bautrupps von Energieversorgern z.B.)
    Am Polarkreis hab ich auch schon mal ein Expeditionsmobil 6x6 gesehen, der von einem vereisten Parkplatz nicht mehr wegkam und über alle Räder seitlich weggeschmiert ist. Hab dann nen Kübel Sand spendiert, dann ging´s wieder weiter.
    Ich habe auch dort die Erfahrung gemacht, wenn Sand und Ketten nicht mehr weiterhelfen, findet man immer jemand in fußläufiger Nähe mit einem Radlader, der dich für paar Halbe Bier oder sogar ein Fläschchen Hochprozentigen wieder irgendwo rauszieht.

    Viel Spaß bei der weiteren Planung!

  • kann zum Kühlkoffer gebraucht kaufen nicht raten, vorsicht mit der breite 2,60m kann nicht zum Sonder KFZ Womo umgeschrieben werden :(
    da diese breite für die Pallettenbreite des Aufbaus nur als LKW Zulassung läuft. Mit Womo Kabine ist da nix :cry: der TÜV sieht das im KFZ Schein :shock:
    Habe mit meinem MAN Fahrgestell gebraucht 14,5 to mit Kofferaufbau (de Fehtjer) Rahmenverlängerung und selber Innenausbau von A-Z ca. 2,5 Jahre gebraucht.
    soweit zur Bauzeit. wenn du nach Bodenheim kommst, einfach anschauen.
    Gruß Karin und Dieter.

  • Zum Thema "Kühlkoffer" kann ich vielleicht auch noch was beitragen:

    Wir haben unsere aktuelle Wohnkabine auf unserem Truck ja zunächst als Wohnwagen gebaut, und dann auf den Truck ummontiert. Diese Wohnkabine war ein Kühlkoffer mit 45 mm Wandstärke, bestehend aus verzinktem und zusätzlich kunststoffbeschichtem Stahlblech beidseitig mit dazwischen 43 mm PU-Kern als Sandwich verpresst. Diese Bauweise hatte schon eine ziemlich gute thermische Isolierung, der Hersteller sprach von -18 Grad.

    Wir haben diesen Kühlkoffer aber nicht gebraucht gekauft, sondern für uns nach Maß bauen lassen. Wenn man aus dem damaligen Gesamtpreis das schwere Tandem-Anhängerfahrgestell (3,5 to zGG) rausrechnet, käme man auf reine Kosten für den Koffer von ca. 6-7 tausend Euro incl. MwSt. Vorteil der Anfertigung war zum einen die Maßentsprechung exakt nach unseren Vorgaben sowie bereits eingesetzte Zwischenwände aus demselben Material und ab Werk mordsmäßig stabile Türen und Klappen. Kein Kabinenhersteller kam auch nur ansatzweise an diesen Preis. Und zum anderen, dass er funkelnagelneu war.

    Wir haben dann - um möglichst keinerlei Schrauben im Innern zu verwenden - eine weitere PVC-Sandwich-Innenkabine eingeklebt mit 25 mm Plattenstärke. Diese Innenkabine haben wir so geplant, dass sich darauf alle Bänke, Hängeschränke, Hochbett und weitere Abtrennwände gegenseitig einklemmen und abstützen, und das ganze mit reichlich Kleber bombenfest verklebt. Somit ergibt sich in unserer Wohnkabine eine Gesamtwandstärke zu allen Seiten von 45 + 25 mm Sandwichplatten, auf 5 - 10 mm Fuge geklebt, also 70 - 80 mm Isolation. Damit konnten wir nicht nur alle Innenfenster- und Dachlukenrahmen bündig in der Wand versenken, sondern haben eine enorme Temperaturisolation, ich schätze mal jetzt auf bis zu -45 °C. Alles in allem hat allein diese Tiefstkühlisolierkabine uns rund 15 tausend Euro gekostet. Und alle Wand- und Möbel-Einbauten waren damit drin.

    Bei unserem späteren Neubau der PrepCab Shelter-Kabine haben wir es ganz genauso gemacht. Wir haben den FM 2 Shelter von Dornier (ja, das ist der mit den Kältebrücken) einfach mit derselben Innenkabine ausgekleidet und auch damit wieder alle Innenwände und Möbel bombenfest realisiert. Damit sind die Kältebrücken raus und die enorme Isolationswandstärke des Shelters (85 mm) kommt voll zur Wirkung. Also war auch das im Grunde genommen ein "Kühlkoffer"-Ausbau. Auch sowas wäre möglich. Hier war´s deutlich billiger, zum einen weil der Shelter nur 2500 Euro gekostet hat, zum anderen weil dieser Wohnkoffer auch etwas kleiner ist, als der auf dem Truck. Hier schätze ich die Kosten für die reine Kabine einschl aller Möbel- und Innenwände auf rund 7000 Euro.

    Vielleicht wäre sowas ja auch noch ne Überlegung wert in Eurer Konzeptplanung? Die Winterfestigkeit ist enorm! Mein Sohn wohnt ganzjährig in dem PrepCab Shelter, und ich bin aufgrund meiner beruflichen Seminartätigkeit mit dem Truck auch nahezu ganzjährig damit unterwegs. Die Heizungen haben bei uns nicht viel zu tun...!

    Kannst Dir beide Kabinen von uns in Bodenheim angucken...

    Nette Grüße
    Gode

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